Friday, Feb 7, 2014, noon: Todd just arrived.

Heißt es bald Stonewall Berlin ? Der Berliner CSD benennt sich um. Die Mitgliederversammlung Ende Januar 2014 beschloss, zukünftig solle die Demonstration einen neuen Namen tragen, im Gespräch sei „Stonewall Parade“, meldete damals die Siegessäule. Stonewall – so neu ist der Name nicht, in Hamburg wurden Schwulen- und Lesbendemonstrationen bereits seit 1980 nach den Aufständen in New York 1969 benannt.
New York Ende der 1960er Jahre. Immer wieder führt die Polizei Razzien durch in Bars, die als Homosexuellen-Treffpunkte gelten. Drangsalierungen, Erniedrigungen, Diskriminierungen. So auch in der Nacht des 27. auf den 28. Juni 1969. Wieder einmal Polizei-Razzia im ‘Stonewall Inn’ in der Christopher Street im New Yorker Greenwich Village.
Doch in dieser Nacht war etwas anders. Anders als zuvor kuschten die Gäste nicht, beugten sich nicht der Willkür der Polizei – sondern wehrten sich. Edmund White hat die Ereignisse (wie einige andere auch) eindrücklich beschrieben: “The big news here is Gay Power”.
Karl Heinrich Ulrichs gilt als ein Pionier der Schwulenbewegung und „erster Schwuler der Weltgeschichte“. In Berlin wurde eine Straße nach ihm benannt, in Bremen ein Platz. Eine mehrfach vandalisierte Ausstellung in Berlin informierte an verschiedenen Stationen bis August 2014 über sein Wirken.
Karl Heinrich Ulrichs wurde am 28. August 1825 in Westerfeld (heute zu Aurich gehörend) geboren. Von 1844 bis 1864 studierte er Theologie und Jurisprudenz an der Universität Göttingen. Ulrichs starb am 14. Juli 1895 in L’Aquila (Italien), wohin er 1890 enttäuscht ins Exil gegangen war.
1864 veröffentlichte der Jurist Karl Heinrich Ulrichs mit ‚Inclusa‚ (April 1864) und ‚Vindex‚ (Mai 1864) die ersten beiden Schriften seines auf zwölf Bände angelegten Werkes „Forschungen über das Räthsel der mannmännlichen Liebe“. Ulrichs formulierte hierin seine Theorie von den vier Geschlechtern.
Das seit 2000 bestehende Aids-Gemeinschaftsgrab Berlin wird deutlich erweitert werden. Über die Gestaltung wird im Rahmen eines offenen künstlerischen Wettbewerbs entschieden, der im Rahmen einer Podiumsdiskussion am 11. Februar 2014 vorgestellt wurde und am 15. März 2014 beginnt.
Im Jahr 2000 übernahm der Verein Denk mal positHIV die Patenschaft für ein Grab auf dem Alten St. Matthäus Kirchhof in Berlin Schöneberg. Die denkmalgeschützte Erbbegräbnisstätte der Familie Streichenberg entstand um 1875, bemerkenswert das Bogenfeld des Bildhauers Rudolf Pohle (1837-1910), eines Schülers von Friedrich Drake (dem Schöpfer der ‚Goldelse‘).
Aids ist keine düstere Bedrohung mehr. Heute nicht mehr. Diese einfache Aussage scheint für einige Menschen immer noch schwer erträglich, schwer verständlich – und weiterhin wird (von interessierter Seite?) gelegentlich kolportiert, Aids sei eine ‚düstere Bedrohung‘. Nein. Ist es nicht. Nicht mehr.
6 Jahre alt wird das ‚EKAF-Statement‚ (’swiss statement‘) heute. Am 30. Januar 2008 ging die Meldung erstmals groß durch die Medien: „Eine HIV-infizierte Person ohne andere STD [sexuell übertragbare Erkrankungen, d.Verf.] unter einer antiretroviralen Therapie (ART) mit vollständig supprimierter Virämie (im Folgenden: ‘wirksame ART’) ist sexuell nicht infektiös“, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Sechs Jahre. Veränderte Realitäten. Sechs Jahre allein schon seit dieser Mitteilung – denn deren zugrunde liegende Behandlungs-Realität besteht ja schon viele Jahre länger.
Und dennoch sind weiterhin, ob bewusst oder aus Unachtsamkeit, immer wieder Bilder aus einer Zeit zu hören, die der Vergangenheit angehört, Bilder vom ‚alten Aids‘.
So auch jüngst:
Etwa 7.000 mal wurde eine Homoehe in Frankreich 2013 geschlossen. Insgesamt gaben sich 238.000 Paare in Frankreich 2013 das Ja-Wort.
Knapp 3 Prozent aller 2013 in Frankreich geschlossenen Ehen waren zwischen Personen gleichen Geschlechts (verkürzt Homoehe). Dies geht aus Angaben des französischen Statistik-Instituts Insee (Institut national de la statistique) hervor.
Am Sonntag 19. Januar 2014 fand in Berlin in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst nGbK die Podiumsdiskussion ACT UP ! Feuer unterm Hintern! Queeres Gegen-Gedächtnis und Aids-Aktivismus in Deutschland statt.
Hier einige Fotos der Veranstaltung zu Aids-Aktivismus und ACT UP in Deutschland, die von 17:00 bis 20:30 Uhr in drei Blöcken mit ca. 60 bis 70 Teilnehmer/innen in der Ausstellung selbst (Erdgeschoss) sowie im Veranstaltungsraum (1. OG) stattfand:
Am 29. September 1991 trafen sich ACT UP Gruppen aus Deutschland in Frankfurt am Main zu einem Koordinierungstreffen – und einer gemeinsamen Aktion, Protesten gegen die Haltung der katholischen Kirche zu HIV und Aids: ACT UP Protest Dom Frankfurt .
Vom 30. August bis 1. September 1991 trafen sich ACT UP Gruppen aus (West-) Deutschland in Frankfurt am Main zu einem ihrer Koordinierungstreffen. Und protestierten am Dom in Frankfurt gegen die Haltung der katholischen Kirche zu Aids und gegenüber den überwiegend von HIV bedrohten Gruppen.
Der ACT UP Protest in Frankfurt war über die konkrete Aktion in Frankfurt hinaus zugleich auch eine Art ‚Testlauf‘ für eine größere Aktion der ACT UP Gruppen in Deutschland – der ACT UP Proteste im Dom zu Fulda, die dann am 29. September 1991 stattfanden und (im Gegensatz zur ‚kleinen‘ Frankfurter Aktion) für viel Furore und mediale Aufmerksamkeit sorgten: ACT UP Proteste im Dom zu Fulda.
Auch beim europäischen ACT UP Koordinierungstreffen kurze Zeit später (21. / 22. September) in Brüssel war der Umgang der Kirche mit dem Thema Aids und die Frage wie ACT UP sich dazu verhält ein Thema. Die ACT UP Gruppen in Deutschland waren nicht allein mit ihrem Protest – u.a. plante die ACT UP Gruppe in Paris ebenfalls eine Aktion. Aktivisten von ACT UP Paris protestierten schließlich (einige Wochen nach unserer Aktion im Dom zu Fulda) an Allerheiligen vor und in Notre-Dame gegen die ablehnende Haltung der katholischen Kirche zu Kondomen.
Kann ich mich beim Oralverkehr, beim Blasen mit HIV infizieren? Wie groß ist das ‚ Aids – Risiko ‚ beim Oralsex?
Die Frage nach Oral-Verkehr und HIV-Infektionsrisiko wird viel gestellt, auch früher auf ondamaris und gelegentlich hier auf 2mecs (meist per Suche).
Wie steht es mit dem Risiko beim Blasen, beim Blowjob? Besteht Infektionsgefahr bei Oral-Verkehr? Was ist mit HIV und Fellatio ? Wie hoch ist mein Risiko beim Sperma schlucken ? Und wie sieht es mit dem Lusttropfen aus?
Hat das ‚EKAF-Statement‚ / die Viruslast-Methode etwas geändert?
A woman performing fellatio. – Seedfeeder – CC BY-SA 3.0
Die Deutsche Aids-Hilfe sagt ganz klar
„Die Person, die geleckt wird, hat kein HIV-Risiko. Auch die Person, die leckt, muss sich wegen HIV keine Sorgen machen.“
weitere Informationen der DAH hier.
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Text zuletzt aktualisiert 24. Januar 2018