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Johannes ter Morsche – schwierige Wege des Gedenkens

Eine Stele erinnert in Zinnowitz an Johannes ter Morsche. Eine Straße, die einst nach ihm benannt war, trägt hingegen wieder ihren alten Namen Waldstraße. Über die Geschichte eines Widerstandskämpfers und schwierige Wege des Gedenkens.

Zahlreiche Techniker und Ingenieure, die tagsüber in Peenemünde arbeiteten, lebten und wohnten in Zinnowitz. Nur wenige reflektierten kritisch ihre Arbeit, den Beitrag zu Krieg und Vernichtung, den sie leisteten – und leisteten Widerstand. Ebenso nur wenige Zinnowitzer Bürger. Einer der wenigen, die Widerstand leisten: Johannes ter Morsche.

Johannes ter Morsche (1894 - 1944)
Johannes ter Morsche (1894 – 1944)

Der am 8. Dezember 1894 in Almelo / Niederlande  geborene Johannes ter Morsche heiratete am 22. August 1929 Margarete Böttcher, ein Zimmermädchen aus Zinnowitz auf Usedom, mit der er zwei Kinder hatte. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande siedelte der Kommunist ter Morsche mit seiner Familie als Zwangsverpflichteter nach Zinnowitz über.

Gemeinsam mit seiner Zinnowitzer Frau gehörte er zu einer Gruppe Oppositioneller im damaligen Sperrgebiet Peenemünde, die sich um katholische Zwangsarbeiter aus den Niederlanden und Polen kümmerte. Die Widerstandskämpfer trafen sich im Haus der Familie ter Morsche (die zwischen 1941 und 1945 in der heutigen Waldstraße 12 lebte).

Im Februar 1943 wurde die Gruppe aufgrund von Berichten eines eingeschleusten Spitzels verhaftet. Johannes ter Morsche, inzwischen in Berlin Plötzensee inhaftiert, wurde am 1. Oktober 1943 vom Volksgerichtshof  in Halle zum Tod verurteilt, seine Frau zu Zuchthaus. Ter Morsche wurde in das Zuchthaus Brandenburg verlegt. Am 24. Januar 1944 wurde Johannes ter Morsche im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.

Gedenken an Johannes ter Morsche

Es folgt, inzwischen 65 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus, eine schwierige Geschichte des Versuchs, Erinnerung zu gestalten:

  • 1968 – Die Gemeinde Zinnowitz benennt die Waldstraße am 6. Juli feierlich um in Johannes-ter-Morsche-Straße.
  • 1994 – Die Gemeinde Zinnowitz beschließt am 8. November die Umbenennung der Johannes-ter-Morche-Straße zurück in Waldstraße.
  • 1999 – Am 14. November 1999 wird am Haus Waldstraße 12 eine Gedenktafel mit den Namen von 5 Widerstandskämpfern angebracht. Bei Bauarbeiten wird sie 2004 wieder demontiert.
  • 2006 – Am Volkstrauertag 2006 wird in Zinnowitz eine Gedenksäule eingeweiht. Die Waldstraße, einst Johannes-ter-Morsche-Straße, heißt weiterhin Waldstraße.
Johannes ter Morsche Straße, ehemaliges Strassenschild, Heimatmuseum Zinnowitz (Foto: Januar 2013)
Johannes ter Morsche Straße, ehemaliges Strassenschild, Heimatmuseum Zinnowitz (Foto: Januar 2013)
hieß einst Johannes ter Morsche Straße - die Waldstraße in Zinnowitz
hieß einst (1969 – 1994) Johannes ter Morsche Straße – die Waldstraße in Zinnowitz

Auch ein anderer war zu jener Zeit in Peenemünde, als dort Waffen entwickelt und konstruiert wurden, die Wunder bewirken sollten und Vernichtung brachten – und er hatte in den Jahren nach 1945 weniger Probleme. Nach ihm wurden Straßen und Plätze benannt, auch auf Usedom – und nicht wieder zurück benannt. Sein Name: Heinrich Lübke. Der spätere Bundespräsident war u.a. ‘Bauleiter Peenemünde’ in der ‘Baugruppe Schlempp’ unter Albert Speer.

Die “Zeit” schreibt in einem langen Artikel über Lübkes Peenemünder Zeit unter anderem

“Zweifelsfrei nachweisen lässt sich aber, dass die Gruppe trotz aller anderslautenden Nachkriegsbehauptungen Schlempps und Lübkes in Peenemünde mindestens ein KZ-Häftlings-Kommando in Eigenregie beschäftigt hat.”

und zitiert u.a. aus Akten aus dem Freiburger Militärarchiv

“Herr Lübke” hoffe, “500 Holländer Anfang August zu erhalten”. (20. Juli 1942, Bauchronik des Peenemünder Raketen-Montagewerkes)

Die ‘Zeit’ berichtet weiter (inzwischen 1944)

“Damit befand sich Lübke nun in einem Machtzentrum des NS-Staates. Eines der Hauptthemen, das dort regelmäßig besprochen wurde, war die Forderung nach Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen, um sie in die Stollenprojekte »hineinzupumpen«, wie SS-Bauchef Hans Kammler im Mai 1944 in einer Jägerstabsrunde die Deportation dieser Menschen, darunter Zehntausender ungarischer Juden, auf die Untertagebaustellen nannte.”

Resümee der ‘Zeit’:

“Lübke war sicherlich kein Kriegsverbrecher. Vor dem Hintergrund seiner Tätigkeit in Peenemünde und im Jägerstab erscheint der spätere Bundespräsident aber als einer der vielen vermeintlich technokratischen Ingenieure und Verwaltungsfachleute, die ihre Kenntnisse in den Dienst des Systems gestellt und dabei die dehnbare Trennlinie zwischen Mitwisser- und Mittäterschaft überschritten haben.”

Heinrich Lübke trat nach 1945 in die CDU ein und machte politische Karriere, zunächst als Landwirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen, ab 1953 als Bundeslandwirtschaftsminister. Am 1. Juli 1959 wurde Lübke zum zweiten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt.

Johannes ter Morsche hingegen geriet lange in Vergessenheit; nur der beharrlichen Arbeit u.a. seiner Tochter Marie ist es zu verdanken, dass inzwischen in Zinnowitz und Peenemünde (dort im Historisch-technischen Zentrum Peenemünde) wieder an ihn erinnert wird.

Gedenksäule in Zinnowitz
Gedenksäule in Zinnowitz

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weitere Informationen:
Historische Gesellschaft Zinnowitz: Historische Zeittafel für das Ostseebad Zinnowitz
insel-usedom.net: Zinnowitz gedenkt Nazigegnern
Studienkreis Widerstand: Widerstand in Zinnowitz und Peenemünde
Zeit 19.07.2007: Der Fall Lübke

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Deutschland Kulinarisches

wie der Hering zu Bismarck kam – die Geschichte zum Bismarck-Hering

Der ‘Bismarck-Hering’ – eine sehr deutsche, weit über Deutschland hinaus bekannte Delikatesse. Nur – wie kam Bismarck zum Hering? Oder der Hering zu Bismarck?

1853 – Johann Wiechmann, Kaufmann und Braumeister in Stralsund, beginnt sein kleines Unternehmen am Neuen Markt. Kurze Zeit später gewinnt er im Lotto und investiert die 1000 Goldmark. Er eröffnet im neu gekauften Haus in der Fährstrasse 21 einen Kaufmannsladen.

Eines seiner vielen Produkte: entgrätete und sauer eingelegte Ostsee-Heringe. Ehefrau Karoline stellt sie im Hinterhaus selbst her. In kleinen Holzfässchen verpackt, werden sie nicht nur vor Ort verkauft, sondern auch versandt.

Herr Wiechmann ist ein Verehrer des Herrn Otto Eduard Leopold von Bismarck (1.4.1815 Schönhausen – 30.7.1898 Friedrichsruh), damals von Beruf Reichskanzler. Und als Zeichen seiner Verehrung schickt er Herrn Bismarck ein Fässchen seiner sauer eingelegten Heringe. Diese scheinen dem Reichskanzler zu munden, denn schon bald kommt ein Dankesschreiben zurück.

Herr Wiechmann freut sich. Und Herr Wiechmann ist clever. Er hat eine Idee – wie wäre es, die Heringe künftig nach seinem Idol zu benennen? Erneut geht ein Holzfässchen mit sauer eingelegten Ostsee-Heringen aus Stralsund auf die Reise, aus Anlass der Reichsgründung am 18. Januar 1871. Und diesmal verbunden mit der Bitte, dem toten Fisch den Namen “ Bismarck-Hering ” geben zu dürfen.

Bismarcks direkte Reaktion auf das zweite Fässchen und das Ansinnen des Kaufmanns ist nicht überliefert, wohl aber seine Antwort: er stimmte zu. Er schickte Herrn Wiechmann handschriftlich seine Einwilligung – und fortan trat der “ Bismarck-Hering ” von Stralsund aus seinen Siegeszug an.

Das Haus Fährstrasse 21 wurde im Oktober 1944 bei einem Bombenangriff zerstört. Doch den Bismarckhering gibt es immer noch, in fast jedem Supermarkt, und – nur hier nach Originalrezept hergestellt- im Fischgeschäft Rasmus, in Stralsund in der Heilgeiststr. 11.

Die originale Urkunde des Herren Bismarck, bis dahin stolz im Fischgeschäft ausgehängt, ging bei dem Bombenangriff 1944 ebenfalls verloren. Doch auch Geschäftsnachfolger Rasmus ist clever – 2008 geht erneut ein Fässchen Heringe auf die Reise, zum Bismarckschen Familienverband. Und auch den Mitgliedern der Familie Bismarck scheint er zu schmecken – sie bestätigen den Namen “Bismarckhering”.

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Die Geschichte des Bismarck-Hering – Fotos

Stralsund Haus Fährstr. 21
Stralsund Haus Fährstr. 21
Stralsund Heilgeiststr. 10
Stralsund Heilgeiststr. 10
Bismarck-Hering Danmschreiben - Bismarcks danken 2008 wegen des Herings
Bismarcks danken 2008 wegen des Herings

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Homosexualitäten Köln

Buschwindröschen Köln (1992 – 2000)

In voller Blüte steht das Buschwindröschen

Buschwindröschen

… in Erinnerung an ein einst sehr geschätztes Etablissement in Köln

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Buschwindröschen Köln – Eröffnung 5. September 1992

Buschwindröschen Köln (1992 – 2000)

Seinen Namen fand es auch aus seiner Lage – in der Buschgasse in der Kölner Südstadt. Es brachte buntes schwules lesbisches Leben in die Südstadt von Köln – was lag da näher als sich das Buschwindröschen zum Namensgeber zu nehmen? Von einem Kollektiv geführt, entwickelte es sich ab der Eröffnung im Herbst 1992 bald zu einem blühenden Herzen des bunten queeren Lebens in Köln.

Es hatte Ahnen, so die autonome schwule Kneipe in einem besetzten Haus am Mauritiuswall 16 – 18 (‚der geile Punkt‚). Das Haus wurde am 30. Juni 1992 von der Polizei geräumt und sofort abgerissen. Oder das Autonome Zentrum Weißhausstraße (schwullesbische Kneipe ‚Rosa Rüssel‚). Oder den Bauwagenplatz.

Mit dem Umzug des Buschwindröschen von der Buschgasse 18 an die Bonner Straße 84 folgte ein Aufbau von Strukturen, Betreiber wurde der Verein ‚Maria HIV e.V.‚. Doch der Umzug brachte einen Bruch – das Publikum folgte dem Buschwindröschen nicht mit an den neuen Ort.

Am 20. April 2000 fand in Köln das fulminante (interne) Abschiedsfest für das legendäre Buschwindröschen Köln statt … das in einem Polizeieinsatz endete … (siehe Graswurzel-Bericht unten). Einen derart bunten unkonformistischen queeren Ort hat Köln danach nicht wieder aufbauen können …

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weitere Informationen:
graswurzel.de (ca. April 2000): Polizeiübergriff in Köln: “Komm raus du schwule Sau!”

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und in der Schweiz sind’s die „hemmli-glunggi“ (einer der das Hemd nicht in der Hose trägt) – danke Michelle!

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Erinnerungen … Berti, Konrad, Oruccio, Sally …

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Deutschland

Die astronomische Uhr von Stralsund (1394)

Die älteste fast vollständig erhaltene astronomische Uhr im Ostsee-Raum befindet sich in der Welterbe-Stadt Stralsund.

Nicolaus Lillienveld baute 1394 eine Uhr für die Kirche St. Niokolai in Stralsund. Eine astronomische Uhr, die alle 24 Stunden des Tages zeigt, dazu das aktuelle Tierkreis-Zeichen. Das genaue Datum der Vollendung der Uhr ist bekannt: der 6. November 1394. Darüber informiert ein Schriftband auf der Uhr:

Anno mcccxciiii In die sancte nicolai completum est opus per nicolaum lillienueld orate pro factoribus et largitoribus qui cum diligencia compleuerunt.
(Im Jahre 1394, am Tage des Heiligen Nikolaus, ist dies Werk fertiggestellt durch Nikolaus Lillienfeld. Betet für die Verfertiger und Schenkgeber, welche es mit sorgendem Fleiß geschaffen haben!)

In den Ecken des Ziffernblattes der Uhr sind die vier Weltweisen dargestellt (ein seltenes Motiv): von links oben im Uhrzeigersinn nach links unten Claudius Ptolemaeus, Alfons X. von Kastillien, der arabische Astronom und Arzt Hali (Ali ibn Ridwan) sowie der persische Astronom und Mathematiker Albumasar.

Besonders bemerkenswert an der astronomischen Uhr von Stralsund ist sicher nicht ihre Prächtigkeit. Andere astronomische Uhren wie die in Straßburg oder Prag sind beeindruckender. Doch die Stralsunder astronomische Uhr hat ein besonderes “Innenleben”. Im Gegensatz zu vielen astronomischen Uhren, die im 18. oder 19. Jahrhundert renoviert wurden, ist das Uhrwerk aus dem 14. Jahrhundert weitgehend original erhalten.

Astronomische Uhr Stralsund
Astronomische Uhr Stralsund

Das Uhrwerk ist seit dem 10. April 1525 leider nicht mehr in Betrieb, wie zu hören ist inzwischen um es zu schonen (und einen etwaigen Ersatz mittelalterlicher Originalteile zu vermeiden), wohl aber auch aus finanziellen Gründen (Unterhaltskosten).

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siehe auch
das historische Glockenspiel von Beauvais (1302) – die älteste noch funktionstüchtige Glockenspiel-Uhr der Welt
Die mechanische Uhr am Dom von Messina – die größte und komplexeste mechanische Uhr der Welt

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Deutschland

Historisch-Technisches Zentrum Peenemünde

Technische Hochleistungen und Massenvernichtung – das Historisch-Technische Zentrum Peenemünde zeigt eindrucksvoll die Ambivalenz moderner Technik, den mit dem Leid Tausender Toter und Verletzter erkauften technischen Fortschritt, wirkt erfolgreich falscher Glorifizierung entgegen.

Peenemünde, einst einfach Name eines kleinen Örtchens am westlichen Ende der Insel Usedom, steht heute für Raketen und Raumfahrt, für Großtechnologie und Rüstungswahnsinn, für Himmel und Hölle (wie das Museum selbst schreibt).

Hier gelang 1942 der erste Start einer Flüssigbrennstoff-betriebenen Rakete ins All. In Peenemünde wurden Waffen entwickelt, die die NS-Propaganda als Wunder- oder Vergeltungswaffen bezeichnete, Waffen, die Tausenden den Tod brachten. Hier wurden die Grundlagen für die Massenproduktion von Raketenwaffen gelegt, einer Produktion, die allein in Mittelbau-Dora (einer Außenstelle des KZ Buchenwald) etwa 20.000 KZ-Häftlingen den Tod brachte.

Ein Ort, um den sich Mythen ranken.
Ein Ort mit einer schwierigen Geschichte.

Das HTZ Peenemünde sieht sich selbst als “ein Museum, das sich besonders Völkerverständigung, Toleranz und Aufklärung verpflichtet” fühlt.
2002 erhielt das Historisch-Technische Informationszentrum Peenemünde das Nagelkreuz von Coventry für seine friedensstiftende und versöhnungsfördernde Arbeit.

Fieseler Fi103 ("V1") und A4 ("V2") auf dem Außengelände des Museums
Fieseler Fi103 („V1“) und A4 („V2“) auf dem Außengelände des Museums

Peenemünde - die Folgen
Peenemuende – die Folgen

ehemaliges Kraftwerk - Sitz des Historisch-Technischen Informationszentrums
ehemaliges Kraftwerk Penemünde – Sitz des Historisch-Technischen Informationszentrums

Ruine des Sauerstoff-Werks
Ruine des Sauerstoff-Werks

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Deutschland

Ghostwriter auf Usedom (Polanski 2009)

The Ghostwriter. Strand, Sand, See – viel Weite hat dieser Strand auf Usedom zu bieten. Und eine Attraktion, seit 2009: Roman Polanskis Film “The Ghostwriter” wurde großenteils hier gedreht, im Frühjahr 2009.

Peenemünder Haaken, Drehort Ghostwriter
Peenemünder Haaken

Frühjahr 2009. Roman Polanski dreht Ende März die Außenaufnahmen für seinen Film “The Ghostwriter”. Martha’s Vineyard, die Insel mit dem Feriendomizil des ehemaligen britischen (Film-) Premierministers Adam Lang  (Pierce Brosnan), wurde nicht in den USA gedreht, sondern – vor allem auf Usedom.

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Berlin

Die Klappe – Berlins Café Achteck für die Ewigkeit

Die Klappe : das ‘Café Achteck’, einst eine typische Berliner Bedürfnisanstalt, heute museal restaurierte Seltenheit.

Eine Klappe – was für Filmschaffende ein Arbeitsgerät ist, ist (oder war?) für schwule Männer Synonym für einen Ort des Cruising und des Sex: die öffentliche Toilette.

Berlin hat in Sachen Klappen eine besondere Tradition zu bieten: das “Café Achteck”, auch ‘Madai-Tempel’ genannt:

Café Achteck, restauriert, Berlin / Naumannstr.
Café Achteck, restauriert, Berlin / Naumannstr.

Das ‘Café Achteck’ mit seinen typischen gusseisernen grünen Wänden geht zurück auf einen Entwurf des Berliner Stadtbaurats Carl Theodor Rospatt. Zu seinem Namen ‘Madai-Tempel’ kam es durch den damaligen Berliner Polizeipräsidenten Guido von Madai (1. Januar 1810 Halle – 24. November 1892 Bad Homburg v.d.H.) der Anfang der 1870er Jahre ihre Aufstellung veranlasste.

Prototyp einer Klappe : Café Achteck, Aufriss/Schnitt und Grundriss, aus Berlin und seine Bauten (1896)
Café Achteck, Aufriss/Schnitt und Grundriss, aus Berlin und seine Bauten (1896)

1920 gab es in Berlin 142 Bedürfnisanstalten des Typs ‘Café Achteck’ – heute sind sie eine Rarität geworden.

Die Bedeutung der Klappe als Ort schwulen Sex’ hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen – wohl nicht zuletzt auch aufgrund der Tatsache, dass viele Klappen geschlossen oder abgerissen und durch so genannte ‘Atom-Klos’ ersetzt wurden.

Noch in den 1980er Jahren setzten sich schwule Männer wie Ovo Maltine für die Erhaltung der Klappen ein – letztlich mit wenig Erfolg. Klappen als Ort schwulen Sex’ – heute für viele schwule Männer ein eher ein Kuriosum, eine Reminiszenz. Immerhin – einige Café Achteck wurden in Berlin erhalten und denkmalgerecht saniert, eines sogar neu aufgestellt, das Cafe Achteck in Berlin am Gendarmenmarkt.

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Hamburg

Alstereisvergnügen 2010

Alstereisvergnügen 2010 – Ein nicht so häufiges Vergnügen gab’s vor einigen Tagen in Hamburg: Spaziergang auf der zugefrorenen verschneiten sonnigen Außen-Alster …

Alstereisvergnügen 2010
Alster – Vergnügen, Februar 2010
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Berlin

Olfe-Party 2009

Olfe-Party 2009 im Bechstein-Haus am 7. Februar 2009

… zu beachten [für einen einzelnen Herrn ] – auch hier gab es Country, homosexuellen Country

… und der ‘Patron’ trägt Zwölfender …

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Hamburg

Drei Grazien

Zur diesjährigen Bereicherung des Figuren-Ensembles am häuslichen Weihnachtsbaum brachte der Mann drei Grazien mit …

… mit besonderem Gruß nach Leipzig, eine gewisse Ähnlichkeit ist unverkennbar, oder? ;-)