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Putins Krieg

Putin und Europa – wie umgehen mit einem Despoten, wie mit dem Land ?

24. Februar 2022. Auf Befehl von Wladimir Putin beginnt Russland einen Krieg gegen den souveränen demokratischen Staat Ukraine. Putin und Europa – das Verhältnis zwischen Putins Russland und Europa ist auf einem Tiefpunkt. Was steht hinter dieser Entfremdung, und wie kann zukünftig ein Umgang mit Putin, mit Russland aussehen?

Ra Ra Raus Putin Russias Crazy Death Machine
Ra Ra Raus Putin Russias Crazy Death Machine (Plakat, Kundgebung vor dem Brandenburger Tor, Berlin 24.2.2022)

Russland unter Putin: Entfernung von Europa

Putin ist seit 2000 Präsident (2008 – 2012 Ministerpräsident) von Russland. 1997hatte Walentin Jumaschew, Jelzins früherem Stabschef (und späteren Schwiegersohn) ihn zum Stellvertreter der Präsidialverwaltung gemacht.

Putin hat Russland verändert, versucht das Land neu zu positionieren. Spätestens seit dem Richtungswechsel nach seiner „Faust auf den Tisch“ Rede am 9. Februar 2007 in München strebt Putin an, Russland wieder zu einer Weltmacht zu machen. Die Rede markiert zudem Putins Abkehr vom Westen.

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Persönliches Putins Krieg

warum macht der das?

Schwiegermutter ist zunehmend dement. Heute hat sie einen recht guten Tag. Plötzlich fragt sie unvermittelt „warum macht der das, der Putin? Das ist doch so schön da.“ Vor vielen Jahren war sie auf Reisen in der Ukraine.

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Persönliches Putins Krieg

meine Hilflosigkeit (angesichts Putins Krieg)

In Zeiten der Corona Pandemie habe ich immer die Stirn gerunzelt, wenn Menschen die Situation ernsthaft mit der Situation in der Aids- Krise verglichen haben. 

Einige Monate keine Konzerte, Clubs geschlossen?
Einige Tage Quarantäne?
Oh Mann, in den schlimmen Jahren haben wir jahrelang ohne Hoffnung und Perspektive alles ertragen müssen.

Die Situation in der Corona Pandemie schien und scheint mir um so vieles anders als die in der Aids-Krise. Unvergleichbar.

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Putins Krieg

Flucht vor Putins Krieg gegen die Ukraine

Orientierungsschild für Flüchtende aus der Ukraine, Berlin Hauptbahnhof, 2. März 2022
ehrenamtlicher Helfer, Orientierungsschild für Flüchtende aus der Ukraine, Berlin Hauptbahnhof, 2. März 2022
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Putins Krieg

Geflüchtete aus Ukraine: Nahverkehr kostenlos

Geflüchtete aus der Ukraine können den Nahverkehr bis auf weiteres kostenlos benutzen. Ein Ausweisdokument der Ukraine wird als Fahrschein akzeptiert, informiert Deutschlandtarif, ein Zusammenschluss von über 60 Nhverkehrsbetreibern.

Інформація для біженців з України

Шановні громадяни України,
ласкаво просимо до Німеччини, ми хочемо допомогти вам швидко та безпечно дістатися потягом до вашого пункту призначення.

Наведені нижче правила діють до подальшого повідомлення. Згодом ми опублікуємо тут актуальні нововведення.

Паспорт це ваш квиток

Як тільки ви приїдете до Німеччини, ви можете безкоштовно користуватися місцевим громадським транспортом, маючи український паспорт або інший український документ, що посвідчує вашу особу. Це означає: паспорт це ваш квиток. Просто покажіть співробітникам потягa свої документи i вони допоможуть вам із запитаннями щодо вашої подорожі.

Quelle: Deutschlandtarifverbund Ukraine Sonderseite, https://deutschlandtarifverbund.de/staywithukraine
kostenlose Nutzung des Nahverkehrs für Geflüchtete mit ukrainischem Pass / Information in ukrainischer und deutscher Sprache in einer U-Bahn in Hamburg

Viele Nahverkehrsbetriebe befördern auch Ausländer, die aus der Ukraine geflüchtet sind und keinen ukrainischen Pass besitzen, aus Kulanz unentgeltlich.

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Putins Krieg

Proliferation – die vergessene Dimension von Putins Ukraine-Krieg

Nach dem Ende der Sowjetunion besaß die Ukraine Nuklearwaffen. Die Ukraine war eine Atommacht mit dem drittgrößten Arsenal an Atomwaffen auf der Erde.

Die Ukraine hätte die Atomwaffen behalten können und Atommacht bleiben (einschließlich der sicherheitspolitischen Möglichkeiten).

Doch die Ukraine verzichtete (auch auf Druck des Westens sowie aufgrund hoher Kosten für Produktion und Wartung) freiwillig auf die Atomwaffen.

1991: Ukraine als Staat nach dem Untergang der Sowjetunion

1991 wurde die Ukraine selbständig. 90,3% der Ukrainer stimmten beim Referendum am 1. Dezember 1991 für die Unabhängigkeit ihres Staates. (Hierauf, auf dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, beruht die Souveränität des Staates Ukraine (nicht der Enscheidung irgend eines Politikers oder Despoten)).

Bereits am darauffolgenden 2. Dezember 1991 erkannte Russland die Unabhängigkeit der Ukraine an.

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Homosexualitäten Putins Krieg

Queere Nothilfe Ukraine

Im Bündnis Queere Nothilfe Ukraine haben sich zahlreiche LGBTIQ*– Orgainisationen zusammengeschlossen, um der queeren Community in und aus der Ukraine zu helfen, bei Versorgung (auch medizinischer Versorgung) und bei Ausreise, Evakuierung, Flucht vor Putins Krieg gegen die Ukraine. Bis Anfang Mai 2022 kam bereits eine halbe Million Euro zusammen.

Queere Nothilfe Ukraine
Bündnis Queere Nothilfe Ukraine
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Putins Krieg

Putins Krieg gegen die Ukraine, gegen Freiheit und Demokratie

24. Februar 2022. Putins Krieg gegen die Ukraine, gegen Freiheit und Demokratie. Der größte Angriff auf ein Land Europas seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Eine Zäsur in der Entwicklung Europas

Putin erklärt der Ukraine den Krieg – seine Verachtung der Weltgemeinschaft zeigend verkündet während einer Sitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen.

Putin verschiebt Grenzen, zieht Grenzlinien, an den das freie Europa endet. Putin führt einen Angriffskrieg .

Zum zweiten Mal nach der Annexion der Krim 2014 (plus eingefrorene Konflikte wie in Transnistrien und Abchasien) setzt Putin in Europa Krieg als Mittel der Politik ein.

#stopthewar #StopRussianAggression #StandWithUkraine #peace

(Foto: Ulrich Würdemann)

Und auch 2023 spricht Putin von der Ukraine als die „historischen Gebiete, die man heute Ukraine nennt“, die man Russland „wegnehmen“ wolle (Putin Rede am 21.2.2023).

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Oldenburg Politisches

Stedingsehre – vergessene Blut und Boden -Kultstätte

Die „Stedingsehre auf dem Bookholzberg“ bei Oldenburg sollte einst eine Nazi- Kultstätte werden. Eine Freilichtbühne und Volksbelustigung mit Blut-und-Boden – Ideologie, die später in Vergessenheit geriet.

1934 (Uraufführung 27.5.34) wurde das Volksschauspiel „De Stedinge“ des Oldenburger Heimatschriftstellers August Hinrichs (1879 Oldenburg – 1956 Huntlosen) sehr erfolgreich aufgeführt auf der 700-Jahr-Feier der Schlacht bei Altenesch (für die er es extra verfasst hatte). Freie Stedinger Bauernfamilien wurden in der Schlacht bei Altenesch 1234 von Bremer und Oldenburger Bischof unterworfen (Stedingerkrieg).

„Stedingsehre ist ein Beispiel für Geschichtsverfälschung im Sinne ideologischer Indoktrination.“

Gerhard Kaldewei, Professor für Geschichte

Hinrichs war zuvor bereits u.a. mit der ‚Swienskomödi‚ (Titel hochdeutsch ‚Krach um Jolanthe‚) bekannt geworden. Die in großen Teilen in Wiefelstede gedrehte Verfilmung hatte im August 1934 Uraufführung im 2007 geschlossenen ‚Wallkino‘, damals noch Wall- Lichtspiele.

„Heimat als schicksalhafte Verbundenheit mit der Erde“

dem NS-Heimatfilm ‚Das alte Recht‘ vorangestelltes Zitat von August Hinrichs, der Film hatte am 27. Januar 1934 Premiere in den Wall Lichtspielen Oldenburg

NS-Gauleiter Carl Röwer (selbst gebürtiger Stedinger) beschloss nach dem großen Erfolg von ‚De Stedinge‘ die Errichtung einer ‚Thingstätte‘ mit Freilichtbühne und monumentalem Kulissendorf – ‚Stedingsehre‘.
Das Kulissendorf (Entwurf: Architekten Walter Reimann, Berlin & Ernst Behrens, Delmenhorst) soll im Stück das Dorf Altenesch darstellen. Es bestand neben zahlreichen reetgedeckten Fachwerkhäusern aus einer großen Kirche (Beton-Bau, Feldsteine nur außen als Verkleidung), Wassergraben und Deich.
Von den umgebenden nach Norden geöffneten Zuschauerränge hatten Besucher einen Blick auf Dorf und die dahinter liegende Wesermarsch-Landschaft – Theaterbühne und Landschaft vermischen sich.
Die Freilichtbühne bot Platz für über 20.000 Menschen.

 Stedingsehre Bookholzberg
Stedingsehre Bookholzberg, September 2010, Von Matthias Süßen – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11423120

Am 29. Oktober 1934 fand die Grundsteinlegung für die ‚Weihestätte Stedingsehre‘ statt, in Anwesenheit von Alfred Rosenberg und Heinrich Himmler. Am 14. Juli 1935 folgte die Einweihung.

Hinrichs Stück wurde hier als ‚Spiel vom Untergang eines Volkes‘ von 1935 bis 1937 von der Niederdeutschen Bühne Oldenburg mit großem Erfolg aufgeführt (Spielzeiten 1935 ca. 80.000 Zuschauer, 1937 ca. 150.000 Zuschauer). Hinrichs überließ die Rechte an seinem Heimatstück der ‚Stiftung Stedingsehre‘. Die UFA realisierte 1936 einen Kurzfilm über die Aufführungen.

1939 fand in Stedingsehre die Uraufführung des Stücks ‚Steding Renke. Spiel vom Opfergang eines Volkes‘ statt (Autor wieder August Hinrichs). Stedingsehre wurde neben seiner Verwendung als Freilichtbühne auch als Ort für Massenaufmärsche oder am 19. Juni 1939 eine Sonnenwendfeier (mit Rede des 1946 als Kriegsverbrecher hingerichteten NS- Chefideologen Alfred Rosenberg) genutzt. Planungen, Stedingsehre zu einer gigantischen Schulungsstätte (‚Gauschulungsburg‘, Planmung Architekt Ernst Behrens (1901 – 1988), Delmenhorst) und einem Nationaldenkmal auszubauen wurden nicht mehr realisiert.

Auch nach Ende der NS-Diktatur wurde das Gelände weiter genutzt – zunächst als ‚Kriegsversehrtendorf‘, später u.a. für Musikveranstaltungen und Theater-Aufführungen (so in den 1970er Jahren ‚Pipi Langstrumpf‘). Später geriet das Gelände in Vergessenheit.

August Hinrichs starb am 20. Juni 1956. Sein Grab befindet sich auf dem Gertrudenfriedhof Oldenburg. Seine Rolle in der NS-Zeit ist bis heute umstritten.

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Zuschauerränge und Reste des Kulissen-Dorfes (Spieldorf) stehen noch heute (auf dem Gelände des Berufsförderungswerks Bookholzberg, Dporfplatz weitgehend zugewachsen). Das Gebäude der Kirche wurde 1943 durch eine Fliegerbombe zerstört. Das Gelände steht seit 1992 unter Denkmalschutz. Es ist derzeit nicht frei zugänglich.

,,Dieser Ort muss zugänglich gemacht werden. Aber nur unter Bedingung, dass über den Hintergrund informiert wird.“

Prof. Lutz Walk

Stedingsehre ist auch Ziel von ‚Ausflügen‘ von Rechtsextremen, so im Juli 2023 (Bericht taz)

Mit der Geschichte von Stedingsehre befasste sich u.a. 2007 eine Ausstellung im Nordwestdeutschen Museum für Industriekultur auf der Nordwolle Delmenhorst.
Die Kulturetage Oldenburg widmete ihre Produktion ‚Visionen für einen Unort‘ 2021 der Auseinandersetzung mit diesem belasteten Ort.
Ein Förderverein plant ein IDZ Informations- und Dokumentationszentrum.

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Politisches

offshore Windpark Butendiek

Butendiek – der ab 2014 errichtete offshore Windpark liegt ca. 35 km westlich der Küste von Schleswig Holstein vor Sylt. Bei klarem Wetter ist er von Westerland auf Sylt (32 km entfernt) aus recht klar zu erkennen:

offshore Windpark Butendiek September 2021
offshore Windpark Butendiek gesehen von Westerland aus, September 2021

80 Windenergieanlagen haben insgesamt eine Nennleistung von 288 MW (zum Vergleich: das 2004 außer Betrieb genommene AKW Stade hatte eine Leistung von 640 MW netto, das 2011 abgeschaltete AKW Unterweser von 1.410 MW). Der Windpark versorgt nach Betreiberangaben ca. 370.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie.

Der Windpark wurde im August 2015 vollständig in Betrieb genommen (Baubeginn Frühjahr 2014). Nach Alpha Ventus war Butendiek der zweite offshore Windpark, der eine Betriebsgenehmigung erhielt.

Die Umspannungsplattform des Windparks ist über die Konverterplattform SylWin alpha an die Konverterstation Büttel angebunden.

der Windpark am späten Abend, Sicht von Westerland, September 2021

Die Windenergienanlagen des Windparks Butendiek befinden sich im Vogelschutzgebiet Östliche Deutsche Bucht sowie in einem Naturschutzgebiet – zum Zeitpunkt der Genehmigung war die Ausweisung des Naturschutzgebietes allerdings noch nicht erfolgt. Der Nabu befindet sich wegen der seiner Ansicht nach falschen Standortwahl in einem Rechtsstreit.

Ende Oktober 2021 wurde bekannt, dass der Netzbetreiber tennet plant, 130km vor Sylt eine künstliche Energieinsel zu errichten. Sie soll als Verteilkreuz drei Windparks miteinander koppeln und einen gemeinsamen (statt 3 einzelner) Landanschluss ermöglichen.

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butendiek = plattdeutsch, außerhalb des Deiches gelegen