Sylt Punks 2023

Zuletzt aktualisiert am 21. September 2023 von Ulrich Würdemann

2022 sorgten sie für Aufsehen in Sylt – und Warnungen vor einer veremintlich drohenden Syltokalypse: die Punks auf Sylt im Sommer 2022. 2023 sind die Punks wieder da – aber an den Rand gedrängt.

2023 wurden die Punks aus der ‚Stadtmitte‘ von Westerland verdrängt.

Wohl auch um ein erneutes Campieren im ‚Stadtpark‘ vor dem Rathaus Westerland zu verhindern, wurde dort auf Beschluss des Stadtrats (in nicht-öffentlicher Sitzung) eine ‚Lichtkunstinstallation‘ namens ‚Meeresrauschen‘ aufgebaut (deren Kosten sich Medien zufolge auf nahezu 94.000 € belaufen sollen).

Das Protestcamp ‚Aktion Sylt – Sylt für alle!‚ liegt nun am Rand von Westerland nahe zum Ortsteil Tinnum (Festwiese). Es wurde unter Auflagen (u.a. Mittagsruhe 13 bis 15:00 Uhr und Nachtruhe ab 22:00 Uhr) von der Kreisverwaltung Nordfriesland für den Zeitraum vom 24. Juli bis zum 20. August 2023 genehmigt.

Kurz vor Ablauf des Zeitraums wurde es bis zum 3. September und später bis 17. September verlängert. Am 17. September endete das Protestcamp, am Montag sollte die Wiese aufgeräumt übergeben werden. Am Montag standen dann doch noch einige (wenige) Zelte und wurden dann abgebaut.
Für 2024 ist wieder ein Protestcamp angedacht.

Am 9. August 2023 besuchten Punks den Hauptausschuß der Gemeinde Sylt und beschwerten sich über Standort und Kosten des Camps.

Carsten Kerkamm, stellvertetend Bürgermeister von Sylt (für Bürgermeister Nikolas Häckel, der seit Ende Juni 2023 für unbestimmte Zeit aufgrund Burnout ausfällt), Westerländer, Vorsitzender der CDU Sylt und beruflich Rechtsanwalt und Notar, betonte gegenüber Medien, dieses Jahr wolle man ‚härter durchgreifen‘ falls gegen Auflagen verstoßen werde.

„Sollte irgendwas davon eintreffen, werden wir einschreiten und das Ganze durch die Polizei auflösen lassen.“

stellvertretender Bürgermeister Kerkamm gegenüber der shz Ende Juli 2023

Zudem müssten die Punks, so Medien, 2023 laut Anfang August zugestelltem Bescheid auch Kurtaxe zahlen (sobald sie das Protestcamp verlassen). Sie planen dagegen juristisch vorzugehen.

Am 1. August 2023 protestierte eine Gruppe von etwa 30 Punks vor dem Rathaus Westerland gegen die ‚Mietenwahnsinn‘ sowie gegen Gentrifizierung und gegen die AfD, mit einer Sitz-Demo.

Am 5. August 2023 beteiligten sich etwa 100 Personen an einem Protestzug vom Protestcamp über das Rathaus Westerland bis zur Strandpromenade. Geplant ist u.a. ein kleines Festival.

Am 25.8. beteiligten sich einige Punks an einer Solidaritätsaktion (Transparent „Bezahlbarer Wohnraum statt Kurzstreckenflug“) an einer Protestaktion von Klimaaktivist:innen der Gruppe ‚Am Boden bleiben‘ gegen den Privatjet- Flugverkehr nach Sylt.

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Die Aufregung im Jahr 2022 war, schien mir, eher ein Ding mancher Medien als großer Teile der örtlichen Bevölkerung. Die reagierte, ebenso wie viele Touriste, meinem Eindruck nach ganz gelassen bis interessiert.

Und auch im Jahr 2023 ist Aufregung so scheint es eher Bedürfnis mancher Medien die von ‚Punk-Welle‘ oder ‚Bambule-Bande‘ sprechen (während sich andere Medien um sachgerechte Berichterstattung bemühen).