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Berlin

Realstadt – Berlin 2010

Über 250 Architektur-Modelle – von einzelnen Häusern bis zu ganzen Stadtvierteln, von Bauhaus-Ikonen bis zu Diplom-Arbeiten zeigte bis zum 28. November 2010 in Berlin die Ausstellung “ Realstadt “ im ehemaligen Kraftwerk Mitte:

Realstadt 2010 – Fotos

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Frankreich

Laon

Eigentlich haben wir ja alle wichtigen Kathedralen Frankreichs gesehen, oder?
Nein, die in Vézelay nicht.
Stimmt, auf die hatte Matthias mich noch hingewiesen; leider lag sie zu weit ab von unserem Weg durch’s Burgund (auf dem wir stattdessen das Tympanon von Neuilly en Donjon entdeckten).

Aber in Laon waren wir schon, oder?
Ja, bestimmt – muss aber Jahre her sein.

Rast in Pierrefonds, wir diskutieren den weiteren Rückweg. Unsere Lust darauf, bald wieder in Deutschland und im Alltag zu sein, tendiert gegen null – ein Grund, noch ein wenig durch Frankreich zu stromern ist also sehr willkommen.

Wir planen die Route ein wenig um, statt zurück auf die Autoroute du Nord geht’s weiter gen Osten, nach Laon. Wo wir bald staunend vor der Kathedrale (1155 – 1235)  stehen, durch eine sehr schöne (und noch nicht ‚tot-sanierte‘) mittelalterliche Altstadt gehen (der Tafelberg Laon ist die größte zusammenhängende unter Denkmalschutz stehende Fläche Frankreichs) – und feststellen, nein, hier waren wir noch nicht. Aber wir werden sicher wiederkommen.

Kathedrale von Laon
Kathedrale von Laon

Laon Kathedrale Rose de l'Apocalypse
Laon Kathedrale Rose de l’Apocalypse

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Frankreich

Das Tympanon von Neuilly en Donjon (1140)

Neuilly en Donjon : Auf dem Weg von Digoin weiter gen Süden Richtung Auvergne entdecke ich am Wegesrand ein kleines Hinweisschild auf eine Kirche. Einem spontanem Gedanken nachgebend, folgen wir dem Hinweis – und stehen nach einigem Suchen und Kurven über schmale Dorfstraßen vor einem kleinen, aber sehr bemerkenswerten Kirchlein.

Das Tympanon von Neuilly en Donjon – Foto

Neuilly-en-Donjon liegt im Department Allier (Region Auvergne), ein kleines Dorf von nur noch etwas über 200 Einwohnern – und mit einer Kirche, die etwas Besonderes bietet. Über dem Eingang der ‚Église Sainte-Marie-Madeleine‘ findet sich folgendes Tympanon:

Neuilly en Donjon, Église Sainte-Marie-Madeleine, Tympanon
Neuilly en Donjon, Église Sainte-Marie-Madeleine, Tympanon

Das auf etwa 1140 datierte Tympanon mit drastisch-eindrucksvollen Darstellungen. Es zeigt in zwei Feldern zum einen die Epiphanias-Szene mit der Jungfrau Maria und zum anderen das Simons-Mahl (nicht das Abendmahl) mit als „inhaltlichem Kern“ der Ikonographie Maria Magdalena zu Füßen Jesu.

Mehr u.a. in der französischen Wikipedia

… und Fotos für Matthias 🙂

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Köln

Südturm Kölner Dom – nach Turm-Durchbruch 2009 neuer Zugang

Turm-Durchbruch: Der neue Zugang Südturm Kölner Dom bietet beeindruckende Perspektiven:

Der neue Zugang Südturm Kölner Dom – Fotos

Der neue Zugang Südturm Kölner Dom
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Zur Besteigung des Südturms des Kölner Doms steigt man seit kurzem zunächst hinab. Hinab in die Fundamente des Südturms.
Innerhalb des Fundaments des Südturms befindet sich der neue Zugang zur Turmbesteigung. Den man betritt durch einen beeindruckenden Durchbruch – das hier fast 12 Meter dicke Turmfundament wird in einem vor einigen Monaten gebohrten Tunnel durchquert.

Der bneue Zugang zum Südturm des Kölner Doms wurde nach jahrelangen Planungen am 3. April 2009 geweiht und der Öffentlichkeit übergeben. Ein 1994 bei Ausgrabungen neu entdeckter Raum hatte die Planung des neuen Zugangs ermöglicht. Haupt-Vorteil des neuen, vom Architekturbüro Kraemer geplanten Zugangs: Touristen, die die Aussichts-Plattform des Südturms besuchen wollen (jährlich über 500.000), müssen nun nicht mehr durch den Dom – und dort etwaige Gottesdienste stören.

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Köln

Kölner Dom Untergrund

Der Kölner Dom Untergrund sieht so aus:

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Kölner Dom Untergrund – Fotos

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Köln

Die namenlose „Millionenbrücke“ von Köln

Die ‚ Millionenbrücke ‚ von Köln: sie ist nur eine kleine, unauffällige Brücke. Eine namenlose Brücke sogar. Und doch eine, die Kölner Stadtgeschichte schrieb.

Nahe dem Ostasiatischen Museum in Köln, am Aachener Weiher (nebenbei, auch ein beliebtes Cruising-Gebiet) steht eine hölzerne Brücke. Errichtet 1977 anläßlich des Neubaus des Museums, nach Entwürfen des Architekten Kunio Maekawa. Wenig mehr als Bohlen und Rundhölzer, völlig unscheinbar.
Und doch – diese kleine Brücke war nicht unwesentlicher Bestandteil eines Skandals, wie ihn so wohl nur Köln hin bekommt.

In der Nacht zum 7. Dezember 1998 findet in Köln eine Razzia statt. Sie ist Auftakt zum Aufdecken des größten Korruptionsskandals in Köln in der Nachkriegszeit. 51 Firmen und Privathaushalte werden durchsucht, 24 Personen festgenommen – zwei Unternehmer, der Rest städtische Sachbearbeiter.

Millionenbrücke Köln
Millionenbrücke Köln
Millionenbrücke Köln
Millionenbrücke Köln

Diese unscheinbare Brücke – sie zeigt beispielhaft, worum es ging. Um die kleinen (oder größeren) persönlichen Vorteile, um “eine Hand wäscht die andere”, um Klüngel – beide Seiten profitieren, nur die Stadt, der Steuerzahler, die Bürger sind die Dummen.

Solch eine Brücke muss gewartet werden. Regelmäßig. Scheint plausibel, fällt nicht weiter auf. Acht Jahre lang wurde immer das selbe Unternehmen durch den zuständigen Sachbearbeiter mit Wartungsarbeiten beauftragt.

Die Brücke hat 175 Bohlen. Und die waren scheinbar nicht sehr belastbar – oder die Inanspruchnahme dieser Brücke war außerordentlich.
Denn zweimal im Jahr mussten viele Bohlen ausgewechselt werden. Erstaunlich nur: immer mussten genau so viele Bohlen ausgewechselt werden, dass der Gesamtbetrag jeweils unter 10.000 DM blieb. Genau die Schwelle, rein zufällig natürlich, unterhalb derer der Auftrag nicht ausgeschrieben werden musste.

Und so wurden jahrelang Bohlen ausgewechselt, zweimal im Jahr, jeweils knapp unter 10.000 DM. Ob sie defekt waren, die Bohlen? Ob sie überhaupt ausgewechselt wurden?
272 Bohlen wurden insgesamt ausgewechselt im laufe der Jahre – durchweg unbeschädigt, wie die Presse zu berichten wusste.
Erstaunlich zudem: die Brücke war bei Errichtung aus tropischem Bongossi-Holz gebaut worden. Das gilt als unverwüstlich.

Die Sonderkommission, die den gesamten Fall aufzuklären versuchte, war über 200 Mann stark …

Und der 7. Dezember 1998, der Tag der Razzia, markierte im nachhinein den Beginn einer Reihe von Kölner Korruptionsskandalen, die mehrere Jahre lang die Stadt in Wallungen versetzen sollten. Und am Anfang der Razzia, die die Lawine ins Rollen gebracht hatte, stand u.a. eine kleine, unscheinbare Holzbrücke …

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Die Millionenbrücke von Köln – der zweite Teil der Geschichte

Die Geschichte fand eine Fortsetzung, ganz ‚kölsche Art‘: im Jahr 2009 musste die Brücke gesperrt werden, es bestand Einsturzgefahr. Eine Behelfsbrücke sollte für eine kurze Zeit Ersatz liefern.

Es wurde ein Behelf, der ein gewisses Ausdauer-Vermögen bewies: erst 2014 konnte Anfang Mai eine neue Holz-Brücke in Betrieb genommen werden. Nach Baukosten von einer halben Million Euro, zahlreichen Bürgerprotesten (u.a. gegen geplante eine Beton-Brücke) und einer Brücke, die wegen Wurmbefall und verzogenen Dielen neu gebaut werden musste …

In vielfacher Hinsicht also … eine Millionenbrücke.

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Österreich

der ‘ Prunksaal ’ der Österreichischen Nationalbibliothek (Fotos)

Eine der schönsten Bibliotheken der Welt ist in Wien zu bewundern – der ‘ Prunksaal ’ der Österreichischen Nationalbibliothek.

Ein Juwel profaner Barock-Architektur ist er, der ‘ Prunksaal ‘ der Österreichischen Nationalbibliothek in der Wiener Hofburg.

Kaiser Karl V. (1685 / 1711 – 1740) veranlasste den Bau des Saals für seine Hofbibliothek. Realisiert wurde der Prunksaal nach Entwürfen von Hofarchitekt Johann Bernhard Fischer von Erlach durch seinen Sohn Joseph Emanuel.

Bis ins 19. Jahrhundert befand sich im Prunk-Saal die ‘Hofbibliothek’.
1920 wurde die ‘Hofbibliothek’ (in Folge der Gründung der Republik Österreich 1918) in ‘Nationalbibliothek’ umbenannt, 1945 in ‘Österreichische Nationalbibliothek’.

Heute befindet sich hier ein Teil der Österreichischen Nationalbibliothek mit etwa 200.000 Büchern der zeit zwischen 1501 und 1850, unter ihnen insbesondere die Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen (15.000 Bände).

Der Prunk-Saal ist als Museum zu besichtigen.

‘ Prunksaal ’ der Österreichischen Nationalbibliothek (Fotos)

Prunk-Saal der Österreichischen Nationalbibliothek
Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Prunksal der Österreichischen Nationalbibliothek
Prunk-Saal der Österreichischen Nationalbibliothek
Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Prunk-Saal der Österreichischen Nationalbibliothek

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Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Josefsplatz 1, 1010 Wien
sehenswert auch: dazugehörige Papyrus-Sammlung (Heldenplatz) und das weltweit einzigartige Globen-Museum (Herrengasse 9)

weitere Informationen:
Österreichische Nationalbibliothek
Prunksaal
Globen-Museum

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Österreich

‘A schöne Leich’ – Der Wiener Zentralfriedhof Fotos

Eine “schöne Leiche” – in einer schönen Umgebung, davon hat der Wiener Zentralfriedhof viel zu bieten. Eine lohnenswerte Exkursion der ganz eigenen Art …

Der am 18. November 1874 offiziell seiner Bestimmung übergebene Wiener Zentralfriedhof war ein Ergebnis kommunaler Stadtplanung – die ständig wachsende Stadt machte neue Flächen erforderlich, innerstädtische Friedhöfe sollten baldmöglichst aufgegeben werden – eine neue Begräbnisstätte musste her.

Heute ist der Wiener Zentralfriedhof mit beinahe 2,5 km² der flächenmäßig zweitgrößte Friedhof Europas („halb so groß wie Zürich, aber doppelt so lustig“) und eine der Sehenswürdigkeiten Wiens – und ein Fest des Jugendstils, bes. die Friedhofskirche ‘Zum Heiligen Karl Borromäus’.

Kaiser Josef II. Plädierte noch für ‘Sparbegräbnisse’ und propagierte mehrfach benutzbare Klappsärge. Doch seine Sparsamkeit hielt nicht lange vor – bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts wollte auch das Bürgertum sich präsentieren, selbst im Tod und über den Tod hinaus.

Heute befindet sich eine Vielzahl sehens- oder bemerkenswerter Grabstätten auf dem Zentralfriedhof (siehe Fotos unten), von Arthur Schnitzler über Joe Zawinul bis Falco, von Bruno Kreisky bis Helmut Waltinger, von Ernst Jandl bis Curd Jürgens.

Aufgrund seiner Größe ist auf dem Friedhof Autofahren gestattet – gegen eine tägliche Gebühr, und außer am 1. November (wegen des zu Allerheiligen bei 300.000 Besuchern befürchteten Verkehrs-Chaos’). Zudem verkehrt ein extra ‘Friedhofs-Bus’ im Halbstunden-Takt.

Gar nicht zentral, sondern recht weit außerhalb des Zentrums gelegen, ist der Zentralfriedhof am besten mit der Tram erreichbar, der „71er“, sowie mit der U3 (deren Station allerdings 2km vom Friedhof entfernt liegt).

Wer sich noch eingehender mit Wiener Friedhofs-Kultur befassen möchte,. wird fündig im ‘Wiener Bestattungsmuseum’ im vierten Bezirk.

Weitere Informationen:
Friedhöfe Wien

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Wiener Zentralfriedhof Fotos

Grab Joe Zawinul
Grab Joe Zawinul
Wien Zentralfriedhof
Wien_Zentralfriedhof02
Wien_Zentralfriedhof03
Wien_Zentralfriedhof04
Grab Curd Jürgens
Grab Curd Jürgens
Grab Dumba
Grab Dumba
Grab Falco
Grab Falco
Grab Fatty
Grab Fatty
Grab Alfred Hridlicka
Grab Alfred Hridlicka
Grab Ernst Jandl
Grab Ernst Jandl
Grab Bruno Kreisky
Grab Bruno Kreisky
Grab Lihotzky
Grab Lihotzky
Grab Qualtinger
Grab Qualtinger
Grab  Arnold Schönberg
Grab Arnold Schönberg
Grab Franz Werfel
Grab Franz Werfel

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Berlin

Neues Museum 2009: Architektur vor der Ersteinrichtung

1841 bis 1859 nach Plänen von Stüler erbaut, im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und seitdem Ruine  – und 2009 als Wiederaufbau in neuem Glanz: das Neue Museum war vom 6. bis 9. März 2009 erstmals im Rahmen von Tagen der offenen Tür zu besichtigen, bevor es am 16. Oktober 2009 nach 70 Jahren wieder eröffnet wird.

Elf Jahre wurde gebaut, davor und währenddessen viel diskutiert – und nun stehen BerlinerInnen und Besucher Schlange, um zu sehen, zu staunen und zu photographieren (… siehe Fotos unten).

Neben allem Wundern und Staunen ob des Zusammenspiels von alter Stüler- und neuer Chipperfield-Architektur gibt es eine weitere ‘Kleinigkeit’, die zu bestaunen lohnt: die Baukosten. Der Kostenrahmen für die Wiedererrichtung des Neuen Museums wurde ursprünglich auf 233 Mio. Euro veranschlagt. Chipperfield und sein Team benötigten letztlich knapp 200 Mio. € – und blieben 33 Mio. € unter dem Plan.

Grundgedanke des Wiederaufbaus: das ‘Primat der Geschichte’ – was die Zeit überdauert hatte, wurde erhalten, wiederhergestellt, restauriert. Was verloren war, wurde ergänzt, in heutiger, zurückhaltender Formensprache, als Ergänzung erkennbar. Ein Konzept, das Architekt Chipperfield “historische Ehrlichkeit” nennt.

Bereits nach Abschluss der restauratorischen Vorsicherung war das neue Museum in Berlin im Sommer 2003 erstmals für wenige Tage für die Öffentlichkeit zugänglich – damals noch im Zustand “Kriegsruine”.
Zum Tag des Denkmals 2006 war dann das Neue Museum bereits während der Bauarbeiten zu besichtigen, im Rahmen einer “offenen Restaurierungswerkstatt”.

Vom 6. bis 9. März 2009 ist es nun im fertigen Zustand zu bewundern, das neue Museum, bevor anschließend die Kultur einzieht. Nach den Tagen der offenen Tür wird das Neue Museum für die Ersteinrichtung als Museum geschlossen. Am 16. Oktober 2009 ist dann (Wieder-) Eröffnung des Neuen Museums – und erstmals seit 1939 werden dann wieder alle Museen der Museumsinsel der Öffentlichkeit als Museen komplett zugänglich sein.

Doch gebaut wird auf der Museumsinsel weiter – 2010 beginnt der Neubau des zentralen Eingangsgebäudes, der ‘James-Simon-Galerie’ (Architekt ebenfalls David Chipperfield). Anschließend folgt ab 2012 die Generalsanierung des Pergamon-Museums.
Endgültig abgeschlossen werden alle Bauarbeiten erst 2023 sein – dann ist es vollständig, das Weltkulturerbe Museumsinsel …

Das “Neuen Museum” – eine gelungene Synthese zwischen altem Stüler-Bau und neuer Chipperfield-Architektur, zwischen Respekt vor der Vergangenheit und Mut zur Moderne.

Neues Museum, Bodestr. 2-3
Tag der offenen Tür noch am Sonntag, 08.03.2009 von 10 bis 18 Uhr

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Neues Museum: Die Stüler-Chipperfield-Synthese – Fotos 2009

Neues Museum
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Neues Museum
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Deutschland

Käseglocke Worpswede Bruno Taut 1926

Die “Käseglocke” – das Holz-Wohnhaus des Schriftstellers Edwin Koenemann in Worpswede wurde von diesem 1926 (Fertigstellung) nach Plänen von Bruno Taut aus den Mittel einer Erbschaft gebaut.

Käseglocke Bruno Taut 1926
‚Käseglocke‘ – Bruno Taut 1926

Bruno Taut (4. Mai 1880 – 24. Dezember 1938) war ein Vertreter des Neuen Bauens, der später u.a. durch die Großsiedlung ‘Hufeisensiedlung’ in Berlin Britz (zusammen mit Martin Wagner) bekannt wurde. Sie ist seit 7.7.2008 Weltkulturerbe.

Edwin Koenemann (1883 – 1960), Schriftsteller und Fremdenführer (‚1. Worpsweder Gästeführer‘), lebte ab 1908 in Worpswede. Er nannte sein Haus in Form eines Iglu das ‚Glockenhaus‚.
Noch in der Baugenehmigung gab er das Haus als eigenen Entwurf aus, nannte Taut nicht. Taut hatte den Entwurf zu einem solchen Gebäude (‚Wärterhaus‚, für eine Ausstellung in Magdeburg) mit Zeichnungen 1921 in der 1921/22 erschienenen Architekturzeitschrift ‚Frühlicht‘ veröffentlicht.

Bruno Taut besuchte zwar Worpswede, eine Meinung von ihm zu Koenemanns ‚Plagiat‘ ist jedoch nicht überliefert. Erst in den 1980er Jahren, weit nach Koenemanns und Tauts Tod, wurde der Schwindel publik, das Plagiat als solches erkannt.

Nach Koenemanns Tod erbte dessen Frau das Haus. Sie wohnte dort bis 1992. Nach ihrem Tod erwarb der Verein ‚Freunde Worpswede e.V.‘ das Gebäude.

Die Käseglocke steht inzwischen unter Denkmalschutz. Nach umfassender Renovierung wurde das Gebäude am 1. Mai 2001 wieder eröffnet.

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