Brandenburg Souvenir : Vor der Motorradtour am gestrigen sonnigen Morgen stand das Basteln …
Der gutaussehende gelbe Engel hatte wohl doch recht – die Batterie war hinüber. Also morgens neuen Batterie eingebaut, und dann los in’s Grüne.
Beelitz Spargelfeld
Vorbei an Spargelfeldern und durch’s schöne Beelitz.
RussenjägerRussenjäger
Plötzlich glotzen mich unvermittelt in der Gegend rumstehende russische Kampfjets an (und nein, kein Museum weit und breit, keine Hinweisschilder) …
Schwedenfeuer
In der Landschaft herum stehender Schilder mit seltsamen Botschaften geben Rätsel auf …
(Schwedenfeuer sind auf besondere Weise geschnittene Baumstämme, die prima Fackeln abgeben) …
… der Raps ist noch nicht ganz in Blüte, lässt aber bereits Vorfreude auf baldige Fahrten durch gelbe Blüten- und Geruchsmeere ahnen …
… wo sich drängende Fragen stellen …
… wie: warum heißt das ‘Banana Split’ so, obwohl es nicht aus Split kommt?
Und warum wird es so gerne serviert in Gefäßen, die penetrant nach billigem Souvenir aus Venedig aussehen?
Kloster ZinnaKloster Zinna – Pranger
Zurück quer durch Brandenburger Dörfer und Flecken, teils recht hübsch anzusehen, teils ‘blühende Landschaften’ trister Industriebrachen.
Kurze Pause am Kloster Zinna, an dem niemand am Pranger steht …
Zum Abschluss, zurück in Berlin, bekommt die Karre noch ne frische ASU und HU spendiert …
Ein tiefes Brummen weckt uns morgens, ein letztes Mal. Ein Flimmern durchzieht das Schiff, bald ein starkes Vibrieren – das vertraute Gefühl der Reaktionen des Schiffs, Resonanzspiel zwischen Kaimauer und Bugstrahl.
Anlegen in Nizza. Frühstück an Deck, mit Blick auf den Park ‘Colline du Chateau’.
Unsere Kreuzfahrt geht hier zuende.
Es wird wohl unsere letzte Fahrt mit der ‘Astoria‘ gewesen sein. Nicht etwa, weil Schiff oder Kreuzfahrt uns nicht gefallen hätten, ganz im Gegenteil. Aber Transocean lässt den Chartervertrag per April 2009 auslaufen. Wie zu hören ist, plant Phoenix das Schiff unter neuem Namen und nach Umbau in ein Wellness-Suiten-Schiff weiter zu betrieben, als Ersatz für die ‘Maxim Gorki‘, die dort außer Dienst gehen soll. Eine Nachfolgerin für die ‘Astoria‘ wird noch gesucht …
Nur kurze Zeit später, zu Fuß zum Hotel, die Koffer abgestellt, sitzen wir an der Promenade des Anglais unten auf dem Kiesstrand, ein erster Milchkaffee und Tee, Blick auf das unglaublich blaue, jedem Klischee gerecht werdende Meer. Zeitung lesen, Ruhe, Sonne. Elf Uhr, ums Kap herum wird die Astoria sichtbar, die in Leerfahrt pünktlich den Hafen von Nizza gen Bremerhaven verlässt.
MS-Astoria beim Auslaufen aus dem Hafen von Nizza am 16. April 2008
Nizza. Schillernder Ort der französischen Mittelmeer-Küste, früher italienisch, erst seit 1860/61 zu Frankreich gehörend. Ausgerechnet Garibaldis Heimat mussten die Italiener abgeben als Preis dafür, dass Napoleon III. ihnen bei der Vertreibung der Österreicher aus Norditalien half. Schon damals war Nizza Ziel von Touristen, zuerst den Engländern, bald aber auch schon russischer Adel – dem heutzutage der russische Geldadel folgt.
Nizza – entspannen, drei Tage Ruhe, Nichtstun. Il dolce far niente. Keine Kirchen, keine Besichtigungen, keine Hochkultur. Eher Alltagskultur – Cafés, Joggen, Spazierengehen, Lesen, Sauna.
Meeresfrüchte in Nizza 🙂
Und Essen, gutes Essen. Eine Saunabekanntschaft empfiehlt uns – wir wollen dem Touristen-Trubel entfliehen – ein Restaurant, ‘typisch nicoiser Küche, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis’. Und tatsächlich, wir werden zunächst etwas kühl begrüßt, kommen da schon wieder Touristen?, dann hervorragend bewirtet und bedient. Ein außerordentlich leckere Menu, vollkommen befriedigt (ja ja, Sex des Alters 😉 ) gehen wir ins Hotel. Haben für den letzten Abend wieder hier reserviert – und für den zweiten Abend vom Patron einen Tipp für ein reines Meeresfrüchte-Restaurant erhalten, der sich ebenfalls als Volltreffer erweist.
Morgens joggen auf der (bis zu 10m breiten) Promenade des Anglais. Sonne, blaues Meer, Entspannung. Schade, der ‘Demi-Marathon de Nice’ findet am Sonntag statt, wir fliegen schon Samstag.
Es muss mit dem Blau zusammen hängen, überlegen wir, mit dem fast immer guten Wetter, dem Meer – oder womit sonst? Die Menschen sind in der überwiegenden Mehrzahl auffällig freundlich und zuvorkommend, ob in der Patisserie, im Zeitungsladen, mittags im Café um die Ecke oder abends im Restaurant. Eine Freundlichkeit, die umso mehr auffällt im Vergleich zur oft muffeligen Stimmung in heimatlichen Gefilden.
Jean-Daniel Cadinot war einer der bekanntesten und erfolgreichsten Produzenten schwuler Pornos. Er prägte einen eigenen Stil, den ‚french touch‘. Cadinot wurde am 10. Februar 1944 in Paris geboren und starb dort am 23. April 2008.
Er setzte schwule Träume in Szene, als Regisseur und Produzent: Jean-Daniel Cadinot (JDC) mit seinem Unternehmen ‚French Art‚.
Jean-Daniel Cadinot wurde am 10. Februar 1944 im Viertel Batignoles in Paris am Fuß des Montmartre geboren. Beide Eltern arbeiteten als Herrenschneider. Er nahm dies später gelegentlich zum Anlass zu frotzeln
„Während meine Eltern Männer einkleideten, wurde ich dafür bekannt sie auszuziehen.„
Jean-Daniel Cadinot studierte zunächst Anfang der 1960er Jahre an der Ecole des Arts et Métiers sowie der Ecole national de la Photographie. Seine Karriere als Photograph begann im Alter von 19 Jahren. Zunächst arbeitete er freiberuflich für das US-Magazin ‚After dark‘. Später war er auch für deutschsprachige Schwulenmagazine wie ‚Him‘ und ‚Du & Ich‘ sowie in Frankreich für den ‚Gai Pied‚ tätig.
Bald wurde er für seine Nackt-Portraits bekannt (u.a. des Autors Yves Navarre sowie der Sänger Patrick Juvet und Pascal Auriat). Photos von Cadinot wurden in der ersten Ausgabe des französischen Schwulenmagazins Gai Pied abgedruckt. Auch in vielen Homo-Magazinen in Deutschland finden sich in den 1970er Jahren seine Photos.
1978, nachdem er 17 Photo-Bände mit einer Gesamtauflage von über 170.000 Exemplaren veröfentlicht hatte, wechselte Jean-Daniel Cadinot vom Photographieren zum Film
„Das Foto erwies sich bald als zu begrenzt. Ich kam schnell an seine Grenzen, ich wollte Handlung und Bewegung. Ich wollte weiter gehen, wollte unsere Geschichten als schwule Männer erzählen. Video machte mir genau das möglich.“
Er begann mit der Realisierung von Filmen, mit dem 30minütigen 16mm-Film ‘tendres adolescents’ (1978). Zugleich betrieb er eines der ersten Pornofilm-Studios in Frankreich, das ebenfalls 1978 gegründete Studio ‘French Art’.
Möglich geworden war dieser Wechsel zum Pornofilm juristisch erst kurz zuvor. 1975 wurde unter Präsident Valéry Giscard d’Estaing der Pornofilm legalisiert und eine neue Kategorie X eingeführt.
Seine Filme waren bei vielen homosexuellen Konsumenten insbesondere auch deswegen beliebt: im Gegensatz zu vielen vergleichbaren Filmen US-amerikanischer Produktion arbeiteten sie mit Phantasien und Vorstellungsvermögen und wiesen auch ein gewisses Maß an Dialogen auf. Er und seine Filme hatten den besonderen ‚french touch‘.
Der mit zahlreichen Preisen (u.a. 1989 GayVN Award) ausgezeichnete Cadinot legte Wert auf Inszenierungen, eine gewisse Handlung und Kostüme. Einige seiner Pornos wiesen komplette Handlungsstränge auf. Dabei versuchte er immer wieder, schwule Phantasien zu bedienen – Karneval in Venedig, Internatsaufenthalte oder Reisen ins Magreb waren einige seiner ‘Geschichten’. Sein 48. und letzter Film erscheint erst nach seinem Tod im Verlauf Jahres 2008 unter dem Titel ‘Subversion’.
Cadinnot realisierte unter dem Pseudonymen ‚ Tony Darcq ‚ und ‚ Tony Dark ‘ (Namenmal mit ein wenig Phantasie rückwärts lesen …) auch ‘härtere’ Filme.
Im Stillen engagierte er sich auch gelegentlich – so habe er, berichtet Jean le Bitoux, in den 1990ern den ‚Gay Pride de Paris‘ finanziell unterstützt.
Die französische Tageszeitung Liberation bezeichnete ihn 2005 als „un de nos plus grands cinéaste“ (‚einen unserer größten Filmschaffenden‘, Übers. UW)..
Jean-Daniel Cadinot wurde 64 Jahre alt. Er starb am 23. April 2008 in Salouël (Dep. Somme), nach Angaben seiner offiziellen Website an den Folgen eines Herzstillstands. Er ist auf dem Cimetière de Montmartre beigesetzt (Grabstelle in der offiziellen Friedhofs-Broschüre nicht erwähnt).
Nach Cadinots Tod wurde sein Unternehmen French Art fortgeführt von François Orenn. Orenn hatte bereits Filmmusik für ihn geschrieben, und seit 2002 bereits das Unternehmen geleitet. 2013 wurden die Marke Cadinot sowie die exklusiven Vertriebsrechte an allen Filmen gemeinsam erworben von StudioPresse und PinkTv. Die Website cadinot.fr wird seitdem von StudioPress (u.a. auch Citebeur) betrieben.
Ein filmisches Denkmal gesetzt bekam er 2005 mit dem Dokumentarfilm „Le Mystère Cadinot“ von Olivier Ciappa.
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Jean-Daniel Cadinot verabschiedete sich selbst in seinem Blog mit den Worten
“wenn ihr dies lest, habe ich die Kamera aus den Händen gelegt, die Lichter gelöscht, die Vorhänge herunter gezogen …”
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Jean-Daniel Cadinot Grab
Grab von Jean-Daniel Cadinot auf dem Cimetière de Montmartre in Paris (Foto: Janericloebe, publicdomain)
Grabsteinrückseite von Jean Daniel Cadinot auf dem Friedhof Cimetière de Montmartre in Paris – Janericloebe – Public Domain
Es war gutes Wetter, als wir morgens an Deck frühstückten. Livorno. Sonne, leichter Wind, ein wenig kühl. Aber es war ja noch Morgen. Auf in den Bus gen Florenz …
Schon nach wenigen Kilometern, Pisa im Blick, zeigen sich dicke Wolken in den Bergen.
Nach knapp eineinhalb Stunden kommen wir in Florenz an, eine freundliche alte Dame begrüßt uns, die Stadtführerin. Führt uns zunächst Richtung Palazzo Medici-Riccardi. Den wir auch noch trocken zu sehen bekommen. Allerdings, der Himmel verdüstert sich. Und nur kurze Zeit später schüttet es in Strömen. Sturzbäche ergießen sich auf die Massen von Touristen, die sich plötzlich alle ratlos vor der Kathedrale tummeln, alle irritiert Unterschlupf suchend.
Genervte Touristen geraten sich untereinander und mit der Touri-Führerin in die Haare, erste “wir wollen wieder zum Bus”-Rufe werden laut. Der Regen wird nicht besser, eher heftiger. Der Himmel immer dunkler, ein einziger grauer Brei, keine Besserung in Sicht. Auch nicht bei der Stimmung der werten Mitreisenden – irgendwann setzen wir uns ab, bevor der Nerv auf uns übergreift. Schauen uns, ausgestattet mit schnell gekauftem Schirm und Regenjacke, die Stadt auf eigen Faust an – wie gut, dass der Mann Florenz kennt.
Sind später wieder am vereinbarten Treffpunkt, genervte Mitreisende schauen uns entgeistert an, ja, wir haben uns tatsächlich die Stadt angeschaut, das kann man auch im Regen.
Im Bus allerdings müssen wir uns erstmal trockene Sweatshirts anziehen, die wir vorsichtshalber im Rucksack hatten …
Selbstbefriedigung ist ja immer wieder ein ergiebiges Thema. Erst jüngst lernten wir “ wichsen ist gesund “. Nun, dann ein wenig Sonntagslektüre zum Thema …
Warum steht Onanie vulgo Wichsen eigentlich in der Neuzeit in so schlechtem Ruf?
“Ausgerechnet die Aufklärung war es, die Masturbation zum gesellschaftlichen Übel erklärte …”
Und wie war das früher?
“Galen, bis zur frühen Neuzeit die wichtigste medizinische Autorität, begrüßte jede Abfuhr überschüssiger Körpersäfte.”
Und wie halten’s die Deutschen?
“In keinem Land wurde der Selbstbefriedigung so systematisch auf den Leib gerückt.”
Selbst Kant (ja, einige fragen sich ja sogar ‘wie schwul war Kant‘) soll ja …
“Für Kant war Selbstbefriedigung schlimmer als Suizid. Anders als beim Selbstmord, bei dem das Individuum aus freien Stücken in echter Verzweiflung handelt, ist der Onanist ein willenloses Objekt seiner Begierde.”
Alle Zitate von dem Kulturwissenschaftler Prof. Thomas Laqueur im Interview mit der ‘Zeit’ unter dem schönen Titel “Teufelszeug”. Prof. Laqueur ist Autor des Buchs ‘Solitary Sex: A Cultural History of Masturbation‘.
Nach dem beeindruckenden Messina und der Fahrt durch den Stretto werden wir morgens wach in Neapel.
Zeitig bringt der Bus uns vorbei am Vesuv nach Pompeji, der viel besuchten und viel beschriebenen antiken Stadt.
So viel besucht und viel photographiert, dass einige Bilder wohl als Eindruck reichen.
Nach den interessanten Stunden in Pompeji machen wir uns auf zurück in die Stadt. Zu Fuß vom Hafen quer durch die Stadt zum Archäologischen Museum. Lärm Krach Hektik beherrschen die Strassen. Besonders aggressiv die massenhaft auftretenden Scooter, jegliche Fahrtrichtung, Ampel oder (zwar vorhandene aber eh bedeutungslose) Zebrastreifen ignorierend, sich durch jegliche kleinste Lücke auch zwischen Fußgängern durchdrängelnd. Fußwege manchmal kaum erahnbar schmal, jegliche Möglichkeit am Straßenrand auf’s Engste zugeparkt. Selbst auf dem schmalsten verbleibenden Bürgersteig findet sich noch ein Plätzchen für einen ambulanten Straßenhändler und seine Decke, einen kleinen Tisch nebst Stühlen, oder zwei drei Mamas nebst Bambini beim geistesabwesenden intensiven Plausch. Jungmänner, gern Goldkettchen-behangen, führen ihre weibliche Begleitung aus, meist wie an der Leine, mit paschahaften Gesten, gelegentlich dem demonstrativen Griff in’s Gemächte. Werden wir alt? Diese Stadt ist anstrengend …
Irgendwann schaffen wir es etwas geschafft in’s Archäologische Museum von Neapel.
Sehen neben vielem anderen (erotisches ‘Geheimes Kabinett’, dazu später mehr) u.a. das bekannte Alexander-Mosaik sowie auch die beiden Athleten aus Herculaneum im Original, die u.a. schon in Berlin in der sehenswerten Herculaneum- Ausstellung (’Die letzten Stunden von Herculaneum, Pergamonmuseum, 2005) zu sehen waren.
Zurück zum Schiff gehen wir wieder zu Fuß, auf anderem Weg quer durch die Stadt. Ähnlich anstrengend und nervenaufreibend wie der Hinweg.
“Südlich von Rom beginnt Afrika”, hatten Bekannte meines Mannes des öfteren geulkt. Die Stadt hat sich heute alle Mühe gegeben, diesem Klischee gerecht zu werden.
Abends, dem frenetischen Neapel entkommen, sind wir froh, wieder an Bord zu sein, genießen die relative Ruhe des Schiffs. Pompeji war klasse, das Museum sehr interessant, aber Neapel sehr anstrengend. Nein, wir sind uns einig, für uns keine Stadt für einen erholsamen Urlaub. Das Umland gerne wieder, aber nicht diese frenetische anstrengende Stadt.
Ein Blick auf Neapel, schon von See bei der Ausfahrt des Schiffs, auf den Vesuv zeigt noch einmal die riskante Lage der Stadt.
Der 3.323m hohe Ätna (oder Aetna, oder Etna, oder schöner Mongibello) nahe Messina ist der höchste und aktivste Vulkan Europas.
Wir fahren bis auf etwa 2.000mHöhe, spazieren bei tosendem Wind und Blick auf schneebedeckte Gipfel vorbei an einer Gaststätte, an der der Lavastrom des letzten Ausbruchs direkt vorbei floss, blicken den Lavaströmen ins Tal hinterher, stehen auf dem Kraterrand eines der erloschenen Crateri silvestri.
Wie schon einige Male, manche Momente in Natur vermitteln mir tiefste Gefühle …
Die Strasse von Messina trennt Sizilien und Festland (Kalabrien) – eine Meerenge zwischen tyrrhenischem Meer und ionischem Meer.
Messinas “stretto”, die Straße von Messina hat eine Besonderheit zu bieten:
Die zwischen drei und acht Kilometer breite Meeresenge wurde ab 1957 von einer Hochspannungsleitung überquert. Sie diente der Stromversorgung zwischen Sizilien und Festland. Die Leitung war Teil der Fernleitung Sorgente – Rizziconi, aufgehängt an zwei 232m hohen Masten.
Aufgrund der verwendeten Materialien (zu geringe Leitfähigkeit wegen erforderlicher Festigkeit) sowie der Wetterbedingungen genügte die Leitung bald nicht mehr den Anforderungen. Sie wurde Ende der 1990er Jahre durch ein Seekabel ersetzt. Die Masten jedoch blieben ohne Funktion stehen – als “Teil des Landschaftsbildes”.
Die Straße von Messina war auch immer ein mythischer Ort. Skylla und Charybdis trieben hier in der Meerenge ihr Unwesen, fraßen gemeinsam alles, was ihnen in den Weg kam. Sie waren gefürchtet bei den Seefahrern der Antike.
Starke Meeresströmungen transformiert in mythische Gestalten, Ungeheuer als Erklärungsversuche für Natur-Phänomene (ähnlich wie die Kyklopen als Wächter des Ätna). In der ‘Fontana dell Nettuno’ (Neptunbrunnen, 1557, von Giovanni Angelo Montorsoli) in Messina sind sie verewigt.
Die Strasse von Messina – Fotos
Messina ‘Fontana dell Nettuno’ (Neptunbrunnen)
Blick von Dom von Messina auf die Strasse von Messina
Strasse von Messina, Seite Sizilien
Festland-Seite der Strasse von Messina
Strasse von Messina, Blick von Deck der MS Astoria
Der Glockenturm des Doms von Messina (Campanile del Duomo di Messina) birgt eine Besonderheit, die vor allem mittags um 12 Scharen von staunenden Zuschauern anzieht: die mechanische Uhr Messina .
Hier befindet sich die größte und komplexeste mechanische Uhr der Welt. Sie ist ein Gebilde über mehrere Etagen (mit astronomischer Uhr an der Seite), eine Bilderschau, ein Musik. Und sie ist ein Schau-Spektakel, das mittags um 12 für 12 Minuten erfreut.
Am 13. und 14.4.2008 sind Parlamentswahl in Italien. Mit, wie sich später zeigen wird, betrüblichem Ergebnis.
Wir legen morgens in Messina an. Dass die Stadt mehrfach zerstört wurde (zuletzt durch das verheerende Erdbeben von 1908 sowie die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg), ist schon bei einem ersten Stadtrundgang zu sehen. Fast als erste auffallende Bauten begrüßt uns faschistische Architektur.
Der Dom von Messina ist das wohl wichtigste Bauwerk der Stadt. Im 12. Jahrhundert erbaut, wurde auch er mehrfach beschädigt oder zerstört. Nur das hochgotische Portal aus dem 15. Jahrhundert sowie Marmor-Verzierungen aus dem 14. Jahrhundert an der Fassade sind noch original erhalten.
Eine Besonderheit hat der Dom zu bieten – die nach dem Mailänder Dom zweitgrößte Orgel Italiens (1948 erbaut), zugleich an Platz 15 der Liste der größten Orgeln der Welt mit 60.000 Pfeiffen (Fotos leider etwas unscharf). Für das angekündigte Orgelkonzert fehlte uns leider die Zeit …
… Zeit, die wir zumindest für ein weiteres Spektakel hatten: 12 Minuten Uhr-Kunst bewundern.
Denn direkt neben dem Dom befindet sich der Glockenturm, und in ihm eine Besonderheit: die -laut wikipedia- größte mechanische Uhr der Welt (siehe getrennter Bericht ‘Die astonomische Uhr von Messina‘). Von der Turmspitze bietet sich ein exzellenter Blick auf die Stadt, den Hafen und die Straße von Messina…
… und am Nachmittag geht’s zu einer Exkursion zum Ätna …
Leider schaffen wir es nicht bis zur ‘traditionellen Mafia-Hochburg’ Gelia im Süden der Insel, in der Rosario Crocetta Bürgermeister ist, gegen die Mafia, schwul und Kommunist.
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