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Erinnerungen Homosexualitäten

mein erstes Flugblatt – Schwule Aktion Bremerhaven Herbst 1981

Herbst 1981. Seit 1979 lebte ich in Bremerhaven. Die kurz zuvor gegründete ‚ Schwule Aktion Bremerhaven ‚ tritt erstmals in der Öffentlichkeit auf, auf dem Friedensfest der BIFA (Bremerhavener Initiative für. Frieden und Abrüstung) im ‚Columbus Center‘.

Dafür entstand (jüngst beim ‚Kramen‘ wiedergefunden) „mein erstes Flugblatt„, hier als Dokumentation:

SAB Schwule Aktion Bremerhaven, Flugblatt, Herbst1981
SAB Schwule Aktion Bremerhaven, Flugblatt, Herbst1981

Der Titel des Flugblatts, „Lieber einen warmen Bruder als einen kalten Krieger!„, bezieht sich auf ein Zitat des CSU-Politikers und ehemaligen bayerischen Ministerpräsdidenten Franz Josef Strauss vom 6. März 1970.

„Ich will lieber ein kalter Krieger sein, als ein warmer Bruder“.
(Quelle ‚FJS in Word und Bild‘)

zeitgeschichtliche Einordnung:
Franz Josef Strauss war bei der Bundestagswahl 1980 Kanzler-Kandidat der CDU/CSU. Er unterlag bei der Wahl, gewählt wurde zum Bundeskanzler erneut Helmut Schmidt.
Mitte Dezember 1979 hatte die NATO ihren ‚NATO-Doppelbeschluss‘ verkündet, der u.a. die Stationierung einer neuen Generation von Pershing-II- ‚Marschflugkörpern‘ (Cruise Missiles) in Westeuropa (u.a. auch in der BRD) vorsah. Zu diesem Beschluss trug Helmut Schmidt maßgeblich mit bei. Der Nato-Doppelbeschluss stieß jedoch auf breite Ablehnung (zunehmend auch innerhalb der SPD). Die ‚Friedensbewegung‘ erstarkte. Am 17.9.1982 zerbrach die SPD/FDP-Koalition auf Bundesebene (nicht am Nato-Doppelbeschluss, sondern vornehmlich an Wirtschaftsfragen), am 1. Oktober 1982 wurde Helmuth Kohl (CDU) mit dem ersten erfolgreichen ‚Konstruktiven Misstrauensvotum‘ der BRD-Geschichte zum neuen Bundeskanzler gewählt. Auf dem Kölner Parteitag der SPD 1983 stimmten nur 14 von annähernd 400 Delegierten für den Doppelbeschluss.

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Der Text des damaligen Flugblatts für die Schwule Aktion Bremerhaven vom Herbst 1981 (im Original zweispaltig gesetzt) als Dokumentation (orthographisch leicht korrigiert):

Lieber einen warmen Bruder als einen kalten Krieger!

Eine Schwulengruppe bei der Friedenswoche? Was haben die denn mit Abrüstung, mit Pershing 2 und SS20 zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht wenig. Aber was heißt denn Frieden? Zwei Aspekte sind hier wichtig: zum einen konfliktfreies Zusammenleben verschiedener Staaten bzw. Nationen, zum anderen jedoch auch wirklich demokratische Verhältnisse und die Fähigkeit des gegenseitigen Respektierens, auch von Minderheiten, innerhalb einer Gesellschaft.

Hier und heute ist beides jedoch nicht gegeben. Die Kriegsgefahr ist so groß wie schon lange nicht mehr. Unterdrückung und Intoleranz sind überall zu finden. Die Interessen demokratischer Kräfte werden dauernd mit Füßen getreten und mit Polizeiknüppeln traktiert. Dies betrifft Atomkraftgegner, sowie Frauen die für Gleichberechtigung eintreten, Antifaschisten, usw. Auch und gerade Schwule und Lesben sind hiervon besonders betroffen.

Ein Staat der Kriegsvorbereitungen treibt, bzw. einen Krieg führt, ist gezwungen diese Unterdrückungsmaßnahmenn zu verschärfen damit der Krieg führbar bleibt.

Aber schon heute ist die Unterdrückung von Schwulen und Lesben unerträglich:

  • da gibt es einen §175 StGB, der „sexuelle Handlungen“ mit minderjährigen Männern mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren bedroht. (Einen § dieser Art gibt es für Heterosexuelle nicht. Schläft ein Mann mit einer 16jährigen Frau ist das erlaubt.)
  • Berufsverbote für homosexuelle Lehrer und Pfarrer sind an der Tagesordnung. (wie Klaus Brinker der als Pfarrer Berufsverbot bekam.)
  • da erhalten schwule Soldaten der Bundeswehr Beförderungssperre, müssen ihren Dienst also ohne Beförderung bis zum Ende ableisten.
  • Schwule Frauen und Männer, die im 3. Reich verfolgt und in KZs gesteckt wurden, haben bisher immer noch keine Wiedergutmachung erhalten.
  • Im Schulunterricht wird Homosexualität immer noch unter Perversion oder Krankheit abgehandelt und nicht als gleichberechtigte Form der Sexualität.
  • auch in der Presse wird Homosexualität als etwas Perverses dargestellt, und mit Verbrechen in Verbindung gebracht.
  • In ‚Rosa Listen‘ werden von Polizei und Verfassungsschutz Daten über Homosexuelle gesammelt.

Diese Aufzählung ist sicherlich noch nicht vollständig, zeigt aber doch deutlich, wie es um Homosexuelle gestellt ist: von Gleichberechtigung und Respekt kann hier noch lange nicht die Rede sein! Diesen Zustand wollen wir so nicht mehr länger hinnehmen!

Was verlangen wir?
Die Aufhebung aller oben benannten Mißstände.
Das Recht, genauso frei und ungezwungen leben zu können wie jeder andere Mensch auch. Das Recht auf uns selbst, auf unseren Lebensstil, auf homosexuelles Leben.
Und wir wollen die Angst abbauen, die viele vor ihrem Schwulsein und den Reaktiionen ihrer Umwelt haben.

Eine Möglichkeit dazu und Ansatzpunkt zur Erreichung dieser Ziele soll die SCHWULE AKTION BREMERHAVEN sein.

(handgemaltes Logo der Gruppe)

(mein Name und meine damalige Telefonnumer als Kontakt-Möglichkeit)

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Die Reaktionen waren – bemerkenswert. An unserem Stand im ‚Columbus Center‘ trauten sich nur wenige der uns damals bekannten Schwulen Bremerhavens zu einem offenen Gespräch mit uns, wohl aber einige Vertreter von Jusos, SPD und Friedensgruppen. Unsere Gruppe allerdings wurde bekannt, auch die örtliche Presse wurde auf uns aufmerksam. Ich erhielt zahlreiche, großenteils alberne, teils drohende Anrufe – und einige von Schwulen, die Kontakt suchten. Und an der Hochschule war danach überall bekannt, das ich schwul bin (mit teils ebenfalls bemerkenswerten Folgen). Die ‚Schwule Aktion Bremerhaven‚ wurde langsam größer, bekam Zuwachs …

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Nachtrag:
Der Text dieses ersten ‚Flugi‘ spiegelt (neben anderem) auch meine damalige Lektüre. Die Formulierung des „Recht auf uns selbst“ ist z.B. natürlich keine originäre Ulli-Formulierung. Schon 1908 titelte Kurt Hiller seine Dissertation als „Das Recht über sich selbst“. Rolf Italiaander verfasste 1951 ein Theaterstück unter dem Titel „Das Recht auf sich selbst“.Und die NARGS Nationale Arbeitsgruppe Repression gegen Schwule, mit Blick auf das 1978 stattfindende 3. Russel-Tribunal über Menschenrechtsverletzungen in der BRD 1977 gegründet, brachte (so mich meine Erinneurng nicht täuscht) eine Broschüre unter ähnlichem Titel heraus.

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Kulturelles

Mein wunderbarer Waschsalon (Stephen Frears 1985)

Mein wunderbarer Waschsalon – der low budget Film von Stephen Frears (1985) mit Gordon Warnecke und Daniel Day-Lewis nach dem Stück von Hanif Kureshi ist (laut British Film Institute) einer der besten 50 britischen Filme des 20. Jahrhunderts.

Omar kümmert sich um seinen Vater, einen klugen heruntergekommen wirkenden Journalisten. Vor Jahren ist die Familie aus Pakistan nach England emigriert. Omar jobbt bei seinem Onkel Nasser, einem wohlhabenden Geschäftsmann („Ich bin von Beruf Geschäftsmann. Und nur als Staatsangehöriger Pakistani.„). Der ihm eines Tages einen abgewirtschafteten Waschsalon überlässt („eine echte Herausforderung für ihn„).
Omar möbelt den Waschsalon wieder auf, überredet seinen ehemaligen englischen Schulfreund Johnny, den er seit seinem 5. Lebensjahr kennt, mit einzusteigen. Sie verlieben sich ineinander.
Der Waschsalon, früher Churchills Laundrette, nun Powders, oder My beautiful Laundrette, wird ein Erfolg. Doch Johnnys alte Kumpel, viele in der rechtsextremen national front, wittert Verrat, greift den Waschsalon an. Und Omar soll eigentlich Tanja, Nassers Tochter heiraten – die jedoch in Johnny verliebt ist …

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‚Mein wunderbarer Waschsalon‘ ist weit mehr als eine schwule Romanze, ist zugleich Sozialdrama, ein ‚Film über gesellschaftliche Verhältnisse‘ (Roger Ebert in der Chicago Sun).

Der Film zeigt intensiv die Gesellschaft im Großbritannien der Thatcher Ära, erzählt von Rassismus und Homophobie, von Herkunft, Aufsteiger-Träumen und Zerrissenheit, von Haltung, Hoffen und Flucht, von Scheitern und Machtstrukturen.

„In diesem verdammten Land, das wir hassen und doch lieben, kannst du erreichen, was du willst. Du brauchst nur zuzugreifen. Deswegen glaube ich an England. Du musst nur wissen, wie dieses System zu melken ist.“
„Beherzige meinen Rat. Im Dreck liegt das Geld.“
„Und sag Tanja sie soll uns Champagner bringen. Dann stoßen wir auf die Thatcher an.“

Nasser zu Omar

„Dieses verdammte Land hat uns fertig gemacht. Deswegen seh ich auch so aus. Wir sollten gar nicht hier sein.“ (Hussein)
„Verglichen mit der übrigen Welt ist das hier n kleines Paradies.“ (Nasser)

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Die eingängige Titelmusik, blubberig tropfend und sofort wiedererkennbar, war schon damals von – Hans Zimmer (eine der frühesten seiner Filmmusiken; allerdings unter dem Pseudonym Ludus Tonalis).

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„Der heutige Tag ist der beste gewesen.“ (Johnny)
„Ja. Sagen wir der fast beste Tag.“ Omar)

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Mein wunderbarer Waschsalon (My beautiful Laundrette)
Regie Stephen Frears
Premiere am 7. September 1985 (Toronto Film Festival)
Hanif Kureshi war 1987 für das Drehbuch für einen Oscar nominiert.

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Mein wunderbarer Waschsalon – ein Klassiker des schwulen Films. Anklänge von New Wave. Legendär der Eröffnungs-Fick der ‚zwei Burschen‘ …

Keine Ahnung, wie oft ich ihn damals gesehen habe, oft, sehr oft … Und immer noch, wenn ich ihn selten sehe, ist er ein Hilite.

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Frankreich Homosexualitäten

Jean-Pierre Guérin, Kabinetts-Chef des französischen Premierministers Ayrault, hat sein Coming Out

Coming-Out im Matignon: Jean-Pierre Guérin, Politiker der französischen Sozialdemokraten (PS) und seit Mai 2012 Kabinetts-Chef des französischen Premierministers Ayrault, hat erstmals öffentlich über sein Schwulsein gesprochen.

Guerin (geboren am 1. November 1964 in Nancy) wandte sich am 23.November 2012 an den Generalrat der Region Seine-et-Marne, der eine allgemeine Debatte über Gleichberechtigung führte. In dieser Debatte ging es u.a. um die Frage. ob homosexuelle Beamte mit Kind Erziehungsurlaub bekommen sollen (was Vertreter der konservativen UMP als ‚Demagogie‘ verhöhnten). Guérin veröffentlichte das Statement am Sonntag, 25. November 2012 auch auf seiner Internetseite.

In einer bewegenden Erklärung unter dem Titel „Mir selbst und meinen Überzeugungen treu bleiben“ betonte Guérin, wahrscheinlich zum ersten mal spreche er in einem politischen Kontext über sein Privatleben. Bisher habe er gedacht, die Privatsphäre habe nichts mit der politischen Debatte zu tun. Doch die Debatte im Generalrat und der ‚Kleinmut meiner Freunde von der UMP‘ habe gezeigt, dass der Kampf um die Gleichstellung jederzeit und überall erfolge, und der Kampf gegen Diskriminieurngen noch lange nicht vorbei sei.

Guérin betont, er und sein Partner seien eine Familie mit den gleichen Sorgen, den gleichen Freuden:

„Ich lebe seit fünfzehn Jahren mit meinem Partner zusammen. Ich habe ein Kind von fünf Jahren. Wir sind eine Familie.
Ja, ich sagen, wir sind eine Familie. Wie so viele gemischte Familien in unserem Land.“

Er bestehe für sich und seinen Partner, seine Familie auf dem Recht auf Gleichheit.

Jeran-Marc Ayrault, Premierminister Frankreichs, hat bereits einen weiteren hochrangigen Mitarbeiter, der offen schwul ist: den Chef des Stabes, Christopher Chantepy.

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Im November 2013 kündigte Jean-Pierre Guiérin an, das Kabinett zu verlassen. Er wolle sich zukünftig auf seinen Wahlkreis konzentrieren.

2015 trat Jean-Pierre Guérin bei den Kantonswahlen in der Gemeinde Savigny-le-Temple an, unterlag jedoch gegenüber den Konservativen.

 

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Kulturelles

Emanzipation? Nicht immer – Rosa 70

Rosa von Praunheim wird 70 – und Magazine, Feuilletons, TV-Sender und nicht zuletzt Schwule jubeln. Messias in rosa … Alle jubeln? Nein … eine kleine Schar reibt sich nachdenklich die Augen, erinnert sich.

Rosa von Praunheim stand für Emanzipation, besonders mit seinem Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt“. Und Rosa stand für eine nicht eben emanzipatiorische Haltung – mit seiner jahrelang immer wieder deutlich gemachten Haltung zu Aids, Aids-Prävention und HIV-Positiven.

Ich kann mich gut erinnern, welche Kontroversen, welche Proteste Rosa und seine Haltung zu Aids auslösten, als er, zurück aus den USA, meinte uns mit paternalistischem und beserwisserischem Gestus seine vor Moral triefende Vorstellung von Aids-Politik und -Prävention aufzudrängen. Dass ich einmal gegen Rosa protestieren würde, lange konnt ich’s mir nicht vorstellen – aber bei diesen Filmen und dieser Haltung war’s soweit. Als Rosa von Praunheim seinen Film in Köln vorstellte, gab es doch tatsächlich lautstarke Proteste, auch zu Rosas Irritation und Verärgerung … es waren die Zeiten von ACT UP, und Ulli konnte, wollte seinen Mund nicht halten.

In seinem Beitrag „Der Antipode wird 70“ auf dem Blog der Deutschen Aids-Hilfe bringt Dirk Hetzel heute die Situation auf den Punkt:

„Genauso wie Praunheims großartige Kampfansage aus den 70er – „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt“ – noch heute gilt, hat auch sein Schlagwort aus den 80er Jahren Gültigkeit bewahrt; „Ein Virus kennt keine Moral.“
Warum in alles in der Welt hat man jedoch bis heute das Gefühl, dass viele Äußerungen Praunheims zum Thema HIV mehr von moralinsaurer Bevormundung als von respektvoller Zugewandtheit geprägt sind?“

Lesen!

Dirk Hetzel / DAH-Blog 25.11.2012: Der Antipode wird 70

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Köln

die Varadero, meine Lieblingskarre …

Ulli & Varadero, September 2003 bei einer Tour von Köln in den Harz
Ulli & Varadero, September 2003 bei einer Tour von Köln in den Harz

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Köln

nass, verschwitzt im Eisenbahnmuseum

Es regnete … aber er wollte ja unbedingt ins Eisenbahnmuseum 😉 …
(Motorradtour mit Erich)

Ulli in der Lokhalle, Pfingsten 2003
Ulli in der Lokhalle, Pfingsten 2003

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ondamaris Texte zu HIV & Aids

ondamaris sagt Danke und Tschüss

ondamaris sagt Danke und Tschüss.

Nach beinahe sieben Jahren Informationen zu HIV/Aids und zum Leben mit HIV ist nun erstmal Schluß – dieses ist der letzte Artikel auf ondamaris.

Von den ondamaris-Leserinnen und Lesern möchte ich mich mit einem herzlichen Dankeschön verabschieden !

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Am 6. März 2006 erschien der erste ondamaris-Artikel, vor beinahe sieben Jahren. Über 2.300 Artikel wurden seitdem auf ondamaris veröffentlicht, im Schnitt also über die gesamte Zeit ein Artikel jeden Kalender-Tag. Annähernd 8.000 Kommentare erhielten diese Artikel – auch dafür allen Leserinnen und Lesern meinen herzlichen Dank!

Einige Artikel fanden besonders viele Leserinnen und Leser. An erster Stelle: das Tabu-Thema Feigwarzen – tabuisierte STD mit 250.000 (!) Zugriffen, gefolgt von Oralverkehr: “sehr geringes Risiko”  mit 80.000. Sehr viel gelesen auch der Artikel über das EKAF-Statement und die Konsequenzen – keine Infektiosität bei erfolgreicher HIV-Therapie ohne andere STDs (annähernd 40.000 Leser/innen) nebst dem DAH-Positionspapier HIV-Therapie und Prävention – Positionspapier der Deutschen AIDS-Hilfe (über 18.000), und über Prävention Prävention muss aufklärerisch ansetzen (über 20.000Zugriffe).

Ein besonderer Dank gilt dem gemeinnützigen Verein gay-web.de e.V. – der all die Jahre hindurch ondamaris unentgeltlich gehostet hat, und ohne dessen technischen Support die Seite so nicht möglich gewesen wäre.

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Nach beinahe sieben Jahren ondamaris (und über 15 Jahren, zählt man/frau die Vorläufer wie HIV-Nachrichten und HIVlife mit) ist es an der Zeit, tschüss zu sagen.

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Tschüss bedeutet konkret: ab heute erscheinen bis auf weiteres keine neuen Artikel mehr. Die bisher erschienenen Artikel bleiben zunächst weiterhin online, allerdings wird ist die Kommentar-Möglichkeit in wenigen Tagen seit 22.11.2012 deaktiviert.

Und: wer mit mir in Kontakt bleiben möchte, findet mich auch weiterhin in diversen sozialen Netzwerken – oder auf der privaten Site , die mein Mann und ich machen 2mecs.
Und vor allem: im realen Leben …

Au revoir, und: vielen Dank für deine / Ihre Treue, Kommentare, Unterstützung,

Ulli Würdemann

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Text 21. April 2017 von ondamaris auf 2mecs

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ondamaris Texte zu HIV & Aids

ondamaris Screenshot

die ondamaris Startseite am 15. November 2012 , Ausschnitt (nach Einstellung)
die ondamaris Startseite am 15. November 2012 , Ausschnitt (nach Einstellung)

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Hamburg Homosexualitäten

MHC Magnus Hirschfeld Centrum Hamburg Eröffnung 14. Mai 1983

Am 14. Mai 1983 wurde das MHC „Magnus Hirschfeld Centrum“ in Hamburg eröffnet. Im Herbst 1982, vor 30 Jahren, wurde es geplant und seine Förderung beim Hamburger Senat beantragt.

Das Magnus Hirschfeld Centrum (MHC) in Hamburg wurde am 14. Mai 1983 (in den Räumen einer früheren Bäckerei am Borgweg) eröffnet. Heute ist es eines der wenigen noch existierenden Schwulen- und Lesben-Zentren.

Am 30. Mai 2013 feierte das Magnus Hirschfeld Centrum in Hamburg sein 30jähriges Jubiläum unter dem Motto „30 Jahre Einsatz für queere Emanzipation“.

MHC Magnus Hirschfeld Centrum : Förderungs-Antrag an den Hamburger Senat

Der von der UHA (Unabhängige Homosexuelle Alternative) sowie Intervention gestellte Antrag (60 Seiten plus Anhang) auf Anlauf- und Folgefinanzierung erläutert die Notwendigkeit eines Schwulen- und Lesbenzentrums folgendermaßen:

„Bedingt durch die fortbestehende Diskriminierung sind Homosexuelle Frauen und Männer in besonderem Maße auf umfassende Kontakte untereinander und auf gegenseitige Hilfer angewiesen. …
Die traditionellen ‚Treffpunkte‘ für Homosexuelle, die sich urwüchsig als ‚Nachtkultur‘ aus der gesellschaftlichen Stigmatisierung gleichgeschlechtlich liebender Menschen ergeben haben (Kneipen, Parks, Klappen) können diesem Bedürfnis nur in sehr eingeschränktem Maß Rechnung tragen, da sich hier verständlicherweise einseitige Umgangsformen ergeben, die lediglich bestimmte Aspekte des homosexuellen Menschen ansprechen können. Besonders deutlich treten diese Umgangsformen an jenen ‚Treffpunkten‘ hervor, die mehr oder weniger häufig Kontrollen der Polizei unterliegen (Parks, Klappen). In Folge der begonnenen Emanzipation homosexueller Bürgerinnen und Bürger hat sich das Bedürfnis nach einer Veränderung dieser Situation zunehmend entwickelt.“

In dem von Horst Parow (UHA) und Dieter Jarzombek (Intervention) unterzeichneten Antrag vom Oktober 1982 wird eine Kombination aus Kommunikations- und Beratungs-Zentrum skizziert. Wesentliche Mitstreiter waren damals auch Hans-Georg Stümke (1941 – 2002) und Hans-Georg Floß (1951 – 1993).

Magnus-Hirschfeld-Zentrum (MHC) Antrag UHA & Intervention, Hamburg 1982, Seite 1
Magnus Hirschfeld Centrum (MHC) Antrag UHA & Intervention, Hamburg 1982, Seite 1
Magnus-Hirschfeld-Zentrum (MHC) Antrag UHA & Intervention, Hamburg 1982, Inhaltsverzeichnis
Magnus Hirschfeld Centrum (MHC) Antrag UHA & Intervention, Hamburg 1982, Inhaltsverzeichnis

Wesentlicher Teil des Antrags war ein von Hans-Georg Floß (*1952, † 7.1.1993 an den Folgen von Aids) erstellter Bericht über den damaligen ‚Stand des Beratungsangebots für homosexuelle Männer in Hamburg‚, der wesentlich auf (s)einer 1981 an der Universität Hamburg (Fachbereich Psychologie) erstellten Diplomarbeit beruhte.

MHC : Namenspatron Magnus Hirschfeld

Bereits von Beginn an war vorgesehen, das Zentrum nach Magnus Hirschfeld zu benennen:

„Um seine Verdienste und seinen großen persönlichen Einsatz für die Verwirklichung der Menschenrechte der Homosexuellen vor 1933 zu ehren wird vorgeschlagen, der Einrichtung den Namen ‚Dr. Magnus Hirschfeld – Zentrum‘ zu geben.“

Das Magnus Hirschfeld Centrum besteht seit 1983 und bis heute, mit der UHA (Unabhängige Homosexuelle Alternative e. V.) als alleinigem Trägerverein. Es bezeichnet sich heute als ‚Hamburgs lesbisch-schwules Zentrum für Beratung, Kommunikation, Kultur und Jugend‘.
Der Verein Intervention e.V., im September 1982 von Lesben und Schwulen gemeinsam mit dem Ziel einer Beratungsstelle gegründet, war an der Gründung des MHC mit beteiligt, arbeitete jedoch bereits ab 1983 (dem Jahr der Eröffnung des MHC) eigenständig in St. Georg. Intervention e.V. „unterstützt seit 1993 fast ausschließlich und exklusiv lesbenspezifische Angebote“ (Selbstdarstellung) und ist Träger des JungLesbenZentrums und des Lesbentreffs in Hamburg.

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An den Gesprächen im Vorfeld der Planung und Beantragung des Magnus Hirschfeld Centrums nahmen auch Vertreter anderer Hamburger Lesben- und Schwulengruppen zeitweise teil. Alle scheiterten, zogen sich zurück. Die Mitarbeit von Schwusel (Selbsthilfegruppe schwuler und lesbischer Jugendlicher im Alter bis ca. 25 Jahre) im MHC scheiterte letztlich, in meiner Erinnerung, vor allem daran, dass die UHA von ihrer dominierenden und allein entscheidenden Position nicht abweichen wollte.

Der Namens-Patron Magnus Hirschfeld war schon damals nicht unumstritten. Die Debatten um Magnus Hirschfeld führten u.a. mit dazu, dass sich das im März 1985 eröffnete (und seit Mitte 2003 nicht mehr existierende)  Kölner Lesben- und Schwulen-Zentrum nach langen Debatten nicht nach Magnus Hirschfeld benannte, sondern nach einem öffentlichen Namens-Wettbewerb schlicht den Namen ‚SCHULZ‚ (für Schwulen- und Lesben-Zentrum) erhielt.

Das Magnus Hirschfeld Centrum wurde von einer einzigen dominierenden Gruppe geplant und gestaltet. Es hätte Möglichkeiten zur Einbeziehung eines breiteren Spektrums von Hamburger Lesben- und Schwulengruppen gegeben (zum Beispiel in Form des damals existierenden ‚Forum Hamburger Lesben und Schwule‘ (FHLS). Das Kölner Lesben- und Schwulen-Zentrum SCHULZ schaffte es einige Jahre später, trotz einer starken Stellung der ‚gay liberation front‘ (glf) eine Trägerstruktur zu finden (Emanzipation e.V.), die eine Einbeziehung breiter Kreise der Kölner Lesben- und Schwulenszenen ermöglichte.

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Politisches

Präsidentschaftswahl USA 6.11.2012 – Obama oder Romney? Und Homo-Ehe ja oder nein? ein nächtlicher Live-Ticker

Präsidentschaftswahl USA 6.11.2012 – ein nächtlicher Live Blog

08.11., 12:15: Weiterhin keine endgültige Klarheit in Washington in Sachen Homo-Ehe: zwar verkünden manche (auf Basis einer Meldung der Befürworter-Kampagnen-Organisatoren) bereits, ‚Referendum 74‘ sei angenommen. Ausgezählt sind jedoch erst 57% der Wahlbezirke, bei denen insgesamt die Ja-Stimmen 52% ausmachen.

16:05: Sean Maloney wird das erste offen schwule Mitglied des US-Kongresses aus New York.

15:55: In Kalifornien liegt der offen schwule Politiker Mark Takano (Demokraten) liegt aussichtsreich in Führung im Kampf um den Sitz des Districts 41 Riverside County. Er wäre das erste offen schwule farbige Mitglied des US-Kongresses.

15:00: Die ‚National Organization for Marriage‘ NOM in den USA schweigt bisher zu den für Schwule und Lesben sehr erfolgreichen Ergebnissen in Sachen Homo-Ehe, bemerken US-Aktivisten mit Ironie.Die 2007 für die Abstimmung über ‚Proposition 8‘ (Homo-Ehe) in Kalifornien gegründete politische Organisation und ihre Unter-Organisationen in einzelnen Bundesstaaten kämpften seitdem USA-weit gegen die Homo-Ehe und das Adoptionsrecht für Lesben und Schwule. Immer wieder werden Vermutungen geäußert, NOM stehe in enger Verbindung mit den US- Mormonen (der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ (Church of Jesus Christ of the Latter Day Saints – LDS church), der auch Obama-Herausforderer Romney angehört).
18:15: Inzwischen hat die NOM eine Stellungnahme veröffentlicht. Sie fühle sich in ihrem Kampf für die „traditionelle Ehe“ nicht geschlagen, so die konservative Organisation.

14:51: Der Bürgermeister von Minneapolis R.T. Rybak begrüsset das Ergebnis von Minnessota (die Ehe nicht per Verfassung auf die Verbindung zwischen Mann und Frau zu begrnezen) mit den Worten, die Bürger hätten mit und für Liebe gekämpft, nun würde Minnessota zeigen, für welche Werte es stehe: „You dug down and fought for love, with love. You understood compassion. This wound up being one of the most inspirational things that’s ever happened in Minnesota. Minnesota is going to be the state that’s going to show the country exactly what Minnesota values are all about.“

14:45: Das Ergebnis für Washington (‚Referendum 74‘, das seit längerem bei 51% Auszählung verharrt) wird vermutlich noch einige Tage auf sich warten lassen. Grund: das Briefwahl-System. Die Verkündung der Antwort auf die Frage „soll die gleichgeschlechtliche Ehe in Washington legalisiert werden?“ wird also noch brauchen …

10:35: Nachzutragten, nach einigen Stunden Schlaf:
In Minnessota stimmten die Wähler auf die Frage, ob die Ehe laut Verfassung auf Mann und Frau beschränkt werden sollte, mehrheitlich mit nein – die Homo-Ehe wird möglich.
Für Washington liegt noch kein Endergebnis vor, nach Auszählung von 51% stimmten 52% für die Homo-Ehe.
Richard Tisei hat es nicht geschafft – er verlor gegen John F. Tierney, der seinen Sitz verteidigte. Tisei wäre im Fall seiner Wahl der erste Abgeordnete der Republikaner gewesen, der als offen schwuler Politiker ins House gewählt worden wäre.

Matthew Breen, Herausgeber des ‚Advocate‘, kommentiert die Wahlnacht in den USA als „große schwule historische Nacht“. Sich für gleiche Rechte für Schwule und Lesben einzusetzen stelle nun als Politiker/in kein Risiko mehr da, dies zeige die Wahl deutlich.

07:25: Für die Rechte von Schwulen und Lesben in den USA könnte der 6. November 2012 ein bedeutender Wahltag gewesen sein: zwei Bundesstaaten haben sich für de Einführung de Homo-Ehe ausgesprochen, bei zwei weiteren ist das Ergebnis noch offen (bei beiden mit Hoffnungen). Und zahlreiche offen schwule, lesbische, bisexuelle Männer und Frauen wurden in politische Ämter, insbes. auch in Kongress und Repräsentantenhaus gewählt.

Ulli tired now, go to bed. Back in 3 hours …

07:20: Zwischenstände Minnessota bei 60% Auszählung nahezu Gleichstand – 49% für Verfassungsänderung zum Verbot der Homo-Ehe, 49% dagegen.
Washington bei 50% Auszählung 62% für Homo-Ehe.

06:52: Nun doch (hoffentlich endgültig): Tammy Baldwin hat’s geschafft, wird erste offen lesbische Senatorin.

06:43: Erstmals konnte in zwei Bundesstaaten die Legalisierung von Marihuana durchgesetzt werden (für die sich auch Aids-Aktivisten einsetzten), in Washington und Colorado, meldet queer.de.

06:28: Der US-Bundesstaat Maryland wird die Homo-Ehe einführen (Zustimmung 52% bei 93% Auszählung).

06:26: Der offen schwule Sean Patrick Maloney (Demokraten) wurde in den Kongress gewählt.

06:14: Marsha Blackburn wurde in Tennessee wieder in den Kongress gewählt. Sie ist bekannt für schwulenfeindliche Positionen. Sie war maßgeblich beteiligt an den schwulenfeindlichen Positionen im Wahlprogramm der Republikaner.

06:08: Maine wird der erste US-Bundesstaat werden, in dem die Bevölkerung in einer Abstimmung die Homo-Ehe durchsetzt, nachdem 2009 ein Referendum knapp verloren wurde.

06:03: Der offen schwule Sean Patrick, zu Zeiten der Clinton-Regierung Mitarbeiter im Weißen Haus, hat sich gegen einen Vertreter der ‚Tea Party Bewegung‘ durchgesetzt.

06:01: Washington: Nach Auszählung von 50% der Stimmbezirke 52% für Inkrafttreten eines (bereits früher in diesem Jahr verabschiedeten) Gesetzes, das Homo-Ehe zulässt.

05:50: Maryland: Nach Auszählung von 84% meldet die HuffPost eine Zustimmung von 52% zur Homo-Ehe.
Main: bei 39% Auszählung ebenfalls Ja 52%
Minnessota bei 36% Auszählung 49% Ablehung der Begrenzung der Ehe auf Mann/Frau (bei 46% Zustimmung).

05:45: Seit 5 Minuten ist das Empire Satte Buildung blau beleuchtet – Zeichen des Siegs Obamas.

05:39: Linda Lingle wurde auf Hawaii nicht gewählt. Sie verliert ihren Sitz im Senat, gewählt wurde Mazie Hirono. Lingle hatte u.a. die Homo-Ehe mit Inzest verglichen. Hirono befürwortet die Homo-Ehe. Hirono unterstützte schuwlen- und lesbenpolitische Forderungen.

05:37: In Maryland wird es enger – nur noch 50,9% für Öffnung der Ee für Schwule und Lesben nach Auszählung von 592 von 1.851 Wahlbezirken.

05:35: Hat Tammy Baldwin es doch nicht geschafft? Nach Auszählung von 53% der Stimmen kommt sie nur auf 49% – ein Sieg ist immer noch unsicher, bisherige Sieg-Meldungen verfrüht.

05:32: „I know that I will someday be able to get married“ (ein Tweet kurz nach der Wahlsieg-Nachricht) – unter vielen us-amerikanischen Schwulen und Lesben ist die Freude groß über Obamas Wahlsieg. Obama hatte sich für die Öffnung der Ehe auch für Schwule und Lesben ausgesprochen.

05:24: In North Carolina wurde Virginia Foxx zum 5. Mal wiedergewählt. Foxx ist für schwulenfeindliche Bemerkungen berüchtigt, u.a. behauptete sie, die Ermordung von Matthew Shepard sei kein Hassverbechen gewesen: „The hate-crimes bill that’s called the Matthew Shepard bill is named after a very unfortunate incident that happened where a young man was killed, but we know that that young man was killed in the commitment of a robbery. It wasn’t because he was gay. … It’s really a hoax that that continues to be used as an excuse for passing these bills.“
Die Ermordung des Studenten Matthew Sheppard am 12. Oktober 1998 aufgrund seiner Homosexualität erregte großes Aufsehen; nach Sheppard wurde das Ende 2009 in Kraft getretene Gesetz gegen Hassverbrechen ‚Matthew Shepard and James Byrd, Jr. Hate Crimes Prevention Act‘ benannt.

05:16: CBS und NBC rufen Obama zum Wahlsieger aus – er habe auch Ohio gewonnen.

05:15: Die Stimmung in Chicago wird immer besser.

05:02: In Wisconsin ist mit Mark Pocan der zweite offen schwule Kongressabgeordnete gewählt.

04:41: Mit bisher 20 Millionen Tweets ist der Wahltag 2012 soeben das am meisten bei Twitter erwähnte politische Ereignis der USA geworden.

04:37: Gute Nachrichten (Zwischenergebnis!) in Sachen Homo-Ehe auch aus Minnesota: bisher 57% gegen einen Bann der Homo-Ehe (Festlegung der Ehe als zwischen Mann und Frau).

04:27: Claire McCaskill gewinnt vorläufigen Daten zufolge die Wahl um den Senats-Sitz in Missouri. Damit unterliegt der Republikaner Todd Akin, der im August u.a. von „legitimate rape“ (‚legitimen Vergewaltigungen‘; Video) gesprochen hatte (und sich auch gegen Forderungen von Lesben und Schwulen positioniert hatte).

04:22: Zwischenstand: Homo-Ehe-Abstimmungen
Maine 52,34% ja nach Auszählung 86 von 578 Bezirke
Maryland 52,6% ja nach Auszählung 83 von 1.851 Wahlbezirke

04:19: Nun doch: Tammy Baldwin hat’s geschafft und wird erstes offen lesbisches Mitglied des US- Senats.

04:15: Joe Saunders, offen schwuler Politiker der Demokraten, in Florida in Repräsentantenhaus gewählt.

04:11: Abtreibungsgegner unterliegen in Florida: In Florida wurde Amendment 6 „to say no public funds for abortions (in all cases)“ abgelehnt.

04:02: Alle ‚umkämpften Staaten‘ (battleground states) neigen sich zu Obama, meldet CBS.

03:57: „Hier kennt man ihre Zahlen [Phoenix überträgt den simultanübersetzen CBS-Stream] noch nicht, hier liegen nur die Zahlen des ZDF vor.“ Phoenix-Schalte von der ZDF-Wahlparty in Berlin

03:37: Alan Grayson ist wieder Kongress-Abgeordneter. 2010 war er von einem Republikaner geschlagen worden. Er trat u.a. ein für eine Verschärfung der Maßnahmen gegen antischwule Hassverbrechen und gilt laut JMG als „one of the most progressive members of the House“.

03:35: „Bananenstaat USA: Spielmaschinen in Las Vegas sind mehr reguliert und kontrolliert als Wahlcomputer„, sagt netzpolitik.org.

03:24: Tammy Baldwin (Demokraten) hat es laut AP und anderen Medien geschafft und wird erstes offen lesbisches Mitglied des US- Senats. Anderen Meldungen zufolge führt sie derzeit in den Auszählungen, diese sind aber noch nicht abgeschlossen.

03:14: In Connecticut gewinnt der Demokrat Chris Murphy die Wahl um den Senats-Sitz. Linda McMahon von den Republikanern verlor – sie war die einzige Politikerin der Republikaner im Senat, die von der Haltung ihrer Partei abwich und ankündigte, für die Aufhebung des DOMA Defense of Marriage Act zu stimmen.

03:11: Unterdessen, off topic, meldet ‚Box‘ auf Facebook „Amsterdam: Wieder Marihuana für Touristen“. So hat halt jeder seine Prioritäten …

02:52: Weitere aus Homo-Sicht interessante Abstimmungen heute in den USA:
Wird mit Tammy Baldwin erstmals eine offen lesbische Politikerin in den Kongress (Wisconsin) gewählt? Bisher sind erst vier Kongress-Abgeordnete offen schwul.
Schafft es die offen bisexuelle (und Non-Theistin) Kyrsten Sinema ausgerechnet in Arizona in den Senat?
Wird in Massachusetts erstmals ein nicht-etablierter offen schwuler Politiker der Republikaner in den Kongress gewählt?
Kann die erste offen lesbische afroamerikanische Politikerin Simone Bell trotz Neuzuschneidung der Wahlbezirke die Wiederwahl schaffen?
In Colorado treten im 31. Distrikt (Teile von Denver) als Kandidaten zwei offen schwule Politiker gegen einander an.

02:49: Homo-Ehe-Abstimmungen in vier US-Bundesstaaten: wer live die aktuellen Zwischenergebnisse mit verfolgen will, findet sie bei der Huffington Post hier. Noch sind nur für Maine und Maryland sehr wenige Daten (unter 1%) da.

02:45: Latinos unterstützen in den Exit Polls (den nach-Wahl-Befragungen) überwiegend die Homo-Ehe, sagt Advocate (59% der Latinos gegenüber 48% der Gesamtbevölkerung).

02:44: Für die Abstimmungen in Maine und Maryland noch zu wenig Daten für erste Ergebnisse …

02:39: Republikaner (der ebenfalls kein ‚Freund der Rechte von Schwulen und Lesben‘ sei) schlägt anti-schwulen Demokraten in Tennessee beid er Wahl um den Sitz im Senat, meldet Advocate.
Interessant wird’s, wenn die Trennlinien anders als schwarz-weiß verlaufen … und diese feine Unterscheidung zwischen ’nicht für‘ und ‚gegen‘ …

02:36: Eine Lesbe wird in Texas als Sheriff wiedergewählt, berichtet queer.de. Für die Lesbe freuen, oder froh sein, dass wir keine Sheriffs haben?

02:28: „Es wird spannend bleiben bis zum Schluss“. Weisheit à la Wowereit. Und ach, das Internet werde zukünftig eine wichtigere Rolle einnehmen. Nu denn. „Ich geh jetzt nachhause“, sagt Herr W.

02:22: Gutes Zeichen? In Maine gewinnt Angus King (unabhängig), ein Befürworter der Homo-Ehe, den Sitz im Senat (vorher: Olympia Snowe, Republikaner).

02:14: „Deutscher Wahlbeobachter kritisiert Zustände bei US-Wahl“, Phoenix omg
Und in Virginia schließen die Wahllokale, mit noch meterlangen Warteschlangen vor den Wahllokalen (wer in der Schlange steht, dürfe noch wählen).

02:10:Mal ein wenig off-topic zur Entspannung: hat James Bond doch einen homosexuellen Subtext? PinkNews macht sich Gedanken ‚Skyfall screenwriter, John Logan, addresses James Bond’s ‘gay past’‘.

02:00 Uhr: queer.de berichtet in einem Live-Blog über die US-Wahlen: Ticker: Die US-Wahlnacht aus LGBT-Sicht.
Lesenswert auch Box Turtle Bulletins Election Liveblog.

01:50 Uhr: Ballotpedia fasst die Abstimmungen zur Homo-Ehe in den 4 US-Bundesstaaten wie folgt zusammen:
Maine Question 1: „Would overturn a voter-approved 2009 ballot measure that banned same-sex marriage in the state.“
Maryland Question 6: „Would allow same-sex couples to obtain a civil marriage license in the state.“
Minnesota Amendment 1: „Would define marriage in the Minnesota Constitution as between one man and one woman in the state.“
Washington Referendum 74: „Asks voters if same-sex marriage should be legalized in the state of Washington.“

01:45 Uhr: US-Präsident Obama hat sich (nach langem Zögern) klar für die Homo-Ehe ausgesprochen. ‚Out‘ portraitiert 14 offen schwule / lesbische Mitarbeiter/innen im Weißen Haus.
Out 01.1.2012: Out100: The White House

01:10 Uhr: In deutschen Medien, auch Homo-Medien, ist soweit ich es sehe weitgehend unbeachtet geblieben, dass in vier US-Bundesstaaten Abstimmungen auch über die Zulässigkeit der Homo-Ehe stattfinden. Maine, Washington State, Maryland und Minnessota – in diesen vier Staaten sind die Wähler auch aufgefordert, über die Homo-Ehe (’same-sex-marriage‘) abzustimmen.
Schon ein Sieg in einem einzigen Staat würde einen „Wendepunkt“ darstellen, sagte Chad Griffin, Präsident der Human Rights Campaign, die selbst 5 Mio. $ in die Kampagnen in den 4 Bundesstaaten investierte.
Bisher gibt es die Homo-Ehe in 6 US-Bundesstaaten sowie der Hauptstadt Washington; in 30 Staaten ist dee Ehe aufgrund von Voten auf die Verbindung von Mann und Frau eingeschränkt. In Referenden in Kalifornien (2008; ‚Proposition 8‘) sowie Maine (2009) haben sich die Wähler explizit gegen die Homo-Ehe ausgesprochen.

New York Times 30.10.2012: Supporters of Same-Sex Marriage See Room for Victories

Mittwoch, 7. November 2012, 01:00 Uhr. Früh wieder aufgestanden, nach drei Stunden Schlaf. Rechner und TV an, switchen zwischen einigen TV-Kanälen und Websites.
Who’ll get it?
Gedanken einer Wahlnacht, live gebloggt von zuhause …

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