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2010: Sense Max & Consorten – Nix mehr Max nix Consorten

Das ‘ Max & Consorten ’ schließt 2010, diesmal für immer. Zeitenwandel in St. Georg, renditegesteuert. Das Grundstück soll profitabler verwertet werden.

Auf der Internetseite von “ Max & Consorten ” heißt es lapidar

“Es hat sich bereits rumgesprochen, jetzt ist es leider offiziell: am 31.07.2010 schließen wir das letzte Mal die Tür auf, danach ist Sense. Aber wenn wir schon gehen müssen, dann mit einem Knall und der wird lauter als jede Abrissbirne. Dafür sorgen wir zusammen mit Euch! Also kommt ab 17.00 Uhr vorbei zu Speis, Trank und Live Musik. Das Max&Co Team freut sich auf Euch!”

Der Abirss kündigte sich seit Jahren an. Der Einwohnerverein St. Georg zitiert die ‘Hamburger Morgenpost’ vom 6. Juli 2006:

“Seit 30 Jahren ist eine Neubebauung im Gespräch – doch nichts passiert. Jetzt wird’s ernst: Der Bezirk will die Eigentümer zwingen, neu zu bauen. Das wäre nicht nur für die Traditionskneipe ‚ Max & Consorten ’ eine Gefahr. Die rot-grünen Koalitionäre in Mitte hatten ihre Geduld verloren. Vor einer Woche forderten sie Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) auf, endlich ein ,repräsentatives Entree’ am Beginn der Langen Reihe zu sorgen.”

Max & Consorten ”, betrieben vom inzwischen 66 Jahre alten Max Schönke,  entdeckte ich 1982 – und kenne es damit so lange wie meinen Mann. Wir kamen damals oft hierher, wegen des guten und preiswerten Essens (ob Bauernfrühstück, Labskaus, Salate oder Grünkohl), wegen des leckeren Biers, und wegen der guten Stimmung. Oft gemeinsam mit Freunden, teils mit ‘Schwusel’, der “schwul-lesbischen Schüler- und Jugendgruppe[ja, auch die ist längst Geschichte …].

Irgendwann geriet das ‘Max’ ein wenig aus unserem Blickfeld, unsere Lebensmittelpunkte hatten sich nach Köln, später auch Berlin verlagert.
Vor einigen Jahren aber entdeckten wir es wieder neu – nach der Sauna, beide haben wir Hunger auf etwas Deftiges, dazu ein lecker Bierchen. Keine Lust auf Homozickereien oder Lange-Reihe-Chichi – aber, damals waren wir doch immer … ob’s das noch gib? Ja, es gab “es” noch. Und wir wurden wieder zu häufigen Gästen … und ich bin froh, hier noch letztes Jahr mit Freunden gemeinsam gefeiert zu haben.

Mit dem “Max” geht ein Stück vertrautes Hamburg. Einer der (inzwischen auf der Langen Reihe wenigen) Orte, an denen es un-eitel, un-aufgeregt, entspannt, gemütlich zuging. Das “Max” hatte Wohnzimmer-Potential, auch wenn es gelegentlich inzwischen als “kultig” bezeichnet wurde.

Nun ist Schluss. Geschlossen. Eine Institution wird platt gemacht. Und warum? Der Mietvertrag wurde wie zu hören ist nicht verlängert. Das Haus soll abgerissen werden, einem Neubau weichen. Einem schnöden Neubau, der sicher viel mehr vermietbare Fläche, viel mehr Einnahmen, viel mehr Rendite bietet als das alte Haus am Spadenteich. Es gibt zu viele Menschen, denen das wichtiger ist …

Seit 1979 gab es “ max & consorten ”. Ab Ende Juli 2010 nun nicht mehr. Schade.

Bier bei Max - schön war's immer, danke!
Bier bei Max – schön war’s immer, danke!

Aktualisierung 24.12.2010:
Schöne Bescherung! – ‚Max & Consorten‘ ist wieder da!

altes Max & Consorten bis 2010 – Foto

altes Max & Consorten – so sah es damals aus:

Max & Consorten bis 2010
Max & Consorten bis 2010
das alte Max und Consorten
das alte Max und Consorten

24. Dezember 2010:
Schöne Bescherung – ‚ Max & Consorten ‚ ist wieder da!

Eine schöne Nachricht ereilte uns zu Weihnachten: das ‚ Max & Consorten ‚, einer unserer Wohlfühl-Orte in Hamburg, ist wieder da!

Am 31. Juli 2010 musste es schließen, das ‚Max & Consorten“  – das Haus wurde schon bald darauf abgerissen, sollte Platz machen für ein weiteres der Rendite-Objekte in St. Georg. Nix mehr Max, nix mehr Consorten

Doch – was zunächst wie ein Abschied für immer aussah, zeigt sich nun als vorübergehende Pause. Max ist zurück – seit 17. Dezember 2010:

Max Schönke, Chef und Gründer des ‚Max‘, teilte via Kommentar zu meinem Artikel mit

„Wir haben 30m weiter (Spadenteich / Ecke Koppel ) eine neue Chance bekommen und haben versucht, durch unser altes Inventar die, von Dir beschriebene, Atmosphäre wieder herzustellen.
Dazu gehören natürlich auch die “alten” Mitarbeiter. Unsere Stammgäste haben ein neues Wohnzimmer.“

Wir freuen uns sehr – über diese weihnachtliche frohe Überraschung, und darüber, bald wieder gemütliche Abende im ‚Max‘ haben zu können!

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Alstereisvergnügen 2010

Alstereisvergnügen 2010 – Ein nicht so häufiges Vergnügen gab’s vor einigen Tagen in Hamburg: Spaziergang auf der zugefrorenen verschneiten sonnigen Außen-Alster …

Alstereisvergnügen 2010
Alster – Vergnügen, Februar 2010
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Drei Grazien

Zur diesjährigen Bereicherung des Figuren-Ensembles am häuslichen Weihnachtsbaum brachte der Mann drei Grazien mit …

… mit besonderem Gruß nach Leipzig, eine gewisse Ähnlichkeit ist unverkennbar, oder? ;-)

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Frohe Weihnachten 2009

Frohe Weihnachten

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Joyeux Noël

Merry Christmas

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk: frohe ruhige glückliche Tage mit dem Mann und seiner Mutter …

… und den tollen und seit Jahren geliebten Christbaum-Kugeln aus Polen und aus Lauscha, die der Mann überraschend mitgebrachte hat …

… ein buntes Kabinett, voller bester Wünsche für Wuppertaler wie für Monarchisten, für Britannien-Fans wie Schienenküsser, für Autofahrer, für Elefantenfreunde und Langnase, für Märchenfreunde wie für Clowns …. und gaaanz besonders für potentielle Wohntumbewohner :-)

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Gustaf Gründgens (1899 – 1963)

Am 7. Oktober 1963 starb in Manila der 1899 in Düsseldorf geborene Schauspieler, Regisseur und Intendant Gustaf Gründgens.

1933, die Nazis ergreifen die Macht in Deutschland. Ein junger Schauspieler weilt gerade im sicheren Ausland – und kehrt doch zurück. Gustaf Gründgens (geboren als Gustav), einst mit den Kommunisten sympathisierend und glühender Radikaler, arrangierte sich schnell mit den neuen ‘Machthabern’ nach 1933 – Kritiker bezeichneten ihn als “zuverlässigen künstlerischen Diener von Hitlers Herrschaft”.

Plakette zur Erinnerung an Gustaf Gründgens, Düsseldorf, Geburtshaus
Plakette zur Erinnerung an Gustaf Gründgens, Düsseldorf, Geburtshaus

Im Februar 1933 wurde er von Hermann Göring zum künstlerischen Leiter des preußischen Staatstheaters ernannt, 1934 zum Intendanten und 1935 zum Generalintendanten – ein Amt, das er bis 1945 inne hatte.

“Aus seiner Homosexualität machte er seinem obersten Dienstherren gegenüber kein Hehl, heiratete aber dennoch 1936 die Schauspielerin Marianne Hoppe. Bis zum Ende des Dritten Reichs währte diese Zweckehe”.

(NDR)

Öffentlich äußerte sich Gründgens hingegen nie zu seiner Homosexualität.

Bereits 1946 arbeitet Gründgens wieder als Schauspieler, zunächst in Berlin. 1955 bis 1963 ist der Generalintendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg.

Klaus Mann, einst in Jugendjahren mit Gründgens befreundet, portraitierte ihn in seinem 1936 im Amsterdamer Querido-Verlag erstmals erschienenen Roman “Mephisto” in der Figur des ‘Hendrik Höfgen’ als undurchsichtigen, ja gewissenlosen Opportunisten.
Obwohl inzwischen auch in Deutschland erhältlich, ist der Vertrieb des Romans aufgrund der umstrittenen ‘Mephisto-Entscheidung’ offiziell in Deutschland weiterhin verboten.

Gründgens, am 22. Dezember 1899 in Düsseldorf geboren, stirbt unter ungeklärten Umständen am 7. Oktober 1963 im philippinischen Manila an einer Überdosis Schlafmittel.

Sein Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf in Hamburg.

Grab Gustaf Gründgens in Hamburg
Grab Gustaf Gründgens in Hamburg
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Kleinbahn Alt-Rahlstedt – Volksdorf – Wohldorf EKV

Von 1899/1904 bis 1961 verkehrte im Hamburger Osten die ‚ Elektrischen Kleinbahn Alt-Rahlstedt – Volksdorf – Wohldorf ‚ (EKV).

Der Betrieb dieser Kleinbahn wurde 1921 (Personenverkehr Alt-Rahlstedt – Volksdorf) und 1961 (Ohlstedt – Wohldorf) eingestellt. Ein Teil der Strecke ist heute Wanderweg / Radweg (mit einigen Informationstafeln zur EKV). Andere Teile der Strecke der einstigen ‚Walddörfer-Straßenbahn‚ gerieten in Vergessenheit – bis auf gelegentliche Hinweise. In Wohldorf erinnert in der früheren Fahrzeughalle ein kleines Museum an die EKV und Walddörfer-Straßenbahn.

EKV Kleinbahn Bahnhof Wohldorf, Model
EKV Kleinbahn Bahnhof Wohldorf, Model aus den 1960er Jahren (rekonstruiert ab 2000) im Kleinbahn – Museum Wohldorf (Foto 2009)
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Mispel – Blüte

Die Mispel – bald ist wieder Zeit für eine besondere Blüte im Garten …

Mispel-Baum
Mispelbaum
Mispelblüte
Mispelblüte

Die Mispel (mespilus germanica) ist ein Obstbaum oder -strauch der Rosengewächse. Sie war im Mittelalter von großer Bedeutung und Bestandteil jedes Klostergartens. Heute ist sie in Deutschland selten und weitgehend in Vergessenheit geraten. Sie gilt als bestandsgefährdet.

Ende Oktober, Anfang November werden die Früchte (Mispelapfel, früher auch Steinapfel) geerntet, am besten nach dem ersten Frost (beschleunigt die Reife). Ggf. einige Wochen lagern, bis sie weich werden (das eigentliche Aroma entsteht durch Fermentation). Dann roh verzehren (aus der Schale löffeln) oder zu Gelee oder Marmelade verarbeiten – säuerlich, leicht herb, lecker!

Die Mispel gilt als Vogelschutz- und -nährbaum.

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Diese alte Zimtzicke

“Diese alte Zimtzicke …”, schimpfte meine Mutter früher gelegentlich über eine unserer Nachbarinnen … Was mach dieses Tier eigentlich zum Schimpfwort ?

Aber dass sie diese hier meinte, kann ich mich nicht erinnern …

diese Zimtzicke – Fotos

Zimtziege Zimtzicke
Zimtziege Zimtzicke

Zimtzicke

Dass dieses Schimpfwort (wie so manches) einen realen Hintergrund hat, kann man u.a. in Hamburg lernen:

Die Zimtziege

Die ‘Thüringer Waldziege’ ist Ende des 19. Jahrhunderts entstanden aus einer Kreuzung der Thüringer Landziege mit der aus der Schweiz eingeführten Toggenburger Ziege. Die Neu-Züchtung hieß eigentlich ‘Thüringer Toggenburger Ziege’; dieser Name wurde jedoch in der NS-Zeit als ‘undeutsch’ verboten, so dass sie nun zu dem Namen ‘Thüringer Waldziege’ kam.
Wegen ihres zimtfarbenen Fells wird sie allerdings im ‘Volksmund’ auch Zimtziege genannt.

Die Zimtziege ist eine bedrohte Nutztier-Rasse – der Bestand von einst 57.000 Tieren (1936) soll jetzt nur noch 500 Exemplare (2002) betragen.

die Zimtziege und die Zimtzicke

Schwierigkeiten mache, womöglich schon bei Kleinigkeiten, also ‚Zicken‘ – hierin liegt einer der Ursprünge der Zimtzicke als Schimpfwort. Ziegen können störrische Tiere ein …

Und was die Zimtziege angeht: Es gibt noch eine weitere Erklärung, zumindest für das Schimpfwort: ‘zimtig sein’ soll früher umgangssprachlich bedeutet haben ‘Schwierigkeiten machen’, ‘Umstände bereiten’. Die ‘Zimtzicke’ macht also ‘besondere Zicken’ …

Dabei ist nicht bekannt, ob es auch männliche Varianten der Zimtzicken gibt.

Wenig erforscht ist vermutlich auch das emanzipatorische Potential der Zimtziege. Wird sie vielleicht mit diesem abfälligen Wort Zimtzicke belegt, gearde weil sie sich anders als erwartet nicht dem erwarteten Rollen-Klischee der braven Frau beugt, sondern unbequem ist und eigene Wege geht?

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Text zuletzt aktualisiert 26. Februar 2018

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Oster-Eis

Oster-Eis – nein, kein verlorener Genitiv …

Oster - Eis 01
Oster – Eis 01

Oster - Eis 02
Oster – Eis 02

… eher Jahreszeit-bedingte Variationen eines Aggregat-Zustands …

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Bunker-Geschichte

Dass man mit Bunkern auch anders umgehen kann als auf die bekannten Arten (Gras drüber wachsen lassen, Umnutzen, Bunt anmalen etc.) zeigt dieses Beispiel:

Wandsbeck Erläuterungstafel zum Bunker
Wandsbeck Erläuterungstafel zum Bunker

Bei diesem ehemaligen Bunker an der Wandse in Hamburg informiert eine Tafel den (oft wohl angesichts eines weiteren wild bewachsenen Hügels ahnungslosen) Spaziergänger über die traurige Geschichte dieses Ortes.