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Berlin

Tell Halaf – die unmögliche Rettung gelingt

Die Ergebnisse des wohl größten Restaurierungsprojekts der letzten Jahrzehnte können derzeit in Berlin besichtigt werden: die 1943 völlig zerstörte Tell Halaf Sammlung ist aus Ruinen wieder auferstanden.

1911 bis 1913, 1927 bis 1929

Max von Oppenheim, Diplomat, Orientalist und Archäologe aus dem Haus einer Kölner Privatbankiers-Familie (2011 Ausstellung: Oppenheim Fotos – 40 Jahre Reisen im Nahen Osten), führt zusammen mit Architekten, Photographen und 200 einheimischen Arbeitern Grabungen im Bereich des Siedlungshügels Tell Halaf durch. Er findet eine ehemalige Palastanlage des aramäischen Fürsten Kapara, Sohn des Hadiani; dabei u.a. über 3.000 Jahre alten Groß-Plastiken – ein Jahrhundertfund.

Oppenheim hätte seine Funde gern im Pergamon-Museum gezeigt. Doch dieses hatte zu der Zeit (Ende der 1920er Jahre, Weltwirtschaftskrise) keine ausreichenden Mittel für die von Oppenheim geforderte ‚Aufwandentschädigung‘. So errichtete er sein eigenes ‚Tell Haalf Musuem‘ in einem ehemaligen Fabrikgebäude an der Franklinstrase in Berlin Charlottenburg, das am 15. Juli 1930 eröffnet.

23. November 1943

Bei einem Fliegerangriff auf Berlin wird das ‚Tell Halaf Museum‚ in Berlin-Charlottenburg in der Nacht vom 23. auf den 24. November 1943 von einer einzigen Bombe getroffen. Doch die Phosphorbombe setzt das ganze Gebäude in Brand. Durch Hitze (bis 950°) und Löschwasser (‚Sprengung‘ durch thermische Spannung) werden nahezu alle Objekte völlig zerstört.
Mit der Bergung der Trümmer kann erst im Januar des folgenden Jahres begonnen werden. Die Rettungsaktion umfasst 9 Trecker-Fuhren an Trümmern.

Noch nach Ende des Krieges sammeln Studenten aus den Ruinen des Gebäudes weitere Trümmerteile. Doch die Trümmer gelten als unrestaurierbar, sie geraten in Vergessenheit. Das ‚Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen‘ schreibt 1954: „Das Tell-Halaf-Museum ist als Ganzes zugrunde gegangen.

Max von Oppenheim hingegen hatte Hoffnung: nach dem Totalverlust seines Museums schrieb er 1944:

Es wäre ja großartig, wenn tatsächlich die Stücke, in welche die einzelnen Steinbilder zerborsten sind, gesammelt nach den Staatlichen Museen gebracht und später einmal wieder zusammengefügt werden könnten.

2001

Beginn der Restaurierungsarbeiten durch die Staatlichen Museen zu Berlin in Kooperation mit der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung. In einer großen Halle in Berlin-Friedrichshagen werden alle 27.000 (!) Trümmer-Teile auf Paletten ausgebreitet. Die Arbeiten an einem gigantischen dreidimensionalen Puzzle beginnen.

Das Unmögliche gelingt: nach neun Jahren ist ein Großteil der Basalt-Bruchstücke wieder zusammen gesetzt, Fehlstellen ergänzt – die über 3.000 Jahre alten Bildwerke sind großenteils gerettet, wieder auferstanden. Von den 27.000 Trümmerteilen konnten über 90% wieder zugeordnet werden. Alle Restaurierungsarbeiten wurden reversibel durchgeführt (z.B,. Verwendung von Epoxydharz-Kleber).

seit 2006

Nach 80jähriger Unterbrechung werden die Grabungsarbeiten im Gebiet von Tell Halaf fortgesetzt, von einem syrisch-deutschen Grabungs-Team unter der Leitung von Lutz Martin (Vorderasiatisches Museum Berlin), Mirko Novák (Universität Tübingen), Jörg Becker (Universität Halle) und Abd al-Masih Bagdo (Generaldirektion der Antiken und Museen Damaskus.

27. Januar 2011

Die Ausstellung „Die geretteten Götter aus dem Palast vom Tell Halaf“ wird feierlich eröffnet. Ausgewählte Exponate der Tell-Halaf-Sammlung werden gezeigt. Ab 28.1. (bis voraussichtlich 14. August) ist die Ausstellung für das Publikum zugänglich.

Tell Halaf – Fotos

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Zukunft

Der Masterplan Museumsinsel Berlin sieht vor, dass die Fassade von Tell Halaf zukünftig im nach Plänen von O.M. Ungers neu zu errichtenden vierten Flügel des Pergamon-Museums gezeigt wird:

„Nach ihrer Restaurierung werden die Steindenkmäler als Teil der rekonstruierten Palastfassade im Pergamonmuseum den Übergang von Altägypten zum späthethitisch-aramäischen Ausstellungsbereich des Vorderasiatischen Museums bilden.“

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weitere Informationen:
Staatliche Museen zu Berlin: Gerettete Götter
Vorderasiatisches Museum Berlin: Tell Halaf Projekt
Universität Tübingen: Neue Ausgrabungen auf dem Tell Halaf in Syrien
Museumsinsel Berlin: Fassade von Tell Halaf (Planung 2015 Masterplan)
Archäologie online 28.01.2011: Die geretteten Götter – temporäres Tell Halaf-Museum eröffnet
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Frankreich

„quartier naturiste“ Cap d’Agde – Paradies der Nackten

Das Paradies der Nackten … liegt für viele FKK-Anhänger in Südfrankreich, genauer südlich von Montpellier am Mittelmeer: das „quartier naturiste“ von Cap d’Agde.

Das ‚quartier naturiste‚ (centre naturiste, früher CHM centre helio-marin) ist die (mit Abstand) größte Ferienanlage Europas für Nackt-Urlauber. An die 40.000 Nackte tummeln sich hier in der Hochsaison (Juli / August, der hauptsächlichen Sommer-Urlaubszeit in Frankreich) gleichzeitig; insgesamt kommt Cap d’Agde auf circa 1,5 Millionen Übernachtungen pro Jahr.

das quartier nudiste von Cap d’Agde

Cap d’agde, das heißt nackt zum Friseur, nackt zum Bäcker, nackt auf dem Fahrrad, nackt in den Supermarkt … und selbstverständlich: nackt an den Strand. Cap d’Agde hat wunderbare Strände zu bieten, und zwei der insgesamt 14 km Stand sind ausschließlich Nackten vorbehalten.

Strand von Cap d'Agde (Foto: Alex Fischer)
Strand von Cap d’Agde (Foto: Alex Fischer, Lizenz cc by-sa 3.0)

Der Strand vom FKK-Zentrum Cap d’AgdeAlex-fischer CC BY-SA 3.0

Gegründet wurde das Naturisten-Camp ‚quartier naturiste‘ von Cap d’Agde 1950 von Paul René Oltra – in einem unwirtlichen Sumpfgebiet. Einige wenige FKK-Urlauber aus Frankreich, Deutschland und den Niederlanden waren die Gäste in den ersten Jahren. Heute ist Sohn Jean-Michel der Chef … über einen riesigen Campingplatz (2.500 Plätze), zahlreiche Hotels, Apartmentanlagen und Bungalows.

Nur nicht über den ‚Schweinestrand‚. FKK-Anhänger sind ’sauber‘, schließlich entstand die FKK-Bewegung im Umfeld protestantischer Gruppen, bemühte sich immer um ein ’sauberes‘ Image – und möglichst große Distanz zu allem, was mit Schmuddel, gar Sex zu tun haben könnte. Nicht so am ‚Schweinestrand‘ von Cap d’Agde. An diesem gut 2 km von der FKK-Anlage entfernten Strand soll es ‚lebendiger‘ hergehen … gelegentlich allerdings inzwischen überwacht von Polizisten in Neopren-Polizei-Kombi auf Jet-Skis.

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Cap d’Agde

Der Badeort Cap d’Agde wurde auf dem Reißbrett entworfen, auf einem nur durch Sandstrände vom Meer getrennten früheren Sumpfgebiet.

Der Ort versucht inzwischen seine Attraktivität zu steigern und auch außerhalb der Badesaison zu einem attraktiven Reiseziel zu werden. So soll u.a. ein neues Kongreß-Zentrum mit 1.200 Plätzen entstehen. Zudem geplant: ein Casino sowie ein neues Vier-Sterne-Hotel. Und zahlreiche neue Wohnungen, geplant von dem Architekten Jean-Michel Wilmotte.

Der einst im Rahmen der unter de Gaulle entwickelten ‚mission Racine‚ entstandene Ort mit ca. 25.000 Einwohnern hat in der Hochsaison über 250.000 Bewohner.  Das ‚quartier naturiste‘ liegt im Osten des Ortes. Es gilt als bestbesuchte FKK-Anlage der Welt.

Zehntausende Besucher:innen genießen im Sommer täglich die Strände von Cap d’Agde, unter ihnen geschätzt 10 bis 20 Prozent LGBT.

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Während der Coronavirus Pandemie (COVID-19) wurden in Cap d’Agde erhöhte Zahlen von Coronavirus-Infektionen festgestellt. So ergaben Tests Mitte August 2020 95 positive Testergebnisse bei 490 untersuchten Personen, eine Rate von 19%.

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HIV/Aids ondamaris Texte zu HIV & Aids

Bugchasing: Pozzen im ZDF

Eine neue Reportage-Sendung des ZDF-Ablegers ‚ZDF neo‘ beschäftigt sich am 12. Februar 2011 mit bugchaising oder pozzen – mit Menschen, die sich bewusst mit HIV infizieren.

ZDF neo ist ein seit November 2009 sendender digitaler Ableger des ZDF, mit dem das ZDF experimentiert, wie es wieder attraktiver für jüngere Zuschauerinnen und Zuschauer werden könnte – mit teils beachtlichen, interessanten Ergebnissen.

Im Februar startet ZDF neo eine neue Reportage-Reihe, ‚Wild Germany‚. Realisiert wird diese für das ZDF vom internationalen Magazin und Medien-Unternehmen ‚Vice‚. Die erste Sendung am 12. Februar 2011 (22:15, ZDF neo) beschäftigt sich mit “ bugchasing “ ( “ pozzen „).

Als ‚bugchasing‘ wird im englischen Sprachgebrauch häufig bezeichnet, was im Deutschen gern ‚pozzen‘ genannt wird: sich bewusst und absichtlich mit HIV infizieren. ‚Bugchasing‘ ist wenig wissenschaftlich untersucht. Eine deskriptive US-Studie an 1.228 ‚bugchasing‘-Internetprofilen auf US-Internetseiten im Jahr 2006 identifizierte 7,5% der Profil-Besitzer als HIV-negativ und tatsächlich überzeugte ‚bugchaser‘ und 0,4% (5 von 1.228) als HIV-positiv und überzeugte ‚bugchaser‘. Insgesamt kommen die Forscher zu dem Resüme

These data suggest bug chasing and gift giving do exist; however a sizable portion of both bug chasers and gift givers were not intent on spreading HIV.

Wie häufig dieses Phänomen in der Realität in Deutschland tatsächlich auftritt, ist nicht bekannt – oft gewinnt man den Eindruck, die mediale Aufmerksamkeit für ‚pozzen‘ oder ‚bugchaser‘ ist weitaus höher als die Realität.

ZDF neo schreibt selbst als Ankündigungs-Text zur Sendung zu ‚bugchaising‘:

„AIDS ist eine der gefährlichsten Krankheiten der Welt. In den 80ern und 90ern ist eine ganze Generation von homosexuellen Männern jämmerlich daran gestorben. Nur durch groß angelegte Aufklärungskampagnen konnte die Verbreitung verlangsamt werden. Später tauchten Gerüchte über so genannte „Bugchaser“ in den Medien auf, Männer, die sich willentlich mit dem HI-Virus infizieren lassen. Manuel Möglich will wissen, ob dieses Phänomen wirklich existiert und was einen gesunden Mann dazu bringen kann, todkrank sein zu wollen.

Als ZDFneo-Reporter begibt er sich in die Schwulenszene. Dort trifft er Claude. Er ist aidskrank, was ihn nicht davon abbringt, verhütungsfreie Sexpartys in seiner Wohnung zu veranstalten. Regelmäßig melden sich HIV-negative Männer bei ihm an, die sich von ihm anstecken lassen möchten. In Leipzig trifft Manuel Tobias und René, beide HIV positiv, die ihm die Leipziger Szene zeigen. Sie erzählen, dass sie schon andere Männer mit deren Einverständnis angesteckt haben. Zuletzt schaut Manuel sich das an, wovon er bisher nur gehört hat: die Darkrooms der Stadt, der ideale Spielplatz für Bugchaser.“

‚Vice‘-Deutschland- Herausgeber Benjamin Ruth kündigt die Reportage-Reihe „Wild Germany“ an als „eine Reise an die obszönsten Orte des Landes“ …

Der Reporter des Beitrags, ‚Manuel Möglich‚, wird als Autor oder Mitarbeiter u.a. genannt bei dem ‚Magazin für Pop-Kultur‘ Spex (2006/07), dem WDR-Radio – Ableger 1Live (2007) und der WDR-Sendung ‚Funkhaus Europa‘ (2010), war Autor in der ‚Berliner Zeitung‘ (2008) oder der ‚Zeit‚ (2010). Beiträge, die ihn als sachkundig zu HIV / Aids ausweisen, sind auf den ersten Blick nicht zu finden.

Autor des Beitrags ist Tom Littlewood, Chefredakteur der Reportage-Reihe ‚Wild Germany‘ bei ‚Vice‘.

Produziert wird die Reportage-Reihe von ‚Vice‘ (Vice: etwa: Laster, Fehler). Das 1994 in Kanada gegründete ‚Szene-Magazin‘ (früher ‚Voice of Montreal‘) hat sich längst zu einem global agierenden Medien-Unternehmen gewandelt – Magazin, Internet-TV (vbs.tv), TV-Beiträge für andere Sender. Das Print-Magazin erscheint in 26 Ländern in einer Auflage von insgesamt 1,2 Millionen Exemplaren. Die SZ schreibt über das Magazin „Jeder findet etwas, das ihn abstößt, fast jeder etwas, das ihn fasziniert. Ein Gesamtkonzept gibt es nicht.“
Die deutsche Redaktion des Magazins (2005 gegründet) sitzt in Berlin, Herausgeber in Deutschland ist Benjamin Ruth.

Zuständig für ‚Wild Germany‘ beim ZDF: Andrea Windisch, stellvertretende Redaktionsleiterin bei ZDF Neo.

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weiter hier: wie die Sendung zu ‚Bugchasing‘ war? siehe hier: Bugchasing – viel neo-Lärm um nichts

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weitere Informationen:
ZDF neo 12.02.2011 22:15 Uhr: „Wild Germany – Bugchasing“
Manuel Möglich auf 1Live
SZ 28.09.2010: Erfolgsmodel: „Vice“-Magazin – Obszön geschlitzte Früchte
Christian Grov, Jeffrey T. Parsons: Bug Chasing and Gift Giving: The Potential for HIV Transmission Among Barebackers on the Internet. in: AIDS education and prevention, Dezember 2006 (abstract)

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Berlin

Eröffnung U-Bahn-Station Eisenacher Strasse 1971

Am 29. Januar 1971 wurde in Berlin die U-Bahn-Station „Eisenacher Strasse“ eröffnet.

Sie ist eigentlich keine Schönheit, sie war es wohl noch nie so recht.

Inzwischen hat sie doch an einigen Ecken und Kanten gelitten – man sieht ihr ihr Alter durchaus an.

Sie ist ein typisches Kind ihrer Zeit – der frühen Siebziger. Sattes grün und blasses gelb sind ihre Farben – eine ein wenig eigenwillige Kombination, die durch eher grelle Beleuchtung nicht eben vorteilhafter wird.

Am 29. Januar 1971 wurde sie eingeweiht – die Berliner U-Bahn-Station „Eisenacher Strasse“:

U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011
U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011

U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011
U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011

U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011
U-Bahnhof Eisenacher Strasse 2011

Die Berliner U-Bahn-Station Eisenacher Strasse wurde am 29. Januar 1971 eröffnet. Sie war Teil der ersten großen Nordwest-Verlängerung der Linie U7 und wurde zwischen 1968 und 1970 gebaut.

Gestaltet wurde sie von dem in Möckern geborenen Berliner Architekten Rainer G. Rümmler (1929 – 2004), Baudirektor bei der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen. Rümmler gestaltete zwischen Mitte der 1960er und Mitte der 1990er Jahre nahezu alle in Berlin neu gebauten U-Bahn-Stationen (weswegen er auch der ‚Architekt des Untergrundes‘ genannt wurde). Rümmler ist aber auch der Architekt der 1973 eröffneten und inzwischen unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Autobahn- ‚Raststätte Dreilinden‘ (Checkpoint Bravo).

Benannt ist die Station ‚Eisenacher Strasse‘ nach der die Grunewaldstrasse hier kreuzenden Eisenacher Strasse. Ob hierin ein Grund für die etwas eigenwillige Farbgebung des Bahnsteig-Geschosses zu suchen ist, ist unklar – sie steht in eigenwilligem Kontrast zum gelb-orange des Zwischen-Geschosses. Weder grün noch gelb finden sich jedenfalls im Wappen der Stadt Eisenach. Mancherorts werden die grünen Wälder Thüringens als Patron für die Farbwahl angeführt.

Der Bahnhof ‚Eisenacher Straße‘ (BVG-Betriebs-Kürzel ‚Ei‘) wird derzeit (Frühjahr 2019) barrierefrei ausgebaut. Bisher hatte er nur eien Rolltreppe zwischen Bahnsteig und Zwischengeschoß. Für Menschen mit Behinderungen oder Bewegungs-Einschränkungen war der Bahnsteig also nur unbequem oder mit großen Schwierigkeiten zu erreichen.
Erst bis 2023 sollen alle S- und U-Bahnhöfe in Berlin barrierefrei mit Lift erreichbar sein.

Und ob die Platten an den Wänden immer noch – wie zur Eröffnung 1971 – aus Eternit® (diesen für die Ewigkeit bestimmten Faserzement-Platten (Asbest?)) sind?

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Frankreich HIV/Aids ondamaris Texte zu HIV & Aids

Frankreich: Aidshilfe ‚Aides‘ in der Kritik – Aides Dienstwohnung für den Präsidenten?

Die größte Pariser Boulevard-Zeitung ‚Le Parisien‘ kritisiert die französische Aidshilfe-Organisation Aides. Insbesondere in der Kritik: der ehemalige Präsident Christian Saout. Hat er eine Aides Dienstwohnung ?

Es ist das Tagesgespräch in Paris, nicht nur in Aids-Kreisen: gab es bei der französischen Aidshilfe-Organisation Aides unprofessionellen Umgang mit Mitteln? Haben einzelne Mitarbeiter unverhältnismäßige Vorteile genossen?

Die französische Aidshilfe-Organisation Aides wurde 1984 von Daniel Defert (nach dem Tod seines langjährigen Lebensgefährten Michel Foucault) gegründet. Aides ist in über 100 Städten Frankreichs aktiv, beschäftigt über 300 Mitarbeiter und über 1.000 Ehrenamtler. Aides ist mit einem Jahresbudget von 39 Millionen Euro (2009) eine der bedeutendsten karitativen Organisationen Frankrichs, so ‚Le Parisien‘.

Le Parisien zitiert in seiner heutigen Ausgabe (25. Januar 2011) aus einer vertraulichen Studie des Beratungsunternehmens ‚Sécafi‘. Dies kritisiere, die ‚Organisation sei nicht ausreichend entwickelt‘. Zudem gehe ein zu geringer Teil der Mittel (60%) in den sozialen Bereich (während Organisationen wie Arc (Krebsbekämpfung) oder AFM (Myopathie) Werte von 78% und 83% erreichen). Einzelne Mitarbeiter profitierten zudem von „unverhältnismäßigen Vorteilen“.

Insbesondere in der Kritik: Christian Saout, Präsident von Aids von 1998 bis 2007. Warum hat er ab 1999 bis 2010 von einer Dienstwohnung profitiert (eines Studios in Pantin nordöstlich von Paris), fragt ‚Le Parisien, einer Praxis, die generell vom Rechnungshof kritisiert werde. Und warum überweise Aides ihm noch ein Gehalt (110.000 € pro Jahr, aus staatlichen Zuschüssen, nicht aus Spendengeldern), obwohl er doch nur noch Ehren-Präsident sei (und somit eigentlich ohne Bezüge)? Er vertrete Aides in zahlreichen Instanzen, das benötige Zeit, erläutert Aides-Generaldirektor Olivier Dénoue als Begründung.

Noch großzügiger sei die Situation gestaltet bei Generaldirektor Vincent Pelletier. Er habe die vertragliche zusage, alle zwei Jahre sein Gehalt neu zu verhandeln – und mache davon auch rege Gebrauch. Sein Monatsgehalt sei zwischen 2007 und 2009 um 17% gestiegen und liege nun bei 9.500 Euro pro Monat. Die gehälter der ’normalen Angestellten‘ hingegen seien niedrig und würden auch nur geringfügig erhöht.

Zudem kritisiert ‚Le Parisien‘ bzw. der Bericht des Beratungsunternehmens „undurchsichtige Rechnungslegung“ – die notwendige Transparenz fehle, der jüngste Bericht des Rechnungshofes sei nie veröffentlicht worden.
Garde um auch weiterhin für Spender attraktiv zu sein, bedürfe es auch der Transparenz. Die Organisation der Charta „Spende inVertrauen“ (‚don en confiance‘) habe die inhaltliche Arbeit hierzu begonnen – Aides habe jedoch entscheiden, dieser Organisation nicht beizutreten.

Aides reagierte in einer Stellungnahme auf den Artikel und bezeichnete ihn als „weitgehend umstritten, sowohl hinsichtlich der Methode als auch des Inhalts“ sowie als „Verleumdung“. Der Artikel sei ein schwerer Schlag für alle Mitstreiter und für den Kampf gegen Aids. Mehrere Berichte verschiedener Organisationen hätten in der Vergangenheit die beispielhafte Transparenz der Organisation gelobt. Man werde auf jeden einzelnen der von Le Parisien angesprochenen Punkte zügig reagieren.

Ein Prüfbericht für die Direction Géneral de Santé kommt zu einem anderen ergebnis als der Artikel von Le Parisien. Der Bericht spricht im September 2010 von ‚guter finanzieller Gesundheit‘ und ‚echtem Engagement für Transparenz‘ („une bonne santé financière de l’association. Celle-ci s’accompagne d’une gestion rigoureuse, elle-même portée par une réelle volonté de transparence“). Einige Aides-Insider und ‚Ehemalige‘ hingegen zeigen sich in Kommentaren (teils auch mit vollem Namen)  „wenig überrascht“ von dem Bericht von Le Parisien.

Für heute (25.1.2011) Nachmittag (16:30 Uhr) hat Aides eilig zu einer Pressekonferenz geladen.

Aktualisierung
26.01.2011, 12:45 Uhr: Yagg berichtet von einer Pressekonferenz „voller Mitarbeiter von Aids, und nur einer Handvoll Journalisten“ und in aufgeheizter Atmosphäre. Der Bericht von Secafi, Basis des Parisien-Artikels (Bericht: siehe Links unter ‚weitere Informationen‘) wurde verteilt.
Bruno Sphire, jetziger Präsident von Aids, habe betont, seit Jahren hätten alle Prüfberichte Aides als eine ‚gesunde Organisation‘ beschrieben. Das Gehalt des früheren Präsidenten rechtfertigte er, man brauche einen hochqualifizierten Chef, außerdem sei ein derartiges Gehalt bei Organisationen dieser Größe üblich. Christain Saout, im Artikel kritisierter Ex-Präsident bis 2007, betonte, seine Dienstwohnung (die er bis 2010 hatte) habe er pflichtgemäß in seiner Steuererklärung angegeben. Der Artikel des Parisien habe ‚die Absicht Schaden anzurichten‘. Ein Vertreter der Beschäftigten von Aides erklärte sich solidarisch, es gebe keine Beschwerden innerhalb der Organisation.
26.01.2011, 14:20 Uhr: Aides selbst reagierte inzwischen mit einer erneuten Stellungnahme. Der Artikel und die Auseinandersetzung sei verschwendete Energie, die im Kampf gegen Aids fehle. Das Studio in Pantin (für den Präsidenten) sei weniger teuer gewesen als 15 Nächte pro Monat im Hotel. Das gehalt des ehemaligen Präsidenten sei hoch, aber im Bereich von Organisationen mit 500 Mitarbeitern üblich; zudem sei es seit Monaten durch einen Radio-Bericht bekannt gewesen. Das Ganze sei ein erfundener Skandal. Aides habe Berichte verschiedener Organisationen online gestellt, damit sich jeder selbst ein Bild machen könne.

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weitere Informationen:
Le Parisien 25.01.2011: Exclusif: L’association Aides dans la tourmente
Comité de la
Tetu 25.01.2011: La gestion de Aides épinglée par «Le Parisien»
Charte du don en confiance

Aides 25.01.2011: « Calomniez, calomniez, il en restera toujours quelque chose »
Europe 1 25.01.2011: Les mauvais comptes d’Aides
„Aides“ – Rapport pour le Ministère de la santé et des sports – Direction Générale de la Santé – Audit d’une association subventionnée
par la Direction Générale de la Santé : évaluation de la convention 2007-2010 (pdf)
Aides: Quelques chiffres
Secafi: AIDES – Rapport sur la situation de l’association
pour l’exercice clos le 31.12.2009 (pdf)
Yagg 26.01.2011: Aides répond à l’enquête du « Parisien »
Aides 26.01.2011: AIDES diffamée ? La calomnie retombe comme un soufflé
Le Parisien 25.01.2011: Aides : la crise en trois questions
Le Parisien 25.01.2011: « J’ai menti aux gens en leur faisant des promesses qu’on ne pouvait pas tenir »

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Text 15. April 2017 von ondamaris auf 2mecs

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Spanien

Caixa Forum Madrid (Fotos)

Das 2008 eröffnete Caixa Forum in Madrid:

Madrid Caixa Forum 05
Madrid Caixa Forum 01
Madrid Caixa Forum 02
Madrid Caixa Forum 03
Madrid Caixa Forum 04

Gelegen auf dem Gelände des ehemalige (um 1900 erbauten, heute denkmalgeschützten) Elektrizitätswerk, dem Central Eléctrica del Mediodía. Die Brandmauer rechts des Gebäudes im Vordergrund verdeckt durch einen ‚Vertikalen Garten‘ von Patrick Blanc.

Bauherr: Fundación la Caixa , Barcelona
Architekt: Herzog & de Meuron Architekten AG, Basel

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Kulturelles

Selbstoptimierung

„Selbstverbesserung ist Masturbation“

Tyler Durden (Brad Pitt), Figh Club, 1996

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Wer nur an seinem Ego (und Körper) arbeitet, der befriedigt sich nur selbst, ohne dabei fruchtbar für die Welt zu sein.

Christian Zippel, Wider die Oberflächlichkeit
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Frankreich

die französische Demarkationslinie 1940 – 1942

Sie ist weitgehend unbekannt, die französische Demarkationslinie. ‚Demarkationslinie‘, dieses Wort kennen die älteren Leser/innen vielleicht noch aus der deutschen Geschichte, als anderen Begriff für die Grenzlinie zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Doch – auch Frankreich wurde einst zerschnitten von einer Demarkationslinie .

die französische Demarkationslinie

Nach dem Überfall NS-Deutschlands auf Frankreich wurde am 22. Juni 1940  ein Waffenstillstands-Abkommen zwischen NS-Deutschland und Frankreich geschlossen, das am 25. Juni 1940 in Kraft tritt. Nur Charles de Gaulle ruft von London aus zum Widerstand auf.

In der Folge blieb ein großer Teil Frankreichs von den Nazis besetzt (‚zone occupée). Im besetzten Teil Frankreichs übte gemäß Artikel 3 des Waffenstillstandsabkomens Nazi-Deutschland die Staatsgewalt aus.
Der verbleibende Teil Frankreichs wurde von Vichy aus regiert von Marschall Philippe Pétain.

Frankreich war damit geteilt (vom 22. Juni 1940 bis zum 11. November 1942). Zwischen dem von den Nazis besetzten Teil Frankreichs und Vichy-Frankreich entstand eine über 1.200 km lange Demarkationslinie, eine quer durch 13 Departements laufende Binnen-Grenze mitten in Frankreich, die ‚ligne de démarcation‚:

Frankreich zur Zeit der Besetzung durch die Deutschen / Verlauf der Demarkationslinie (Karte: wikimedia / Eric Gaba, Rama)
Frankreich zur Zeit der Besetzung durch die Deutschen / Verlauf der Demarkationslinie (Karte: wikimedia / Eric Gaba, Rama, Lizenz GNU free)

Occupation zones of France during the Second World War, French version – Eric Gaba (Stingfr:Sting) for original blank map Rama for zonesOwn work *Source of data: NGDC World Data Bank II (public domain)GFDL

Neben den beiden Zonen (besetztes Frankreich im Norden, ‚état francais‘ unter Pétain im Süden) gab es von Dünkirchen im Norden bis Hendaye im Südwesten eine ‚zone cotière interdite‘. Ein Küsten-Sperrgebiet zu dem nur Anwohner und Personen mit Spezial-Ausweis Zutritt hatten. Auch Lacanau lag in der NS-Zeit in diesem Küsten-Sperrgebiet.

Die französische Demarkationslinie (von Franzosen auch la dema genannt) wurde von den Deutschen kurz Dema genannt, oder ‚grüne Linie‘ (ligne vert) nach der Art, wie sie auf der Karte des Waffenstillstands markiert war. Sie war mit Stacheldraht gesichert, Übergangsstellen waren mit Wachposten gesichert.

Hinweisschild auf die französische Demarkationslinie
Hinweisschild auf die Demarkationslinie Frankreich

Wollte ein Franzose von einem Teil Frankreichs in den anderen, also die Demarkationslinie passieren, war ein Ausweis oder ein Passierschein (‚laissez-passer‘) erforderlich.

Demarkationslinie Frankreich Karte
Demarkationslinie Frankreich Karte

Der Grenzverlauf zwischen beiden Teilen, die ‚Demarkationslinie‚ wird überwacht, jegliches Überqueren ist streng reglementiert.

französische Demarkationslinie Verordnung
Demarkationslinie Frankreich Verordnung

die französische Demarkationslinie – das langsame Ende

Am 11. November 1942, kurz nach der Landung der Allierten in Nordafrika, dringen deutsche Truppen auch in den Süd-Teil Frankreichs ein, die so genannte ‚freie Zone‘, und besetzen ihn. Die französische Demarkationslinie verliert ihre Zweckbestimmung.

Die Invasion der 'freien Zone' 1942 wird mit offiziellem Telegramm bekannt gegeben
Die Invasion der ‚freien Zone‘ 1942 wird mit offiziellem Telegramm bekannt gegeben

Bis zum 1. März 1943 werden allerdings sowohl die Posten als auch die Kontrollen aufrecht erhalten, auch verwaltungstechnisch sowie auf Karten der Zeit exisitiert die Demarkationslinie weiterhin. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie werden ab 1.4. 1944 auch Passierscheine an der Demarkationslinie wieder eingeführt.

Am 20. August 1944 verlegt Nazi-Deutschland die Vichy-Regierung vor den vordringenden alliierten Streikräften in das Hohenzollernschloss Sigmaringen. Am 25. August 1944 zieht Géneral de Gaulle nach Paris ein – Frankreich ist wieder französisch, die französische Demarkationslinie hat aufgehört Frankreich zu teilen.

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An die Demarkationslinie quer durch Frankreich erinnert seit Juni 2006 ein Museum und Informationszentrum in Génelard nahe Digoin und Charolles, das ‚Centre d’interprétation de la Ligne de démarcation‚. Neben einer Dauerausstellung (Texte auch in deutscher Sprache) umfasst es auch eine Bibliothek sowie eine kleine Buchhandlung mit Publikationen zum Thema französische Demarkationslinie .
In Génelard befand sich (auf der Brücke der Strasse nach Charolles) ein Kontrollposten der Demarkationslinie in Frankreich. Später wurde der Verlauf der Demarkationslinie leicht verändert, Génelard lag wenige Kilometer entfernt vom Grenzverlauf. Das Museum befindet sich in einem neu errichteten Gebäude, gelegen sehr nahe am früheren Kontrollposten.

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Spanien

Vertikaler Garten von Patrick Blanc in Madrid (Fotos)

Pflanzenwand / Vertikaler Garten am 2008 eröffneten Caixa Forum in Madrid von Patrick Blanc

Der Vertikale Garten von Patrick Blanc in Madrid
Der Vertikale Garten von Patrick Blanc in Madrid

Der Vertikale Garten von Patrik Blanc in Madrid
Vertikaler Garten von Patrik Blanc in Madrid

Der Vertikale Garten von P. Blanc in Madrid
Der Vertikale Garten von P. Blanc in Madrid

Vertikaler Garten – ein vertikal an eine Hauswand gepflanzter Garten mit etwa 15.000 Pflanzen aus 250 Pflanzenarten, gestaltet und realisiert vom französischen Botaniker und Gartenkünstler Patrick Blanc.

Der Vertikale Garten verdeckt eine Brandmauer seitlich des Caixa Forums in Madrid.

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Berlin

Rio Reiser kommt nach Berlin zurück (akt.)

Rio Reiser, 1996 gestorben, kam 2011 nach Berlin zurück – sein Leichnam wurde umgebettet, nachdem Reisers Bauernhof in Fresenhagen verkauft wurde.

Rio Reiser starb am 20. August 1996. Mit einer Sondergenehmigung durch die damalige Ministerpräsidentin Heide Simonis wurde er seinem Wunsch entsprechend im Hof seines Hauses in Fresenhagen beigesetzt.

Rio Reisers bisheriges Grab an seinem Bauernhof in Fresenhagen (Foto: wikimedia / Eckhard Driessen)
Rio Reisers bisheriges Grab an seinem Bauernhof in Fresenhagen (Foto: Eckhard Driessen, Lizenz cc by-sa 3.0)

Das Grab von Rio Reiser in FresenhagenEckhard DriessenCC BY-SA 3.0

Lange Zeit war Fresenhagen ‚die‘ Pilgerstätte für Rio-Fans. Gert Möbius, seine Frau und ein weiterer Bruder Peter waren  zuletzt Eigentümer des Hofes in Fresenhagen.  Doch Rios Bruder Gert Möbius konnte sich die Finanzierung von Fresenhagen nach eigener Aussage nicht weiter leisten – der Bauernhof wurde verkauft. Das kleine Museum wird aufgelöst. Nach dem Verkauf soll dort nun eine Einrichtung der Jugendhilfe entstehen.

Seit Freitag, 11. Februar 2011 ist Rio Reiser zurück in Berlin. Die Umbettung fand in kleinem Kreis statt.

Gert Möbius, seine Frau und ein weiterer Bruder Peter waren  zuletzt Eigentümer des Hofes in Fresenhagen. Doch Rios Bruder Gert Möbius konnte sich die Finanzierung von Fresenhagen nach eigener Aussage nicht weiter leisten – der Bauernhof wurde verkauft. Das kleine Museum wurde aufgelöst. Nach dem Verkauf soll dort nun eine Einrichtung der Jugendhilfe entstehen.

Und Rio? Der sollte nicht in Fresenhagen bleiben – und wurde nach Berlin umgebetttet. Seit Freitag, 11. Februar 2001 befindet sich sein Grab auf den Alten St. Matthäus-Kirchhof in Schöneberg. Das ‚alte‘ Grab in Fresenhagen wurde eingeebnet.

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Rio Reiser Erbe

Nach Rio Reisers Tod hatte es lange (auch gerichtliche) Auseinandersetzungen um den Nachlass von Rio Reiser und ‚Ton Steine Scherben‘ gegeben, besonders zwischen der Möbius-Familie und Scherben-Musiker R. P. Lanrue. Auch im Internet kam es zu teils bizarren Streitereien, wer was über Rio sagen dürfe. Zuletzt war es zu Streitigkeiten um die Biographie Rio Reisers von Hollow Skai gekommen, sowie 2010 (zwischen allen noch lebenden Scherben-Musikern und der Familie Möbius) um Musik-Veröffentlichungsrechte. Nun allerdings scheint eine Einigung bevor zu stehen – Möbius spricht gegenüber dem ‚Spiegel‘ von Gesprächen mit einander und einer bald erscheinenden CD-Box der Gesamtwerke Rio Reisers (bisher (!) : tendenziell m.E.: die ‚Scherben Famliy vertritt das idelle, die Brüder Möbius das materielle Erbe von Rio).

Seine – hoffentlich letzte – Ruhestätte (mit neuem Grabstein) findet er nun ganz in meiner Nachbarschaft, auf meinem ‚Lieblings-Friedhof‘, dem Alten St. Matthäus-Kirchhof.

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Aktualisierung
10.05.2014: Das ehemalige Rio-Reiser-Haus in Fresenhagen sollte Ende April 2014 am Amtsgericht Niebüll zwangsversteigert werden. Doch für das Reetdach-Haus mit 18 Zimmern fand sich kein Käufer. Auf Antrag der Gläubigerin, einer Bank, soll die Versteigerung fortgesetzt werden. Voraussichtlich im Sommer 2014 soll es einen neuen Versteigerungstermin geben.
Rio Reisers Brüder hatten das Haus verkauft; zuletzt befand sich eine Einrichtung der Jugendhilfe in dem Gebäude.

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„das alles und noch viel mehr …“