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Erinnerungen

zweimal Rita und zurück

Zuletzt aktualisiert am 6. Oktober 2022 von Ulrich Würdemann

1995 / 96 erkrankte ich schwer, war mehrere Male im Krankenhaus. In der Mini-Serie “ zweimal Rita und zurück ” erzähle ich aus dieser Zeit.

Ein leichter Husten, ein Urlaub auf Mallorca, der vermeintliche Husten, der sich als lebensbedrohliche PcP entpuppte. Krankenhaus und Gesundung – die jedoch nicht anhält. Erneut im Krankenhaus, mit schweren Komplikationen. Abstürze, Dunkelheit, Aussichtslosigkeit …

zweimal Rita und zurück - Station Rita
zweimal Rita und zurück – Station Rita

Die fünf Folgen der Mini-Serie:

zweimal Rita und zurück

1. Husten auf Mallorca
2. Lovely Rita?
3. Sauerstoff zu Weihnachten
4. Absturz im Mai
5. Wie es (doch) weiter ging …

Am 3. August 2016 wurde „Zweimal Rita und zurück“ in leicht überarbeiteter Form im Magazin der Deutschen Aids-Hilfe DAH zweitveröffentlicht (von der DAH mit der Konnotation ‚Lazarus-Moment‚ versehen).

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“ Zweimal Rita und zurück “ ist die zweite Mini-Serie über Erlebnisse in den frühen Jahren der Aids-Krise. In einer früheren Mini-Serie habe ich über die Zeit mit Jean-Philippe erzählt:

Einige Tage mit dir – Jean-Philippe

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Von Ulrich Würdemann

einer der beiden 2mecs.
Schwulenbewegt, Aids- und Therapie-Aktivist. Von 2005 bis 2012 Herausgeber www.ondamaris.de Ulli ist Frankreich-Liebhaber & Bordeaux- / Lacanau-Fan.
Mehr unter 2mecs -> Ulli -> Biographisches

9 Antworten auf „zweimal Rita und zurück“

[…] “Den ganzen Dezember liege ich auf Station Rita”, erinnert er sich. Rita ist die Heilige für aussichtslose Fälle. “Katholischer Humor?“, fragt Ulli sich. Als er an Silvester kurz nach Hause darf, muss ihn sein Mann die Treppe hochtragen, so schwach ist er. Mitte Januar wird er entlassen, doch zwei Monate später ist der Husten wieder da. Kein PcP, sondern ‚nur‘ eine normale Lungenentzündung. “‘Das bekommen wir schnell wieder hin‘ sagten die Ärzte damals”. “Mein Körper spielt verrückt. Die ganze Haut juckt, rote Pusteln überall. Bald schwellen Finger und Zehen bedenklich an. Dicke Blasen bilden sich an den Füßen, die Haut löst sich”, erinnert er sich. Aus einem Arzt bei der Visite ist inzwischen ein ganzer Chor geworden, der ein Lyell­Syndrom feststellt. Das ist eine schwere Hautveränderung, bei der sich die oberste Schicht der Haut ablöst. Das potenziell lebensbedrohliche Syndrom kann auch als Allergie auf Antibiotika eintreten, so wie bei Ulli. […]

[…] mein Körper irgendwann ’nein‘ sagte, nicht mehr wollte. Ich wachte eines Morgens auf, im Krankenhaus, unter Sauerstoff. PcP – eine der Erkrankun­gen, die damals Horror-Gefühle bei jedem Positiven auslösten. […]

[…] Niedergeschlagenheit. Verzweiflung. Angst. Schwarz. Einige Worte kommen mir in den Sinn wenn ich an diese Zeit auf Station ‚Rita‘ im ‚Klösterchen‘ denke. Keines dieser Worte vermag so recht wiederzugeben wie ich mich damals fühlte. Viele andere […]

[…] Ab Mitte 1996, mit Aufkommen der ersten Proteasehemmer, hatten HIV-Positive und Aids-Kranke erstmals Hoffnung auf wirksame Behandlungsmethoden. Doch diese neuen Phase der Aids-Krise bedeutete auch: Leben mit Pillen, meist mit sehr vielen Pillen, mit Nebenwirkungen, bald auch mit Wechselwirkungen. Bei vielen Menschen mit HIV, so auch bei mir, stieg das Interesse an medizinischen Themen stark. Ab Oktober 1997 befassten sich hiermit die HIV Nachrichten. Ihr Erscheinen hatte auch einen persönlichen Hintergrund , mehr dazu in ‚Szenen meines Lebens mit HIV‚ sowie in ‚Zweimal Rita und zurück‚. […]

[…] [Ohne dass ich die Bezeichnungen ‚Lazarus Moment‘ oder ‚ein zweites Leben geschenkt‘ für mich verwenden würde – vgl. hierzu meine Erinnerungen an die Zeit meiner schweren Erkrankung in ‚Zweimal Rita und zurück‚] […]

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