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Kulturelles

Punks auf Sylt – oder: Syltokalypse 2022 ?

Syltokalypse 2022 – Punks auf Sylt, und viel Aufregung auf Sylt und in den Medien.

Samba si, Arbeit no (war Roberto Blanco 1979 Punk ?)

Dabei, ganz Sylt – nein, eigentlich konzentriert sich das Geschehen auf Westerland. Die Straßen sind hier benannt nach Wilhelm und Friedrich, der Damm, über den das Eiland erreicht wird, gar nach Hindenburg.

Zentraler Ort der Inszenierung Syltokalypse (und der Erregung): zunächst der Wilhelmine-Bunnen (Entwurf Ursula Hensel-Krüger) in Westerland, zwischen Bahnhof und Strandpromenade gelegen. Medien sprechen von der ‚Punkerszene an Wilhelminebrunnen‘ oder ‚Sylter Punker-Krise‘. Auch wenn einige Punks zeitweise weitergezogen sind, erst in den Park vor dem nahe gelegenen Rathaus, später vor den ’neuen Rossmann‘ (gegenüber dem Brunnen).

Punks auf Sylt - Wilhelminebrunnen
Wilhelmine Brunnen Westerland, hinten rechts die Beton-Mauer
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Kulturelles

Brinkmann Wandmosaik Hauptbahnhof Bremen

Zentral und gut platziert über der zentralen Anzeigetafel in der Haupthalle – das Brinkmann Wandmosaik im Hauptbahnhof Bremen erinnert nicht nur an Hafen, Handel und Stadtmusikanten, sondern auch an ein Stück Kolonialgeschichte.

Brinkmann Wandmosaik Hauptbahnhof Bremen, linker Teil
Brinkmann Wandmosaik Hauptbahnhof Bremen Tabakhandel
zentraler Teil
rechter Teil
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Kulturelles

Milchwald / Theater Bremen 2022

Milchwald
von Fritz Kater (i.e. Armin Petras)
Theater Bremen
Premiere 25. September 2021

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Kulturelles Persönliches

Nina Hagen

November 1978. Volker drängt, „die müsst ihr hören, völlig schräg, sowas haste noch nie gesehen“.

So lande ich mit einigen Freunden am 18. November 1978 im Rockpalast in Delmenhorst – und höre mein erstes Nina Hagen Konzert. ‚Nina Hagen Band auf Tour 1978‘ – mit ihrer erst kurz zuvor erschienene ersten LP.

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24. April 1982 Spliff Konzert in Bremerhaven – die ehemalige Nina Hagen Band, nun ohne Nina Hagen.

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„Mir ist egal, ob jemand Buddhist oder Moslem oder Christ ist – für mich ist es wichtig, ein Anti-Faschist zu sein und den Willen zu haben, friedlich mit den anderen zusammenzuleben.“

Nina Hagen, Interview SZ Magazin 15. Juli 2010

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1987. In Amsterdam lerne ich Julien kennen. Oft besuche ich ihn, in Nizza, in Mougins, später in Paris. Durch ihn entdecke ich Milly-la-foret.

Julien ist heftig Nina Hagen Fan – und ich damit beschäftigt, für ihn Bootlegs und Tapes mit Nina zu besorgen. Nina macht länsgt keinen Punk mehr. Oder doch?

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15. Januar 1988 – Julien lädt mich ein, Überraschung: Nina Hagen Konzert in den Folies Bergères in Paris.

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Anfang der 1990er Jahre. Meine erste Wohnung in Berlin, nahe der S-Bahn-Station Prenzlauer Allee. Später erfahre ich, Nina Hagen wohnte mit ihrer Mutter in ihrer Kindheit in der Nähe, besuchte die POS in der Nähe (Dunckerstr.), zog später in die Kastanienallee.

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Silvester 2013. ‚Nina Hagen and Friends‘, im Berliner Ensemble. Gegen Schluss sing sie mit ihrer Mutter Eva Maria Hagen (1934 Költschen – 2022 Hamburg) ‚Farbfilm‘, unvergessen …

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„Frühe Bands wie die Slits oder X-Ray Spex (Siebziger) und später die Riot Grrrls (Neunziger), Siouxsie sowie die inzwischen leider vollkommen abgedrehte Nina Hagen brachen sowohl mit den herrschenden Geschlechternormen von Passivität und Fürsorglichkeit, als auch mit der Vorstellung des weiblichen Körpers als Verfügungsgut für männliche Begierde. Dies manifestierte sich auch in der Kleidung: zerrissene Strumpfhose, an die SM-Szene erinnernde Nietenhalsbänder, Tütüs in Kombination mit schweren Lederjacken und Springerstiefeln. So hatte man das Leid, unter der patriarchalen Herrschaft gleichzeitig Barbie- als auch Sexpuppe sein zu müssen, gleichzeitig brechen und den potentiellen Tätern vor Augen führen können.“

Veronika Kracher, The great Punk Rock Awareness Swindle, in Punk as Fuck, 2022

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Kulturelles

St. Severin Keitum

Die Kirche St. Severin Keitum, etwas abseits des Ortes auf einer erhebung gelegen, gilkt als ältester Sakralbau in Schleswig-Holstein. Um die kirche befindet sich der Friedhof. Auf ihm sind einige namhafte Persönlichkeiten bestattet.

St. Severin Keitum
St. Severin Keitum

„Das winzige Kirchlein St. Severin, inmitten des wunderschönen alten Friedhofs gelegen – auf dem die ‚alten Familien‘ gebettet sind oder später Sylt-Liebhaber wie Peter Suhrkamp, Ferdinand Avenarius und seit November 2002 auch Rudolf Augstein -, bietet herrliche Orgel- oder Trompetenkonzerte bei Kerzenlicht im Kirchenschiff aus Holz, auch Liederabende.“

Fritz J. Raddatz, Mein Sylt

Friedhof St. Severin Keitum – Friedhof am Meer

Grab Rudolf Augstein

Der Journalist und Verleger Rudolf Augstein (5. November 1923 Hannover – 17. November 2002 Hamburg) hielt sich bis zu seinem Tod oft auf Sylt auf, in seinem Haus in Archsum (Bob Täärp). Augstein, zuvor hier häufiger Feriengast, erwarb das Haus 1967 (zuvor schon eine Haushälfte). 2013 verkauften die Erben das Haus.

„In Archsum wohnt der Kenner. Es ist der Rückzugsort für diejenigen, die die dicke Hose in Kampen nicht schätzen. Die auch nicht gesehen werden müssen oder wollen. Archsum ist das in Friesenhäuser gegossene Understatement mit dem ganz großen Geld und dem ganz großen Wunsch nach Privatheit.“

Susanne Matthiessen, in: Ozelot und Friesennerz, Berlin 2020
Grabstätte Rudolf Augstein in Keitum

„Er war klein und hatte ganz dünne strähnige, ungewaschene, halblange Haare, die links und rechts über die Ohren hingen… Er saß die ganze Zeit in sich zusammengefallen da, als hätte er ein schlimmes Rückenleiden.“

Susanne Matthiessen über Rudolf Augstein im Pelzgeschäft ihrer Eltern auf Sylt (in: Ozelot und Friesennerz, Berlin 2020)

Grab Walther Baedecker

Der Architekt Walther Baedecker (10. Juli 1880 Essen – 29. Juli 1959 Altenschwand) war Sohn des Verlegers Julius Baedecker und Enkel von Gottschalk Diedrich Baedeker (dessen Sohn Karl Baedecker die noch heute bekannten Reiseführer herausgab).

Walther Baedecker erwarb 1914 ein Ferienhaus in Kampen (im heutigen Sjipwai); er verkaufte es später an den Architekten- Kollegen Hans Poelzig. Ab 1928 lebte Baedecker hauptsächlich auf Sylt.

Tafel Walter Baedecker, Braderuper Heide
Tafel Walter Baedecker, Braderuper Heide

„Wohlig warm hatten wir es, und das Tosen der Brandung drang nur noch gedämpft an unsere Ohren, in der Sturmhaube.“

Walther Baedecker

Vor 1939 zog er mit seiner Familie nach Altenschwand (jetzt Gemeinde Bodenwöhr), wo er 1959 starb.

Als (Privat-) Architekt war Walther Baedecker vor allem in Hamburg (Blankenese) sowie auf Sylt (28 Gebäude) tätig. Von ihm stammen u.a. das Haus Kliffende (1923, Kampen), Richard-Dehmel-Haus (Hamburg Blankenese), Mundsburghaus (1930, im Krieg zerstört), Villa Jako (1922, Blankenese; 1991 – 1997 in Besitz von Karl Lagerfeld), der das Haus in Erinnerung an seinen 1989 an Aids verstorbenen Lebensgefährten Jacques de Bascher Villa Jako benannte) sowie Gymnasium Blankenese (Umbau 1925).

Grabstätte Walther Baedecker in Keitum

Grab Fritz J. Raddatz

Deer Literaturkritiker und Feuilletonist Fritz J. Raddatz (3. Sepetmber 1931 Berlin – 26. Februar 2015 Pfäffikon / Schweiz) galt geradezu als „glühender Sylt-Liebhaber“.

Sein besonderes Verhältnis zu Sylt beschrieb Raddatz auch in seinem Buch ‚Mein Sylt‘ (2006).

Grabstätte Fritz J. Raddatz in Keitum

Grab Peter Suhrkamp

Der Verleger Peter Suhrkamp (28. März 1891 Kirchhatten (bei Oldenburg) – 31. März 1959 Frankfurt am Main) lernt Sylt durch seine Frau Annemarie kennen – sie besitzt in Kampen (Hobokenweg) ein Friesenhaus.

Zahlreiche Schriftsteller (u.a. Max Frisch, Alfred Andersch) nutzen es später (noch in Suhrkamps Zeit beim S. Fischer Verlag, den er 1936 zum Teil übernimmt) als Ruhepol und Ort zum Schreiben, Suhrkamp hielt sich hier auch gerne selbst auf (wenn keine Autoren es nutzten).

„Ich sehe mich auf Sylt im Schnittpunkt von drei glatten Flächen, die selbst im Unendlichen des Raumes stehen, der ebene Heideboden, das Rund des Himmels und die in Blau, Grün und Silber fließende Tafel des Meeres.“
„Ich könnte in der Umgebung von Kampen tagelang still sitzen und nur Ausschau halten. Alles auf dieser Insel ist ganz nah und gegenwärtig und zugleich in gläserner Ferne.“

Peter Suhkamp

1953 verkauft Suhrkamp das Haus in Kampen (an Axel und Rosemarie Springer) – um die Verlagsrechte an der deutschen Gesamtausgabe von Marcel Proust erwerben zu können. Der Suhrkamp Verlag wird in Nachkriegs-Westdeutschland zum bedeutendsten Literatur-Verlag.
1959 stirbt Suhrkamp im Alter von 68 Jahren. Sein letzter Wille, seine Asche vor Sylt in der Nordsee zu verstreuen, ist damals rechtlich nicht zulässig – so findet er seine letzte Ruhe auf dem Friedhof in Keitum.

Grabnstätte Peter Suhrkamp in Keitum

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Ebenfalls in Keitum begraben sind u.a.

  • Carl Christian Feddersen, Zeichner und Landschaftsmaler (9. März 1876 Tonder – 8. Februar 1936 Keitum
  • Ernst Mollenhauer, Maler (27. August 1892 Tapiau – 3. April 1963 Düsseldorf)
  • Gerhard Schröder, CDU-Politiker und mehrfach Bundesminister

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In Keitum befindet sich auch das Grab von Heinz Reinefarth. Der Kriegsverbrecher und Massenmörder war 1951 bis 1964 Bürgermeister von Westerland.

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Kulturelles Oldenburg

Albert Philibert Schrenck von Notzing (1800 – 1877)

Der Oldenburger Geodät Albert Philibert Schrenck von Notzing wurde am 22. November 1800 in Aurich geboren. Er starb am 1. August 1877 in Oldenburg.

Albert Philibert Schrenck von Notzing entstammte der ursprünglich aus München stammenden Adelsfamilie Schrenck, deren Oldenburger Linie Franz Xaver Schrenck von Notzing (gest. 1772) nach seinem Übertritt zu den Protestanten begründete.

Albert Philibert Schrenck von Notzing
Albert Philibert Freiherr von Schrenck (gemeinfrei)

Nach Schule in Emden und Studium des Vermessungswesens an der Universität Göttingen (u.a. bei Carl Friedrich Gauß) arbeitet er im preußischen Vermessungswesen. zunächst in Münster tätig, kam er 1834 als Geodät nach Oldenburg. Hier übernahm er die Leitung der Landesvermessung.

Er erstellte zahlreiche Kartenwerke, u.a. ein 14blättriges Topographisches Kartenwerk sowie eine Generalkarte.

Schrenck von Notzing war maßgeblich beteiligt an der Mitarbeit des Großherzogtums Oldenburg bei der mitteleuropäischen Gradmessung, hierfür wurde er zum Kommissar ernannt (vgl. ‚die Vermessung von Oldenburg‚).

Schrenck von Notzing starb am 1. August 1877 in Oldenburg.

Die Grabstätte von Albert Philibert Schrenck von Notzing befindet sich auf dem Gertrudenfriedhof Oldenburg.

Sein Sohn Wilhelm Philibert Freiherr von Schrenck (1828 Burgsteinfurth – 1898 Hamburg) war von 1875 bis 1890 (Suspoendierung wegen Unterschlagung) Bürgermeister, davon ab 1877 Oberbürgermeister von Oldenburg.

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Topographische Karte des Herzogthums Oldenburg im Maasstabe 1:50000, in 14 Blättern. Gegründet auf die in den Jahren 1835 bis 1850 unter der Direction des Vermessungs-Directors von Schrenck ausgeführten allgemeinen Landesvermessung. Entworfen vom Verm.-Director von Schrenck. Gezeichnet vom Verm.-Conducteur Francke. Blatt IX-X. – Oldenburg: Gerh. Stalling 1880. (Blatt online Stadtmuseum Oldenburg)

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Kulturelles Oldenburg

Sandra Kreisler – Lesung ‚Jude sein‘

Sandra Kreisler im cine k in Oldenburg am 10. November 2021

Sandra Kreisler – Lesung Jude Sein. Ansichten über das Leben in der Diaspora … mit schönem Abend hinterher im Foyer des cine k …

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Die Schauspielerin, Publizistin und Chanson-Sängerin Sandra Kreisler wurde am 9. November 1961 in München geboren. Sie ist Tochter des Komponisten, Sängers und Dichters Georg Kreisler(1922 – 2011; vgl. Kreislers Musical Lola Blau; Sandra Kreisler aus dessen dritter Ehe mit Topsy Küppers).

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Kulturelles

Filmriss (Knochenfabrik 1997)

“Wir hatten uns nicht vorgenommen
jemals auf die Welt zu kommen”

Filmriss (Kochenfabrik 1997)

Wir staunen, ob dieses kleinen Stückchens Poesie.

Wir fragen uns jetzt nicht, wer ist dieses ‘wir’.
Meint der oder die Autor vielleicht ‘wir alle’ ?
Diese Frage hat der bekannte Philosoph Otto Waalkes ja bereits abschließend beantwortet, indem er sie offen ließ.

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Kulturelles

Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück

Das Felix Nussbaum Haus in Osnabrück ist das erste nach Plänen des Architekten Daniel Libeskind errichtete Gebäude. Es wurde 1998 eröffnet.

Felix Nussbaum Haus Osnabrück, Modell
Felix Nussbaum Haus Osnabrück, Modell

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COVID19 Konzerte & Festivals Kulturelles

Watt en Schlick Fest 2021

Das Watt en Schlick Fest 2021 fand vom Freitag 30. Juli bis Sonntag 1. August 2021 statt (WES21).

Seit 2014 gibt es dieses kleine und feine Festival, direkt am Wasser in Dangast.

Das Watt en Schlick Fest 2019 war grandios.
Das Watt en Schlick Fest 2020 fand aufgrund der Coronavirus Pandemie als Streaming Konzert statt, übertragen von Arte – aufgenommen in Dangast, mit nur 150 (statt sonst 5.000) Gästen vor Ort.

Watt en Schlick Fest 2021

2021 fand das Watt en Schlick Fest als Corona Modellprojekt des Landes Niedersachsen statt (siehe hierzu Corona Modelprojekt Watt en Schlick Fest 2021).

Watt en Schlick fand 2021 mit Unterstützung durch das Bundesprogramm ‚Neustart Kultur‚ sowie durch den Landkreis Friesland und die Stadt Varel statt. Zudem lief im Sommer 2020 erfolgreich eine Crowdfunding Kampagne.

Watt en Schlick Fest 2021

Am 24. September wurde das Watt en Schlick Fest mit dem Helga Award als Bestes Festival ausgezeichnet.

Watt en Schlick Fest 2021 – Fotos

Till Krägeloh Initiator des Watt en Schlick Fest bei der Eröffnung 2021
Till Krägeloh, Initiator des Watt en Schlick Fest, bei der Eröffnung
Rikas
AnnenMayKantereit beim Watt en Schlick Fest 2021
AnnenMayKantereit
Flowin Immo
Leoniden
01099 beim Watt en Schlick Fest 2021
01099
Coma
Bonnie & Kay (Shanghai)
Kay Shanghai beim Watt en Schlick Fest 2021 in Dangast
Kay Shanghai
Stanovsky
Thorsten Nagelschmidt
Altin Gün
Nina Attal
Lisa Simone
Lisa Simone beim Watt en Schlick Fest 2021
Megaloh
Jam Session / Flowin Immo Allstars
Milky Chance
Milky Chance beim Watt en Schlick Fest 2021
Milky Chance

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