In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1792 komponierte der Amateur-Komponist Joseph Rouget de Lisle die Marseillaise, damals als ‚Kriegslied der Rheinarmee‘, längst die französische Nationalhymne.
Sie ist längst weltweitbekannt, und in Frankreich als Nationalhymne eines der Symbole der Republik (neben dem Trinom Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit, dem Nationalfeiertag 14. Juli, sowie der Nationalfigur Marianne und der Trikolore bleu – blanc – rouge).
Der Ausnahmezustand Frankreich bestand seit November 2015 und wurde insgesamt sechsmal bis 1. November 2017verlängert. Ab 1. November 2017 wurde der Ausnahmezustand zwar aufgehoben, zahlreiche seiner Regelungen aber in einem Antiterror-Gesetz dauerhaft festgeschrieben. Am 12. März 2019 wurde ein ‚Anti-Randalierer-Gesetz‘ verabschiedet, das wieder weitreichende Einschränkungen von Freiheitsrechten ermöglicht. Es liegt nun vor dem Verfassungsrat.
Die Anschläge auf Charlie Hebdo, vom 13. November 2015 und von Nizza haben Frankreich verändert. Frankreich wirkt, nein ist tief traumatisiert. Zahlreiche Personen, bekannte wie wenig bekannte unter ihnen, Journalisten, moderate Muslime, Wissenschaftler (wie der Soziologe Gilles Kepel) stehen unter Personenschutz, ihre Namen wurden auf Todeslisten genannt.
Mehrfach wurde der Ausnahmezustand verlängert. Noch nie seit Einführung des Gesetzes (s.u.) hat dermaßen lange (nahezu 24 Monate) in Frankreich der Ausnahmezustand bestanden. Erst zum 1. November 2017 wurde er aufgehoben – und durch ein Antiterror-Gesetz ‚ersetzt‘.
Doch gerade angesichts weitreichender Möglichkeiten der Einschränkung von Grundrechten und mehrfacher Verlängerung wuchs auch die Kritik am Ausnamezustand und dem späteren Antiterror-Gesetz.
Der Roland von Quedlinburg, bereits vor 1460 errichtet, wurde schon 1477 nach Eroberung der Stadt als Symbol kommunaler Freiheit gestürzt. Erst nahezu 400 Jahre später wurde er wieder errichtet.
Der Roland von Quedlinburg wurde ursprünglich bereits im oder vor dem Jahr 1460 (in diesem Jahr erste Erwähnung in einer Rechnung) errichtet, eventuell nach dem Vorbild des Rolands von Halberstadt (mit dem Quedlinburg verbündet war). Die Statue wurde vor dem Haus der Gewandschneiderinnung (Markt 5) aufgestellt. Der Roland betonte das Autonomierecht der Stadt Quedlinburg gegenüber der Äbtissin des Reichsstifts.
In zahlreichen Städten Nord- und Ostdeutschlands ist er zu finden: eine Figur, gern aus Sandstein, der Roland – als Symbol der Stadt- und Marktrechte sowie bürgerlicher Freiheiten.
Viele Städte errichteten im Mittelalter Rolandfiguren, zunächst oft hölzern, später aus Stein. Sie sollten Sinnbild sein für das eigene Marktrecht der Stadt sowie das Recht einer eigenen Gerichtsbarkeit und damit Freiheit. Oft waren sie zudem Ausdruck städtischen Wohlstands.
Entlehnt ist die Figur des Roland einem Volkshelden – dem Gefährten Karls des Großen, Hruotland, gefeiert im Rolandslied.
Der Roland von Brandenburg wurde ursprünglich 1402 errichtet und bereits 1474 durch eine 5,34 Meter hohe Sandstein-Plastik ersetzt. 1716 wurde sie umgesetzt vor das Rathaus.
Von ‚Paris bleibt Hauptstadt des Lasters‘ bis zu Vorschlägen für eine Verfassungsreform – Besonnenheit, Selbstbewußtsein und kritische Solidarität kennzeichnen in Frankreich die Reaktionen von LGBT-Politikern und Aktivisten auf die Anschläge von Paris. Einige Zitate:
Jean-Luc Romero, offen schwuler und offen HIV-positiver Politiker der PS (früher UMP),Vize-Bürgermeister für Kultur und Tourismus, 12. Arrondisement von Paris, inYagg 16.11.2015:
Frankreich 31. Oktober 1793, Ermordung der Girondisten – „Die Revolution frisst ihre Kinder“. Brissot, Gensonné, Boyer-Fonfréde, Ducos und zahlreiche weitere Girondisten werden umgebracht. Als letzter wird Vergniaud, einer ihrer Anführer, zum Schafott geführt. Erschüttert über den Tod seiner Weggefährten und in Erwartung seiner eigenen Ermordung sind seine letzten Worte „Ich weiß wohl — die Revolution ist wie Saturn, sie frißt ihre eigenen Kinder.„
Sie waren ‚gemäßigte Revolutionäre„, die Gruppe der Girondisten. Brissot, Vergniaud, Roland de la Platiere oder Condorcet – die meisten Girondisten waren Republikaner aus gutbürgerlichen bis vermögenden Verhältnissen, oftmals Anwälte oder Händler. Ihren Namen hatten sie von ihrer Herkunftsregion – sie stammten überwiegend aus dem Südwesten Frankreichs, meist aus der Gironde.
Zeitgenössisch wurden die Girondins meist Brissotins oder Rolandins genannt, nach einem ihrer Anführer, Jacques Pierre Brissot bzw. nach dem Girondisten-Minister Jean-Marie Roland de La Platière. Erst Lamartine popularisierte mit seiner 1847 veröffentlichten achtbändigen ‚Histoire des Girondins‚ den Namen Girondins (deutsch: Girondisten).
Politisch waren die Girondisten zu Beginn der französischen Revolution im Lager der Republikaner organisiert. Sie waren Gegner der Monarchie wie auch Gegner der konstitutionellen Monarchie der Verfassung von 1791, kämpften für die Einheit der Republik, vertraten wirtschaftspolitisch allerdings eher protektionistische Positionen.
Die Ermordung der Girondisten – die Revolution frisst ihre Kinder
Einen Wendepunkt für die vergleichsweise pragmatisch orientierten Girondisten stellten die so genannten September-Massaker dar – zwischen dem 2. und 6. September 1792 brachte eine hysterisierte Menge über 1.200 Revolutions-Gegner und andere Gefangene um.
Frankreichs Widerstand gegen die Besatzung wird weitergehen – in seinem Appell vom 18. Juni 1940 ruft Charles de Gaulle zum Widerstand und zum Kampf auf. Er legt damit den Grundstein für Frankreichs Zukunft und rettet die Ehre der Franzosen.
„Aber ist das letzte Wort gesprochen? Muss die Hoffnung weichen? Ist die Niederlage endgültig? Nein!“
„Was auch geschieht: Die Flamme des französischen Widerstandes darf und wird nicht erlöschen.“
Mit eindringlichen Worten wendet sich Charles de Gaulle in seinem Appell vom 18. Juni 1940 an das französische Volk. Der britische Premierminister Winston Churchill hatte de Gaulle genehmigt, sich über BBC direkt an das französische Volk zu weden.
De Gaulle fordert energischen Widerstand gegen die Besetzung Frankreichs und gegen die NS-Truppen, gegen die Teilung Frankreichs durch eine Demarkationslinie. Die Niederlage sei nicht endgültig. Er fordert insbesondere Offiziere und Soldaten, Facharbeiter und Ingenieure der Rüstungsindustrie auf sich ihm anzuschließen, und kündigt weitere Ansprachen für die folgenden Tage an.
Der aus Schottland stammende Johannes Duns Scotus (1266 – 8.11.1308) gilt neben Thomas von Aquin und Albertus Magnus als bedeutendster Theologe und Philosoph des Hochmittelalters (11. – 13. Jhdt.).
Ob Duns eine Herkunftsbezeichnung ist (Duns ist ein Ort im Süden Schottlands), oder ein Familienname, ist unbekannt.
Auch über Duns Scotus‘ Leben ist nicht viel bekannt. Über sein Leben berichtet das Grab des Duns Scotus kurz „Schottland hat mich geboren, England nahm mich auf, Frankreich lehrte mich, und Köln behält mich“ (Inschrift am Fußende des Sarkophags).
Eine der wesentlichen Fragen, mit denen Duns Scotus sich beschäftigte: in welchem Verhältnis stehen der universalistische Anspruch des christlichen Glaubens und das (ebenfalls universalistische) Wissenschaftsdenken der Antike? Können beide unter Wahrung ihrer jeweiligen Eigenheiten mit einander existieren? In welchem Verhältnis stehen Glaube und Vernunft?
Duns Scotus‘ Ergebnis: die Trennung von Vernunft und Glauben. Das Seiende (Ens) ist der einfachste Begriff überhaupt und in allen anderen Begriffen enthalten. Eine Unterscheidung in Kategorien sei nur bei dem endlich Seienden denkbar, Gott hingegen sei das unendlich Seiende. Die Vernunft beschäftige sich mit dem endlich Seienden, der Glaube hingegen mit dem unendlich Seienden. (Univozität des Seienden
Johannes Duns Scotus starb am 8. November 1308 in Köln. Sein Grab befindet sich in der Minoritenkirche in der Kölner Innenstadt.
Am 6. Juli 1991 wurde Johannes Duns Scotus (nach mehreren erfolglosen Anläufen zuvor, und auf massives Drängen des Franziskanerordens) seliggesprochen; in der Minoritenkirche erinnert daran eine Gedenktafel:
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Martin Heidegger, Philosoph (1889 – 1976), habilitierte 1915 bei Finke/Rickert mit der Arbeit „Die Kategorien- und Bedeutungslehre des Duns Scotus„.
Heidegger befand sich ab 1925 in einer Liebesbeziehung mit Hannah Arendt, die sich ebenfalls mit Duns Scotus beschäftigte, so z.B. „Bei Augustinus und Scotus, aber nicht bei Thomas, ist der Wille das geistige Organ, das diese Individualität verwirklicht; er ist das principium individuationis.“
„Nicht zuletzt deshalb bleibt Duns Scotus in der Geschichte der Philosophie beinahe der einzige, der bereit ist, wirklich den Preis der Freiheit zu zahlen, der Kontingenz heißt. Nur unter den Bedingungen der Kontingenz eröffnet sich die Chance, etwas Neues zu beginnen, das man auch sein lassen könnte, das also keineswegs absolut notwendig in der Wirklichkeit auftauchen muß. Nur unter den Bedingungen der Kontingenz besteht die Willensfreiheit, letztlich auch die politische Freiheit des Individuums.“
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