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Rautenstrauch Joest Museum – Kulturen der Welt

Zuletzt aktualisiert am 7. Oktober 2023 von Ulrich Würdemann

Lange war es geschlossen, das 1906 eröffnete ehemalige ‚Museum für Völkerkunde Rautenstrauch-Joest‘. Seit dem 22. Oktober 2010 ist es wieder für die Öffentlichkeit da, das neue ‚ Rautenstrauch Joest Museum – Kulturen der Welt‘. Beeindruckend in Sammlung, Präsentation – und neuem Gebäude (Neubau des Braunschweiger Architekturbüros Schneider & Sendelbach).

Rautenstrauch Joest Museum – Kulturen der Welt – Fotos (2010)

Rautenstrauch-Joest-Museum - Kulturen der Welt
Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt
Rautenstrauch Joest Museum Eingangsbereich
Rautenstrauch Joest Museum Eingangsbereich
Ausstellungs-Saal
Ausstellungs-Saal
Ausstellungs-Saal
Ausstellungs-Saal
Blick von oben in den Eingangsbereich
Blick von oben in den Eingangsbereich
Gästebuch-Eintrag anlässlich der Eröffnung - Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, OB Jürgen Roters
Gästebuch-Eintrag anlässlich der Eröffnung – Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, OB Jürgen Roters

Das ‚Rautenstrauch-Joest Museum‘ ist das einzige ethnologische Museum Nordrhein-Westfalens.

Statt einer Ansammlung von Vitrinen und Objekten erwarten den Besucher durchgestaltete Räume, statt der Präsentation einzelner Kulturen getrennt voneinander findet er nach Themenfeldern wie ‚Wohnen‘ oder ‚Glaube‘ gestaltete Zonen, jeweils im interkulturellen Vergleich gestaltet.

Selbst die klassische Perspektive ‚Besucher‘ – ‚Besuchte Kultur‘ gerät (erfreulicherweise) durcheinander, wenn der Betrachter sich inmitten eines Infragestellens seiner eigenen Vorurteile wiederfindet. Auch die Präsentation geht weit über klassische Vitrinen und Informationstafeln hinaus, interaktive Displays, Hörstationen und anderes laden zum Entdecken ein.

64.000 Besucher im ersten Monat seit der Eröffnung sprechen für sich … und richtig voll wird es wohl 2011, wenn nach der derzeitigen Sonderausstellung „Afropolis“ (über Metropolen und Mega-Cities Afrikas; sehenswert!) als nächstes ab 29. April „Lawrence von Arabien“ folgt.

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Das neue Museum erinnert kaum an das ‚alte‘. So sehr ich das frühere RJM lange vermisst hatte, besonders seine (recht gute) asiatische Abteilung, das neue RJM stellt alles in den Schatten. Beeindruckend – und ein Meilenstein für ethnologische Präsentation in Deutschland.

Der Wechsel von der (an kolonialistische Blickwinkel erinnernden) Perspektive ‚Völkerkunde‘ hin zu ‚Kulturen der Welt‘ und ‚Interkulturalität‚ ist auf beeindruckende Weise gelungen. Im Mittelpunkt steht heute menschliche Lebensgestaltung und -bewältigung – in verschiedenen Kulturen, einschließlich unserer eigenen.

Ein Museum, dem zu wünschen ist, dass das begeisterte Besucher-Interesse der ersten Wochen anhält – und dass Direktion und Kuratoren auch nach den ersten Jahren Mittel und Inspiration haben, immer wieder neu Begeisterung für Kulturen der Welt zu wecken.

Nebenbei, schön zu sehen, dass Köln doch noch anderes kann als Niedergang …

Von Ulrich Würdemann

einer der beiden 2mecs.
Schwulenbewegt, Aids- und Therapie-Aktivist. Von 2005 bis 2012 Herausgeber www.ondamaris.de Ulli ist Frankreich-Liebhaber & Bordeaux- / Lacanau-Fan.
Mehr unter 2mecs -> Ulli -> Biographisches

10 Antworten auf „Rautenstrauch Joest Museum – Kulturen der Welt“

[…] Im kleinen Dörfchen Vézelay, offiziell klassifiziert als „eines der schönsten Dörfer Frankreichs“ befindet sich mit der Basilika Sainte-Marie-Madeleine eine der bedeutendsten romanischen Sakralbauten Frankreichs. […]

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