‚Über 700 Jahre deutsche Heimat‘ – wer in Delmenhorst aus dem Bahnhof kommend in Richtung Innenstadt geht, kann diesen seltsamen Wegweiser kaum übersehen. Ist er aus der Zeit gefallen? Oder auch heute ein Dokument revisionistischen Denkens?
‚Über 700 Jahre deutsche Heimat‘ titelt der Wegweiser, zeigt mit Kilometerangaben und jeweiligem Wappen zu sechs Städten: Königsberg, Marienburg, Breslau, Stettin, Danzig und Eger. Daneben eine Girlande aus Eichenlaub – seit 1871 Teil der Symbolsprache Deutschlands, für Treue stehend, und quer durch die deutsche Geschichte Teil diverser Orden und Auszeichnungen.
Wegweiser wie diese wurden in den 1950er und frühen 1960er Jahren zahlreiche aufgestellt. Der ‚Wegweiser über 700 Jahre deutsche Heimat‘ in Delmenhorst wurde 1963 errichtet. Er war gedacht als Denkmal der Vertreibung und an die Vertriebenen.
Über 700 Jahre deutsche Heimat ? Wegweiser in Delmenhorst im Jahr 2017
Vorwahlen, in den USA etabliertes Instrument der Kandidatenfindung, brachten in Frankreich 2016 / 2017 überraschende Ergebnisse und bemerkenswerte Folgen. Folgen, die auch nicht im Interesse der Parteien sind. Ist das Konzept der Vorwahl gescheitert?
In den USA sind sie seit Jahren gängig, Vorwahlen in denen politische Parteien ihre Kandidat/innen finden. In Europa wird erst seit wenigen Jahren mit Vorwahlen experimentiert.
Die Vorwahlen der Linken wie der Konservativen (und auf andere Weise der Grünen) im Vorfeld der Präsidentschaftswahl Frankreich 2017 brachten jedoch bemerkenswerte Folgen mit sich. Angesichts der jüngsten Erfahrungen in Frankreich – ist das Konzept der Vorwahl gescheitert ?
‚Zero Patience‘, einer der wohl bemerkenswertesten Aids-Filme mindestens der 1990er Jahre, hatte am 11. September 1993 sein offizielles Debut auf dem ‚Festival of Festivals‘ im kanadischen Toronto. Gelassenheit und Ironie, das zeigt das Aids-Musical ‚Zero Patience‘, war auch zu schlimmsten Zeiten der Aidskrise möglich.
Ist Geduld eine Tugend? Oder wollen wir Sünder in der Hölle sein? Und kann man über Aids ein Musical drehen, gar mitten in der Aidskrise Anfang der 1990er Jahre? Am Schluss des kanadischen Films ‚Zero Patience‚ mag man sich diese Frage vielleicht neu stellen.
5 – 4 – 3 – 2 – 1 – zero patience
Der Titel Zero Patience spielt bewusst mit der (besonders von Randy Shilts propagierten) ‚urban legend‚ des ‚patient zero‚ – jenes kanadischen Flugbegleiters, der als ‚Index-Patient‘ vermeintlich Auslöser der HIV-Epidemie in den USA sein sollte (siehe unten).
Pillenwecker wie in der 'frühen AZT Zeit' gebräuchlich
Am 20. März 1987 erteilte die US-amerikansiche Food and Drug Administration (FDA) in den USA der neuen Substanz AZT die Zulassung für die Behandlung der HIV-Infektion. Am 29. April 1987 folgte die Zulassung in Deutschland.
Für das Magazin der Deutschen Aids-Hilfe habe ich 2017 an die Situation zu Zeiten der AZT Zulassung in einem Gespräch mit Axel Schock erinnert.
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Als vor 30 Jahren die US-Arzneimittelbehörde FDA die Marktzulassung für das Arzneimittel AZT erteilt, gab es erstmals ein vielversprechendes Medikament, das die Vermehrung von HIV verhindern konnte. Doch die Hoffnungen wurden zunächst jäh enttäuscht. AZT warf nicht nur ethische Fragen auf, sondern löste auch weltweite Proteste aus. Der Hamburger Aktivist und Blogger Ulli Würdemann erinnert sich.
Als vor 30 Jahren die US-Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung von AZT zur HIV-Behandlung erteilte, ermöglichte es das Bundesgesundheitsamt, dass das Medikament auch in Deutschland ungewöhnlich schnell verfügbar wurde. Welche Hoffnungen hatte dies innerhalb der HIV-Community, bei deinen Freunden bzw. bei dir selbst ausgelöst? Vor AZT gab es ja jahrelang – nichts. Zumindest nichts, was wirklich gegen HIV wirkte, was unser Leben verlängern konnte. Wer damals die Diagnose HIV-positiv bekam, und oft war das ja erst, wenn auch schon Aids-Symptome vorhanden waren, der wusste sicher: Du hast nicht mehr lange, und es gibt nichts, was man dagegen tun kann. Wir haben also auf dieses erste Medikament lange gewartet, und als es verfügbar war, wirklich große Hoffnungen damit verbunden.
Emmanuel Macron ist seit 14. Mai 2017 der 8. Präsident Frankreichs (V. Republik). Der ehemalige Wirtschaftsminister und Investmentbanker betont, er sei ‚nicht links, nicht rechts‚. Macron ist nach Giscard der zweite zentristische Politiker im Amt des Staatspräsidenten.
Emmanuel Macron wurde am 7. Mai 2017 zum 8. Präsidenten der V. Republik gewählt – der ‚unteilbaren, laizistischen, demokratischen, sozialen Republik Frankreich‘ (Rede Laurent Fabius, Präsident des Verfassungsrats, bei der Investitur). Mit 39 Jahren ist Emmanuel Macron der jüngste Staatspräsident der V. Republik.
Emmanuel Macron, né le 21 décembre 1977 à Amiens, est un haut fonctionnaire et homme politique français. Ancien secrétaire général adjoint au cabinet du président de la République française, ministre de l’Économie, de l’Industrie et du Numérique dans le gouvernement Manuel Valls II et depuis le 14 mai 2017, hutième Président de la République Française.Claude Truong-Ngoc / Wikimedia Commons – cc-by-sa-3.0
Valery Giscard d’Estaing, 1926 in Koblenz geboren, war vom 27. Mai 1974 bis zum 21. Mai 1981 Staatspräsident Frankreichs. In seine Amtszeit fallen zahlreiche Schritte einer vorsichtigen Modernisierung der Gesellschaft, andere bleiben seinem Nachfolger François Mitterrand vorbehalten. Giscard starb am 2. Dezember 2020.
Der frühere französische Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing beim Staatsakt für Helmut Schmidt am 23. November 2015 teil (Foto: WDKrause, Lizenz cc-by-sa 4.0)
Der frühere französische Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing nahm ebenfalls an dem Staatsakt für Helmut Schmidt am 23.11.2015 teil. Foto WDKrause –CC BY-SA 4.0
Französisches LGBT Internet-Portal Yagg zurück. Dies teilte die Seite selbst in einer Stellungnahme mit. Erst Ende 2016 hatte das Handelsgericht das Insolvenzverfahren eröffnet.
Nach ernsthaften finanziellen Problemen kam die bisher Yagg herausgebende Gesellschaft LGNET im September 2016 unter Zwangsverwaltung. Ende Oktober 2016 beschloss das Handelsgericht Paris die Liquidation des Unternehmens – das vermeintliche endgültige Aus für das LGBT-Internetportal Yagg.
Er prägte das schwule Nachtleben von Paris Ende der 1980er Jahre wie kaum ein anderer: der Geschäftsmann David Girard. Als einer der ersten baute er ein ’schwules Imperium‘ auf. Als ‚König des schwulen Nachtlebens‘ erwarb er sich den Spitznamen ‚citizen gay‘ oder ‚citoyen gai‘.
David (Jacques) Girard wird 1959 in der Kleinstadt Saint-Ouen nordwestlich von Paris (Départment Seine-Saint-Denis) geboren. Sein Vater ist ein aus Tunesien stammender Jude, seine Mutter arbeitet als Prostituierte. 1974, David ist 15 Jahre alt, stirbt seine Mutter. Er verläßt die Schule, schlägt sich zunächst mit Gelegenheitsarbeiten durch, bevor er nach Paris umzieht und als Jungkoch arbeitet.
David Girard
Mit 21 beginnt er als Stricher auf der rue Saint-Anne und im Bois de Boulogne zu arbeiten – ein Anfang einer Karriere als Geschäftsmann, den er auch später (ebenso wie die Arbeit seiner Mutter) nie leugnet.
„Je ne sais pas si c’est vraiment le plus vieux métier du monde, en tout cas, c’est celui que faisait ma mère.“ (Ich weiß nicht, ob es wirklich das ‚älteste Gewerbe der Welt‘ ist, auf jeden Fall war es das, was eine Mutter machte. Übers. UW)
Beginn des Textes auf der Rückseite des Außenumschlags seiner Autobiographie
Der Schriftsteller und Philosoph Denis Diderot ist einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung. Er ist einer der bedeutendsten Schöpfer und Autoren der Encyclopédie, eines der Hauptwerke der Aufklärung.
Denis Diderot
Denis Diderot wird am 5. Oktober 1713 in Langres als Sohn eines Handwerkers geboren. 1728 zieht er nach Paris, beginnt ein Studium der Theologie und Geisteswissenschaften.
Denis Diderot Denkmal in seiner Geburtsstadt Langres
1742 lernt Diderot in Paris Jean Jacques Rousseau kennen, beide werden enge Freunde. 1743 heiratet er die Näherin Marie-Toinette Champion, mit der er vier Kinder hat.
Seit 1742 arbeitet Diderot auch als Übersetzer aus dem Englischen. Ein Kreis von Buchhändler-Verlegern bittet ihn, eine französische Ausgabe der Cyclopedia herauszugeben. Diderot wird bald bewusst, dass eine reine Übersetzung nicht genügt – gemeinsam mit d’Alembert wird er ab 1747 zum Herausgeber der ersten französischen Encyclopédie.
In seinr Schrift ‚Die Geschichte beider Indien‚, die hohe Auflagen erreichte, sprach sich Diderot klar gegen Sklaverei aus.
Diderot stirbt am 31. Juli 1784 in Paris.
Denis Diderot und die Enzyklopädie
Über 70.ooo Artikel, 144 Autoren, siebzehn Text- und elf Bild-Bände – die Enzyklopädie, die Diderot und d’Alembert zwischen Juni 1751 und Dezember 1765 herausgeben, ist ein Mammut-Projekt.
Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers, 1751 – 1772
Die „Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers“ (Enzyklopädie oder ein durchdachtes Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Handwerke) hat ein Anliegen: die Welt mit Wissen zu durchdringen, dieses Wissen systematisch zu katalogisieren und es jedermann/frau zugänglich machen.
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„S’il osait de son cœur n’écouter que la voix, … ses mains ourdiraient les entrailles du prêtre, au défaut d’un cordon pour étrangler les rois.„ (Wenn der Mensch auf die Stimme seines Herzens hört, … werden seine Hände aus den Eingeweiden der Pfaffen einen Strick drehen, um damit die Könige zu erwürgen. (Übers. UW))
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