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Politisches

11.9.1973: Putsch gegen Allende

11. September 1973. ‘Bildet eine Schlange, geht dann einer nach dem anderen durch das Tor. Ich komme als letzter heraus’, sagt der ältere Mann. Die Männer gehen durch die breite Tür der ‘Moneda’. Als der vorletzte Mann heraus geht, sind Schüsse zu hören. Salvador Allende hat seinem Leben am frühen Nachmittag des 11.9.1973 ein Ende gesetzt.

Im Morgengrauen des 11.9.1973 hatte das Militär Chiles unter General Augusto Pinochet gegen Präsident Salvador Allende geputscht. In den folgenden Jahren leidet Chile unter den Grauen einer blutigen Militärdiktatur, gekennzeichnet von Ausnahmezustand, Unterdrückung und dem massenhaften ‘Verschwinden’ von Bürgern.

Salvador Allende, 1970 bis 1973 Präsident Chiles (Foto: Biblioteca del Congreso Nacional de Chile)
Salvador Allende, 1970 bis 1973 Präsident Chiles (Foto: Biblioteca del Congreso Nacional de Chile; Lizenz cc by 3.0)

Salvador Allende, chilský prezident v letech 1970 – 1973. – Biblioteca del Congreso Nacional de ChileCC BY 3.0 cl

Salvador Allende war am 4. September 1970 in demokratischer Wahl zum Präsidenten Chiles gewählt worden. Am 4. November 1970 trat er sein Amt an. Er versprach auf legalem Weg “die politische Freiheit zur sozialen Freiheit” auszubauen. Unter seiner Präsidentschaft blieben in Chile Meinungs- und Pressefreiheit ebenso wie Parteienvielfalt erhalten.

Salvador Allende war keine drei Jahre im Amt. Heute vor 35 Jahren nahm er sich infolge des Putsches gegen ihn das Leben.

Zweifel am Selbstmord Allendes werden immer wieder geäußert. Bereits seit 1970 hatten die US-Regierung und der CIA auf den Sturz Allendes hingearbeitet (u.a. Projekt Fubelt). Am 29. Juni 1973 war ein erster Putschversuch eines Panzerregiments gescheitert. Die an den Putsch vom 11. September anschließende Militärdiktatur unter Pinochet wurde vom CIA massiv unterstützt.

2004 wurde eine “Nationale Kommission zur Untersuchung von politischer Haft und Folter (1973-1990)” eingesetzt, die nach sechsmonatiger Arbeit ihren Bericht vorlegte. Dieser Bericht ist inzwischen (2008) auch in Deutschland als Buch erschienen unter dem Titel “Es gibt kein Morgen ohne Gestern“.

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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Homo-Mahnmal: Es wird wieder geküsst …

Es wird wieder geküsst am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen.

Erst am 27. Mai 2008 war das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen der Öffentlichkeit feierlich übergeben worden. Schon drei Monate später die erste Attacke – das Mahnmal wird beschädigt, die Sichtscheibe zerstört.

Nun ist der materielle Schaden behoben, eine neue Sichtscheibe eingesetzt – sie küssen sich wieder …

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Text 15. März 2017 von ondamaris auf 2mecs

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Politisches

Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität – Schreibtisch-Täter der Homosexuellenverfolgung

Die ‘ Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung’ war die bürokratische Zentralstelle der Verfolgung Homosexueller in der NS-Zeit. An dem Ort, an dem Schreibtisch-Täter der Schwulenverfolgung in der Nazizeit arbeiteten, erinnert heute nichts mehr an ihr ‘Wirken’.

Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung

Mit der verschärften Neufassung des §175 im Jahr 1935 verschärfte sich auch der Verfolgungsdruck gegen Homosexuelle.

Durch Geheimbefehl des NS-Innenministers Heinrich Himmler vom 10. 10. 1936 wurde die ‘ Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung ‘ im Rahmen der Neuorganisation der Kriminalpolizei gegründet. Sie war angesiedelt im Hauptsitz des Reichskriminalpolizeiamts (das wiederum seit Juni 1936 Himmler unterstellt war) in Berlin am Werderschen Markt (zeitgenössisches Foto hier).

Geheimbefehl Himmlers zur Errichtung der ' Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung '
Geheimbefehl Himmlers zur Errichtung der ‚Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung‘

Aufgabe dieser ‘ Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität ’ war die reichsweite Erfassung und Registrierung der Homosexuellen, die nach §175 oder einem anderen ‘Sittlichkeitsdelikt’ straffällig geworden waren. Sie war zur Anordnung oder eigenständigen Durchführung von Ermittlungen (z.B. mobile Sonderkommandos der Gestapo) befugt. Eine Richtlinie vom 11.5.1937 regelte zudem u.a. die ständige Überwachung von Strichjungen.

In der Namensgebung und Kombination von Homosexualität und Abtreibung kommt die ‘rassehygienische’ Intention ihrer Einrichtung zum Ausdruck. Beides waren ‚gleichberechtigte‘ Aufgabengebiete der Reichszentrale:

Nicht minder gefährlich als die Homosexualität ist für den Staat die Fruchtabtreibung„.

Josef Meisinger im April 1938

Bereits 1938 wurden in der ‘Reichszentrale’ die Daten von 28.800 Männern erfasst und gespeichert, die entweder wegen Homosexualität bestraft oder dieser ‘verdächtig’ waren. Bis 1940 soll sich ihre Zahl auf 41.000 Männer erhöht haben (Joachim Müller (1) ebenso wie juraforum sprechen sogar von 95.000 Männern). 1943 hatte die ‚Reichszentrale‘ insgesamt 17 Mitarbeiter (plus Leitung).

Zunächst (von ihrer Errichtung bis 1939) war die ‘Reichszentrale’ angesiedelt innerhalb der Gestapo. Ab 1939 wurde die ‚Reichszentrale‘ von der Kriminalpolizei übernommen (Reichskriminalpolizei(haupt)amt), allerdings blieb im Geheimen Staatspolizeiamt ein Sonderdezernat (Reichssicherheitshauptamt’ PSHA  Abt. IV) für Homosexualität zuständig.

Beide, Kriminalpolizei und Gestapo, bedeuteten für viele Homosexuelle den Weg in KZs: Während für die ‘Schutzhaft’ die Gestapo zuständig war, drohte seitens der Reichs-Kriminalpolizei sogenannte ‘Vorbeugehaft’. Beide Haftarten führten i.d.R. zur Einweisung in Konzentrationslager (bes. seit dem Erlass ‘Vorbeugende Verbrechensbekämpfung durch die Polizei’ vom 14.12.1937). Ab dem Erlass des ‘Reichssicherheitshauptamts’ vom 12. Juli 1940 war zudem auch formell legalisiert, dass Homosexuelle auch ohne Gerichtsurteil in KZs eingewiesen werden konnten.

Der ‘Vorläufer’ der ‘Reichszentrale’, das ‘Sonderdezernat II 1 Homosexualität‘ entstand schon 1934 auf Befehl von Heinrich Himmler beim preußischen Geheimen Staatspolizeiamt (Gestapa). Bereits im Herbst 1934 waren alle deutschen Polizeipräsidien angewiesen worden, für ihre Dienststellen Listen mit den Namen sämtlicher Homosexueller zu verfassen.

Beide Ämter, Sonderdezernat und Reichszentrale, waren in Personalunion Josef Meisinger unterstellt. Von ihrer Einrichtung 1936 bis 1938 war er ihr Leiter, wurde dann strafversetzt im Zusammenhang mit der ‚Affäre Fritsch‘.

Wegen des Kriegsbeginns 1939 wurde die ‚Reichszentrale‘ wieder als Arbeitsbereich in das Reichskriminalhauptamt eingegeliedert.

Bereits 1938 wurde zum Nachfolger Meisingers als Leiter der ‘Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung’ Kriminalrat Erich Jacob berufen. Ihm zur Seite gestellt als ‘wissenschaftlicher Leiter’ wurde ab Juli 1943 der Neurologe und Psychiater Carl-Heinz Rodenberg.
Rodenberg bestritt nach 1945, jemals für die ‘Reichszentrale’ gearbeitet zu haben.

Neufassung des §175 - Aktennotiz Josef Meisinger vom 7.5.1935
Neufassung des §175 – Aktennotiz Josef Meisinger vom 7.5.1935

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Am Werderschen Markt erinnert heute nichts an das ehemalige (im Krieg bombardierte) Reichskriminalpolizeiamt und die dort ansässigen ‘Reichszentralen’. Auf dem Gelände wurde 2008 ein Hotel gebaut.
Topografie des Terrors‘ auf dem Gelände des ehemaligen Gestapo-Hauptquartiers und Sitz des ‘Reichssicherheitshauptamts’ thematisiert auch die Verfolgung Homosexueller in der NS-Zeit.

Das Reichskriminalpolizeiamt fand seinen Nachfolger im Bundeskriminalamt (siehe “die braunen Wurzeln des BKA“)

Werderscher Markt September 2008
Werderscher Markt September 2008
Werderscher Markt September 2008
Werderscher Markt September 2008

(1) Joachim Müller: ‘Betrifft: Haftgruppen “Homosexuelle” – Rehabilitierung (k)ein Problem? Schlaglichter zu einigen markanten Stationen in offiziellen und öffentlichen Bereichen’, in: ‘Homosexuelle in Konzentrationslagern’, Bad Münstereifel 2000
[2] Rodenberg an RJM-Ministerialrat Rietzsch am 3.10.1942, zitiert nach: G. Grau: Homosexualität in der NS-Zeit, Frankfurt am Main 1993

Lesenswert u.a.:
Jörg Hutter: Die Rolle der Polizei bei der Schwulen- und Lesbenverfolgung im Nationalsozialismus

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Die Gründung der ‘Reichszentrale zur Bekämpfung der ‘Homosexualität und Abtreibung’, dieser ‘Bürokratie der Verfolgung’, markiert eine Intensivierung (zahlenmäßige Zunahme) und Verschärfung (höhere Strafbemessung, weniger Freisprüche) der Verfolgungs-Intensität männlicher Homosexueller in Nazi-Deutschland. Sie war nicht nur Datensammelstelle, sondern auch Organisations- und Koordinierungspunkt der Verfolgung Homosexueller in der NS-Zeit.

Die Schreibtischtäter dieser Homosexuellen-Verfolgung, sie saßen (auch) am Werderschen Markt, im Reichskriminalpolizeiamt, in der ‘Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung’. Insbesondere Carl-Heinz Rodenberg, der die Kastration als politisches Terrorinstrument wie auch perverse Ökonomisierung des Menschen propagierte und nach 1945 weitgehend unbehelligt im Odenwald lebte.

Die Aktenbestände der ‘Reichszentrale’ könnten ein Fundus für die Erforschung der Verfolgung Homosexueller in Nationalsozialismus sein. Doch vermutlich sind jegliche Hoffnungen, sie würden (vielleicht aus Tiefen russischer Archive)  wieder auftauchen (statt z.B. bei Bombenangriffen vernichtet worden zu sein), reines Wunschdenken …

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unterwegs

Kisch war in Dykhausen – Eierkauf prominent

“In diesem Haus erwarb er einige Eier …”
(gesehen in Norddeutschland, bei einer Fahrt über Land)

Was wird so beschrieben?

Kisch war in Dykhausen
Kisch war in Dykhausen

In diesem Haus erwarb er Eier …

Egon Erwin Kisch war hier, in Dykhausen im hohen Norden, und kaufte hier Eier …

;-)

(auch so kann man einem Haus ein wenig Prominenz verleihen . )

Egon Erwin Kisch in Dykhausen
Egon Erwin Kisch in Dykhausen
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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Frankreich: UN soll Homosexualität entkriminalisieren

Rama Yade, die französische Staatsministerin für Menschenrechte, hat bestätigt, dass sie bei den Vereinten Nationen einen Antrag zur umfassenden Entkriminalisierung der Homosexualität einbringen will.

Bereits im Mai hatte die französische Staatsministerin für Menschenrechte und Äußere Angelegenheiten Ramatoulaye (genannt Rama) Yade bei einem Treffen mit Schwulenaktivisten in Paris angekündigt, Frankreich wolle eine EU-Initiative für eine umfassende Ent-Kriminalisierung der Homosexualität starten.

Yade hat sich oftmals als eigenwillige, selbstbewusste Vertreterin von Menschenrechten, besonders von Immigranten in Frankreich, erwiesen.

Nun kündigte Yade während einer Rede vor der 61. NGO-Jahreskonferenz am 3.9.2008 in Paris an, Frankreich wolle im Dezember einen Entwurf für eine entsprechende Erklärung in die UN-Vollversammlung einbringen. Die britische Regierung habe bereits ihre Unterstützung angekündigt.

Homosexualität wird derzeit nach Angaben der ILGA International Lesbian and Gay Organisation in mindestens 86 Staaten der Welt kriminalisiert (siehe ILGA Welltkarte der Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender sowie Report ‚State Sponsored Homophobia‘).

Parallel plant Frankreich auch eine Initiative der EU gegen Gewalt gegen Frauen. Der Text eines Entwurfs hierzu soll in den nächsten Tagen den EU-Mitgliedsstaaten vorgelegt werden. Frankreich hat derzeit den EU-Vorsitz.

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Text 17.101.2016 von ondamaris auf 2mecs

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Homosexualitäten

Das Symbol ‘ Rosa Winkel ’

Das Symbol ‘Rosa Winkel’
oder: warum ich überlege, wieder den Rosa Winkel hervor zu kramen …

Der Rosa Winkel, das Symbol, mit dem Homosexuelle in den KZs der Nazis gekennzeichnet worden sind, wurde Ende der 1970er Jahre auch zu einem Symbol der Schwulenbewegung. Selbst ein Verlag, ein ambitioniertes Projekt der Schwulenbewegung, benannte sich nach diesem Symbol, der inzwischen leider eingegangene Verlag Rosa Winkel.

Jahrelang war der Rosa Winkel das Symbol der (westdeutschen) Schwulenbewegung, und auch vieler ‘nicht bewegter’ schwuler Männer. Erst in den 1990er Jahren wurde er auch in Deutschland zunehmend von der Regenbogenflagge als neuem Symbol verdrängt.

Irgendwann habe ich mich überzeugen lassen von den Argumenten der Regenbogen-Befürworter, und den Rosa Winkel beiseite gelegt. Nie weggeworfen, er hatte immer seinen Platz hinten im Schrank. Aber benutzt habe ich seitdem (selten) die Regenbogenflagge.

Überzeugen lassen habe ich mich letztlich von dem Argument, der Rosa Winkel sei ein Zeichen, ein Symbol, das zu sehr ex negativo argumentiere. Das zu sehr sich nur beziehe auf die düstersten, leidvollen Seiten schwulen Lebens. Nicht die freudigen, hoffnungsvollen, friedfertigen Seiten betone. Nicht die farbenfrohe bunte Vielfalt abbilde. Alles dies könne der Regenbogen …

Nun, in dem Jahr, in dem ‘30 Jahre Regenbogenflagge‘ begangen wird, sind die Zweifel an diesem Regenbogen sehr stark geworden. Die Zweifel an der Tauglichkeit der Regenbogenflagge als Symbol für eine (auch) politische Schwulenbewegung, oder auch ‘nur’ als Zeichen schwulen Stolzes oder Selbstbewusstseins.

Die Regenbogenflagge hat in den letzten Jahren immer mehr einen Bedeutungswandel erfahren. Oder vielmehr einen Verwendungswandel.
Heute ist die Regenbogenflagge in deutschen Großstädten nicht nur zu sehen an schwulen Bars und Cafés, schwulen Buchläden und Saunen. Sie ziert vielmehr auch Bäckereien und Tankstellen, Küchenstudios und Chemische Reinigungen. Ganz zu schwiegen von all dem Homo-Nippes, den es in allen erdenklichen Kreationen, aber immer hübsch in Regenbogenfarben, zu erwerben gibt.
Manchmal scheint mir, diese Art Regenbogenflagge ziere ein kleiner, nur selten bemerkter Untertitel “sehr her, selbst wenn ihr schwul seid, euer Geld ist hier willkommen”.
Denn – geht es bei so mancher Verwendung der Regenbogenflagge wirklich noch um mehr als den Impuls “Schwule, gebt euer Geld bitte bei mir aus”?

Ist die Regenbogenflagge, ähnlich wie auch so mancher CSD, heute nicht längst verkommen zu einem Stück homosexueller Folklore? Zu einem Symbol von Kommerz und schwulen Glitzerwelten, wie sie auch auf diesen zunehmend bedeutungsleer werdenden CSDs gerne präsentiert werden? Welten, in denen als ‘Krönung’ dann gelegentlich zu hören ist, ja, Diskriminierung Schwuler, das gäbe es doch heute gar nicht mehr?

Die schwulen CSD- und Gazetten-Glitzerwelten, sind sie mehr als die Inkarnation von jung – schön – gesund – Geld – Großstadt? Mehr als eine Illusion, ein Trugbild?

Die Regenbogenflagge, auch hier gerne vor sich her getragen, empfinde ich immer mehr als Zeichen aus Welten, die mit der Realität schwuler Männer oft  nur wenig zu tun haben.

Realitäten für Schwule und Lesben, das heißt -neben allen Glitzerwelten- 2008 auch
– Neonazis schmieren und drohen am Rostocker CSD, in Stuttgart demonstrieren fundamentalistische Christen gegen den CSD.
– auf das Homo-Mahnmal ein Anschlag verübt wird, das Mahnmal beschädigt, Schwule und Lesben halten unter dem Motto “Respekt immer, Hass nimmer” eine Mahnwache ab, das Mahnmal wird zukünftig (ohne Einsatz von Video-Kameras) vom Wachdienst des gegenüber gelegenen Holocaust-Mahnmals mit bewacht
– immer wieder direkte körperliche Gewalt gegen Schwule, erst jüngst: im Tiergarten wird ein Mann “ins Koma geprügelt”
– eine in Berlin erscheinende Zeitung veröffentlicht einen Hetzartikel gegen Schwule, fordert offen zu Homophobie auf
– immer wieder greifen Hacker mit homophoben Inhalten schwule Internetseiten an (nein, nicht nur mein Blog, jüngst erst mrgayeurope.com).
-usw.

Schöne schwule Glitzerwelt?

Ja, das alte politische Symbol des ‘Rosa Winkel’, es wird mir wieder lieber in dieser Zeit.
Und, ja, es war das Zeichen, in dem sich Repression, Unterdrückung, Vernichtung von Schwulen in den KZs der Nazis manifestierte.
Aber es ist mehr.

Die Verfolgung Homosexueller in der Zeit des Nationalsozialismus fand nicht im luftleeren Raum statt.
Lautmann spricht 1997/2000 davon “die Homosexuellenverfolgung zu einem im Rahmen der NS-Gesellschaft normalen, nicht aber stilbildenden Vorgang herunter[zu]stufen”, und formuliert “Die ns. [nationalsozialistischen, d.Verf.] Maßnahmen sind sozusagen Zutaten, die auf die geltende Antihomosexualität draufsatteln.”  (1)

Die Verfolgung der Schwulen im Nationalsozialismus, die sich u.a. im Symbol des Rosa Winkel ausdrückte, fand statt vor dem Hintergrund einer “herrschenden Antihomosexualität”.

Diese Antihomosexuallität gab es -in anderen Ausprägungen- vorher, und sie gab es hinterher. Sie gibt es, in wieder anderer Gestalt, noch heute. Vielleicht mehr verdeckt von Schleiern ‘homosexueller Folklore’ aber nicht minder virulent im ‘Untergrund’, jederzeit wieder sichtbar werden könnend.

Ich überlege, wie weit -mehr als die zunehmend entwertete Regenbogenflagge- der Rosa Winkel (auch, aber nicht nur in Tradition der 1980er Schwulenbegewung) als Symbol des Kampfes gegen diese Antihomosexualität, für freies selbstbestimmtes repressionsfreies schwules Leben stehen kann – auch heute.

Oder?

(1) Rüdiger Lautmann: “Homosexuelle in den Konzentrationslagern – Zum Stand der Forschung”. Vortrag anlässlich der wissenschaftlichen Tagung “Homosexuelle in Konzentrationslagern” am 12./13. September 1997 in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Publiziert in “Homosexuelle in Konzentrationslagern – Vorträge”, Bad Münstereifel 2000

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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Bareback verbieten ?

Mit einem völlig neuen, innovativen und sehr freiheitlichen Vorschlag greifen die Schwusos Hamburg in die aktuelle Bareback-Debatte ein:

2008: die Schwusos hamburg wollen Bareback verbieten
2008: die Schwusos hamburg wollen Bareback verbieten

Motto der Schwusos komplett und in ‚voller Schönheit‘ … [© Schwusos Hamburg]

Zur Frage, wie dümmlich oder gefährlich dieser Vorschlag ist, verkneife ich mir jeglichen Kommentar …

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Text 15. März 2017 von ondamaris auf 2mecs

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Deutschland

Modellbahn-Idylle

Es gibt Gegenden, in denen sieht Deutschland stellenweise so aus wie aus einem Katalog für Modellbahn-Landschaften …

(in der Fränkischen Schweiz)

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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Carl Vaernet – Experimente an Homosexuellen in Buchenwald

Im Konzentrationslager Buchenwald stellte der dänische KZ-Arzt Carl Vaernet Experimente mit Homosexuellen an. Nach 1945 wurde Værnet für seine Taten nicht zur Verantwortung gezogen. 

Die Emslandlager (u.a. Esterwegen, Börgermoor und insbesondere Neusustrum) stehen für die Region, in der vermutlich die meisten Homosexuellen im Deutschen Reich inhaftiert waren (Hoffschild 1999). Buchenwald hingegen steht u.a. für eine besonders abscheuliche Form der Misshandlung Homosexueller in der NS-Zeit.

Buchenwald
Buchenwald

In Buchenwald war nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Inhaftierten Homosexuelle (Statistiken sprechen von ca. 500 Homosexuellen unter den insgesamt ca. 240.000 Menschen, von denen ca. 56.000 umkamen). Aber Buchenwald hatte Carl Værnet. Den Arzt, der in Buchenwald Versuche mit Homosexuellen anstellte – der ihnen ‚künstliche Hormondrüsen‚ implantierte, um sie von ihrer Homosexualität zu ‚heilen‘.

Carl Vaernet und die ‚Hormontherapie‘

Carl Værnet wurde am 28. April 1893 als Carl Peter Jensen im kleinen Ort Løjenkær nahe Århus geboren. Er beendete sein Medizinstudium in Kopenhagen im Juni 1923 mit der Bewertung „cum laude“. Kurz zuvor, am 21. November 1921, hatte er die Änderung seines Namens von Jensen in Værnet beantragt (dänisch værne etwa schützen, verteidigen, wehren).
Im November 1924 ließ Værnet sich als praktischer Arzt nieder. Er widmete sich u.a. der ‚Kurzwellentherapie‘, baute eine zunächst gut florierende Praxis auf.

Bereits in seiner medizinischen Ausbildung kam Værnet mit Hormonexperimenten in Kontakt. Am Kopenhagener Kommunehospital führte Dr. Knut Sand 1923 bei vier Homosexuellen Hodentransplantationen durch – mit dem Ziel, dass diese sich anschließend vom weiblichen Geschlecht angezogen fühlen sollten. Sand vertrat die Auffassung, Homosexualität könne durch eine gestörte Hormonbalance erklärt werden. Værnet interessierte sich schon bald für Fragen der Hormone, insbesondere der Hypophyse sowie der Keimdrüsen.

1932 lernte Værnet bei einer Reise nach Berlin u.a. auch Magnus Hirschfeld und dessen Institut für Sexualwissenschaften kennen. Später äußerte er, hier bei Hirschfeld sei die Grundlage zu seinem ‚Lebenswerk‘ künstliche Hormondrüse entstanden, und zur These Homosexualität könne durch zusätzliche Gabe von Testosteron geheilt werden.

Værnet begann 1934 mit eigenen Forschungsarbeiten, bis 1938 an Mäusen, und entwickelte eine ‚künstliche Drüse‘, eine Kapsel, die in der Leistengegend eingesetzt und kontinuierlich Hormon abgeben sollte.

Carl Vaernet und die Experimente an Homosexuellen im KZ Buchenwald

1941 wurde Værnet, inzwischen Mitglied der dänischen Nazi-Partei DNSAP, von ‚Reichsgesundheitsführer‘ Dr. Leonhard Conti nach Deutschland eingeladen.
Im Sommer 1943 – Værnet war u.a. aufgrund von Ermittlungen wegen unberechtigter Abgabe von Morphium an eine Patientin unter Druck – verkaufte er seine Kopenhagener Klinik an die deutsche Wehrmacht. Mit Passierschein der deutschen Wehrmachtskommandantur reisten Værnet und Familie am 6. Oktober 1943 in einer deutschen Militärmaschine nach Berlin aus.

In Deutschland erhalte er, so hatte ihm der Reichsarzt SS Dr. Ernst Grawitz (General der Waffen-SS mit ständigem Kontakt zum Innenminister und ‚Reichsführer SS‘ Heinrich Himmler) versprochen, alle für seine Forschungen erforderliche Unterstützung.

„Dr. V. bitte ich absolut großzügig zu behandeln. Ich selbst möchte monatlich einen 3-4 Seiten langen Bericht, da ich mich für die Dinge sehr interessiere. Zu einem späteren Zeitpunkt möchte ich Vaernet dann auch einmal zu mir bitten.“

Geheimbefehl von Grawitz, 15.11.1943, zitiert nach Stümke / Homosexuelle in Deutschand sowie Günter Grau / Homosexualität in der NS-Zeit

Vaernet erhielt zudem die Zusicherung, dass ihm „in den Konzentrationslagern Häftlinge zur Verfügung gestellt werden“ (zitiert nach Stümke). Dafür verpflichtete er sich, der SS „die alleinige wirtschaftliche Nutzung im In- und Ausland im Lizenzweg zu überlassen„.

Bald schon konnte Værnet Himmler persönlich über seine ‚Forschungen‘ informieren und fand auch aufgrund seiner Hinweise auf die Möglichkeit einer Heilung von Homosexualität interessierte Zustimmung.
Nach dem er eingewiligt hatte in den Rang eines ‚Sturmbannführers SS‘ und nach Abschluss eines Vertrages mit der SS konnte Værnet bald seine als ‚geheim‘ titulierte und von der SS großzügig honorierte Arbeit aufnehmen, in Berlin und ab November 1943 in Prag in Laboratorien die überwiegend der SS gehörten (Deutsche Heilmittel GmbH). 1944 wurde Værnet angeboten, Versuche zu Hormonausscheidungen und Hormongaben an verschiedenen Gruppen von (oft aufgrund von Paragraph 175 verfolgten) Homosexuellen zu machen. Im Konzentrationslager Buchenwald.

Carl Vaernet 24.8.1944 "Die künstliche männliche Sexualdrüse ist fertig"
Carl Vaernet 24.8.1944 „Die künstliche männliche Sexualdrüse ist fertig“

Zu diesem Zeitpunkt betrachtete Vaernet die Entwicklung seiner ‚künstlichen Hormondrüse‘ als technisch weitgehend abgeschlossen – konkrete Versuche zum Nachweis ihrer Wirksamkeit standen nun an. Die weltweiten Patentrechte an Værnets ‚künstlicher Hormondrüse‘ hielt eine am 5.5.1943 gegründete dänische Firma.

Værnet ergriff die Chance, die sich ihm bot. Versuche mit seiner künstlichen Drüse an KZ-Häftlingen, mit dem Ziel dass diese durch die Einpflanzung ’sexuell normal‘ werden – die Chance, auf die er gewartet hatte. Solche Versuche waren wohl nur in Konzentrationslagern möglich – und konnten dort auch ohne Zustimmung der Betroffenen problemlos erfolgen.

Carl Vaernet 30.10.1944 "Die Operationen in Weimar-Buchenwald wurden ... ausgeführt."
Carl Vaernet 30.10.1944 „Die Operationen in Weimar-Buchenwald wurden … ausgeführt.“

Mindestens viermal hielt sich Værnet 1944 in Buchenwald auf (erstmals am 26.7.1944). Dabei operierte er 17 Männer zwischen 23 und 60 Jahren, 7 ‚Sittlichkeitsverbrecher‘ sowie 10 Homosexuelle. Die erste Operations-Serie fand am 16.September 1944 statt, die zweite am 8. Dezember. Die Versuche sollten u.a. dazu dienen, die ‚Erhaltungsdosis‘ zu bestimmen, und die prinzipielle Wirksamkeit zu prüfen.

Den ‚Probanden‘ wurden subkutan im rechten unteren Bauchbereich unter örtlicher Betäubung eine ‚künstliche Drüse‘ implantiert, die von da an Testosteron abgeben sollte. In der Folgezeit sollte gemessen werden, ob sich sexuelles Verhalten und sexuelle Orientierung wie gewünscht verändern.
Den Homosexuellen, an denen die Versuche durchgeführt wurden, wurde bei erfolgreichem Verlauf die Freilassung versprochen. Ein Versprechen, das in keinen einzigen Fall erfüllt wurde. Bei zwei der Operierten besteht eine mögliche Verbindung zwischen der Operation und ihrem baldigen Tod.

In Buchenwald arbeitete Værnet eng zusammen mit Dr. Schiedlausky, Standort-Arzt der Waffen-SS, sowie mit Dr. Erwin Ding. In Buchenwald wurden Homosexuelle häufig als Versuchspersonen für zahlreiche medizinische Experimente genutzt – u.a. auch für die berüchtigten Versuche Dr. Dings mit der tödlichen Infektionskrankheit Flecktyphus.
Værnet selbst berichtete am 10. Februar 1945 Heinrich Himmler über seine Arbeiten und legte einen abschließenden Bericht vor (den er diesem widmete ‚in tiefster Bewunderung und unverbrüchlicher Treue‚). Von Grawitz erhielt er erneut finanzielle Mittel für die Fortsetzung seiner Arbeiten.

11. April 1945, 15:16 - Befreiung des KZ Buchenwald
11. April 1945, 15:16 – Befreiung des KZ Buchenwald

Carl Vaernet – nach 1945 nicht belangt

Nach 1945 wurde Værnet für seine Taten nicht zur Verantwortung gezogen. Im Rahmen der sog. ‚Ärzteprozesse‘ des Amerikanischen Militärtribunals in Nürnberg [vgl. Memorium Nürnberger Prozesse] wurden seine Versuche in Buchenwald zwar mehrfach angesprochen, er selbst jedoch nicht angeklagt.

Bekannt wurden Værnets Versuche in Buchenwald schon bald nach dem Krieg. Ernst Kogon, selbst dort als politischer Gefangener, schildert die Versuche in Buchenwald schon 1946 in seinem Buch „Der SS-Staat“. Und ab 1947 tauchten Berichte über Værnets Versuche in Buchenwald in der dänischen Presse auf.

Værnet war schon in den letzten Kriegsmonaten (im März 1945) nach Dänemark zurückgekehrt. Spätestens seit Ende 1945 arbeitet er wieder an seinem ‚Lebenswerk‘, der künstlichen Hormondrüse, trat in Kontakt mit Pharmaunternehmen (u.a. Schering und DuPont) und erhielt dänische und US-Patentrechte.
Aufgrund zahlreicher Zeugenaussagen sowie Berichten des dänischen Widerstands ermittelte die dänische Polizei bald gegen ihn. Doch mit wenig Nachdruck, auch wenn Anfang 1946 schließlich die Anklageerhebung wegen ‚Landesverrats und anderer staatsgefährdender Tätigkeiten‘ erfolgte. Schlimmer noch, Værnet gelang (u.a. mit Unterstützung des argentinischen Legationsrats Pineyro) Ende 1946 die Flucht aus Dänemark. Über Schweden konnte er nach Brasilien und im Sommer 1947 weiter nach Argentinien gelangen. Dort arbeitet er schon bald wieder am Physiologischen Institut.

Carl Vaernet starb am 25. November 1965 und ist gemeinsam mit seiner Frau Gurli auf dem Británico-Friedhof in Buenos Aires begraben.

Erst im März 1998 brachten Peter Tatchel und die britische Schwulengruppe OutRage! Bewegung in die Causa Værnet. Sie richteten ein Schreiben an den damaligen dänischen Ministerpräsidenten Poul Nyrup Rasmussen, in dem sie in zahlreichen konkreten Fragen um Aufklärung über Flucht und (fehlende) Schritte der dänischen Regierung baten. Zwar reagierte das dänische Justizministerium erst eineinhalb Jahre später (am 6. Juli 1999), und mit der abschlägigen Mitteilung, man sei „nicht im Besitz irgendwelcher Informationen über Carl Værnet“. Dennoch wurden die Archive in Sachen Værnet geöffnet – und bildeten die Grundlage für das äußerst lesenswerte Buch von Davidsen-Nielsen (s.u.).

In der Gedenkstätte Buchenwald erinnert seit 2006 ein Gedenkstein an die homosexuelle NS-Opfer:

Buchenwald - Gedenkstein für die homosexuellen Opfer
Buchenwald – Gedenkstein für die homosexuellen Opfer (enthüllt am 3. September 2006)

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Værnets ‚Versuche‘ sind weit mehr als ’nur‘ gruselige Experimente an einer kleinen Zahl homosexueller Männer, die deren Schädigung bewusst mit einschlossen. Sie sind Ausdruck einer Haltung, Menschen von Homosexualität heilen zu wollen, zu müssen – und sie haben bewusst „Spekulationen der Nazi-Führung von einer ‚Endlösung‘ der Homosexuellenfrage befördert“ [Davidsen-Nielsen]. Værnets Versuche waren ebenso wie Sterilisationen und Kastrationen Teil einer (insbesondere auch in der Homophobie Himmlers zum Ausdruck kommenden) Terrorpolitik gegen Homosexuelle.

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siehe auch Übersicht über die Denkmale für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

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Weitere Informationen:
Hans Davidsen-Nielsen et al.: ‚Carl Værnet – Der Dänische SS-Arzt im KZ Buchenwald“, Wien 2004

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Politisches

KZ Wöbbelin – Gedenken kann auch anders sein …

Das Gedenken an ehemalige KZs in Deutschland kann auch anders, weniger verleugnend, offensiver erfolgen als im Emsland (wie dort in Esterwegen, Börgermoor und Neusustrum) – die Gedenkstätte für das ehemaligen KZ Wöbbelin macht es vor.

Das KZ-Außenlager Wöbbelin (bei Ludwigslust) bestand nur kurze Zeit (10 Wochen). Es wurde ab 15. Februar 1945 durch Gefangenen aus dem KZ Neuengamme errichtet. Es war eines der ‘Evakuierungslager’, mit Bedingungen die ähnlich kastastrophal waren wie in Bergen Belsen. Belegt wurde es mit über 5.000 KZ-Gefangenen, die in den berüchtigten ‘Todesmärschen’ u.a. aus dem Männerlager des KZ Ravensbrück hierher verlegt wurden. Am 2. Mai 1945 wurde es durch Soldaten der 82. US-Luftlandedivision befreit.

Einer der später bekannten Insassen des KZ Wöbbelin: der Filmproduzent Gyula Trebitsch.

Die juristische Aufarbeitung dieses KZ-Außenlagers verlief in Westdeutschland peinlich. Sie begann erst 1967 und wurde 1976 ergebnislos eingestellt.

Die Gedenkstätte für das KZ wurde 1965 errichtet und in der heutigen Form 2005 neu gestaltet. Sie gehört zur Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin.

2021/22 wurde der hintere Teil der Gedenkstätte (frühere Häftlingsbaracken) neu gestaltet.

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Gedenkstätte KZ-Außenlager Wöbbelin – Fotos 2008

Gedenkstätte KZ-Außenlager Wöbbelin
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Gedenkstätte KZ-Außenlager Woebbelin
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Gedenkstätte KZ-Außenlager Wöbbelin
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Gedenkstätte KZ-Außenlager Wöbelin
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Gedenkstätte KZ-Außenlager Wöbbellin
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Gedenkstätte KZ-Außenlager Wöbelin
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Gedenkstätte KZ-Außenlager Woebbellin

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