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HIV/Aids ondamaris Texte zu HIV & Aids

Rolf Rosenbrock Video wie strukturelle Prävention entstand

Wie strukturelle Prävention entstand? Während des Seminars “25 Jahre Deutsche Aids-Hilfe” im Waldschlößchen 2008 berichtete Prof. Dr. Rolf Rosenbrock am 13. Dezember 2008 aus den Anfängen der deutschen Aids-Politik, über die Auseinandersetzungen zwischen ‘old’ und ‘new public health‘, über Debatten und Konzepte zwischen struktureller Prävention, Aids-Enquete-Kommission und Peter Gauweiler.

Rosenbrocks Buch “Aids kann schneller besiegt werden”, erschienen am 5. November 1986, prägte die HIV-Aids-Prävention in Deutschland, es zeichnete die Grundlinien dessen, was kurz darauf offizielle Aids-Politik in der BRD wurde.

Wie kam es dazu, dass sich statt der ‘old public health’, statt Gauweiler und Co., statt Zwangsmaßnahmen und staatlicher Gängelung ein neues Konzept durchsetzen konnte? Welche Rolle hatte dabei Peter Gauweiler, und welche Rosenbrocks wegweisende Publikation?

Prof. Dr. Rolf Rosenbrock im Gespräch mit Prof. Dr. Martin Dannecker (Video 9:42 Min)

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Strukturelle Prävention betrachtet das Verhalten des Einzelnen ebenso wie die Verhältnisse, in denen die jeweiligen Menschen leben (Strukturen). Das Vermögen des Einzelnen zu Minderung von Risiken beizutragen steht in Beziehung zu seinem sozialen Umfeld, zu Gesellschaft und Politik.

Geprägt wurde der Begriff Strukturelle Prävention von Hans Peter Hauschild (1954 – 2003) im Ergebnis der Auseinandersetzungen um die HIV-Prävention in Deutschland Ende der 1980er Jahre.

Im Oktober 1995 erklärte die deutsche Aids-Hilfe auf ihrer Mitgliederversammlung der Konzept Strukturelle Prävention zu ihrer Arbeitsgrundlage.

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ondamaris Texte zu HIV & Aids

Patientenverfügung Erfahrungen

Der Bundestag debattiert derzeit mehrere Entwürfe für eine gesetzliche Regelung zur Patientenverfügung. Ein schwieriges Thema, wie schon intensive Debatten im Vorfeld gezeigt haben.
Einige persönliche Gedanken.

Viele Menschen befürchten, im Falle eigener Handlungsunfähigkeit könnte ihrem Willen nicht entsprochen werden. Sie seien dann vielleicht von Apparaten abhängig,  womöglich unter Umständen, die ihnen unwürdig erscheinen.

Gedanken, die nur zu verständlich sind. Gedanken, bei denen man schnell zustimmt, ja, da muss eine Patientenverfügung her.

Ich habe selbst mehrfach solche Situationen erlebt, mit Freunden, Angehörigen und persönlich.
Ich habe selbst erlebt, dass Ärzte sich über den Willen des Patienten oder auch von Angehörigen zunächst hinweg setzen. Und sicher in den meisten Fällen nicht aus Ignoranz oder gar Boshaftigkeit, sondern aus Interessenkonflikten oder weil sie Entscheidungsfaktoren anders bewerten. Und ich habe Situationen erlebt, die mir die Grenzen von Patientenverfügungen aufgezeigt haben.

Ein erstes Beispiel.
Ich habe selbst miterlebt (bei engsten Angehörigen), wie Ärzte Schmerztherapie mit Opiaten bei Krebs im Endstadium verweigerten mit der Begründung, die mache doch abhängig. Und als das dann durchgesetzt war, den Patienten dermaßen mit Opiatpflastern zuklebten, dass er völlig ruhiggestellt war, leer ins Nirgendwo starrte, nichts mehr wahrnahm. Nur eigenmächtiges Eingreifen trotz heftigsten Protests des Pflegepersonals („also, das ist ja … also … ich hol jetzt den Chef!“) gab ihm wieder das Bewusstsein zurück, nur gezieltes Entfernen und Halbieren der Pflaster schuf eine von ihm als akzeptabel empfundene Situation, die der Chefarzt unter Protest mit „nach massiver Intervention und auf einzige Verantwortung eines Angehörigen“ in der Akte vermerkte.

Eine Patientenverfügung hatte mein Angehöriger vorher (trotz meiner Bitten angesichts der absehbaren Situation) nicht gemacht. Ob sie in dieser Situation geholfen hätte? Klarheit hätte sie zumindest gebracht.

Eine andere Situation.
Ich habe schon frühzeitig eine Patientenverfügung für mich selbst gemacht. Und darin auch Dinge geregelt wie die Frage von Schmerztherapie oder lebenserhaltenden Maschinen – ’selbstverständlich‘ war ich dagegen, im Fall des Falles auf Maschinen angewiesen zu sein, nur um noch einige Stunden oder Tage länger dahin zu vegetieren …

Wenige Jahre später war ich in der Situation, dass der Arzt sagte, nun seien wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft, er sei ratlos, könne nichts mehr tun. Eine Aussage, die weder meinen Mann noch mich sehr erstaunte oder schockierte, zu offensichtlich waren längst die Realitäten.
Und doch – hätte es in dieser Situation auch nur den absurdesten Rettungsanker gegeben, ich hätte nach ihm gegriffen. Ich wollte leben, unter allen Umständen, und sei es nur für einen Tag, eine Stunde, einen Moment länger. Ich hätte jede Maschine akzeptiert.

Es kam anders, gottseidank.
Und neben vielem anderen war bald klar, diese Patientenverfügung, die ich vor einigen Jahren wohlüberlegt, nach vielen Stunden des Nachdenkens und von Gesprächen niedergeschrieben hatte, kam in die Tonne. Sie wurde meinem Willen in dieser Situation nicht gerecht. Die Extremsituation „es geht jetzt dem Ende entgegen“, sie erwies sich für mich als nicht vorstellbar, nicht planbar – auch nicht für eine Patientenverfügung. Ich hatte mich in mir selbst getäuscht.

Und ich befürchte, dass vorgefertigte, ankreuzbare oder sonstwie als Muster fertig konfektionierte Vorlagen von Patientenverfügungen (wie sie auch derzeit wieder überall kursieren) mich zu einer Patientenverfügung verleitet hätten, die noch weiter von meinem Willen in der konkreten Situation entfernt gewesen wären.

Ich habe viel erfahren, viel gelernt über mich in jenen Tagen.

Ich erzähle diese persönlichen Erlebnisse (trotz meines Versuches, meine persönlichen Seiten weitgehend aus ondamaris heraus zu halten), um zu zeigen, dass Patientenverfügungen eine sinnvolle Sache sein können – und dass es leicht ist, eine Patientenverfügung zu erstellen, aber schwer, eine Patientenverfügung zu verfassen, die tatsächlich dem eigenen Willen gerecht wird.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich derartige Grenzsituationen ‚vorweg-fühlen‘ und dann schriftlich so regeln kann, dass sie meinen Willen in der zukünftigen Situation abbilden.

Ich habe meine Patientenverfügung längst geändert, ‚entschärft‘.
Und ich habe versucht Strukturen aufzubauen, bei denen ich für den Fall, dass ich nicht selbst für mich entscheiden kann, die zu treffenden Entscheidungen in die Hände von Menschen lege, denen ich vertraue – und die bereit sind, diese Verantwortung anzunehmen.

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Der Deutsche Bundestag debattiert derzeit drei unterschiedliche Entwürfe zur gesetzlichen Regelung einer Patientenverfügung, den ‚Zöller-Faust-Entwurf‘ (Drucksache 16/11493, pdf), den ‚Bosbach-Entwurf‘ (Drucksache 16/11360, pdf) und den ‚Strünker-Entwurf‘ (Drucksache 16/8442, pdf).

Der Bundestag hat den Entwurf Stünker bereits am 26. Juni 2008 in erster Lesung beraten. Am heutigen 21. Januar 2009 wurden die beiden Entwürfe Zöller-Faust und Bosbach in erster Lesung beraten. Die weitere Beratung findet jetzt anschließend in den Ausschüssen statt.

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Text 22. März 2017 von ondamaris auf 2mecs

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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Frankreich: Kampagne gegen Homophobie an Hochschulen

In Frankreich startet 2009 eine neue Kampagne gegen Homophobiean Hochschulen .

Die französische Bildungs- und Forschungsministerin Valérie Pécresse stellte am Montag in Paris offiziell eine neue Kampagne vor, mit der an französischen Hochschulen und Universitäten Homophobie thematisiert werden soll. Erstmals widmen sich damit staatliche Stellen in Frankreich im Universitätsbereich dem Thema Homophobie.

Die neue Kampagne, die sowohl Homophobie gegen Schwule wie auch gegen Lesben thematisiert, wurde vom Ministerium innerhalb eines Jahres gemeinsam mit LGBT-Gruppen in Frankreich entwickelt.

 Frankreich: Kampagne gegen Homophobie an Hochschulen ((c) Ministre de l’Enseignement supérieur et de la Recherche)
Frankreich: Kampagne gegen Homophobie an Hochschulen ((c) Ministre de l’Enseignement supérieur et de la Recherche)
 Frankreich: Kampagne gegen Homophobie an Hochschulen ((c) Ministre de l’Enseignement supérieur et de la Recherche)
Frankreich: Kampagne gegen Homophobie an Hochschulen ((c) Ministre de l’Enseignement supérieur et de la Recherche)

Das Plakat mit dem jungen Mann sagt:

Voici un garçon qui aime les garçons. Mais ce garçon qui aime les garçons n’aime pas les garçons qui n’aiment pas les garçons qui aiment les garçons. Cette phrase est compliquée, mais moins que sa vie d’étudiant homosexuel”.
[übersetzt etwa: „Sehen Sie hier einen jungen Mann, der Männer mag. Aber dieser junge Mann der Männer mag mag diejenigen jungen Männer nicht, die nicht junge Männer mögen, die junge Männer mögen. Dieser Satz ist kompliziert, aber weniger kompliziert als sein Leben als schwuler Student.“ Text des Plakats mit der jungen Frau analog.]

Insgesamt sollen 40.000 Plakate während der Kampagne an Universitäten und Hochschulen eingesetzt werden. Weitere 20.000 Plakate will das Ministerium Studenten-Organisationen zur Verfügung stellen, die sich gegen Homophobie einsetzen wollen.

weitere Informationen:
Ministre de l’Enseignement supérieur et de la Recherche (Frankreich) 16.06.2009: Une campagne de lutte contre l’homophobie dans les universités

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Text 18.02.2016 von ondamaris auf 2mecs

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Kulturelles

Barbie schockiert – Ken schwul!

Barbie ist schockiert. Kurz vor ihrem 50. Geburtstag musste sie erfahren, das Ken schwul ist … was wird nur an ihrem 60. ?

Barbie feiert Geburtstag. Am 9. März 2019 wurde die Ikone von Mädchen-Klischees 60 Jahre alt. Doch vorher musste Barbie noch mit einer anderen Nachricht klarkommen …

Ken war schwul ?

Denn jetzt.de, die ‘junge Webseite der Süddeutschen Zeitung’, vermittelte uns im Jahr 2009 Bedeutendes: Ken war schwul. Und Ken starb an Aids.

Ken? Welcher Ken?
Kennen Sie Barbie?
Nein, Barbie nicht, aber Ken …
… jawohl, Ken war schwul …
… sagt zumindest jetzt.de unter dem schönen Titel ‘Trivialwissen der Woche’:

Die Puppen Barbie und Ken wurden nach den Kindern von Ruth und Elliott Handler benannt, den Gründern von Barbie-Hersteller „Mattel“. Sohn Ken fühlte sich dadurch sein Leben lang gedemütigt. Offiziell war er zwar verheiratet und hatte drei Kinder, doch nachdem er 1994 an AIDS starb, wurde seine Homosexualität bekannt.

Ob die Barbie-Puppe das zu ihrem Geburtstag am 9. März hören möchte?

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Die Geschichte von Ken

Ken ist 30,5 cm groß und aus Vinyl. Die Puppe Ken wurde am 11. März 1961 eingeführt und angeblich benannt nach nach Ruth und Elliots Sohn Kenneth.

Kenneth Handler wurde am 22. März 1944 geboren. Er starb am 11. Juni 1994. Offizielle Quellen nennen als Ursache einen Gehirn-Tumor.

Das 2009 veröffentlichte Buch ‚Toy Monster: The Big, Bad World of Mattel‚ von Jerry Oppenheimer jedoch bezeichnet Kenneth Handler als schwul. Er „grew up embarrassed and humiliated by having an anatomically incorrect boy doll named after him with no hint of genitalia„. Kenneth sei an den Folgen von Aids verstorben.

Ken schwul? und mit Cockring ?

Im Juli 1993 stieß eine Sonderausgabe, der Earring Magic Ken, auf besondere Begeisterung gerade auch bei Schwulen. Ein Ken, gepierced, gegeltes Haar, lila Plastik-Weste, und um den Hals ein Kettchen, daran etwas das aussah wie … ein Cockring aus Chrom.

@colonial_maureen blessed me with this gay Ken doll #barbie #ken #earringmagicken

Ein Beitrag geteilt von Chateau Cat (@chateau_cat) am

Ken mit Cockring? (wo er doch gar kein Genital hat …)

Trotz kommerziellen Erfolgs stellte Hersteller Mattel die Produktion dieser Version von Ken schon bald wieder ein und zog noch vorhandene Exemplare aus dem Handel zurück.

Mattels Kommunikations- und Marketing-Managerin Lisa McKendall kommentierte damals trocken, die neue Ken-Version beruhe auf einer Marketing-Befragung. Und Ken habe nichts, absolut gar nichts mit Homosexualität zu tun …

„We’re not in the business of putting cock rings into the hands of little girls.“

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Ken schwul, Tim schwul …was kommt bloß als nächstes?

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‘Hausarbeit mit Käse: so wird die Woche ab dem 12. Januar‘
jetzt.de / SZ online vom 11.01.2009

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Ken schwul – mit diesem Thema setzten sich auch Künstler auseinander, so 2009 Christian Bauer oder 2012 Dina Goldstein.

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Homosexualitäten

Tim ist schwul, fragen Sie Struppi !

Tim und Struppi, wer kennt sie nicht. ‘Klar, Tim ist schwul …’, behauptet die Times Online.

Tim und Struppi, Kindheitserinnerungen werden wach. Tim, von Geburt eigentlich “Tintin”, und sein Hund Struppi, ein geborener “Milou”, durchstreifen die Welt und gelangen in immer neue Abenteuer.

Doch – wer ist dieser Tim? Fragen sich nicht nur -zig junge und nicht mehr so junge Leser, sondern auch die Times Online. ‘Wer ist dieser androgyne Blonde mit den seltsamen Hosen und einem Schal, der seinen besten Freund, einen Seemann mittleren Alters, besucht?’, fragt sich Matthew Parris.

Matthew Parris ist nicht irgendwer. Der Journalist (geb. 1949) arbeitet u.a. für The Times und The Spectator – und war von 1979 bis 1986 Abgeordneter der britischen Konservativen.

Parris nun findet auf die Frage, wer denn dieser junge Herr Tim eigentlich sei, eine klare und eindeutige Antwort. Tim schwul?

Klar ist Tim schwul, fragen Sie doch Struppi …

Und Parris begründet sein Urteil ausführlich, beleuchtet Abstammung, Herkunft und andere Hintergründe, macht sich Gedanken über sein früheres Berufsleben und seine Karriere als Journalist und hinterfragt Tims Freundeskreis (der im übrigen in erdrückender Mehrzahl aus Männern bestehe).

Um dann zu dem Schluß zu kommen

Oh please, what more could Hergé do to flag up the subtext? Well, you say, how about a real affair of the heart, a proper gay relationship, rather than a convenient domestic arrangement with an old sailor?

Tim als Schwulen-Aktivist, das könne man von einem 1907 geborenen belgischen Katholiken nun doch nicht erwarten, aber …

Tim schwul? ‘Hab ich’s doch damals irgendwie schon gespürt’, mag der ein oder andere nun schmunzelnd denken …

Die Franzosen waren scheinbar schockiert von dem Bericht der Times. Le Figaro fragte erschreckt einen Psychologen, und der fand heraus “nein schwul, nix da. Die Figuren in ‘Tim und Struppi’ sind alle Kinder.

Of course Tintin’s gay. Ask Snowy
Times online vom 07.01.2009
(Artikel hinter Paywall – lesenswert sind auch die Kommentare unter dem Artikel …)

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Tims Geburtstag

Tim  erblickte am 10. Januar 1929 das Licht der Welt. Und heißt eigentlich, als gebürtiger Belgier, Tintin …

Erstmals tritt Tim in Erscheinung in dem Comic ‚Tintin au pays des Soviets‚ (vollständiger Titel: „Les Aventures de Tintin, reporter du ‚Petit Vingtième‘, au pays des Soviets„) des belgischen Zeichners Hergé. Als Album wird dieser Comic in Belgien erstmals im September 1930 veröffentlicht.

Allerdings erscheint ein Vorabdruck in der Zeitschrift ‚Petit Vingtième‚, der Jugendbeilage der konservativ-katholischen belgischen Tageszeitung ‚Le Vingtième Siècle‚ (erschienen 1895 bis 1940) – in den Ausgaben vom 10. Januar 1929 bis 8. Mai 1930.

Als Tims Geburtstag kann also der 10. Januar 1929 gelten, der Tag seiner Erstveröffentlichung.

Ab Oktober 1930 werden die Tintin-Comics auch in Frankreich veröffentlicht, in der (1929 gegründeten, ebenfalls katholischen) Wochenzeitschrift ‚Cœurs vaillants‚ – Tims Weltkarriere beginnt …

… und es kann vermutet werden, Tim ist schwul und katholisch …

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Nachtrag
12.01.2009: pinknews berichtet über wütende Proteste gegen Tims Outing; er sei doch so macho …

Tim ist schwul, Ken schwul …was kommt bloß als nächstes?

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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Friedrich Enchelmayer (1908 – 1940) – homosexuellen NS-Opfern wieder ein Gesicht geben

Homosexuelle zählen zu den ‘vergessenen und verdrängten Opfern des Nationalsozialismus’. Oft ist nur wenig über ihre Geschichte bekannt. Wie über Friedrich Enchelmayer. In Stuttgart versuchen nun engagierter Bürger und Angehörige, schwulen NS-Opfern wieder ein Gesicht, eine Geschichte zu geben.

Immer noch ist nicht viel bekannt über das Schicksal der meisten Männer, die von den Nazis als Homosexuelle verfolgt wurden. Nur in wenigen Ausnahmen gibt es detailliertere Zeitzeugen-Berichte, verfassten schwule Männer, die von den Nazis verfolgt und verhaftet wurden, später Bücher, Artikel oder andere Berichte.

Das Schicksal der meisten von den Nazis verfolgten, verhafteten und oftmals ermordeten Homosexuellen bleibt bisher im Dunkel. Homosexuelle – vergessene Opfer des Nationalsozialismus, die auch nach 1945 weiterhin zu Opfern gemacht wurden.
Nicht nur gab es vom Staat keine Unterstützung, gar Anerkennung, dem Staat, der ihnen lange Anerkennung als NS-Opfer, Rehabilitierung und Entschädigung verweigerte. Vielmehr schwiegen viele Betroffene auch nach 1945 aus Scham – oder auch aus Angst vor den Reaktionen ihre Umfelds, ihrer Verwandten, ihrer Nachbarn.

Erst langsam kommt Licht in das Dunkel der Geschichte vieler in der NS-Zeit verfolgter Homosexueller.
Oft ist dabei Anlass oder ‘Unterstützer’ das im Mai 2008 eingeweihte Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, durch das auch Rudolf Brazda als vermutlich einer der letzten noch lebenden in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen sich zu Wort meldete.

Oder auch mutige und aufgeschlossene Nachfahren. Wie jetzt in der Stadt Eßlingen am Neckar.

Friedrich Enchelmayer landete wegen „widernatürlicher Unzucht mit Männern“ im KZ – Großnichte sucht Detail” titelt die “Eßlinger Zeitung”. Und berichtet von eben diesem Friedrich Enchelmayer, einem der zahlreichen bisher namen- und geschichtlosen homosexuellen Opfer der NS-Homosexuellenverfolgung.

Der 1908 geborene Enchelmayer erlebte, erlitt früh die verschiedene Stufen der NS-Homosexuellen-Verfolgung. “Von 29. Mai 1934 bis 19. April 1935 verbüßte er eine Strafe wegen ‘widernatürlicher Unzucht mit Männern’, wie das Urteil im damaligen Chargon hieß. Danach begab er sich wegen seiner Homosexualität in ärztliche Behandlung und führte auch zwei Jahre eine Beziehung mit einer Frau, mit der er sich verlobte.

Seine Großnichte Suse berichtet über sein weiteres Schicksal: „Am 8. Dezember 1937 wurde mein Großonkel erneut wegen eines Vergehens gegen Paragraf 175 zu zwei Jahren und einem Monat Zuchthaus verurteilt. Er kam am 1. Juni 1940 ins KZ Dachau und wurde am 3. September 1940 als befristeter Vorbeugehäftling nach Sachsenhausen überstellt.

Kurze Zeit nach Dachau wurde er nach Neuengamme überstellt, wo er am 9. November 1940 im Alter von 32 Jahren starb – an ‘Herzversagen’, wie die KZ-Akten lakonisch und vermutlich verfälschend vermerken.

Seine Großnichte versucht nun, noch mehr Licht in das bisherige Dunkel um das Schicksal ihres Großonkels zu bringen – und in das weiterer homosexueller NS-Opfer aus der Region Stuttgart. Sie engagiert sich im ‘Arbeitskreis Rosa Winkel‘, der “es sich zur Aufgabe gemacht [hat], diese Verbrechen des Faschismus in geeigneten Formen sichtbar zu machen”.

“Friedrich Enchelmayer landete wegen ‘widernatürlicher Unzucht mit Männern’ im KZ – Großnichte sucht Detail”
Eßlinger Zeitung online vom 08.01.2009

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Nachdenkliches

Lars ist tot

Vor gut zwanzig Jahren schneite er in unser Leben. Lars wurde Auszubildender in der Firma, in der mein Mann damals arbeitete. Wobei, “hereinschneien” trifft es nicht ganz – Lars hatte eine direkte Form von Anwesenheit, eine Präsenz, die Schnee wohl nur selten erreicht.

Lars wollte Dekorateur werden. Obwohl, er war es doch eigentlich längst.
Wenn Lars etwas anstreichen sollte, eine Nische, eine Laden-Rückwand oder ähnliches – dann war zwar die Wand hinterher wohl ansatzweise auch weiß (oder schwarz oder gelb …), vor allem aber waren es Lars’ Haare. Und man konnte sicher sein, als Reaktion darauf kam Lars am nächsten Tag mit knallrot gefärbten Haaren zur Arbeit.

Wir freundeten uns an, verbrachten zu viert so einige lustige, bizarre, gruftige, erstaunlich Abende und Nächte mit einander.
Kamen uns irgendwann (sehr zum Erstaunen meines Mannes) auch sehr nahe. Und verloren uns später wieder aus den Augen.

Jahre später begegneten wir uns wieder, zunächst elektronisch, kurz darauf persönlich. Nach einem Schlaganfall kurze Zeit zuvor war Lars ruhiger geworden, wenn auch nicht weniger präsent als früher. Wir sahen uns gelegentlich, chatteten ab und an in blauen Universen, angesichts seiner Arbeitszeiten vorzugsweise in den frühesten Morgenstunden.

Kurz vor Weihnachten feierten wir in Köln seinen 40. Geburtstag mit einander – eine Geburtstagsparty ‘typisch Lars’. Gingen auseinander mit dem festen Vorsatz, uns Anfang des neuen Jahres zu viert wieder zu treffen, ‘mal mehr in Ruhe’.

Dazu kommt es nun nicht mehr. Gestern abend, zurück aus weihnachtlichen Gefilden, erreichte uns per Email die Nachricht, dass Lars am Tag vor Heiligabend frühmorgens auf der Arbeit gestorben ist.

Mach es gut, Lars, wo immer du nun sein magst. Du fehlst.

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Kulturelles Paris

Susan Sontag (1933 – 2004)

Susan Sontag wurde am 16. Januar 1933 als Susan Rosenblatt in New York geboren. Bekannt wurde sie als Essayistin, Schriftstellerin und Publizistin. Susan Sontag starb am 28. Dezember 2004 in New York.

Nachdenkliche, kritische Gedanken zu äußern, auch wenn sie unbequem waren, unerwünscht – dieser Mut, diese aufrechte Haltung zeichneten Susan Sontag aus, die ‘grande dame’ der us-amerikanischen Publizistik. Welche Zuschreibungen mit Krankheit verbunden sind, persönlicher wie auch psychologischer oder letztlich politischer Natur, damit hat sich Susan Sontag immer wieder beschäftigt – und sich gegen sie gewehrt.

Die am 16. Januar 1933 in New York geborene Susan Sontag wurde für ihre schriftstellerischen, publizistischen und gesellschaftskritischen Arbeiten vielfach mit Preisen ausgezeichnet (u.a. Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2003).

Theaterplatz Susan Sontag
Theaterplatz Susa Sontag, Hamburg, Kampnagel

Aids und seine Metaphern” (1989; m.W. erste Rezension: NYT Books 16.1.1989) war bei seinem Erscheinen ein ‘Muss’ der kulturellen Auseinandersetzung mit Aids, und ist auch heute noch unbedingt lesenswert, ebenso wie sein ‘Vorgänger’ “Krankheit als Metapher” (1978). Beide basieren auch auf ihren eigenen Erfahrungen als Krebs-Patientin. Beide thematisieren Krankheit als ‘Werkzeug’ der Stigmatisierung. Beide sind, wie ein Kritiker bemerkte, “an exemplary demonstration of the power of the intellect in the face of the lethal metaphors of fear” (Michael Ignatieff, The New Republic).

Was einen umbrachte, waren nach meiner Überzeugung die Ammenmärchen und Metaphern rund um den Krebs. Die Menschen sollten Krebs einfach als Krankheit begreifen lernen – eine ernste Krankheit, aber eben eine Krankheit, weder Fluch noch Strafe, noch Peinlichkeit … Und nicht zwangsläufig eine Krankheit zum Tode.

Susan Sontag, “Aids und seine Metaphern”, 1988

Sontag kritisiert ein bestimmtes Konzept von Krankheit, das sie als ‘plague’ (in der deutschen Ausgabe als ‘Plage’ übersetzt, möglich wäre auch ‘Seuche’ oder ‘Pest’) bezeichnet. Krankheiten, die entstellten oder sexuell übertragbar seien, würden vorzugsweise so bezeichnet – und seien oft mit Bestrafungs-Phantasien konnotiert.

Diese Übung hat Tradition bei sexuell übertragenen Leiden: Sie werden als Bestrafung nicht eines einzelnen, sondern einer ganzen Gruppe
verstanden.

S. Sontag, “Aids und seine Metaphern”, 1988

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Sontag, zunächst verheiratet mit einem Soziologen, bezeichnete sich selbst ab ihrem 25. Lebensjahr als bisexuell. Sie lebte viele Jahren in Beziehung mit der Photografin Annie Leibovitz.

Sie starb am 28. Dezember 2004 im Alter von 71 Jahren in New York an Leukämie. Sontag wurde beigesetzt auf dem Friedhof Montparnasse in Paris.

Literature was the passport to a larger life, that is, the zone of freedom.

Susan Sontag

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Susan Sontag über “die Exklusivität der Liebe”

Die Ehe ist eine Art stillschweigendes Jagen in Paaren. Die ganze Welt in Paare gefasst, jedes Paar in seinem eigenen kleinen Haus, wo es seine eigenen kleinen Interessen wahrt + in seiner eigenen kleinen Zweisamkeit schmort – etwas Abstoßenderes gibt es nicht. Die Exklusivität der Liebe in der Ehe gehört abgeschafft.

Susan Sonntag, 15. Februar 1958 (in: „Wiedergeboren – Tagebücher 1947 – 1963“

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Susan Sontag über Altern

Die Angst vor dem Altwerden gründet auf der Erkenntnis, dass man das Leben, das man sich wünscht, nicht jetzt lebt. Das ist fast, als würde man die Gegenwart missbrauchen.

Susan Sontag am 9. Dezember 1961 in ihrem Tagebuch

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Persönliches

Weihnachten schneesicher …

… alles eine Frage des ‚wie‘:

Weihnachten schneesicher
Weihnachten schneesicher
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HIV/Aids ondamaris Texte zu HIV & Aids

Mythos ACT UP – oder Modell?

Mythos ACT UP – oder Modell einer Bürgerrechts-Bewegung HIV-Positiver?
einige persönliche Gedanken

Einer der ‚Höhepunkte‘ von Positiven-Aktivismus in Deutschland war ACT UP. Eine Bewegung, eigentlich aus den USA stammend, die bald auch hier mit zahlreichen Gruppen präsent war. Aktionen durchführte, Themen in die Öffentlichkeit brachte, Aufmerksamkeit in den Medien herstellte. Um dann recht schnell wieder zu verschwinden – warum?

Wie kam es, dass plötzlich Ende der 1980er HIV-Positive mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen und Forderungen für ihre Interessen eintraten? ACT UP entstand m.E. in Deutschland aus zwei Momenten heraus, einem Gefühl von Angst und Bedrohung sowie einem Erleben von Aktivwerden unter US-Schwulen und -Positiven.

Eine nennenswerte Zahl (überwiegend schwuler) Menschen in Deutschland empfand Ende der 1980er / Anfang der 1990er Jahre Gefühle von Angst. Gefühle, die sich vielleicht festmachen lassen an damaligen nicht immer unbegründeten Befürchtungen wie „jetzt machen die uns fertig / unsere mühsam erkämpften Freiheiten kaputt / unsere Szenen kaputt (Gauweiler)“, und von Bedrohung, die sich u.a. manifestierte in Stichworten wie ‚Maßnahmenkatalog‘, ‚Internie­rung; ‚Absonderung‘, und an einigen Personen, unter ihnen ein schwedischer Arzt, ein bayrischer Politiker (von nämlichen Arzt beraten) und ein Berliner In­nensenator.

Hinzu kamen erste Berichte aus den USA, über die zu er­leben war, dass dort (nicht nur) Schwule auf die Straße gingen, für ihre Rech­te eintraten, für ihre Szenen, für ihre Leben kämpften. Mit medienwirksamen Aktionen öffentliche Meinung beeinflussten und so ignorante Politiker, Behör­den und Unternehmen unter Druck setzten.

Ignoranz und Bedrohung waren in den USA sicher größer ausgeprägt als in Deutschland, ebenso das Gefühl der Angst (Stichwort Debatte ‚gay holocaust‘), dennoch waren auch in Deutschland genügend Druck, genügend Emotion vorhanden, dass eine nennenswerte Zahl Menschen aktiv wurde. Hinzu kam, dass Andreas Salmen, frisch zurück aus den USA, direkten Transfer amerika­nischer Ideen, Strategien und Kampagnentechniken möglich machte – und sich selbst massiv engagierte.

Bald gab es auch in Deutschland zahlreiche ACT UP Gruppen (Berlin, Bonn, Dortmund, Hamburg, Frankfurt, Karlsruhe, Mainz, München, Nürnberg, Würz­burg), die viele lokale und einige teils sehr gut wahrgenommene bundesweite Aktionen durchführten (die bekanntesten darunter sicher Die Ins gegen Luft­hansa, der ‚Marlboro-Boykott‘ und die Besetzung des Doms zu Fulda im Sep­tember 1991).

Doch die Blüte von ACT UP dauerte in Deutschland nicht lange. Zwar gab es eine ACT UP – Gruppe noch bis Ende der 1990er Jahre (Frankfurt), ACT UP als aktionistische Form positiver und positivenpolitischer Selbsthilfe jedoch spielte schon Mitte der 1990er Jahre in Deutschland keine nennenswerte Rol­le mehr.

ACT UP – warum ein schnelles Ende?
Zum baldigen Ende der ACT UP – Bewegung in Deutschland nach kurzzeitiger Blüte trugen m.E. mehrere Gründe bei, u.a.:
– mit den Tod von Andreas Salmen im Februar 1992 verloren die deut­schen Aktivisten nicht nur ihren spiritus rector, sondern auch eine Füh­rungsperson, Theoretiker und Kristallisationspunkt.
– viele der Aktionen in Deutschland waren letztlich aus den USA und der dortigen Situation gesetzte Themen (z.B. Kirche, Philip Morris) und hatten mit der Lebensrealität vieler deutscher Positiver nur wenig zu tun.
– die medizinische Situation änderte sich seit der Zulassung von ddI zu­nächst schleichend, bald schneller. Der existentielle Handlungsdruck wurde geringer.
– einige Aktive wandten sich bald vom politischen Aktivismus ab und (aus einem Gefühl veränderter Notwendigkeiten heraus) dem Therapie-Akti­vismus zu.
Letztlich scheint mir hatte in Deutschland zudem ACT UPs Tendenz zu zuspit­zen, zu provozieren, zu polarisieren keine ausreichende Basis im Kontext einer Gesellschaft, die eher geprägt ist von Konsens-Politik. Die kulturel­len Unterschiede zwischen Deutschland und den USA spiegeln sich hier m.E.deutlich wieder. So fassten auch aktionistischere Schwulen- und Lesbengruppen wie OutRage oder QueerNation, die in Folge von ACT UP in Großbritannien und den USA entstanden, in Deutschland nie recht Fuß.
Nebenbei, auch in den USA, wo es noch zahlreiche ACT UP – Gruppen gibt (wie ebenfalls in Paris), ist ACT UP seinem ‚godfather‘ Larry Kramer zufolge „dead – a shadow of its former self. The greast days of Aids activism are no more“ (Larry Kramer im Interview auf gaywired.com, 27.11.2008).

ACT UP – ein Modell für positiven Aktivismus?
Als Mythos hat ACT UP lange überlebt. Gelegentlich sind selbst heute noch Bemerkungen zu hören wie „Jetzt müsste man ACT UP haben“ oder „warum macht ihr nicht mal wieder ACT UP“. Es stellt sich die Frage, ist ACT UP heute noch möglich, denkbar? Mythos ACT UP ?

Über die spontane Antwort an den Fragenden hinaus „dann mach’s doch – sei ACT UP“ bleibt im Rückblick der Eindruck, ACT UP war in Deutschland Er­gebnis eines seltenen Moments, getrieben von Wut und Angst, getrieben auch von Aktivismus der eine Bahn suchte – und selbst damals immer nur von einer kleinen Gruppe Menschen aktiv nach vorne gebracht. Diese Aus­gangsvoraussetzungen (und die Bereitschaft, das erforderliche nicht geringe Maß an Zeit und Engagement aufzubringen) scheinen mir heute nicht gege­ben.

Die Frage, ob ACT UP hierzulande als Modell für positiven Aktivismus generell taugt, hat sich damit m.E. weitgehend erledigt. Ich denke nein.

(Randbemerkung: Die These „Gefühle von Angst/Bedrohung/Wut als Basis für Aktivismus“ scheint sich in den USA derzeit erneut zu bewahrheiten. Dort gehen nach den als Schock erlebten Abstimmungsniederlagen junge Leute zu Tausenden auf die Stra­ßen, engagieren sich erneut (‚Stonewall 2.0‚). Ein Druck, der hier -auch angesichts einer kon­sens-orientierten Gesellschaft – derzeit nicht vorhanden ist.)

Allerdings zeigt ACT UP auch in Deutschland eines: Auch wenige können die Welt verändern – wenn sie es wollen. ACT UP bestand nie aus vielen aktiven Menschen, vielleicht einigen Tausend in den USA, sicher kaum 100 in Deutschland. Und dennoch – ACT UP konnte Öffentlichkeit schaffen, Aids-Politik und -Lebensrealitäten ein wenig verändern. In dieser Hinsicht könnte ACT UP auch heute noch Modell sein – dafür, dass es „nur“ eine kleine, motivierte und zu Engagement bereite Gruppe Menschen braucht, um Themen zu setzen, um Veränderungen anzustoßen. Dies ist m.E. eine Erfahrung, die man an ACT UP sichtbar machen kann.

Mir persönlich schiene dabei die Frage spannend, ob Aktions- und Organisationsformen wie ACT UP nicht nur gegen etwas (wie eine damals in Sachen Aids ignorante Politik), sondern auch für eine Idee, einen Gedanken, eine Hoffnung möglich wäre, und wenn ja wie …
„il sogno di una cosa“ (PPP)

Wenn allerdings Kramer Recht hat („activism was based, pure and simple, on fear“), dann fehlt dieser Art Aktivismus heute einfach die Grundlage.

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(Text konzipiert für die Veranstaltung ’25 Jahre Deutsche Aids-Hilfe‘ der Akademie Waldschlößchen)

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