Zuletzt aktualisiert am 9. Dezember 2022 von Ulrich Würdemann
Das Spundloch Hamburg war lange Zeit die Disco der Wahl für uns – und es war eine eigenartige Gratwanderung zwischen ‚kommerzieller Sub‘ und ‚Bewegung‘ (ein Unterschied, das uns damals eigentlich wichtig war – außer hier …
St. Pauli war damals ‚unser Kiez‘ – nicht weit entfernt lag der schwule Buchladen Männerschwarm (1981 eröffnet), auch das 1979 gegründete Café Tuc Tuc war schnell erreicht.

die Geschichte des Spundloch Hamburg
Bereits seit Anfang der 1950er Jahre (1952) befand sich in der Paulinenstraße 19 eine Gaststätte. Die frühere Probierstube wurde unter Leitung von Jens Sund gemeinsam mit seinem Freund Michael ab Juli 1963 (!) unter dem neuen Namen Spundloch zu einer Kleinkunst-Kneipe mit elektrischem Klavier, besucht von überwiegend homosexuellem Publikum.
Jürgen Hauptmann kaufte das Spundloch von Sund (der mit seinem Freund nach Spanien auswanderte) Ende 1969 (15.12.1969). Zusammen mit seinem Freund Rüdiger Fabke (gest. 2003) entwickelte er das Spundloch weiter zur Diskothek, zunächst mit Musikbox und kleiner Tanzfläche. Ab 1973 führte Fabke das Spundloch alleine, Hauptmann eröffnete 1974 das (noch heute existierende) Café Spund.
Im April 1973 sorgte eine Polizei- Razzia im Spundloch, das schon damals auch bei Schwulenbewegten der HAH eine beliebte Diskothek war, für Aufsehen.
2001 übernahm Fabkes langjähriger Partner Günter Loosen (‚Luise‘) das Spundloch. Nach seinem Tod (27.3.2005) übernahmen Thomas Klein und Dennis Klemm das Spundloch.
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Viele Nächte im Spundloch, viele Geschichten …
Damals war Nachtleben in Hamburg zunächst fast eine Grundsatz.-Entscheidung: St. Pauli oder St. Georg? Entweder – oder. Zum Pendeln zwischen beiden Szenevierteln war uns der nächtliche Weg meist zu weit … es sei denn ich landete nachts noch im CU …
Spätestens 1983 büßte das Spundloch für uns deutlich an Attraktivität ein … das Front wurde der bevorzugte Tanztempel …
3 Antworten auf „Spundloch Hamburg“
[…] – der Name war Programm. War der Gegenentwurf zu Spundloch (1963 eröffnet) oder Pit (1971 eröffnet) und dem antikisierenden Chic der Schwulensauna Club […]
[…] der ‚Männerschwarm‘ unweit des (längst legendären) Tuc Tuc und des Spundloch erwies sich hierbei für mich bald eine wahre […]
….und ich habe -lange, bevor es das TucTuc wurde- in der Kneipe kommun. Kampflieder gesungen.. War Stammlokal der KPD/ML