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Köln Kulinarisches

R-Monate sind gut …

Hmmm … wieder so ein R-Monat …

Da gibt’s in einer der Kneipen im Viertel

Leuchtturm
Leuchtturm

… besonders leckere Muscheln!

Miesmuscheln rheinisch
Miesmuscheln rheinisch
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Kulinarisches

Austern Fast Food

Zu meinen Vorstellungen von Lebensqualität zählen ja eher Begriffe wie langsamer leben, gutes Essen und gute Freunde. Weniger eigentlich Fast Food.

Fast Food, nun gut, in seltenen Fällen ist’s ja ganz praktisch, aber unter dem Punkt Lebensqualität ziehe ich ja doch ein leckeres, langsames asiatisches oder eben französisches Essen vor.

Allerdings, die Franzosen können dem Fast Food ganz neue Gesichter abgewinnen …

Austern als Fast Food
Austern Fast Food
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Kulinarisches unterwegs

Sandwich – Fingerfood, mehr als ein Imbiss

Ganz in der Nähe von Canterbury befindet sich der heute wenig bedeutende Ort Sandwich. Er war einst einer der bedeutendsten Seehäfen Englands, versandete jedoch später. Bekannt wurde er für … einen Schnellimbiss.

Sandwich
Sandwich

Der Legende nach ist der Ort Namensgeber des gleichnamigen pappigen oder auch delikaten Imbisses, des belegten Brotes namens Sandwich.

Denn hier lebte einst ein britischer Staatsmann, der vierte Earl of Sandwich, Viscount Hitchingbrooke und Baron Mountagu of St. Neots (geboren 3. November 1718; gestorben 30. April 1792 in Chiswick).

Grabstein auf dem Friedhof von Sandwich
Grabstein auf dem Friedhof von Sandwich

Eben dieser, kurz auch John Montagu genannt, hatte eine Vorliebe für ein skuriles Kartenspiel namens Cribbage. Das ihn so sehr faszinierte, dass er einfach zu wenig Zeit für ein gepflegtes Earl-gemäßes Essen fand.

Stattdessen bat er sein Dienstmädchen, sie solle ihm einfach sein Essen zwischen zwei Brotscheiben legen. Das sei einfacher zu essen – und er konnte weiter spielen. Auch Mitspieler begehrten bald ein ‘Brot wie Sandwich’, und voila, geboren war der ‘Sandwich’. Ein Schnellimbiss englischer Art – und längst ein Klassiker.

Sandwiches in Sandwich
Sandwiches in Sandwich

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Kulturelles

Klappen – Frage

Klappen ? An manchen Fragen kann man scheinbar gut beobachten, wie es derzeit um die schwule Emanzipation und wechselseitige Toleranz bestellt ist.

So fragt Queer derzeit “Wie stehst du zum Klappensex?”

Nun ja, da mag ja jeder seine eigene Meinung zu haben. Zumal, die Zahl der Klappen ist ja doch im Vergleich zu ‘früher’ arg reduziert. Trotz bürgermeisterlicher Eröffnungen

Aber was der ‘gewöhnliche Homosexuelle’ so darauf antwortet, erstaunt schon (Stand 06.07.07, 17:30): 14,9% halten Klappen für „eine schwule errungenschaft“, 27,7% für ’schön um Dampf abzulassen‘ – aber 51,2% meinen ‚das bringt Schwule in Verruf‘.

Die 6,2% unter “bestrafen” verbuch’ ich mal pauschal unter ‘Selbsthass’ und anderen Attributen.

Aber wenn über 50% der Ansicht sind, “das” bringe “Schwule in Verruf” (und das scheinbar für wichtig halten), dann ist es wohl Zeit sich Sorgen zu machen …
… oder einfach mal wieder auf ‘ne Klappe zu gehen …

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Kulturelles

Mulisch wird 80

Neben fliegenden Spaghetti hat der Sonntag auch etwas sehr erfreuliches zu bieten: einen Geburtstag.

Harry Mulisch, der große niederländische Autor, wird heute 80 Jahre alt.

Mulisch, Autor so geschätzter Romane wie ‘Die Entdeckung des Himmels‘ oder ‘Das Attentat‘, aber auch eines (etwas bizarr-trashig anmutenden) ‘Siegfried’.

Mulisch, der sich immer wieder mit dem Thema Nationalsozialismus auseinander setzt, der Fragen nachgeht wie “Wie konnte aus dem gescheiterten Aquarellisten aus Braunau ein Monster von welthistorischer Dimension werden?” (in einem Interview 2001) und zu Ergebnissen kommt wie “Das letzte Wort über Hitler lautet: nichts” (in ‘Siegfried’).

Mulisch, der sich auch politisch engagiert (Unterstützer der mir etwas ominös erscheinenden ‘Partei für die Tiere‘).

Der 1961 als Berichterstatter dem Jerusalemer Eichmann-Prozess beiwohnt und dort Hannah Arendt kennen lernt und sich mit ihr anfreundet. Beide schreiben über diesen Prozess bedeutende Bücher, Mulisch sein “Strafsache 40/61″, Arendt “Eichmann in Jerusalem”, der eine über die Mentalität des Massenmörders, die andere über die “Banalität des Bösen”.

Ein vierteiliges Hörfunk-Portrait über Harry Mulisch (Radio Bremen) findet sich hier. Und die Welt des Harry Mulisch, grafisch umgesetzt, hier (auf niederländisch).

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Kulturelles

Des Pharaos Tabak

Wie kam der Pharao zu seinem Tabak? Oder – woher stammen Tabakpflanzen, die im Körper von Ramses gefunden wurden? Wo es doch in Ägypten keinen Tabak gab damals? Eine Story für Jugendhelden …

Einer der ‘Helden’ meiner Jugend (neben Cousteau oder Hass) war Thor Heyerdahl.

Ich kann mich noch gut erinnern. Ein Buch, das ich bei meinem Onkel entdeckte, machte den Anfang. ‘Kon-Tiki’, Heyerdahls Floß-Fahrt von Südamerika nach Polynesien, fachte meine Phantasie an. Wie später noch einmal ‘Ra’, das Papyrus-Boot, mit dem er von Marokko aus Amerika erreichen wollte. Und nun soll die Geschichte eine Fortsetzung erfahren.

Heyerdahl schaffte es zu zeigen, dass schon mit Techniken, die den alten Ägyptern vertraut waren, eine Bootsfahrt Richtung Amerika möglich war. Er fuhr mit seiner Ra II 1970 von Afrika bis nach Barbados. Dass eine Atlantik-Überquerung mit altertümlich anmutenden Booten westwärts möglich war, hatte er bewiesen. Aber – wie sollten die Reisenden zurück kommen?

Unmöglich, sagen seitdem alle Experten (wie sie auch vorher Heyerdahls Reise für undurchführbar hielten). Viel zu starke Winde für die einfachen Boote. Wenn da nicht eine entscheidende Frage bliebe: wie kam der Pharao an seinen Tabak? Tabak?
Ja, genau.
Im Körper von Pharao Ramses (bzw. seiner Mumie) wurde Tabak gefunden, genauso auch in zahlreichen weiteren ägyptischen Mumien. Gen-Analysen zeigten, dass es sich um Tabak aus Amerika handelt (wohl verwendet als Konservierungsmittel für den Leichnam).

Nur – wie soll amerikanischer Tabak nach Ägypten gekommen sein? In Ägypten gab es damals keine Tabakpflanzen. Und dann über 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung? Wo doch Columbus de erste gewesen sein soll, 1492?

Des Rätsels Lösung könnte sein, dass auch damals schon nicht nur westwärts, sondern auch ostwärts Schiffsverkehr möglich war. Trotz der Winde, trotz der Strömungen.

Genau dies will der Chemnitzer Biologe Dominique Görlitz nächsten Monat versuchen zu beweisen. Mit seinem Boot “Abora III” will er den Atlantik ostwärts überqueren.

Heute, am 11. Juli soll seine Reise in New York starten, Anfang September möchte er im spanischen Cadiz ankommen. Auch die “Abora III” ist ein Boot, das ganz entsprechend traditioneller Technik gebaut ist, aus Papyrus, in einer uralten Bauart, die heute noch auf dem Titicacasee verwendet wird.

Vielleicht zeigt Görlitz trotz aller Skepsis und Kritik, dass die Experten sich irren, und schon für die alten Ägypter ein Schiffsverkehr mit Amerika in beide Richtungen möglich war.
Und klärt so auch das Rätsel von des Pharaos Tabak …

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Harter Tag …

Mensch, das war wieder mal ein verdammt harter Tag gestern …

Mann war das ein harter Tag ...
Mann war das ein harter Tag …

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Cranach, Luther und die Frage nach dem Schwulsein Kants

Sonntag, 20. Mai früher Morgen. Einige Tage raus aus der Stadt. Ins Umland.

Weltkulturerbe Luther
Weltkulturerbe Luther

Ein kurzer Ausflug nach Wittenberg in die Lutherstadt,die sich mit diesem Beinamen seit 1922 benennt und seit 1996 Weltkulturerbe ist.
Wittenberg – die Stadt, in der Lucas Cranach der Ältere als Hofmaler arbeitete und sein Sohn Lucas Cranach der Jüngere die Arbeit des Vaters fortführte. Beide waren hier auch politisch aktiv, der Vater als Kämmerer, Ratsherr und Bürgermeister, der Sohn ebenfalls als Kämmerer und Bürgermeister. Vater Cranach betrieb zudem lange Zeit die einzige Apotheke der Stadt.
Während Cranach d.Ä. in Weimar starb und beigesetzt ist, wurde Cranach d.J. in der Wittenberger Stadtkirche beigesetzt.

In der Schlosskirche hielt am 28.8.1518 der Philosoph und Humanist Philipp Melanchthon seine Antrittsrede. Melanchthon war eng mit Luther befreundet, stand der Reformation sehr nahe – und blieb doch mehr der humanistische Philosoph. Er ist an der Seite Luthers in der Schlosskirche beigesetzt.

Eigentlich fährt ‘man’ ja nach Wittenberg wegen Martin Luther, der 1508 erstmals nach Wittenberg berufen wurde und am 31. Oktober 1517 hier seine 95 Thesen veröffentlichte

Der Papstesel zu Rom
Der Papstesel zu Rom

Nun ja, Luther.
Selbst Protestantismus- geschädigt, erspare ich mir Kommentare in dieser Sache. Viele gute Ideen findet wer mag bei Max Weber (insbes. “Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus” [im Volltext auf Wikisource hier]).
Nur ein Hinweis. Auch in Sachen Homosexualität war Luther eher verbiestert. Homosexualität war für ihn eine Perversion und etwas “quae contra naturam est” … Aber wer sich mit Gedanken à la “es gibt eine Reihe von Sünden, die objektiv viel schlimmer sind als homosexu­elle Beziehun­gen” tatsächlich befassen will, wird z.B. hier fündig (und, okay, die HuK sieht das ein wenig anders …)

Aber noch mehr Prominenz zog es nach Wittenberg. Bernhard Grzimek heiratete hier, diverse Kaiser hielten sich hier auf, Gotthold Ephraim Lessing erlangte hier die Magisterwürde und der Theologe Friedrich Schorlemmer ist hier geboren.

Und zu einigen ‘Touristen-Stars’ findet man gar absurde Devotionalien:

Cranach Knochen des Malfingers ...
Cranach Knochen des Malfingers …

Und Wittenberg hat auch noch andere interessante Ideen zu bieten. Besonders interessant fand ich diese: der Wittenberger Theologe Gensichen fragt scheinbar nicht ganz grundlos “Wie schwul war Kant?” und bietet damit Anlass zu wunderbarsten Spekulationen – leider kaum in der recht kargen Wittenberger Homoszene …

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einfach nett

Einfach nett finde ich es von Arte, dass sie mich erst wochenlang jeden Montag mit dem hervorragenden ReGenesis – Serial unterhalten haben, und dann heute auch noch “Mein Wunderbarer Waschsalon” oben drauf geben …

Wie schön, diesen Film endlich mal wieder zu sehen (und aufnehmen zu können).
Erinnerungen an damals, als er raus kam, Mensch, über zehn mal hab ich ihn vor Begeisterung im Laufe der Zeit im Kino gesehen … und schöne Erinnerung an eine Geburtstags-Party, die in Anlehnung an den Film im Waschsalon Brüsseler Strasse stattfand … lang lang ist’s her, seufz … ;-)

Danke, Arte :-)

PS:
Der “Wunderbare Waschsalon” wird wiederholt auf Arte am 2. Mai (0:55 Uhr) und am 7. Mai (14:55 Uhr).

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Ein Engel in Köln – Ernst Barlach Der Schwebende

Mitten im Innenstadt-Trubel findet sich an etwas versteckter Stelle einer meiner Lieblings-Orte in Köln – der Schwebende .

Ernst Barlach Der Schwebende
Ernst Barlach Der Schwebende (2012)

Die Kölner Schildergasse wirkt ein wenig in die Jahre gekommen, eineständig hektisch-trubelige Einkaufsstraße im ungepflegten Chic der siebziger Jahre. Hier steht zwischen Jeansgeschäften, Parfümerien, Pizzaketten und Telekommunikationsläden die Antoniterkirche. Und in dieser kleinen Kirche befindet sich eine meiner Lieblings-Plastiken, der ‘schwebende Engel‘, auch ‚Der Schwebende ‚, bekannt als ‘Güstrower Ehrenmal‘.