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Skandal: Asterix geht fremd

Zuletzt aktualisiert am 12. Dezember 2013 von Ulrich Würdemann

Darf der das? Darf Asterix, diese Ikone französischer Kultur, ausgerechnet für eine Inkarnation amerikanischer Barbarei werben?

Ganz Frankreich gerät in Wallungen, ja in helle Aufregung im Spätsommer 2010. Ganz Frankreich? Ja, selbst ein kleines gallisches Dorf – denn es steht im Mittelpunkt der Aufregung.

McDonalds, die aus den USA stammende Burger-Braterei, ist gerade in Frankreich lange Zeit auf Widerstand gestoßen. Hat aber seit vielen Jahren Erfolg, eröffnet eine Filiale nach der anderen. Unter anderem auch, weil sie sich clever bemühte, auch französische Elemente zu integrieren.

Ist die Burger-Braterei nun zu weit gegangen?

Der neueste Werbe-Partner der US-Amerikaner ist – ausgerechnet Asterix. Landesweit wirbt McDonalds im Spätsommer 2010 mit riesigen Plakatwänden, die eines der bekannten feucht-fröhlichen Gelage der widerspenstigen Gallier zeigen – in einer Filiale der Burger-Braterei:

McDonalds wirbt mit Asterix & co.
McDonalds wirbt mit Asterix & co.

Das ist doch … als würde Asterix zu den Römern überlaufen, ihnen einen Zaubertrank bringen. Frankreich ist empört. Blogger, Kommentatoren in Foren, selbst Journalisten schäumen vor Entrüstung (sogar der ‚Figaro‘ thematisierte dieses Motiv auf Seite 1).

Braut Miraculix (der bei den Franzosen Panoramix heißt) etwa jetzt bald nur noch Cola? Ist die Zeit des Widerstands gegen die Burger-Kette, die Zeit der Aktionen eines José Bové, schon so lange vorbei – oder ist gar die Zeit dafür wieder gekommen?

Erfreut ist hingegen die US-Kette, über die Medien-Aufmerksamkeit – für ihre inzwischen über 1100 Etablissements in Frankreich, aber auch für ihre neue Kampagne „venez comme vous etes“ („Kommen Sie so, wie sie sind“).

Aber McDo kann auch anders …

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Von Ulrich Würdemann

einer der beiden 2mecs.
Schwulenbewegt, Aids- und Therapie-Aktivist. Von 2005 bis 2012 Herausgeber www.ondamaris.de Ulli ist Frankreich-Liebhaber & Bordeaux- / Lacanau-Fan.
Mehr unter 2mecs -> Ulli -> Biographisches

2 Antworten auf „Skandal: Asterix geht fremd“

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