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Frankreich Homosexualitäten

Charta gegen Homophobie Frankreich: 30 Medien Erst-Unterzeichner

30 Medien in Frankreich, darunter namhafte wie Le Monde und Libération, gehören zu den Erst-Unterzeichnern einer Charta gegen Homophobie , die der Verband der LGBT-Journalisten am 14. Mai 2015 vorstellte.

Die Charta solle sicherstellen, dass die Öffentlichkeit hochwertige, umfassende, freie, unabhängige und pluralistische Information erhalte. Dazu werden im Sinn von ‚best practice‘ fünf Prinzipien formuliert:

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Frankreich Homosexualitäten

Uniklinik Nancy kooperiert mit LGBT-Zentrum – Premiere in Frankreich

Die Uniklinik Nancy kooperiert mit dem LGBT-Zentrum der Stadt und bietet in dessen Räumen HIV-Tests und Prävention an. Es ist die erste Koperationsvereinbarung zwischen einer Universitätsklinik und einem Homozentrum in Frankreich.

Erstmalig in Frankreich hat eine Uniklinik eine Kooperationsvereinbarung mit einem LGBT-Zentrum geschlossen: die Universitätsklinik Nancy wird HIV-Tests sowie Prävention und Beratungen sowie Untersuchungen auf sexuell übertragbare Erkrankungen (STDs) direkt in Räumen des ‚Maison LGBT de Nancy Le Kreuji ‚ anbieten. Das Angebot soll kostenlos sein. Die Kooperationsvereinbarung soll bereits Mitte Mai 2015 in Kraft treten.

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Hamburg

Front (1983 – 1997)

Es war neu, es war cool, es war unser neuer Tanz-Tempel. Das Front, das später legendär werden sollte, öffnete am 4. März 1983 seine Pforten.

Das Front. Eigentlich schlichte Kellerräume. Eine Treppe, an der Hausseite entlang des Heidenkampswegs. Innen alles sehr hell, weiß und grau (meiner Erinnerung nach) die dominierenden Farben, Beton, Neon. Direkt hinter dem Eingang eine langgezogene Bar, Video-Monitore an der Stirnseite. Lautsprecher unter der Decke über der Tanzfläche an Ketten aufgehängt.

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Hamburg Homosexualitäten

Ausstellung zu Homosexuellenverfolgung durch Polizei und Justiz nach 1945 in Hamburg erneut zu sehen

Die Verfolgung Homosexueller nach 1945 in der Bundesrepublik ist bisher kaum aufgearbeitet. Eine der wenigen Ausnahmen: Hamburg. Dort fand – mit finanzieller Unterstützung des Bundeslands – 2013 die Ausstellung “Liberales Hamburg? Homosexuellenverfolgung durch Polizei und Justiz nach 1945″ statt. Im Sommer 2015 ist die inzwischen prämierte Ausstellung erneut in Hamburg zu sehen:

Vom 23. Juli 2015 bis 22. August 2015 ist die Ausstellung “Liberales Hamburg? Homosexuellenverfolgung durch Polizei und Justiz nach 1945″ erneut in Hamburg zu sehen, im Foyer der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg, Hühnerposten 1. Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 11 bis 19:00 Uhr. Zur Ausstellung ist 2013 eine Begleit-Publikation erschienen.

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Homosexualitäten

Herbert Hoffmann (1919 – 2010)

Herbert Hoffmann (1919 – 2010) war einer der bekanntesten Tätowierer Deutschlands. Dass er schwul war, seine ‚älteste Tätowierstube in Deutschland‘ seit Beginn der 1960er Jahre gemeinsam mit seinem Lebenspartner führte, war weit weniger bekannt.

Hoffmann wurde am 30. Dezember 1919 in Freienwalde in Pommern als Sohn eines Fleischermeisters geboren. Bald zog die Familie nach Berlin, Hoffmann wuchs in Charlottenburg auf. 1949, gerade zurück aus sowjetischer Kriegsgefangenenschaft, erhielt er seine erste eigene Tätowierung (‚Glaube Liebe Hoffnung‘, ein ‚klassisches‘ Seefahrer-Motiv). Bald folgen weitere Tätowierungen, u.a. von Christian Warlich, ‚Urvater‘ der Tätowierer in Deutschland.

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Frankreich Homosexualitäten

Gay Pride CSD Frankreich 2015 (akt.)

Gay Pride CSD Frankreich 2015: Übersicht über die Termine für  CSD / Gay Pride in Frankreich 2015, alphabetisch nach Städten geordnet.

English summary: Gay Pride in France 2015 – again in numerous cities in France gay and lesbian pride demonstrations will be held, by far not only in the capital, Paris. Overview of the dates for Gay Pride in France in 2015, listed alphabetically by city.

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Homosexualitäten Paris

Piano Zinc 1981 – 1998

Das Piano Zinc in Paris (1981 bis 1998) war mehr als ’nur‘ Bar und Ort des Chansons – es war bald Legende, Treffpunkt schwuler Aktivisten und auch Ort der frühen Unterstützung für Aids-Aktivismus.

Am 25. Juni 1981 eröffnet der aus Pirmasens stammende Architekt Jürgen Pletsch in der rue des Blancs-Manteaux Nr. 49 im 4. Arrondissement von Paris (in einem früheren, frisch von ihm gekauften Couscous Imbiss) eine ‚Cabaret-Bar‚, das ‚Piano Zinc‚. Das Marais war damals noch weit davon entfernt, Zentrum schwulen Lebens zu sein. Doch das Piano Zinc wird schon bald überwiegend von Schwulen besucht.

Über das deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW / OFAJ) lernte Jürgen Pletsch bereits in den 1970er Jahren Paris kennen. Als junger Architekt hatte er später in den Cabarets des Greenwich Village gesungen, die Stücke von Brecht, Weill, Hollaender für sich entdeckt. In Atlanta eine ‚Piano-Bar‘ lieben gelernt. Die Stimmung, die er aus ‚Mary’s Crises ‚ oder dem ‚Duplex‘ in New York kannte, holte er nach Paris.

Piano Zinc - 13jähriges Bestehen 1994 (Foto (c) Ludo Bouchet)
Piano Zinc – 13jähriges Bestehen 1994 (Foto (c) Ludo Bouchet)
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Kulturelles

Jazz Yves Saint Laurent 1988

Kann ein Duft ein Zeichen seiner Zeit sein? ‚Jazz‘, von Yves Saint Laurent 1988 auf den Markt gebracht, passte in die Zeit. Ein ‚lässiger‘ Duft, leicht wie Cool Jazz an einem frühen Sonntag Morgen nach einer ausgiebigen Club-Nacht.

Yves Saint Laurent brachte ‚Jazz‚ Anfang Mai 1988 auf den Markt. Es war nach ‚Kouros‘ (1981) der zweite Duft von Yves Saint Laurent – und der erste Duft-Launch, nachdem YSL die Marken-Rechte für Schönheits-Produkte 1987 von Charles of the Ritz zurück erworben hatte.

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Kulturelles

Dreigroschenoper James Last 1968

Dreigroschenoper James Last 1968 – die Dreigroschenoper als weichgespültes Easy Listening? Weit gefehlt – 1968 entstand eine Schallpllatten-Produktion, die inzwischen als legendär gilt.

Die Dreigroschenoper wurde am 31. August 1928 in Berlin am Theater am Schiffbauerdamm) uraufgeführt-

Sie erlebte bereits zahlreiche Aufführungen, Inszenierungen, Verfilmungen (bemerkenswert: die Dreigroschenoper Wolfgang Staudte 1962 / 63), Hörspiele und Tonaufnahmen – unter diesen ist eine der bemerkenswertesten, und leider ein wenig in vergesenen eine aus dem Jahr 1968:

„Die Dreigroschenoper – Songs und Szenen“

Schon die Besetzung lässt aufmerken: Helmut Qualtinger als Peachum, Karin Baal als Polly, Hans Messemer (Macheath / Mackie Messer), Martin Held (Polizeichef Brown), Hanne Wieder (Spelunken-Jenny), Hans Clarin (Bettler Filch), dazu als Moritatensänger Franz-Josef Degenhard und als Ansager Karl-Heinz Köpke. Das ganze unter der musikalischen Leitung von James Last.

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Erstmals – vierzig Jahre nach der Uraufführung – entstand eine Aufnahme, die nicht nur die Songs, oder Potpourris, enthält, sondern „Lieder und Szenen“ – die erste vollständige Einspielung der Dreigroschenoper, alle Musik- und Gesangsnummern einschließlich gesprochener Texte, mit Einverständnis der Witwen von Brecht und Weill, Helene Weigel und Lotte Lenya.

Die Aufnahme Dreigroschenoper James Last 1968 wurden 1969 mit dem Deutschen Schallplattenpreis (einem Vorläufer des heutigen ‚Echo‘, 1963 bis 1992 verliehen) ausgezeichnet (der einzige, den Last erhielt).

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Der Komponist, Bandleader und Arrangeur James Last wurde am 17. April 1929 in Bremen geboren. 1968, zum Zeitpunkt der Aufnahme der Dreigroschenoper, war Last noch weitgehend unbekannt

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1968 entstand neben der Dreigroschenoper James Last noch eine weitere Version der Dreigroschenoper, eine Einspielung als Hörspiel (143 Minuten) unter der Regie von Ulrich Lauterbach (1911 – 1988; 1955 – 1976 Leiter der Hörspielabteilung des Hessischen Rundfunks), u.a. mit Horst Tappert als Macheath

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„Es muss etwas Neues geschehen. Mein Geschäft ist es, das menschliche Mitleid zu erwecken. Es gibt einige wenige Dinge, die den Menschen erschüttern, einige wenige, aber das Schlimme ist, dass sie, mehrmals angewendet, schon nicht mehr wirken. Denn der Mensch hat die furchtbare Fähigkeit, sich gleichsam nach Belieben gefühllos zu machen.“

Peachum zum Publikum

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PS.
meine persönliche Lieblings-Einspielung: die ‚ Dreigroschenoper 1999 ‚ – die Version mit dem Ensemble Modern aus dem Jahr 1999 … damals live gesehen am Kölner Tanzbrunnen …

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HIV/Aids

Operation Denver – Aids-Desinformation von KGB und Stasi – Jakob Segals Fort-Detrick-These

Operation Denver – Aids sei ursprünglich in geheimen Labors des US-Militärs entwickelt und als Biowaffe eingesetzt worden – diese Desinformation brachten KGB und Stasi im Verbund mit ostdeutschen Forschern ab Mitte der 1980er Jahre in Umlauf. Mit welcher Wirkung? Mit welcher Relevanz? Eine Studie der Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU) befasst sich mit der “ AIDS-Verschwörung “ und der ‚Fort-Detrick-These‘ von Jakob Segal.

„Die Amis waren’s“ – das US-Militär habe HIV insgeheim als Biowaffe entwickelt und deren Wirkung an Häftlingen getestet. Dann sei das Experiment außer Kontrolle geraten. Diese Verschwörungstheorie zum ‚wahren‘ Ursprung von HIV setzten KGB und Stasi ab 1985 in der Operation Denver zu Propagandazwecken in die Welt – tatkräftig unterstützt vom Biologie-Profesor Jakob Segal.