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Kulturelles Österreich

Pöstlingbergbahn – steilste Eisenbahn der Welt

Die Pöstlingbergbahn gilt als steilste Eisenbahn der Welt auf längerer Strecke ohne Zahnrad (s.u.). Die in Linz / Österreich gelegene Bahn verbindet den Linzer Stadtteil Urfahr mit dem Pöstlingberg.

Pöstlingbergbahn - steilste Eisenbahn der Welt (hier unterhalb der Aussichtsplattform, kurz nach Abfahrt von der Bergstation)
Pöstlingbergbahn – steilste Eisenbahn der Welt (hier unterhalb der Aussichtsplattform, kurz nach Abfahrt von der Bergstation)
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Flug der Basstölpel, Helgoland, Video

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Flug der Basstölpel, Helgoland
Basstölpel Flug Helgoland
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Kulturelles unterwegs

Guernica (Pablo Picasso 1937)

Das Gemälde Guernica ist von Pablo Picasso ist eine Ikone der Moderne. Es ist das Anti-Kriegs-Bild schlechthin, und vermutlich eines der am meisten reproduzierten Bilder.

Guernica wurde erstmals präsentiert im von der Spanischen Republik finanzierten spanischen Pavillon zur Weltausstellung 1937 in Paris, der am 12. Juli 1937 nach durch den Bürgerkrieg bedingter Verspätung eröffnet wurde. Ein Modell dieses Pavillions ist im Museo Reina Sofia in Madrid zu sehen.

Die eindeutige politische Stellungnahme sorgte für großes Aufsehen. Picasso (25.10.1881 Malaga – 8.4.1973 Mougins) hatte sich klar positioniert – und mit Guernica den Versuch von Franco-Anhängern gekontert, die die Schuld an der Zerstörung der baskischen Stadt am 26. April 1937 den republikanischen Verteidigern zuschanzen wollten.

Guernica / Pablo Picasso im Pavillon Spanien Weltausstellung 1937
Guernica / Pablo Picasso im Pavillon Spanien Weltausstellung 1937 (Modell)
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Sansibar 1991

Touristen aus dem Westen waren Anfang der 1990er Jahre auf Sansibar noch recht ungewöhnlich. Erst kurz zuvor hatte die Regierung die Förderung des Tourismus verkündet. Bilder eines Besuches auf Sansibar 1991.

Ulli auf Sansibar 1991
Ulli auf Sansibar 1991

Sansibar

200 Jahre lang bis zum 6. April 1861 gehörte das überwiegend muslimische Sansibar zum Sultanat Oman. Am 26. April 1964 wurde Sansibar blutig zwangsvereinigt mit dem sozialistischen Tanganjika zum neuen Staat Tansania. Seitdem ist Sansibar halbautonomer Bundesstaat.

Erst 1907 wurde auf Sansibar – als einer der letzten Staaten der Welt – die Sklaverei abgeschafft. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts war Sansibar zentrales Drehkreuz des ostafrikanischen Sklavenhandels.

90 Prozent der Bewohner Sansibars leben in N’gambo, der Neustadt. Touristischer Mittelpunkt hingegen ist Stone Town mit etwa 2.000 Häusern der Swahili-Architektur. Indische, arabische und persische Elemente mischen sich. Geschlossene Innenhöfe, beeindruckende geschnitzte Türen.

Stone Town, die Altstadt von Sansibar, ist seit 2000 Weltkulturerbe der UNESCO. Seitdem sind die Touristen-Zahlen deutlich gestiegen (300.000 im Jahr 2016, davon 10% aus Deutschland).

Freddy Mercury und Sansibar

Der wohl berühmteste Sohn Sansibars ist der 1991 verstorbene Sänger Freddy Mercury. Er wurde hier 1946 als Farrokh Bulsara geboren. 1954 floh die wohlhabende Familie, zunächst nach Indien, bald nach England.

Freddy Mercury kehrte nie nach Sansibar zurück. Er dürfte sich auf Sansibar auch kaum wohlgefühlt haben. Zunehmende Homophobie prägend Gesetzgebung und zunehmend auch Alltag.

Am Abend des 23. Oktober 2018 hatte das Freddy Mercury Biopic Bohemian Rhapsody (Regisseur: Brian Singer) in London in der Wembley Arena (12.500 Plätze) Welt-Vor-Premiere – begleitet von Protesten von ACT UP London. Mit Slogans wie „Don’t cut me down“ oder „HIV stigma is real life – not just fantasy“ wandten sich die Aids-Aktivisten u.a. gegen Kürzungen im Gesundheitswesen und mangelhafte Präventions-Bemühungen (PrEP). Zudem in der Kritik: der Film gehe kaum auf das Schwulsein Mercurys ein, noch weniger auf seine Aids-Erkrankung.

Homosexualität auf Sansibar

Sansibar ist zwar Teil von Tansania, hat aber eigene Gesetzgebung. Im Gegensatz zum Festland (altes Kolonialgesetz) ist Homosexualität auf Sansibar strafbar.

Auf Homosexualität steht seit einer Gesetzesverschärfung 2004 eine Haftstrafe von 25 Jahren (Männer) bzw. 7 Jahren (Frauen).

Erst im Herbst 2017 wurden zahlreicher Männer und Frauen in einem Hotel auf Sansibar verhaftet. Ihr ‚Vergehen‘: ein Weiterbildungsprogramm zur HIV Aids – Prävention. Kliniken wurde untersagt, Aids-Aufklärung zu betreiben. Dies fördere, so die Behörden, homosexuellen Geschlechtsverkehr.

Auch im Herbst 2018 wurden auf Sansibar erneut Homosexuelle verhaftet. Auf dem tansanischen Festland kündigte der Gouverneur der Großstadt Darressalam an, eine Liste angeblicher Homosexueller zur Vorbereitung von Anklagen erstellen zu lassen. Die Regierung Tansanias distanzierte sich nach internationalen Protesten. Die EU drohte mit der Einschränkung von Zahlungen der Entwicklungshilfe.

Sansibar Tourismus

Bereits in den 1960er Jahren gab es Tourismus auf Sansibar – allerdings in bescheidenem Umfang. Es gab drei Hotels, alle unter Kontrolle der Regierung. Nach der Revolution und dem Zusammenschluss mit Tanganyika wurde 1964 der Tourismus nach Sansibar mit Erlaß des (neuen sozialistisch geführten) Ministeriums für Äußeres und Handel de facto weitgehend eingestellt (bis auf in geringem Umfang Besucher aus dem ‚befreundeten sozialistischen Ausland‘).

Mitte der 1980er Jahre veränderte sich der Blickwinkel der Politik der Regierung Sansibars langsam hin zu mehr marktwirtschaftlichen Strukturen.

1991 führte Sansibar schließlich neben der ZIPA (Zanzibar Investment Promotion Agency) auch eine Commision for Tourism ein. Touristen aus dem westlichen Ausland waren wieder willkommen.

Sansibar 1991 – Fotos

Im Juni 1991 waren wir – als m.W. erst zweite westliche Touristen-Gruppe nach Öffnung 1991 – während einer Kreuzfahrt mit der MS Royal Star auf Sansibar. Noch gab es kaum touristische Infrastruktur

Sansibar 1991
Frank auf Sansibar 1991
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unterwegs

MS Royal Star (1956 – 2012)

MS Royal Star – das 1956 als MV San Giorgio in Dienst gestellte spätere klassische Kreuzfahrtschiff wurde nach 56 Dienstjahren 2012 verschrottet.

MS Royal Star im Juni 1991 vor Shungu Mbili

Die frühere ‚MS Royal Star‚ hat eine bewegte Geschichte: gebaut wurde sie von einer der bekanntesten italienischen Werften, ‚Cantieri Riuniti dell’ Adriatico‚ in Triest. Kiellegung war am 15. Mai 1955. Der Stapellauf erfolgte am 19. März 1956, die Fertigstellung am 9. November 1956.

Das Schiff fuhr zunächst als italienischer Liner „MV San Giorgio„, unterwegs bis 1976 für die ‚Adriatica‘ Linie (Adriatica Spa di Navigazione, in deren 1955 erschienenem Fahrplan ‚Januar – Dezember 1956 sie erstmals erwähnt wird). Sie fuhr  im Fahrtgebiet zwischen Italien, Griechenland und der Türkei. Später war sie auch unterwegs als ‚City of Andros‚ (ab 1976 bis 1984, umgebaut für Kreuzfahrten), dann als  ‚Ocean Islander‚ (umgebaut für Luxus-Kreuzfahrten vor der Dalmatischen Küste bzw. in der Karibik, 1984 – 1990, Ocean Cruise Lines; Bericht z.B. hier)

Ab 1990 wurde das schweizerische Unternehmen African Safari Club neuer Eigner, das Schiff fuhr seitdem unter dem Namen ‚MS Royal Star‚.

MS Royal Star in Mauritius 2007 (Foto: Mikeb aus e)
MS Royal Star in Mauritius 2007 (Foto: Mikeb aus e, cc by-sa 3.0)

Ship Royal Star in MauritiusMikeb aus eCC BY-SA 3.0

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Lacanau unterwegs

Unterwegs mit Bolly Duster – 6: ich bin noch heil, hab aber Konkurrenz bekommen!

Nun sind wir ja endlich da, Samstag mittags sind wir in Lacanau angekommen:

Bolly Duster ist angekommen in Lacanau
Bolly Duster ist angekommen in Lacanau

Hat alles gut geklappt, wir brauchten sogar nicht einmal auf die Wohnung zu warten, obwohl wir zu früh waren 🙂

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unterwegs

Unterwegs mit Bolly Duster – 5: alles eine Frage des Namens

Bolly war ja nu zwei Tage in Bordeaux, ausruhen. Die beiden waren viel unterwegs, ich hab eher verschnauft …

Woder denn mein Name kommt, fragt da einer. Na wo se mich so fragen, also … na wie soll ich sagen … die Schlankeste bin ich ja eben nich, mit der Taille … aber immerhin … ach … finden Sie? … ja? … ach danke, „vollschlank“ … is ja nett … det freut mich ja 🙂 … Also da passt Bolly doch ganz gut, find ich.

Boly hat übrigens nix mit Indien und Celluloid zu tun, wie se vielleicht vermutet haben. Nee, Film, det wär ja was Feines, hat aber bisher nicht geklappt. Aber man weiß ja nie …

Ich komm eher so ausser Nähe von de Karparten, allerdings mit französische Eltern.
Eigentlich bin ich ja sogar was Besseres, mein voller Name is ja ‚Bolly Duster de Relieur‘. Aber det mit dem Adel, is ja auch längst vorbei. Also für Sie einfach Bolly, ja?

Meinen Namen ham se mir ja sogar draußen dran geschrieben, also den Familiennamen jedenfalls, sehn se?

Bolly Duster
Bolly Duster

Hier in Frankreich sind übrigens auffällig viele aus unserer scheinbar doch recht großen Fam,ile untwegs, auf der Autobahn hab ich schon einige Verwandte gesehen, und neulich auf’m Parkplatz sogar direkt neben mir … war aber kein ‚de Relieur‘ 😉

Bolly Duster trifft Verwandte
Bolly Duster trifft Verwandte

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Paris Politisches Spanien

Spanischer Pavillon 1937 Weltausstellung – Fotos

Spanischer Pavillon 1937 : „On doit exposer sa vie pour la liberté“ (Don Quichote II 58; „Wir müssen unser Leben für die Freiheit riskieren„) – so lautete das Motto des Pavillons für die Spanische Republik auf der Pariser Weltausstellung von 1937.

Die Exposition Internationale des Arts et Techniques dans la Vie Moderne (Internationalen Ausstellung der Künste und Technik, Weltfachausstellung) fand vom 25. Mai bis zum 25. November 1937 in Paris statt. Die Spanische Republik der demokratisch gewählten Volksfrontregierung, bereits seit dem Putsch der Generäle vom 18. Juli 1936 mitten im Bürgerkrieg mit den rechtsgerichteten Putschisten unter General Francisco Franco, wollte mit ihrem Pavillon auf das Leiden des spanischen Volkes aufmerksam machen, für die spanische Demokratie werben und die bisherigen Errungenschaften der Volksfront-Regierung präsentieren.

Luis Lacasa und Josep Lluís Sert bauten einen Pavillon, der nicht nur für Aufsehen sorgte, er war auch ein lebendiges Zeichen der Spanischen Republik – und bald eine Ikone moderner spanischer Architektur.

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unterwegs

Malaysia K7 1993 … Urheberrechte? Wer? Wo?

Urheberrecht, Lizenzen und Lizenzgebühren … was heute (immer noch) ein heißes Thema von Kulturindustrie, Künstlern, Produzenten und Medien ist, intereressierte in den 1990er Jahren in manchen Staaten in Südostasien scheinbar kaum jemanden.

Eine weitere Trouvaille meiner Stöber- und Aufräum-Aktion zeigt dies: Musik-Kassetten, die ich 1993 in Malaysia (in Kuala Lumpur und Johor Bahru) legal kaufte (ich war dort im März bis Juni 1993 geschäftlich):

Malaysia K7s (1993)
Malaysia K7s (1993)

Interpreten, Titel, Hersteller in Malaysia – alles wird genannt. Nur keinerlei Informationen in Richtung Urheberrechte …

Die ‚Music Authors‘ Copyright Protection (MACP) Berhad‘ wurde erst im September 1989 gegründet.

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PS:
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unterwegs

Unterhose im Wandel der Zeit … 1935, 1945

Die Unterhose im Wandel der Zeit – heute: 1935 und 1945

Die Unterhose, getragen unter Hose, Rock oder Kleid, soll Analbereich und Geschlechtsteile be- (ver-?) decken. Sie zählt begrifflich zur Unterwäsche.

Die Brouche / Bruoch / Bruch – Vorläufer der Unterhose im Mittelalter

Brouche, Vorläufer der Unterhose im Mittelalter (hier: Grafik aus der Maciejowski-Bibel, 13. Jhdt.; public domain)
Brouche / Bruoch, Vorläufer der Unterhose im Mittelalter (hier: Grafik aus der Maciejowski-Bibel, 13. Jhdt.; public domain)
Zwei Männer in Braies / Brouches (Saint Geneviève Bibel, um 1370, gemeinfrei)
Zwei Männer in Braies / Brouches (Saint Geneviève Bibel, um 1370, public domain)

Unterhose 1935

Unterhose 1935, Chemiefaser (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg)
Unterhose um 1935, Chemiefaser (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg)

Unterhose 1945

Unterhose 1945, Leinen / Baumwolle, selbstgenäht (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg)
Unterhose um 1945, Leinen / Baumwolle, selbstgenäht (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg)

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