Daniel Defert (1937 – 2023)

Zuletzt aktualisiert am 8. Februar 2023 von Ulrich Würdemann

Der französische Soziologe und Aids- Aktivist Daniel Defert starb am 7. Februar 2023 im Alter von 85 Jahren in Paris.

Defert war Lebensgefährte des französischen Philosophen Michel Foucault. Defert war gemeinsam mit Francois Ewald einer der Herausgeber des Werks von Foucault.

Nahc dem Tod von Michel Foucault am 25. Juni 1984 an den Folgen von Aids gründete Defert 1984 die französische Aidshilfe- Organsisation Aides. Bis 1991 war er Präsident der Organisation.

Daniel Defert wurde am 10. September 1937 in Avallon als Sohn eines Friseurs geboren. Er studierte Philosophie und Soziologie. 1960 lernte Defert Michel Foucault kennen, Foucault war kurz zuvor von einem knapp einjährigen Aufenthalt in Hamburg zurückgekehrt nach Paris.

Defert wurde Foucaults Lebensgefährte von 1963 bis zu dessen Tod 1984. 1988 wurde Defert zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Im Februar 1971 zählte er mit Foucault und weiteren Intellektuellen zu den Gründern der GIP Groupe d’information sur les prisons, einer Organisation für die Rechte von Gefangenen (vgl. Foucault 1975 ‚Überwachen und Strafen‘).

2014 veröffentlichte Defert seine Lebenserinnerungen unter dem Titel ‚Une vie politique‘ (‚Ein politisches Leben‘, D 2015)

Unter dem Namen Stephane ist Defert eine der Figuren in dem Roman ‚Dem Freund der mir das Leben nicht gerettet hat‚ (Hervé Guibert 1990) (Foucault als Muzil).

Daniel Defert starb am 7. Februar 2023 in Paris.