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Berlin Ostkreuz Südkurve – alt und neu

Berlin, Bahnhof Ostkreuz Südkurve. Letzte S-Bahn-Züge befahren im Sommer die ‚alte‘ Südkurve. Am 28. August 2009 war Schluss – Adieu Südkurve. 2015 begann der Neubau der Südkurve, die Ende 2017 in Betrieb ging.

Der stark sanierungsbedürftige Bahnhof Ostkreuz wurde 2017 umfangreich umgebaut. Bis 2009 wurde die Südkurve zwischen den Bahnhöfen Warschauer Straße und Treptower Park noch von der S-Bahn-Linie 9 genutzt.

Berlin Ostkreuz - Südkurve
die ‚alte‘ Südkurve
Berlin Ostkreuz - Südkurve
die ‚alte‘ Südkurve

Nach dem Einstellen des Verkehrs am 28.8.2009 (erwartet: letzter Zug gegen 22:00 Uhr) sowie dem Rückbau der Südkurve, der im September 2009 begann, war dann bis auf weiteres kein direkter umsteigefreier Verkehr möglich zwischen Stadtbahn und Ringbahn. Im Jahr 2017 wurde dann die neue Südkurve in Betrieb genommen.

Parallel zum Abbau der Südkurve ging am 28. August auch Bahnsteig A, der zum historischen Kern des Bahnhofs Ostkreuz gehört, endgültig außer Betrieb. Er entfällt zukünftig ersatzlos.

Der Verkehrt auf der Nordkurve war bereits 1994 eingestellt worden. Im Sommer 2006 wurde die Nordkurve (bis dahin noch für gelegentliche Überführungsfahrten sowie für den Panorama-Zug genutzt) abgerissen.

Der Bahnhof “Ostkreuz” erhielt diesen Namen erst im Jahr 1933 – zuvor heiß er “Stralau – Rummelsburg”.

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Die neue Ostkreuz Südkurve, im Bau Juli 2015

Berlin Ostkreuz Südkurve Neubau 2015
Südkurve Neubau 2015
Berlin Ostkreuz Südkurve Neubau 2015
Südkurve Neubau 2015

Die neue Südkurve am Ostkreuz Berlin wurde im November 2017 in Betrieb genommen.

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Berlin Kulturelles ondamaris Texte zu HIV & Aids

Hunter Reynolds (1959 – 2022) aka Patina du Prey

Der us-amerikanische Künstler, AidsAktivist und ‚Visual Aids‚ – Mitglied Hunter Reynolds (1959 – 2022) verlieh in seinem alter ego ‘Patina du Prey’ und ihren Kleidern und Performances seit Anfang der 1990er den Gefühlen und Verlusten der Menschen mit HIV und Aids Ausdruck.

Hunter Reynolds, Berlin 18.07.2009
Hunter Reynolds, Berlin 18.07.2009

Bekannt wurde Hunter Reynolds, der früh Mitglied von ACT UP wurde und 1989 Art Positive mit gründete, u.a. mit seiner Kunstfigur ‘Patina du Prey’ und seinen Performances (u.a. Memorial Dress).

In seinem alter ego ‘Patina du Prey’ und ihren Kleidern und Performances verlieh Reynolds, der selbst seit 1984 Jahren von seiner HIV-Infektion wusste, seit Anfang der 1990er den Gefühlen und Verlusten der Menschen mit HIV und Aids Ausdruck.

„Patina was born on october 21, 1989. I was documenting the feminization of my male face—putting on makeup and taking pictures, which I had never done before. I wanted to address negative feelings that many male queers have against trans and gender-fluid people.“

Hunter Reynolds in einem Interview 2019

Sein ‘Memorial Dress’ (1993) z.B. besteht aus schwarzer Seide – bedruckt in Gold mit den Namen von 25.000 an den Folgen von Aids Verstorbenen. Besucher können in einem Gästebuch Namen ergänzen, die sie auf dem Kleid gedruckt haben möchten.

„In 1993, I moved to Berlin for a residency at the Künstlerhaus Bethanien, leaving everything. I didn’t know if I would be alive in two years or not. Those years were some of the worst of the epidemic. Thousands of people died just before the AIDS cocktail came out. As part of my first European performance I wanted to do a reading of names of people who had died due to complications with AIDS. I went to Washington, DC, to see the largest display of the NAMES quilt, got the catalogue, and did the first performance on one of my hospital bed pieces. That led to ‚Memorial Dress.‘ Frank Wagner curated the first major European art exhibition about AIDS, and he and I decided to produce a dress with all the names from my reading. I transcribed 26,000 names, printed them out, and pasted each one to create a silk screen.“

Hunter trägt dieses Kleid, dreht sich – einer Spieluhr nicht unähnlich – langsam auf einer Scheibe.

Eine Travestie der Trauer, Symbol des grenzenlosen Leids angesichts der von diesem grauenhaften Gesundheits-Desaster vernichteten Menschen”, beschrieb Frank Wagner (NGBK) 1993 die erste ‘Memorial Dress’ – Performance in der NGBK Berlin.

Trauer, Verlust, Angst, Hoffnung – ‘Patina du Prey’ verlieh ihnen Ausdruck, Gestalt. Die, wie Hunter es sagte, Huldigung einer Fummmeltrine an die an Aids Verstorbenen.

Reynolds, am 30. Juli 1959 in Rochester geboren, lebte in den 1990er Jahren lange Zeit in Berlin (u.a. Künstlerhaus Bethanien, als Stipendiat der Aids-Stiftung). In dieser Zeit hatte er zahlreiche Ausstellungen und Performances, u.a. in Berlin (NGBK), Köln, Hamburg, Polen, Niederlande.

Ende der 90er kehrte Reynolds zurück nach New York, wo er weiter als Künstler arbeitete.

Am 12. Juni 2022 starb Hunter Reynolds in New York.

Hunter Reynolds 2009 zurück in Berlin

Der Künstler und Aids-Aktivist Hunter Reynolds war nach langer Zeit 2009 für kurze Zeit wieder zurück in Berlin – und mit einem Werk in einer Gruppenausstellung zusehen.

Für einige Tage kehrte Reynolds 2009 nach Berlin zurück, um hier seinen 50. Geburtstag zu feiern. Ein Werk von ihm war seinerzeit in einer Ausstellung in der Galerie Rupert Goldsworthy zu sehen.

Hunter Reynolds, alias Patina du Prey, sets his full stakes on this performative act of differentiation. He is happy to be different from the rest; to lie diagonally in the riverbed of the Mainstream; to feel a sense of belonging with the Others: the Queens, the Fags, the Perverse.

Frank Wagner über Hunter Reynolds, 1993

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„Viruses follow me around, like dark shadows trailing my footsteps on the path of life. Covid-19, HIV AIDs, Syphilis, Hep-C, HIV Strokes, Viral Fungal Infections on my brain. Illness and death have been so much a part of my life and art that I cannot separate them.“

Hunter Reynolds

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weitere Informationen:
oral history – Interview mit Hunter Reynolds
Hunter Reynolds – Memorial Dress 1993 – 2007 (Video)
Galerie Rupert Goldsworthy
Creative Time: Patina du Preys Memorial Dress
Visual Aids / TheBody: Patina du Prey’s Memorial Dress
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Berlin

ehemaliger Spreepark – Vergnügen im Gestrüpp

Der Spreepark bzw. Kulturpark Plänterwald war von 1969 bis 2001 der einzige Vergnügzungspark Berlins. Seit Insolvenz 2001 liegt er brach, verfiel. Wurde zu einem der zahlreichen lost places in Berlin. Bis 2026 soll das Gelände, betrieben von einem landeseigenen Betrieb, als Ausflugsziel unter dem Motto ‚Kunst, Kultur, Natur‘ wieder zugänglich werden.

Spreepark Plänterwald 1969 – 2001

Der für 160 Millionen Mark der DDR erbaute Vergnügungs-Park wurde am 4. Oktober 1969 eröffnet. Bis 1989 war er bekannt als Kulturpark Plänterwald des VEB Kulturpark Berlin. Mit jährlich 1,5 Millionen Besuchern wurde der einzige Vergnügungspark der DDR bald zum Erfolg. Noch zum 40jährigen Jubiläum der DDR am 7. Oktober 1989 erhielt der Kulturpark Plänterwald nach 20 Jahren ein neues Riesenrad – mit 40 Gondeln (statt zuvor 36), gebaut vom Hersteller Vekoma.

1991 wurde der Vergnügungspark privatisiert. Nach der Insolvenz Ende 2001 wurde der Spreepark geschlossen. Letzter Öffnungs-Tag des Spreeparks war der 4. November 2001. Der letzte Betreiber kündigte den Pachtvertrag und floh ins Ausland.

2013 brach die Senatsverwaltung für Finanzen eine Zwangsversteigerugn zunächst ab. 2014 kaufte das Land Berlin die Erbbaupacht für 2 Millionen Euro zurück. Der Weg war frei für eine neue Zukunft des Spreeparks.

eine neue Zukunft für den ehemaligen Spreepark

Das Riesenrad steht noch immer – geplant zur Zeit als ‚technisches Denkmal‘. Doch die landeseigene Grün Berlin GmbH plant, das Gelände des ehemaligen Spreeparks wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, einen Spreepark 2.0 .

Wenn auch nicht als Vergnügungspark oder Rummelplatz, sondern als ‚Ort der Überraschungen‘, als Kunst- und Kulturpark, und eventuell doch mit wieder in Betrieb gehendem Riesenrad …

Seit 21. Oktober 2018 bietet ein Container- Pavillon (am Südrand des Parks, nahe Dammweg) immerhin Informationen zu den weiteren Planungen. Geöffnet jeweils sonntags bis Ende November 2018 und dann wieder ab März 2019.

ehemaliger Spreepark – Fotos 2009

Fernab der Stadt,
weit draußen,
tief im Wald,
verborgen hinter Bäumen,
hinter Sträuchern und Gestrüpp,
verbirgt sich …

Spree-Park
Spree-Park
Spre-Park
Spreepark
Spree-Park
Sprepark

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Frank & Ulli im Spreepark Berlin 2001
Frank & Ulli im Spreepark Berlin 13.10.2001 (auf der ab 1995 gebauten Wildwasser-Bahn ‚Grand Canyon‘)

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Südturm Kölner Dom – nach Turm-Durchbruch 2009 neuer Zugang

Turm-Durchbruch: Der neue Zugang Südturm Kölner Dom bietet beeindruckende Perspektiven:

Der neue Zugang Südturm Kölner Dom – Fotos

Der neue Zugang Südturm Kölner Dom
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Zur Besteigung des Südturms des Kölner Doms steigt man seit kurzem zunächst hinab. Hinab in die Fundamente des Südturms.
Innerhalb des Fundaments des Südturms befindet sich der neue Zugang zur Turmbesteigung. Den man betritt durch einen beeindruckenden Durchbruch – das hier fast 12 Meter dicke Turmfundament wird in einem vor einigen Monaten gebohrten Tunnel durchquert.

Der bneue Zugang zum Südturm des Kölner Doms wurde nach jahrelangen Planungen am 3. April 2009 geweiht und der Öffentlichkeit übergeben. Ein 1994 bei Ausgrabungen neu entdeckter Raum hatte die Planung des neuen Zugangs ermöglicht. Haupt-Vorteil des neuen, vom Architekturbüro Kraemer geplanten Zugangs: Touristen, die die Aussichts-Plattform des Südturms besuchen wollen (jährlich über 500.000), müssen nun nicht mehr durch den Dom – und dort etwaige Gottesdienste stören.

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Köln

Kölner Dom Untergrund

Der Kölner Dom Untergrund sieht so aus:

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Kölner Dom Untergrund – Fotos

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Köln

Der Mittelpunkt von Köln

Der Mittelpunkt von Köln sieht so aus:

der Mittelpunkt von Köln
der Mittelpunkt von Köln

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Als geographischer Mittelpunkt von Köln wird zum Beispiel in Navigationssystemen zudem oft der Dachreiter (Spitze) des Kölner Doms genutzt. Er hat die Koordinaten

Länge 6.958281
Breite 50.941278

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Berlin Köln

CSD : Respekt mit einander, oder Charta und Pranger-Drohungen? – “wie Gäste verhalten”

CSD : Feiernde Schwule, Lesben, Fetisch-Freuden – und Nachbarn, Anwohner. Eine nicht immer unkomplizierte, problemfreie Mischung. Drohungen mit dem Pranger oder Appell an gegenseitigen Respekt – welcher Weg führt zu einem harmonischeren Miteinander?

Wie stolz und mit Spaß schwul-lesbisch feiern, ohne dass es den lieben Nachbarn missfällt? Diese Frage beschäftigt Organisatoren und Teilnehmer schwul-lesbischer Open-Air-Veranstaltungen gelegentlich. Berlin und Köln versuchen sich dieses Jahr mit etwas unterschiedlichen Lösungs-Ansätzen:

Köln:
Für Irritationen hatte jüngst ein Versuch des Kölner CSD-Veranstalters KLuST gesorgt, mittels einer Charta für “Ordnung” und “Anstand” beim Kölner CSD zu sorgen. Die Kölner CSD-Charta brillierte mit “verbindlichen Erwartungen”, der Ankündigung einer “engen Zusammenarbeit mit der Polizei”, dem Titulieren von CSD-Teilnehmern als “Störenfriede” sowie Aufforderungen, ‘Provokateure an den Pranger’ zu stellen. Dies brachte dem KLuST ironische Forderungen nach “Freiheit für Schottenröcke” und dem Kölner CSD den Verdacht “CSD prüde” oder “CSD als Fronleichnamsprozession” ein.

Berlin:
Mit Reaktionen von Anwohnern hatte im vergangenen Jahr der “Folsom Europe” Probleme. Anwohner fühlten sich gestört, organisierten eine Protest-Versammlung, um das weitere Vorgehen zu diskutieren. Es musste, auch um den Fortbestand des Folsom Europe zu sichern, ein Weg eines harmonischeren Miteinanders gefunden werden.

Und die Veranstalter des Folsom Europe haben einen etwas anderen Weg als der Kölner CSD gesucht und eventuell gefunden, mit der Frage des Umgangs und des Miteinanders umzugehen.
Im Programmheft zum Folsom Europe 2009 heißt es u.a.

“Wer Respekt fordert muss aber selbst auch respektvoll mit anderen umgehen, um Akzeptanz zu erfahren.”

Respektvoll umgehen – was heißt das?

“Ein verantwortungsvoller Umgang in Bezug auf Safe (sic!) Sex und Drogen muss genauso selbstverständlich sein wie auch ein respektvoller Umgang mit allen Besuchern und Anwohnern im Schöneberger Kiez.
Wir erwarten, dass uns die Anwohner willkommen heißen an diesem, unserem Tag. Aber auch die Anwohner können erwarten, dass wir uns wie Gäste verhalten.”

Wie das praktisch aussehen könnte, dazu vermittelt das Programmheft drei “Grundregeln”:

“* Schön verpackt erhöht die Vorfreude – Die Geschlechtsteile sind zu bedecken!
* Sex macht Spaß – Vor allem in den Darkrooms und bei unseren Partys. Die Straßen sind hierfür tabu!
* Und unsere Toiletten auf den Straßen sind kostenlos. Gärten und Hinterhöfe brauchen keinen Extra-Dünger!”

Grundregeln und Appell an gegenseitige Akzeptanz und respektvollen Umgang mit einander, oder Charta, als verbindlich titulierte regeln und Pranger-Drohung – der schwul-lesbische Sommer wird zeigen, welcher Weg eher zu einem friedvollen und Party-tauglichen Miteinander führt …

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Köln

Die namenlose „Millionenbrücke“ von Köln

Die ‚ Millionenbrücke ‚ von Köln: sie ist nur eine kleine, unauffällige Brücke. Eine namenlose Brücke sogar. Und doch eine, die Kölner Stadtgeschichte schrieb.

Nahe dem Ostasiatischen Museum in Köln, am Aachener Weiher (nebenbei, auch ein beliebtes Cruising-Gebiet) steht eine hölzerne Brücke. Errichtet 1977 anläßlich des Neubaus des Museums, nach Entwürfen des Architekten Kunio Maekawa. Wenig mehr als Bohlen und Rundhölzer, völlig unscheinbar.
Und doch – diese kleine Brücke war nicht unwesentlicher Bestandteil eines Skandals, wie ihn so wohl nur Köln hin bekommt.

In der Nacht zum 7. Dezember 1998 findet in Köln eine Razzia statt. Sie ist Auftakt zum Aufdecken des größten Korruptionsskandals in Köln in der Nachkriegszeit. 51 Firmen und Privathaushalte werden durchsucht, 24 Personen festgenommen – zwei Unternehmer, der Rest städtische Sachbearbeiter.

Millionenbrücke Köln
Millionenbrücke Köln
Millionenbrücke Köln
Millionenbrücke Köln

Diese unscheinbare Brücke – sie zeigt beispielhaft, worum es ging. Um die kleinen (oder größeren) persönlichen Vorteile, um “eine Hand wäscht die andere”, um Klüngel – beide Seiten profitieren, nur die Stadt, der Steuerzahler, die Bürger sind die Dummen.

Solch eine Brücke muss gewartet werden. Regelmäßig. Scheint plausibel, fällt nicht weiter auf. Acht Jahre lang wurde immer das selbe Unternehmen durch den zuständigen Sachbearbeiter mit Wartungsarbeiten beauftragt.

Die Brücke hat 175 Bohlen. Und die waren scheinbar nicht sehr belastbar – oder die Inanspruchnahme dieser Brücke war außerordentlich.
Denn zweimal im Jahr mussten viele Bohlen ausgewechselt werden. Erstaunlich nur: immer mussten genau so viele Bohlen ausgewechselt werden, dass der Gesamtbetrag jeweils unter 10.000 DM blieb. Genau die Schwelle, rein zufällig natürlich, unterhalb derer der Auftrag nicht ausgeschrieben werden musste.

Und so wurden jahrelang Bohlen ausgewechselt, zweimal im Jahr, jeweils knapp unter 10.000 DM. Ob sie defekt waren, die Bohlen? Ob sie überhaupt ausgewechselt wurden?
272 Bohlen wurden insgesamt ausgewechselt im laufe der Jahre – durchweg unbeschädigt, wie die Presse zu berichten wusste.
Erstaunlich zudem: die Brücke war bei Errichtung aus tropischem Bongossi-Holz gebaut worden. Das gilt als unverwüstlich.

Die Sonderkommission, die den gesamten Fall aufzuklären versuchte, war über 200 Mann stark …

Und der 7. Dezember 1998, der Tag der Razzia, markierte im nachhinein den Beginn einer Reihe von Kölner Korruptionsskandalen, die mehrere Jahre lang die Stadt in Wallungen versetzen sollten. Und am Anfang der Razzia, die die Lawine ins Rollen gebracht hatte, stand u.a. eine kleine, unscheinbare Holzbrücke …

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Die Millionenbrücke von Köln – der zweite Teil der Geschichte

Die Geschichte fand eine Fortsetzung, ganz ‚kölsche Art‘: im Jahr 2009 musste die Brücke gesperrt werden, es bestand Einsturzgefahr. Eine Behelfsbrücke sollte für eine kurze Zeit Ersatz liefern.

Es wurde ein Behelf, der ein gewisses Ausdauer-Vermögen bewies: erst 2014 konnte Anfang Mai eine neue Holz-Brücke in Betrieb genommen werden. Nach Baukosten von einer halben Million Euro, zahlreichen Bürgerprotesten (u.a. gegen geplante eine Beton-Brücke) und einer Brücke, die wegen Wurmbefall und verzogenen Dielen neu gebaut werden musste …

In vielfacher Hinsicht also … eine Millionenbrücke.

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Kleinbahn Alt-Rahlstedt – Volksdorf – Wohldorf EKV

Von 1899/1904 bis 1961 verkehrte im Hamburger Osten die ‚ Elektrischen Kleinbahn Alt-Rahlstedt – Volksdorf – Wohldorf ‚ (EKV).

Der Betrieb dieser Kleinbahn wurde 1921 (Personenverkehr Alt-Rahlstedt – Volksdorf) und 1961 (Ohlstedt – Wohldorf) eingestellt. Ein Teil der Strecke ist heute Wanderweg / Radweg (mit einigen Informationstafeln zur EKV). Andere Teile der Strecke der einstigen ‚Walddörfer-Straßenbahn‚ gerieten in Vergessenheit – bis auf gelegentliche Hinweise. In Wohldorf erinnert in der früheren Fahrzeughalle ein kleines Museum an die EKV und Walddörfer-Straßenbahn.

EKV Kleinbahn Bahnhof Wohldorf, Model
EKV Kleinbahn Bahnhof Wohldorf, Model aus den 1960er Jahren (rekonstruiert ab 2000) im Kleinbahn – Museum Wohldorf (Foto 2009)
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Hamburg

Mispel – Blüte

Die Mispel – bald ist wieder Zeit für eine besondere Blüte im Garten …

Mispel-Baum
Mispelbaum
Mispelblüte
Mispelblüte

Die Mispel (mespilus germanica) ist ein Obstbaum oder -strauch der Rosengewächse. Sie war im Mittelalter von großer Bedeutung und Bestandteil jedes Klostergartens. Heute ist sie in Deutschland selten und weitgehend in Vergessenheit geraten. Sie gilt als bestandsgefährdet.

Ende Oktober, Anfang November werden die Früchte (Mispelapfel, früher auch Steinapfel) geerntet, am besten nach dem ersten Frost (beschleunigt die Reife). Ggf. einige Wochen lagern, bis sie weich werden (das eigentliche Aroma entsteht durch Fermentation). Dann roh verzehren (aus der Schale löffeln) oder zu Gelee oder Marmelade verarbeiten – säuerlich, leicht herb, lecker!

Die Mispel gilt als Vogelschutz- und -nährbaum.