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Berger Kino Frankfurt – 2024 queeres feministisches Projekt

Zuletzt aktualisiert am 9. September 2024 von Ulrich Würdemann

Das Berger Kino in Frankfurt Bornheim, 2020 nach Insolvenz geschlossen, ist seit 9. März 2024 wieder geöffnet – als queeres und feministisches Kino. Derzeit (Anfang April 2024) wird die Besetzer:innen – Gruppe weiterhin geduldet.

Berger Kino Frankfurt März 2024
Berger Kino Frankfurt, 2024 queeres feministisches Projekt

Jahrelang stand es leer, am Samstag 9. März besetzten dann Aktivist:innen das Berger Kino in Frankfurt Bornheim (Berger Str. 175) und eröffneten es wieder – als queers und feministisches Kino für den Stadtteil. Das Kino soll als selbstverwaltetes Projekt ein ‚Gegenentwurf zum Kommerz-Kino‘ unter Einbindung der Nachbarschaft sein, so die Besetzer:innen.

„In kommerziellen Kinos sind feministische und queere Perspektiven oft nicht repräsentiert. Perspektivisch geht es uns darum, hier eine Bühne zu geben für Kultur, die im kommerziellen Mainstream keinen Platz hat. Wir wollen einen Ort für Kultur schaffen, die in Frankfurt keinen Raum hat.“

Kai Rose (Sprecherin des Kollektivs), Interview ‚Perspektive online‘, 13. März 2024
Berger kino Frankfurt - It's queer and feminist

Seit Sonntag 10. März werden täglich Filme gezeigt. Statt eines festen Eintrittspreises wird um Spenden gebeten.

„Gerade in diesen krisenhaften Zeiten brauchen wir Kultur, die uns inspiriert.“

Transparent im Berger Kino

Die Eigentümer der Immobilie (s.u.) sowie der Pächter und Betreiber wollen derzeit nicht die Polizei einschalten.

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Zukunft des Projekts Berger Kino

Am 4. April 2024 informierten die Besetzer*innen über dren derzeitgen Stand des Projekts. Am 3. April habe es eine zweite Verhandlungsrunde mit den Eigentümern der Immobilie gegeben, eine zweite Versuion eines Nutzungskonzepts wurde vorgestellt und diskutiert.

Das vorläufige Konzept, das ‚in Zusammenarbeit mit Personen und Institutionen aus der Film- und Kinobranche‘ entstand, wurde auf der Internetseite des Kinos veröffentlicht.

Die Inhaber sicherten zu, das Konzept zu überdenken. Die Besetzer*innen werden bis auf weiteres als Betreiber*innen des Berger Kinos geduldet.

Am 16. April lehnte der Ortsbeirat 4 einen von Linken und ÖkoLinx eingebrachten Antrag auf finanzielle Unterstützung des Kinos (3.200 €) ab. Vertreter der Betreiber:innen zeigten sich enttäuscht, dass das partizipative Projekt vom Ortsbeirat nicht unterstützt wird.

Im Mai 2024 wurde weiter verhandelt. Ab 30. Mai ist das Berger Kino kurzfristig geschlossen nach Intervention der Bauaufsicht.

online: Petition zur Unterstützung des Berger Kinos

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Schützenhof Lichtspiele – Berger Kino (1949 – 2020 / 2024)

Bereits 1878 eröffnete Adolf Steib, Großvater der heutigen Inhaber, einen gastronomischen Betreib ‚Schützenhof‘ an der Berger Straße in Bornheim.

1949 übernahm der Sohn Adolph Steib den Schützenhof. Später wurden unter dem Namen ‚Schützenhof Lichtspiele‚ bereits auch Filme gezeigt. 1961 wird der Schützenhof geschlossen.

Am 25. September 1981 wurde das Kino unter dem neuen Namen ‚Berger Kino‚ von Harald Metz (früher Kino Olympia, Neu-Isenburg) und zwei Mitbetreibern wieder eröffnet. Betreiber ist die ‚Kinoteam Theaterbetriebs GmbH‘. Der Zugang zum Kino wurde verlegt, seitdem lautet die Adresse Bornheimer Str. 175; die Kapazität betrug 220 Plätze (später 280).
1988 wurde das Kino um den zweiten Saal ‚Atelier‚ mit 135 Plätzen ergänzt.

Am 17. März 2020 (letzte Vorführung) wurde das Kino geschlossen, Anfang 2021 folgte die Insolvenz. Zeitweise befand sich 2021 im Foyer ein ‚Corona Schnelltest Zentrum‘. Der Pächter zahlt Medienberichten zufolge ’seit Jahren keine Miete mehr‘.

2021 legte der Pächter und Betreiber Harald Metz ein Konzept vor, das eine Umgestaltung zu einem Kultur- und Kommunikationszentrum (mit finanzieller Unterstützung durch die Kommune) vorsah. Dieses Konzept scheiterte jedoch.

Eigentümer der Immobilie sind Adolf und Hermann Steib. Hermann Steib ist Politiker der Grünen und seit 2016 Ortsvorsteher im Ortsbeirat 4.

Von Ulrich Würdemann

einer der beiden 2mecs.
Schwulenbewegt, Aids- und Therapie-Aktivist. Von 2005 bis 2012 Herausgeber www.ondamaris.de Ulli ist Frankreich-Liebhaber & Bordeaux- / Lacanau-Fan.
Mehr unter 2mecs -> Ulli -> Biographisches

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