Kategorien
Berlin

Eröffnung U-Bahn-Station Eisenacher Strasse 1971

Am 29. Januar 1971 wurde in Berlin die U-Bahn-Station „Eisenacher Strasse“ eröffnet.

Sie ist eigentlich keine Schönheit, sie war es wohl noch nie so recht.

Inzwischen hat sie doch an einigen Ecken und Kanten gelitten – man sieht ihr ihr Alter durchaus an.

Sie ist ein typisches Kind ihrer Zeit – der frühen Siebziger. Sattes grün und blasses gelb sind ihre Farben – eine ein wenig eigenwillige Kombination, die durch eher grelle Beleuchtung nicht eben vorteilhafter wird.

Am 29. Januar 1971 wurde sie eingeweiht – die Berliner U-Bahn-Station „Eisenacher Strasse“:

U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011
U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011
U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011
U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011
U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011
U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011

Die Berliner U-Bahn-Station Eisenacher Strasse wurde am 29. Januar 1971 eröffnet. Sie war Teil der ersten großen Nordwest-Verlängerung der Linie U7 und wurde zwischen 1968 und 1970 gebaut.

Gestaltet wurde sie von dem in Möckern geborenen Berliner Architekten Rainer G. Rümmler (1929 – 2004), Baudirektor bei der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen. Rümmler gestaltete zwischen Mitte der 1960er und Mitte der 1990er Jahre nahezu alle in Berlin neu gebauten U-Bahn-Stationen (weswegen er auch der ‚Architekt des Untergrundes‘ genannt wurde). Rümmler ist aber auch der Architekt der 1973 eröffneten und inzwischen unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Autobahn- ‚Raststätte Dreilinden‘ (Checkpoint Bravo).

Benannt ist die Station ‚Eisenacher Strasse‘ nach der die Grunewaldstrasse hier kreuzenden Eisenacher Strasse. Ob hierin ein Grund für die etwas eigenwillige Farbgebung des Bahnsteig-Geschosses zu suchen ist, ist unklar – sie steht in eigenwilligem Kontrast zum gelb-orange des Zwischen-Geschosses. Weder grün noch gelb finden sich jedenfalls im Wappen der Stadt Eisenach. Mancherorts werden die grünen Wälder Thüringens als Patron für die Farbwahl angeführt.

Der Bahnhof ‚Eisenacher Straße‘ (BVG-Betriebs-Kürzel ‚Ei‘) wird derzeit (Frühjahr 2019) barrierefrei ausgebaut. Bisher hatte er nur eien Rolltreppe zwischen Bahnsteig und Zwischengeschoß. Für Menschen mit Behinderungen oder Bewegungs-Einschränkungen war der Bahnsteig also nur unbequem oder mit großen Schwierigkeiten zu erreichen.
Erst bis 2023 sollen alle S- und U-Bahnhöfe in Berlin barrierefrei mit Lift erreichbar sein.

Und ob die Platten an den Wänden immer noch – wie zur Eröffnung 1971 – aus Eternit® (diesen für die Ewigkeit bestimmten Faserzement-Platten (Asbest?)) sind?

.

Kategorien
Frankreich HIV/Aids ondamaris Texte zu HIV & Aids

Frankreich: Aidshilfe ‚Aides‘ in der Kritik – Aides Dienstwohnung für den Präsidenten?

Die größte Pariser Boulevard-Zeitung ‚Le Parisien‘ kritisiert die französische Aidshilfe-Organisation Aides. Insbesondere in der Kritik: der ehemalige Präsident Christian Saout. Hat er eine Aides Dienstwohnung ?

Es ist das Tagesgespräch in Paris, nicht nur in Aids-Kreisen: gab es bei der französischen Aidshilfe-Organisation Aides unprofessionellen Umgang mit Mitteln? Haben einzelne Mitarbeiter unverhältnismäßige Vorteile genossen?

Die französische Aidshilfe-Organisation Aides wurde 1984 von Daniel Defert (nach dem Tod seines langjährigen Lebensgefährten Michel Foucault) gegründet. Aides ist in über 100 Städten Frankreichs aktiv, beschäftigt über 300 Mitarbeiter und über 1.000 Ehrenamtler. Aides ist mit einem Jahresbudget von 39 Millionen Euro (2009) eine der bedeutendsten karitativen Organisationen Frankrichs, so ‚Le Parisien‘.

Le Parisien zitiert in seiner heutigen Ausgabe (25. Januar 2011) aus einer vertraulichen Studie des Beratungsunternehmens ‚Sécafi‘. Dies kritisiere, die ‚Organisation sei nicht ausreichend entwickelt‘. Zudem gehe ein zu geringer Teil der Mittel (60%) in den sozialen Bereich (während Organisationen wie Arc (Krebsbekämpfung) oder AFM (Myopathie) Werte von 78% und 83% erreichen). Einzelne Mitarbeiter profitierten zudem von „unverhältnismäßigen Vorteilen“.

Insbesondere in der Kritik: Christian Saout, Präsident von Aids von 1998 bis 2007. Warum hat er ab 1999 bis 2010 von einer Dienstwohnung profitiert (eines Studios in Pantin nordöstlich von Paris), fragt ‚Le Parisien, einer Praxis, die generell vom Rechnungshof kritisiert werde. Und warum überweise Aides ihm noch ein Gehalt (110.000 € pro Jahr, aus staatlichen Zuschüssen, nicht aus Spendengeldern), obwohl er doch nur noch Ehren-Präsident sei (und somit eigentlich ohne Bezüge)? Er vertrete Aides in zahlreichen Instanzen, das benötige Zeit, erläutert Aides-Generaldirektor Olivier Dénoue als Begründung.

Noch großzügiger sei die Situation gestaltet bei Generaldirektor Vincent Pelletier. Er habe die vertragliche zusage, alle zwei Jahre sein Gehalt neu zu verhandeln – und mache davon auch rege Gebrauch. Sein Monatsgehalt sei zwischen 2007 und 2009 um 17% gestiegen und liege nun bei 9.500 Euro pro Monat. Die gehälter der ’normalen Angestellten‘ hingegen seien niedrig und würden auch nur geringfügig erhöht.

Zudem kritisiert ‚Le Parisien‘ bzw. der Bericht des Beratungsunternehmens „undurchsichtige Rechnungslegung“ – die notwendige Transparenz fehle, der jüngste Bericht des Rechnungshofes sei nie veröffentlicht worden.
Garde um auch weiterhin für Spender attraktiv zu sein, bedürfe es auch der Transparenz. Die Organisation der Charta „Spende inVertrauen“ (‚don en confiance‘) habe die inhaltliche Arbeit hierzu begonnen – Aides habe jedoch entscheiden, dieser Organisation nicht beizutreten.

Aides reagierte in einer Stellungnahme auf den Artikel und bezeichnete ihn als „weitgehend umstritten, sowohl hinsichtlich der Methode als auch des Inhalts“ sowie als „Verleumdung“. Der Artikel sei ein schwerer Schlag für alle Mitstreiter und für den Kampf gegen Aids. Mehrere Berichte verschiedener Organisationen hätten in der Vergangenheit die beispielhafte Transparenz der Organisation gelobt. Man werde auf jeden einzelnen der von Le Parisien angesprochenen Punkte zügig reagieren.

Ein Prüfbericht für die Direction Géneral de Santé kommt zu einem anderen ergebnis als der Artikel von Le Parisien. Der Bericht spricht im September 2010 von ‚guter finanzieller Gesundheit‘ und ‚echtem Engagement für Transparenz‘ („une bonne santé financière de l’association. Celle-ci s’accompagne d’une gestion rigoureuse, elle-même portée par une réelle volonté de transparence“). Einige Aides-Insider und ‚Ehemalige‘ hingegen zeigen sich in Kommentaren (teils auch mit vollem Namen)  „wenig überrascht“ von dem Bericht von Le Parisien.

Für heute (25.1.2011) Nachmittag (16:30 Uhr) hat Aides eilig zu einer Pressekonferenz geladen.

Aktualisierung
26.01.2011, 12:45 Uhr: Yagg berichtet von einer Pressekonferenz „voller Mitarbeiter von Aids, und nur einer Handvoll Journalisten“ und in aufgeheizter Atmosphäre. Der Bericht von Secafi, Basis des Parisien-Artikels (Bericht: siehe Links unter ‚weitere Informationen‘) wurde verteilt.
Bruno Sphire, jetziger Präsident von Aids, habe betont, seit Jahren hätten alle Prüfberichte Aides als eine ‚gesunde Organisation‘ beschrieben. Das Gehalt des früheren Präsidenten rechtfertigte er, man brauche einen hochqualifizierten Chef, außerdem sei ein derartiges Gehalt bei Organisationen dieser Größe üblich. Christain Saout, im Artikel kritisierter Ex-Präsident bis 2007, betonte, seine Dienstwohnung (die er bis 2010 hatte) habe er pflichtgemäß in seiner Steuererklärung angegeben. Der Artikel des Parisien habe ‚die Absicht Schaden anzurichten‘. Ein Vertreter der Beschäftigten von Aides erklärte sich solidarisch, es gebe keine Beschwerden innerhalb der Organisation.
26.01.2011, 14:20 Uhr: Aides selbst reagierte inzwischen mit einer erneuten Stellungnahme. Der Artikel und die Auseinandersetzung sei verschwendete Energie, die im Kampf gegen Aids fehle. Das Studio in Pantin (für den Präsidenten) sei weniger teuer gewesen als 15 Nächte pro Monat im Hotel. Das gehalt des ehemaligen Präsidenten sei hoch, aber im Bereich von Organisationen mit 500 Mitarbeitern üblich; zudem sei es seit Monaten durch einen Radio-Bericht bekannt gewesen. Das Ganze sei ein erfundener Skandal. Aides habe Berichte verschiedener Organisationen online gestellt, damit sich jeder selbst ein Bild machen könne.

.

weitere Informationen:
Le Parisien 25.01.2011: Exclusif: L’association Aides dans la tourmente
Comité de la
Tetu 25.01.2011: La gestion de Aides épinglée par «Le Parisien»
Charte du don en confiance

Aides 25.01.2011: « Calomniez, calomniez, il en restera toujours quelque chose »
Europe 1 25.01.2011: Les mauvais comptes d’Aides
„Aides“ – Rapport pour le Ministère de la santé et des sports – Direction Générale de la Santé – Audit d’une association subventionnée
par la Direction Générale de la Santé : évaluation de la convention 2007-2010 (pdf)
Aides: Quelques chiffres
Secafi: AIDES – Rapport sur la situation de l’association
pour l’exercice clos le 31.12.2009 (pdf)
Yagg 26.01.2011: Aides répond à l’enquête du « Parisien »
Aides 26.01.2011: AIDES diffamée ? La calomnie retombe comme un soufflé
Le Parisien 25.01.2011: Aides : la crise en trois questions
Le Parisien 25.01.2011: « J’ai menti aux gens en leur faisant des promesses qu’on ne pouvait pas tenir »

.

Text 15. April 2017 von ondamaris auf 2mecs

Kategorien
Spanien

Madrid – Museo Reina Sofia

Das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía ( Museo Reina Sofia oder MNCARS) in Madrid wurde 1992 eingeweiht von Namenspatronin Königin Sofia und ihrem Mann Juan Carlos I. Es ersetzt das frühere Museo Español de Arte Contemporaneo.

Es zeigt auf zwei Etagen insbesondere bedeutende Werke der spanischen Avantgarde wie z. B. Joan Miró, Juan Gris, Pablo Picasso und Salvador Dalí sowie Werke zeitgenössischer Künstler wie z. B. Antoni Tàpies, Eduardo Chillida und Gerardo Rueda.

Madrid Museo Reina Sofia – Fotos 2011

Madrid Museo Reina Sofia
Madrid Museo Reina Sofia

Das Museum ist untergebracht im ehemaligen ‚Hospital General‘ (Krankenhaus bis 1965), versehen mit einem Erweiterungsbau des französischen Architekten Jean Nouvel.

Das Museo Reina Sofia ist ‚Pflicht-Programm‘, schon und vor allem wegen Pablo Picassos Guernica. Mein persönliches Highlight im Museo Reina Sofia: das Modell (1937/87) des Pavillons für die Weltausstellung 1937 von Josep Lluís Sert.

Die Architektur von Jean Nouvel, besonders den Anbau am Museum, muss man wohl nicht mögen. Ich empfinden den Anbau, besonders die Eingangs-Situation, als den Menschen klein machenden Gigantismus unangenehmer Art. Das Café wirkt auf mich wie ein Kunststoff-Futurismus seltsam altmodischer Anmutung, mit ein wenig Geschmack nach Orion und spaciger Sixties-Musik.

.

Kategorien
Spanien

Segovia – entdeckenswerte historische Metropole

Segovia, spanische Kleinstadt, 60 v.Chr. gegründet und in knapp einer Stunde von Madrid erreichbar – dank bequemer Schnellzug-Verbindung.

Segovia, knapp 100 km nordwestlich von Madrid gelegen, beeindruckt mit einer großen Zahl von Sehenswürdigkeiten: einem großen historischen Stadtkern, einer spätgotischen Kathedrale, einem römischen Aquädukt aus dem 1./2. Jahrhundert nach Christus (der die Stadt bis in die 1970er Jahre mit Wasser versorgte!), dem ab dem, 11. Jahrhundert errichteten Alcázar (Alcázar von arab. ‏القصر‎ al-qasr, „Festung“, „Schloss“; im Mittelalter Wohnort der Könige von Kastilien), sehenswerte Renaissance-Bauten aus dem 15. Jahrhundert, mehrere romanische Kirchen, zahlreichen Museen  sowie vielen beeindruckenden Einblicken und Aussichten.

Der historische Stadtkern ist seit 1985 UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt bewirbt sich derzeit als ‚Kulturhauptstadt Europas 2016‘.

Segovia Fotos 2010

Segovia 01
Segovia02
Segovia03
Segovia
Segovia05
Segovia06
Segovia
Segovia08
Segovia 09
Segovia10
Segovia11
Segovia12
Segovia14
Segovia13
Segovia15
Segovia Aquädukt
Segovia Aquädukt

.

6.11.2010 – Welche Heiterkeit, Wärme, Herzlichkeit strahlt die Stadt aus – wie wohltuend nach der kühlen, abweisenden Strenge des Escorial. Unbedingt eine Reise wert!

Kategorien
Spanien

Escorial 5.11.2010

Nicht weit von Madrid, mit einer Fahrt mit dem Regionalzug gut erreichbar, liegt in der Gemeinde San Lorenzo de El Escorial der „Escorial“ – eine Schloss- und Klosteranlage, die zwischen 1563 und 1584 auf Initiative Philipps II. von Spanien gebaut wurde.

Escorial – Fotos

 Escorial 02 Escorail 03  Escorial 05 Eskorial 06

Das Schloss gilt als größter Renaissance-Bau der Welt. Es gilt als frühes Beispiel des Herrera-Stils (auch Desornamentado-Stil), der durch Nüchternheit und Prunklosigkeit gekennzeichnet ist. Benannt ist der Baustil nach dem Baumeister Juan de Herrera, der zwischen 1567 und 1586 hier arbeitete.

In der barocken Gruft des Schlosses sind nahezu alle spanischen Könige beigesetzt. Seit 1861 ist El Escorial keine königliche Residenz mehr. Die UNESCO erklärte die Schlossanlage am 2. November 1984 zum Weltkulturerbe.

Ein nüchternes Gebäude, das auf mich sehr abweisend wirkt. Eine Eintönigkeit, manchmal Düsterheit ausstrahlt, die wohl dem Naturell Philipps II. entsprochen haben könnte. Kein Ort zum Wohlfühlen, keine Spur von Heiterkeit; selbst die Natur in den nahen Gärten ist in strenge Formen gestutzt, nahezu jeglicher Liebreiz fehlt.

Monasterio de San Lorenzo
el Real de El Escorial
Patrimonia Nacional

Kategorien
Spanien

Caixa Forum Madrid (Fotos)

Das 2008 eröffnete Caixa Forum in Madrid:

Madrid Caixa Forum 05
Madrid Caixa Forum 01
Madrid Caixa Forum 02
Madrid Caixa Forum 03
Madrid Caixa Forum 04

Gelegen auf dem Gelände des ehemalige (um 1900 erbauten, heute denkmalgeschützten) Elektrizitätswerk, dem Central Eléctrica del Mediodía. Die Brandmauer rechts des Gebäudes im Vordergrund verdeckt durch einen ‚Vertikalen Garten‘ von Patrick Blanc.

Bauherr: Fundación la Caixa , Barcelona
Architekt: Herzog & de Meuron Architekten AG, Basel

Kategorien
Kulturelles

Selbstoptimierung

„Selbstverbesserung ist Masturbation“

Tyler Durden (Brad Pitt), Figh Club, 1996

.

Wer nur an seinem Ego (und Körper) arbeitet, der befriedigt sich nur selbst, ohne dabei fruchtbar für die Welt zu sein.

Christian Zippel, Wider die Oberflächlichkeit
Kategorien
Frankreich

die französische Demarkationslinie 1940 – 1942

Sie ist weitgehend unbekannt, die französische Demarkationslinie. ‚Demarkationslinie‘, dieses Wort kennen die älteren Leser/innen vielleicht noch aus der deutschen Geschichte, als anderen Begriff für die Grenzlinie zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Doch – auch Frankreich wurde einst zerschnitten von einer Demarkationslinie .

die französische Demarkationslinie

Nach dem Überfall NS-Deutschlands auf Frankreich wurde am 22. Juni 1940  ein Waffenstillstands-Abkommen zwischen NS-Deutschland und Frankreich geschlossen, das am 25. Juni 1940 in Kraft tritt. Nur Charles de Gaulle ruft von London aus zum Widerstand auf.

In der Folge blieb ein großer Teil Frankreichs von den Nazis besetzt (‚zone occupée). Im besetzten Teil Frankreichs übte gemäß Artikel 3 des Waffenstillstandsabkomens Nazi-Deutschland die Staatsgewalt aus.
Der verbleibende Teil Frankreichs wurde von Vichy aus regiert von Marschall Philippe Pétain.

Frankreich war damit geteilt (vom 22. Juni 1940 bis zum 11. November 1942). Zwischen dem von den Nazis besetzten Teil Frankreichs und Vichy-Frankreich entstand eine über 1.200 km lange Demarkationslinie, eine quer durch 13 Departements laufende Binnen-Grenze mitten in Frankreich, die ‚ligne de démarcation‚:

Frankreich zur Zeit der Besetzung durch die Deutschen / Verlauf der Demarkationslinie (Karte: wikimedia / Eric Gaba, Rama)
Frankreich zur Zeit der Besetzung durch die Deutschen / Verlauf der Demarkationslinie (Karte: wikimedia / Eric Gaba, Rama, Lizenz GNU free)

Occupation zones of France during the Second World War, French version – Eric Gaba (Stingfr:Sting) for original blank map Rama for zonesOwn work *Source of data: NGDC World Data Bank II (public domain)GFDL

Neben den beiden Zonen (besetztes Frankreich im Norden, ‚état francais‘ unter Pétain im Süden) gab es von Dünkirchen im Norden bis Hendaye im Südwesten eine ‚zone cotière interdite‘. Ein Küsten-Sperrgebiet zu dem nur Anwohner und Personen mit Spezial-Ausweis Zutritt hatten. Auch Lacanau lag in der NS-Zeit in diesem Küsten-Sperrgebiet.

Die französische Demarkationslinie (von Franzosen auch la dema genannt) wurde von den Deutschen kurz Dema genannt, oder ‚grüne Linie‘ (ligne vert) nach der Art, wie sie auf der Karte des Waffenstillstands markiert war. Sie war mit Stacheldraht gesichert, Übergangsstellen waren mit Wachposten gesichert.

Hinweisschild auf die französische Demarkationslinie
Hinweisschild auf die Demarkationslinie Frankreich

Wollte ein Franzose von einem Teil Frankreichs in den anderen, also die Demarkationslinie passieren, war ein Ausweis oder ein Passierschein (‚laissez-passer‘) erforderlich.

Demarkationslinie Frankreich Karte
Demarkationslinie Frankreich Karte

Der Grenzverlauf zwischen beiden Teilen, die ‚Demarkationslinie‚ wird überwacht, jegliches Überqueren ist streng reglementiert.

französische Demarkationslinie Verordnung
Demarkationslinie Frankreich Verordnung

die französische Demarkationslinie – das langsame Ende

Am 11. November 1942, kurz nach der Landung der Allierten in Nordafrika, dringen deutsche Truppen auch in den Süd-Teil Frankreichs ein, die so genannte ‚freie Zone‘, und besetzen ihn. Die französische Demarkationslinie verliert ihre Zweckbestimmung.

Die Invasion der 'freien Zone' 1942 wird mit offiziellem Telegramm bekannt gegeben
Die Invasion der ‚freien Zone‘ 1942 wird mit offiziellem Telegramm bekannt gegeben

Bis zum 1. März 1943 werden allerdings sowohl die Posten als auch die Kontrollen aufrecht erhalten, auch verwaltungstechnisch sowie auf Karten der Zeit exisitiert die Demarkationslinie weiterhin. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie werden ab 1.4. 1944 auch Passierscheine an der Demarkationslinie wieder eingeführt.

Am 20. August 1944 verlegt Nazi-Deutschland die Vichy-Regierung vor den vordringenden alliierten Streikräften in das Hohenzollernschloss Sigmaringen. Am 25. August 1944 zieht Géneral de Gaulle nach Paris ein – Frankreich ist wieder französisch, die französische Demarkationslinie hat aufgehört Frankreich zu teilen.

.

An die Demarkationslinie quer durch Frankreich erinnert seit Juni 2006 ein Museum und Informationszentrum in Génelard nahe Digoin und Charolles, das ‚Centre d’interprétation de la Ligne de démarcation‚. Neben einer Dauerausstellung (Texte auch in deutscher Sprache) umfasst es auch eine Bibliothek sowie eine kleine Buchhandlung mit Publikationen zum Thema französische Demarkationslinie .
In Génelard befand sich (auf der Brücke der Strasse nach Charolles) ein Kontrollposten der Demarkationslinie in Frankreich. Später wurde der Verlauf der Demarkationslinie leicht verändert, Génelard lag wenige Kilometer entfernt vom Grenzverlauf. Das Museum befindet sich in einem neu errichteten Gebäude, gelegen sehr nahe am früheren Kontrollposten.

.

Kategorien
Spanien

Vertikaler Garten von Patrick Blanc in Madrid (Fotos)

Pflanzenwand / Vertikaler Garten am 2008 eröffneten Caixa Forum in Madrid von Patrick Blanc

Der Vertikale Garten von Patrick Blanc in Madrid
Der Vertikale Garten von Patrick Blanc in Madrid

Der Vertikale Garten von Patrik Blanc in Madrid
Vertikaler Garten von Patrik Blanc in Madrid

Der Vertikale Garten von P. Blanc in Madrid
Der Vertikale Garten von P. Blanc in Madrid

Vertikaler Garten – ein vertikal an eine Hauswand gepflanzter Garten mit etwa 15.000 Pflanzen aus 250 Pflanzenarten, gestaltet und realisiert vom französischen Botaniker und Gartenkünstler Patrick Blanc.

Der Vertikale Garten verdeckt eine Brandmauer seitlich des Caixa Forums in Madrid.

.

Kategorien
Spanien

Madrid 3. bis 7. November 2010

siehe auch
Caixa Forum Madrid
Der Vertikale Garten von Patrick Blanc in Madrid
Museo Reina Sofia
Escorial
Segovia