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Politisches

Sambizanga (Kongo / Angola 1972)

Sambizanga ist ein Film von Sarah Maldoror aus dem Jahr 1972. Er schildert die Kämpfe von Aktivisten der MPLA während der angolanischen Unabhängigkeitskämpfe im Jahr 1961.

Sambizanga basiert auf dem Roman The Real Life of Domingos Xavier ds Schriftstellers José Luandino Vieira. Ein Kämpfer der MPLA wird von portugiesischen Sicherheitskräften entführt. Seine Frau sucht ihn, zeitgleich machen sich angolanische Kämpfer auf den Weg zum Militärgefängnis ihn zu befreien. Der verhaftete Aktivist, der trotz Folter den Namen eines weißen Sympathisanten nicht verrät, kommt in Haft ums Leben. Sein Tod wird zum Fanal revolutionärer Aktionen:

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Kulturelles

Babyn Jar. Kontext (Dokumentation, Sergei Losnitza 2021)

Babyn Jar. Kontext ist eine Dokumentation des ukrainischen Regisseurs Sergei Losnitza aus dem Jahr 2021 über den deutschen Vernichtungskrieg im Osten.

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Kulturelles

Neptune Frost (Ruanda USA 2021)

Neptune Frost – ein dystopisches queeres afrofuturistisches Sci-Fi Musical, das 2020 in Ruanda gedreht wurde.

Eine Coltan-Mine in Burundi. Das Regime beutet Natur und Menschen aus, bereichert sich. Doch in einem kleinen Dorf aus recycelten Computerteilen entsteht Widerstand. Hierhin flieht Matalusa vor der Zwangsarbeit in den Coltan-Minen – und trifft auf auf ein antikolonialistisches Hacker Kollektiv und die intersexuelle Hacker*in Neptune.

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Berlin

die erste Tonfilm Vorführung – Alhambra Kino Berlin 1922

Am 17. September 1922 fand im Alhambra Kino in Berlin Wilmersdorf die erste (störungsfreie) Tonfilm – Vorführung statt.

Gebäude des ehemaligen Alhambra Kino Belrin Kurfürstendamm

In dem neu gegründeten Alhambra Kino am Kurfürstendamm sahen und hörten 1.000 Zuschauer*innen mehrere kurze Filme, u.a. den ersten Dialog-Film ‚Der Brandstifter‘ sowie einige Musikstücke.

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Kulturelles

Sublime (2022) – ‚Sag es. Sag es.‘

Die beiden Sechszehnjährigen Manu und Felipe sind beste Freunde. Sie sind in einer Klasse, spielen gemeinsam am Strand der argentinischen Küstenstadt, sind beide in einer Band.

Sublime (2022)
Kino-Aushang Film Sublime (2922) im 3001 Kino
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Hamburg

Neonstaub St. Pauli

Die Doku-Serie ‚Neonstaub – die Straßen von St. Pauli‘ portraitiert in fünf Folgen den Hamburger Stadtteil St. Pauli.

Folge 5 behandelt den Spielbudenplatz und dabei auch die ehemaligen Esso-Häuser mit der ‚Kiez-Tanke‘, kurz das legendäre Café Tuc Tuc, sowie die zweite ‚Spiegel-Affäre‘, die Überwachung von Schwulen auf Klappen durch die Hambuger Polizei (zwei meiner Fotos in diesem Post werden in Folge 5 ‚Spielbudenplatz‘ verwendet).

Die Klappe auf der Reeperbahn, Frühjahr 1986
Die Klappe auf der Reeperbahn, Frühjahr 1986
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Kulturelles

Peter von Kant (Ozon 2022)

Peter von Kant – Francois Ozon realisiert seine Hommage an Fassbinder (sehr nah am Original), an dessen Kammerspiel ‚Die bitteren Tränen der Petra von Kant‘, thematisiert Liebe, Macht und Freiheit.

Plakat und Werbematerialien (Türhänger…) zitieren das von Andy Warhol gestaltete Plakat für Fassbinders Film ‚Querelle‘

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eine Neuverfilmung (Eröffnungs- Film der Berlinale 2022) die nicht im heute … das Original zitierend doch glättend – gender change aber warum – gut besetzt perfekt gefilmt … eher glatt als sperrig … comme au theatre …nur – warum ?

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„immer dasselbe… und wofür das ganze?“

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Kulturelles

Europa Passage (Andrei Schwartz 2022)

Der Dokumentarfilm Europa Passage (Andrei Schwartz 2022) zeigt auf eindrucksvolle Weise das Leben einer Gruppe rumänischer Roma zwischen Hamburg und ihrer Heimat Namaesti.

Europa Passage Andrei Schwartz 2022 Film Plakat
Europa Passage – Filmplakat

5 Jahre hat Andrei Schwartz (Regie und Drehbuch) eine Gruppe rumänischer Roma begleitet, die in Hamburg leben und immer wieder in ihre Heimat in das Dorf Namaesti in Rumänien reisen.

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Deutschland

Liebe D-Mark und Tod (Kaya 2022)

Musik als ein Stück Heimat in der deutschen Fremde – in seinem Dokumentarfilm ‚Liebe D-Mark und Tod‘ erzählt Regisseur Cem Kaya über sogenannte Gastarbeiter in Deutschland und ihre Musik.

Liebe D-Mark und Tod - Regisseur Cem Kaya (links) bei der Vorstellung seines Films auf dem Watt en Schlick Fest 2022
Liebe D-Mark und Tod – Regisseur Cem Kaya (links) bei der Vorstellung seines Films auf dem Watt en Schlick Fest 2022

Ab Anfang der 1960er Jahre ließ die BRD in großem, Umfang sogenannte Gastarbeiter anwerben – Menschen die (zunächst zeitlich befristet) als Arbeitsmigranten aufgrund von Anwerbeabkommen zur Arbeit nach Deutschland geholt wurden.

Sie brachten eines mit, das sie mit ihrer Heimat verband: Musik.

„Wenn es um Deutschland geht, geht es immer um ‚Gurbet‘, also die Fremde.“

Cem Kaya

Cem Kaya portraitiert in seinem Dokumentarfilm Musikerinnen und Musiker wie Cavidan Ünal, Metin Türköz, Ümit Besem, Hatay Engin (1948 – 2020) oder das Duo Derdiyoklar, erzählt die vielen Facetten zwischen melancholischen Heimat-Erinnerungen, kämpferischen Politliedern (Arbeitskämpfe, Streik bei dem Autozulieferer Pierburg), Gazinos und Hip Hop wie Fresh Familee oder Microphone Mafia.

Liebe D-Mark und Tod‚ ist eine Nachkriegsgeschichte ganz eigener Art. Der Film zeigt eine deutsche Musiktradition, die außerhalb ihrer Communities wenig bekannt ist – und erzählt viel über Almanya als Einwanderungsland, über Hoffnungen und Realitäten, über 60 Jahre Musikgeschichte und türkisch-deutsche Sozialgeschichte.

Zeki Müren, Schallplatte ‚Kahir Mektubu‘ (Kummerbriefe), vor 1969 (Germanisches Nationalmuseum, Ausstellung ‚Horizonte‘, August 2023)

Der Film hatte Premiere auf der Berlinale 2022. Er wurde dort mit dem Publikumspreis (Kategorie Panorama Dokumente) ausgezeichnet, ebenso beim Dokufest 2022. Beim Unerhört Musik Film Festival erhielt er ebenfalls den Publikumspreis.

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Liebe D-Mark und Tod – Aşk Mark ve Ölüm
D 2022
Regie: Cem Kaya
Kinostart Türkei 23. September 2022, Deutschland 29. September 2022, Österreich 7. Oktober 2022

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HIV/Aids

Don’t ever wipe tears without gloves (Schweden 2012)

Die dreiteilige schwedische Mini- Serie ‚Dont’t ever wipe tears without gloves‘ (2012) begleitet den Protagonisten Rasmus, der 1982 nach Stockholm kommt, und Benjamin, seinen Liebhaber. Eine Geschichte von Freundschaft, Liebe und Sterben – die deutlich werden lässt, wie sehr Aids schwule Szenen Mitte der 1980er Jahre erschütterte. Und die dabei erfreulicherweise jegliche Larmoyanz vermissen lässt.

„einst waren unsere Tage in Ewigkeit getränkt …“

Ganz zauberhaft erzählt wird die erste Begegnung zwischen Benjamin und Rasmus, in all dem Spagat, den Widersprüchen, der ‚love at first sight‘.

„in welche Richtung musst du?“
„Spielt das eine Rolle? – In die selbe wie du!“
„Weißt du in welche Richtung? – Nein. Und du?“
„Nein.“
„Wollen wir da zusammen hingehen?“

„ich könnte es einfach nicht ertragen, in deinem Leben keine Rolle zu spielen.“

Benjamin zu Rasmus

„und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“

Offenbarung des Johanes 21 (4)

„man kann nicht noch einmal leben. Nur darum geht es „

Pal

Ich kenne weniges, das im ‚Mainstream TV‘ dermaßen eindringlich und dabei realitätsnah, so ernsthaft und doch nicht larmoyant über die richtig miesen Jahre erzählt. Ein Maßstab.

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Don’t ever wipe tears without gloves
(Originaltitel: Torka aldrig tårar utan handskar)
Schweden 2012
Regie Simon Kaijser
Drehbuch Jonas Gardell (basierend auf seinem gleichnamigen Buch)
Produktion Sveriges Television
3 Folgen à 58 Minuten
Erstausstrahlung 8. bis 22. Oktober 2012 (SVT1)